Sonntag, 15. August 2010

Zappelig

casablancas


The Strokes sänger Julian Casablancas sagte vor einigen
wochen in rahmen eines interviews, daß ein album vom
anfang bis zum ende durchzuhören, eigentlich nicht
seinem geschmack entspräche. er bevorzuge einzelne
songs.
nun, da argumentiert er seiner generation und den nach-
gefolgten sicher aus der seele und ich will ihm hierbei nicht
unbedingt widersprechen, einer meinung sind wir aber
trotzdem nicht.
wenn ein longplayer im ganzen nicht hörbar ist, dann ist
er auch nicht kaufbar - zumindest nicht zum vollpreis.
bleibt doch sitzen auf euren drei-bis-vier-guten-lieder-alben
plus füllmaterial. jedoch ein werk, welches einen beginn
und ein ende sowie in der mitte etwas zu "erzählen" hat,
ein stück mit "hand & fuß", das kann man sich auch durch-
hören, da will man gar nichts davon verpassen und die
damit verbrachte zeit ist es einem/r auch nicht leid.
bei einem roman liest man ja auch nicht nur einzelne
kapitel, oder bei einer dvd guckt keine/r nur ausgewählte
szenen. im gegenteil, da möchte man, bei einem streifen
der es wirklich wert ist, die geschnittenen szenen auch
noch eingefügt haben und nicht anschließend zum hinter-
herbetrachten.
das gesamtwerk als solches ist interessant bzw. wenn man
ein paar teile der musik hört, will man den rest auch ken-
nenlernen - um das "bild" zu vervollständigen. bei platten
wie "creeping up on jesus" von The Big Dish, "copperhead
road" von Steve Earle, Erma Franklin´s "soul sister",
Quireboys´ "a bit of what you fancy" oder auch "the ablist"
von Rob Swift - um nur ein paar zu nennen - da möchte ich
auf keinen track verzichten.
gut, dies waren jetzt vielleicht nicht jene longplayer, die
jede/r zu hause rumliegen hat, doch auch klassiker wie
John Coltrane´s "a love supreme", "pearl" von Janis Joplin
als auch "murmur" von REM, kennt Julian Casablancas
von a - z scheinbar nur vom hörensagen.
das heißt aber jetzt nicht, daß man sich jeden einzelnen
song davon auf ein mix-tape aufnimmt, auf compilation-
cds brennt oder auf den mp3-player lädt, aber dies sind
ja zwei paar schuhe. wer ausschließlich diese art des musik-
genusses wählt, die/der zappt wahrscheinlich auch per-
manent zwischen den fernsehsendern hin & her und sieht
sich kaum einen film oder beitrag vollständig an. von
überall etwas, doch nichts zur gänze - kann am ende noch
etwas getrennt werden oder verschmiltzt alles in sich?

nebenbei bleibt auch noch die frage offen, wieso Julian
Casablancas letztes jahr ein soloalbum auf den markt warf
und nicht nur eine ep, oder noch besser eine art "under the
influence" zusammenstellung?

Montag, 9. August 2010

Nachschlag

tindersticks


weiß nicht ob es nur mir so geht, doch manchmal empfinde
ich das vorhandene werk eines/r künstlers/in einfach als
abgerundet, passend, komplett oder hab einfach genug da-
von. da bräuchten die nichts mehr veröffentlichen, ist okay
so. sicher, was muß es mich jucken, doch es verwässert (für
meinen geschmack) das gesamtbild.
so wie bei den Tindersticks. das erste album war sensatio-
nell, das zweite immer noch sehr gut, dann kam der konzert-
mitschnitt aus dem Bloomsbury Theatre - stimmungsvoll,
prima ergänzung - danach machten sie diesen soundtrack
("nénette et boni"), der kein must-have darstellt und an-
schließend kamen sie nie mehr richtig in die spur. ein paar
lps später machte ausnahmestimme Stuart Staples mit
überschaubarem erfolg solo weiter, nun liegt die fokus-
sierung wieder auf der band, doch seine vokalkünste haben
auch nicht mehr die qualität von einst. anfang dieses jahres
erschien der aktuelle longplayer "falling down a mountain"
und so klingt er auch - der gipfel ist geschichte.
anderes exempel, die Kings Of Convenience, sie rührten
im jahre `01 die folk-pop-suppe neu an und verdrängten
die elektrisch verstärkten gitarrenwände mit ihrem von
wanderklampfen beherrschten debüt "quiet is the new
loud". das darauffolgende "riot on an empty street" schliff
sich hinter dem vorgänger ein und anschließend ging das
duo getrennte wege. nun wurde ende letzten jahres nach
fünf jahren pause mit "declaration of dependence" die
brühe nochmals aufgewärmt. also wenn es nach mir
gegangen wäre, hätte die küche kalt bleiben können.
das menü war verspeist, (fast alle) waren satt, wozu
der nachschlag?
und sind wir uns ehrlich, wer braucht noch weitere alben
des französischen elektronikduos Air? der erste stapellauf
war ein easy-listening-floß in der strömung des hektischen
alltags, das beim zweiten versuch bereits leck war. schon
bei der dritten ausfahrt halfen keine schwimmwesten
mehr und es ging weiter stromabwärts. letztjähriger
longplayer nummer fünf "love 2" konnte nicht mal mehr
die treuesten fans überzeugen, er versank in orientierungs-
losigkeit.
jetzt kommt auch noch der gute Sting daher - okay, wir
freuten uns alle (mehr oder weniger) über The Police
reunion tour, die daraus resultierende live-dvd plus
tonträger ist ebenso in ordnung, denn auch wenn jeder
der drei zig-millionen für die konzerte kassierte, hat man
bei so einer weltreise auch persönliche ausgaben, die finan-
ziert werden müssen - aber danach sein saisonalbum "if
on a winter´s night", wobei einem/r die ohren zufrieren
und nun die aufgeblasene alte-rüben-verwertung "sym-
phonicities" - na prima. nach der klassik-bruchlandung
aus `06 "songs from the labyrinth", würde schließlich nur
mehr eine sammlung mit kinderlieder zur komplettierung
fehlen.
lange rede kurzer sinn - wenn gras über eine sache ge-
wachsen ist, nicht wieder mit dem umgraben beginnen,
tote geister soll man ruhen lassen, aufgetautes nicht mehr
einfrieren und zuviel von überall verdirbt den magen.

Sonntag, 1. August 2010

Perlentaucher Nr. 13

sam-gopal
künstler: SAM GOPAL
album: Escalator


der in malaysia geborene SAM GOPAL lernte bereits im
zarten alter von sieben jahren tabla, diese kleine, indische
trommel, zu spielen. 1962 verschlägt es ihm als teenager
zu studienzwecken nach london, doch das gerade zu swingen
beginnende jahrzehnt geht nicht spurlos an ihm vorüber.
ende `65 / anfang `66 gründete er seine erste band, den
vierer SAM GOPAL´s DREAM. man taucht gemeinsam in
die damals voll lockere szene ein, erlangt auftritte in ange-
sagten clubs, meist im vorprogramm von (damals) neuen
protagonisten wie Soft Machine, Pink Floyd oder Jimi
Hendrix. indisch angehauchter sound war damals im
trend und dies kam SAM entgegen.
anfang `68 wird der formationsname auf SAM GOPAL
gekürzt und die besetzung bis auf den namensgeber
komplett ausgewechselt. das line-up besteht nun aus
Roger d´Elia (gitarre), Phil Duke (baß), SAM (tabla &
sonstige percussion-instrumente) sowie gitarre/gesang
Ian Willis, der später als Lemmy Kilmister karriere
machte und damals ein paar hausnummern von
GOPAL entfernt hauste.
in SAM´s studentenbude erarbeitete sowie probte man
die songs, welche im oktober + november `68 für den
longplayer "escalator" aufgenommen wurden. vom stil
her psychedelic rock, wie er zu dieser zeit, als ohnehin
jeder auf irgendeinen trip (dazu brauchte es gar kein
langes wochenende) war, angesagt gewesen ist.
würde man nun diese platte aus der innenhülle nehmen
und mit der zunge übers vinyl fahren, so hätte man diesen
geschmack von gras als auch pilzen am gaumen -
wooaaahhhh, plötzlich bekommt der körper einen schub,
als würde man in ein zeitloch gezogen, nach dem dritten
versuch ist die scheibe endlich am teller, die nadel springt
in die rille, man läßt sich in den lehnstuhl zurückfallen,
erste halluzinationen stellen sich ein, die zimmerpflanze
verwandelt sich in einen gitarrenhals aus gummi, man
möchte aufstehen und in die saiten greifen, doch die beine
versagen den dienst. dazu fährt einem, während der ersten
beiden nummern, die verzerrt jaulende, von Lemmy be-
arbeitete e-gitarre mitten durchs hirn. bei einem ohr rein
und zum anderen wieder raus. während track 3 das gefühl
vermittelt, daß alles gut wird, bringt einem der darauf
folgende beschwörend in die realität retour, welcher
man eigentlich entfliehen wollte. hier kommt der refrain
immer wieder aus dem off zurück - wie eine geißelung.
die transformation ist voll im gange, die cuts 5 & 6 wirken
abermals beruhigend, letzterer ("it´s only love") führt dazu,
daß man sich in embryostellung in den stuhl kuschelt.
doch bei "horse" steht plötzlich wieder diese fordernde
gitarre im raum, die tablas geben den rhythmus vor
und die zimmerpflanze beginnt sich wieder zu bewegen.
anschließend kriecht man auf allen vieren zum platten-
spieler um die lp umzudrehen, jetzt nur nicht aufhören.
beim nachkommenden titelsong steigert sich das tempo
sogar, die schneidende leadklampfe fährt wie eine fräse
durchs zimmer, man rutscht vom sitz, wälzt sich am
boden, bis sie ausgezerrt verendet.
zwischen den liedern gibt es immer wieder mal eine
reinigende geräuschkulisse der elemente. "angry faces"
als nächstes, wirkt beschwörend und man hat das gefühl
ein wurm, der aus einem der lautsprecher gekrochen sein
muß, würde durch die venen kriechen, von einer seite zur
anderen. spätestens bei der nächsten nummer richtet man
sich auf, lehnt sich gegen die wand und schüttelt den kopf
zur musik, die abrupt endet. danach (Donovan´s) "season
of the witch", im soge der wiedererkennung schafft man
es auf die beine, beginnt sich spastisch zu bewegen und
klatscht dabei linkisch in die hände. der mund fühlt sich
total ausgetrocknet an, als hätte einem der teppich einen
zungenkuß verpaßt. "yesterlove" tönt schleichend aus den
boxen und der raum füllt sich mit bauchtänzerinnen, ein
zufriedenes grinsen macht sich breit, man möchte mit-
tanzen, doch immer wenn man auf eine schönheit zugeht,
löst sich diese in rauch auf und aus heiterem himmel hat
man den duft von patchouli in der nase. die (nachträglich
hinzugefügte) coverversion von Willie Dixon´s "back door
man" bringt einem unsanft in die realität zurück, die er-
nüchterung tritt ein, man starrt ins leere.

ein jahr danach hatte SAM GOPAL bereits wieder eine
ganz andere besetzung, der leader selbst war die einzige
konstante, er jagte dem erfolg hinterher, doch dieser war
immer schneller. anfang der 70er gründete er Cosmosis
und bewegte sich im dunstkreis von Led Zeppelin, hatte
unterstützung von deren management und einen neuen
plattenvertrag in der tasche, doch ein schwerer motorrad-
unfall legte seine karriere für einige zeit auf eis. als er sich
wieder erholt hatte, bereiste er europa, nahm hier & dort
ein album auf, gründete die eine oder andere formation
und löste sie anschließend wegen erfolglosigkeit wieder
auf. heute lebt er in deutschland und macht immer noch
musik.

Sonntag, 25. Juli 2010

Risikofaktor

king-crimson


wenn es bei einem event wie der in duisburg veranstalteten
Love Parade, zu verletzten und toten kommt, ist dies natür-
lich tragisch sowie schockierend, doch generell nicht un-
möglich.
tragödien dieser art gab es bereits bei open-airs, fußball-
spielen, kundgebungen, in kaufhäusern oder diskotheken.
es gehen pro jahr tausende veranstaltungen über die bühne,
bei denen nichts passiert - aber nicht weil sie besser organi-
siert bzw. überwacht werden, sondern weil keine panik aus-
bricht. war nicht einmal auf mehr als überfüllten kon-
zerten, wo die leute wie sardinen plaziert waren, ob im
"freien" gelände, der großen halle oder kleinen location
sowie club. habe mir mehrmals gedacht, daß wenn hier
jetzt ein feuer beziehungsweise kollektive angst ausbrechen
würde, einige auf der strecke blieben - alle kämen nicht
raus, dies ist eigentlich gar nicht möglich.
der zustrom ist natürlich ein problem, überhaupt wenn
es bereits losgeht, da steigt die ungeduld und man hat das
gefühl, es geht überhaupt nichts weiter - drängerei ist die
folge. weiters ist es auch immer verwunderlich, wie bei
lange vorab ausverkauften konzerten, immer wieder freie
kontingente auftauchen können. hier kann doch nur freier
raum geschaffen oder dazu gemacht worden sein - eventuell
auf kosten der sicherheit.
die traurigen ereignisse werden wahrscheinlich die aus-
richtung der nächstjährigen Love Parade beeinflussen,
jedoch allgemein eher wenig ändern. das risiko lebt weiter.

Sonntag, 18. Juli 2010

Top 5 Hard Rock Alben

klassischer hard rock, den muß man nicht nur gehört,
sondern auch gerochen haben. dies unverkennbare bouquet
aus schweiß, bier, elektrosmog, kalten rauch und pisse, das
repräsentativ steht für freiheit, revolution, abenteuer, re-
bellion. diese art kommt laut, ungepflegt sowie ruppig daher
und hat für zärtlichkeiten nur am rande platz.
lange haare - wenig gesicht, jeanswear, leder oder auch
kombiniert, stiefeln, motorräder, nieten, groupies, alkohol,
tabletten, diverse rauchwaren, welche die runde machen
und im feierfall wird auch besteck gereicht. alles ist eher
männerlastig, die frauenquote geht gegen null.
die wurzeln des ganzen liegen mitten in den 60ern. junge,
vor allem britische musiker, interessierten sich für ameri-
kanische blueskünstler wie Albert King, Muddy Waters,
Robert Johnson u.a.. sie stahlen deren gitarrengriffe, jagten
diese in wilder manier, mittels ihrer e-gitarren, durch eine
neue generation von elektronischen verstärkern und
brachten damit die meute zum toben.
neben dem blues lagen die verarbeiteten einflüsse im rock
and roll als auch im folk. erste schrittmacher waren The
Rolling Stones (als Keith Richards das saitenruder über-
nahm), The Troggs sowie The Kinks (wenn sie aufs gas
stiegen), The Who, Cream und vor allem Jimi Hendrix
mit seiner Experience und deren hard rock prototyp
"are you experienced".
plötzlich gewann das album als gesamtpaket immer mehr
an bedeutung, einzelne songs waren nur mehr teil des
ganzen und nicht umgekehrt. der rock-superstar nahm
gestalt an, die gitarre wurde zum dominierenden instru-
ment, zum phallussymbol und der sound wurde immer
härter. gegen ende der 60er formierten sich die ersten,
genretypischen bands - Blue Cheer, Mountain, Deep Purple,
Black Sabbath, Steppenwolf, Led Zeppelin etc.. ab den 70ern
dampfte die kacke so richtig, hard rock war das angesagte
ding - alles andere für weicheier. das publikum wurde
zahlenmäßig immer mehr, die hallen größer, es folgten
sportarenen und als nächstes riesige open-airs.
in weiterer folge spaltete sich das ganze in unzählige arten
von metal sowie rock als auch crossover mit anderen stilen.
die einstigen (super-) helden mutierten zu verlausten has-
beens. erst während der letzten jahre gewann die, nun oft
unter dem sammelbegriff "classic rock" schubladisierte,
musikrichtung wieder an bedeutung und auch junge,
nachkommende künstler besannen sich ihrer vorväter
und eiferten ihnen nach.
hier nun 5 juwelen des hard rock;


ac-dc
1) AC/DC - Back In Black
sie sind (heute) jene hard rock band, auf die sich
alle einigen können und mit diesem longplayer
stiegen sie 1980 als über die ganze welt strahlender
stern aus der (eigentlichen) asche ihrer formation
auf. nachdem sie den von fans verehrten sänger
Bon Scott im gleichen jahr an den "suff" verloren,
wurde mit Brian Johnson postwendend ein (mehr
als) äquivalenter ersatz gefunden. rock-wunder-
wuzzi Robert John "Mutt" Lange, der bereits die
vorige lp produzierte, zauberte in zusammenarbeit
mit der band, ein durchgehend griffiges, kompaktes
abrockmittel mit hohem wiedererkennungswert
vom ersten riff weg, das mit der hand im schritt
daherkommt und fast in mix-tape-manier abge-
mischt wurde.


led-zep
2) LED ZEPPELIN - IV
eigentlich unbetitelt und im volksmund alternativ
auch "four symbols" genannt, denn jeder der band-
mitglieder konnte sich ein zeichen, welches ihm
(mehr oder weniger) repräsentiert, aussuchen
bzw. entwerfen und diese waren dann auf der
innersleeve abgebildet. kein anderes werk dieses
vierers ist genretypischer sowie kompakter -
was die härte betrifft. "IV" ist der hard rock zum
folk des vorgängers "III" und zum compilation-vibe
des nachfolgers "houses of the holy". vom ersten
song weg kann man die luftgitarre nicht in der
hosentasche lassen und diese kompositionen, dieser
damals härtesten gruppe der erdscheibe, haben
immer noch bedeutung und werden heute von
Jimmy Page, Robert Plant oder anderen künstlern
immer noch zum besten gegeben.


black-sabbath1
3) BLACK SABBATH - same
wird oft als das erste metal-album gepriesen, doch
als es auf den markt kam, gab es metall nur beim
schmied. diese bluesinfizierte, schwer dröhnende,
von dunkler grundstimmung getragene, mit durch
mark & bein gehender stimme versehene und in nur
zwölf stunden am stück eingespielte langspielplatte,
war aber definitiv eine blaupause für die später
kommende richtung heavy metal und eignet sich
nebenbei bestens für die geisterstunde. alleine das
cover läßt das herz eines/r jeden okkultisten/in
höherschlagen. diese unsterbliche formation war
zuletzt in der Ronnie James Dio besetzung als
Heaven & Hell aktiv. da dieser vor kurzem verstarb,
wird man nun wohl (zumindest vorübergehend) mit
(kurzzeitmitglied) Glenn Hughes am mikrophon
weitermachen.


guns-n-roses1
4) GUNS N´ ROSES - Appetite For Destruction
fünf verlauste hair metal look-a-likes, spielen gegen
ende der achtziger ein klassisches hard rock album
ein, wie es seit den 7oern nicht mehr zu hören war.
die 5-freunde-wg, die einst jeden joint und jedes
groupie miteinander teilte wurde unter einwirkung
von drogen sowie massivem erfolg zu feinden, deren
egos durch die decke gingen, wogegen die musikalische
leistung proportional dazu die spülung runterflutschte.
hier gab es aber noch schleimschleudernde stimm-
akrobatik, magische griffbrettarbeit, fettes drumming
und rhythmusarbeit in bester tradition. nebenbei
war es auch noch massentauglich. wenn Axl Rose
heute als Guns n´ Roses durch die länder zieht, dann
erinnert mich das an die brachialkomödie "dumb
and dumber", in der Jim Carrey einen blinden jungen
einen toten sittich als spielkamerad verkauft.


deep-purple1
5) DEEP PURPLE - In Rock
abgesehen vom symphonisch aufgeblasenem "concerto
for group and orchestra", war dies das erste band-album
der legendären sowie definitiven mk. II besetzung -
und der titel ist programm. wer damals die zeit erlebt
hat weiß, Deep Purple waren einst das paradebeispiel
dieser musikrichtung. auch wenn sie aus heutiger
sicht etwas antiquitiert wirken. das fast zwei jahre
später erschienene "machine head" war erfolgreicher
und bei kritikern beliebter, doch "in rock" ist authen-
tischer, schnörkelloser, mehr auf den punkt gebracht.
der 5er treibt sich gegenseitig an, statt im labyrinth
der soli abzuirren oder gegeneinader anzuspielen.
die vokalakrobatik bei "child in time" ist unüber-
troffen.


aerosmith
5) AEROSMITH - Toys In The Attic
mit diesem riffgeladenen kraftakt aus dem jahre `75,
schüttelten die beiden frontmänner Steven Tyler
(gesang) plus Joe Perry (leadgitarre) endgültig die
üble nachrede, bloß eine billige Jagger/Richards kopie
zu sein, ab. weiters bedeutete der millionenseller auch
den unabänderlichen durchbruch in den heimischen
staaten und war zugleich inspirationsquelle für viele
musiker danach. während der folgenden (fast) endlos-
tour rutschte man immer tiefer in den drogensumpf,
welcher anfang der 80er zur quasi auflösung der
band führte. in der zweiten hälfte des jahrzehnts
wurde der hier enthaltene knaller "walk this way"
von den hip-hoppern Run DMC reaktiviert, führte
zum crossover-boom und brachte das quintett
wieder ins geschäft.
logo

der schallplattenfreund

jede scheibe hat zwei seiten

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

Aktuelle Beiträge

Top 5 Originellsten Filmszenen
das bedeutet schräg, jenseits der norm, aber doch mit...
turntable - 27. Aug, 00:37
Top - 5 - Songzeilen
eigentlich bin ich ja keiner, der liedertexte zerpflückt, analysiert,...
turntable - 27. Aug, 00:30
Top-5-Elvis-Filme
ELVIS und hollywood, das war eine 31-spielfilm-lange...
turntable - 26. Aug, 23:47
Top Songs Ever
die besten singles aller zeiten, welche auch die musikgeschichte zumindest. ..
turntable - 26. Aug, 23:37
Top-5-Weihnachtssongs
1) Band Aid - Do They Know It´s Christmas mit...
turntable - 26. Aug, 23:25

Status

Online seit 7376 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 27. Aug, 00:37

Copyright

all the pictures used here, are taken from various Amazon-net-branches. except a few others, which are stolen elsewhere.

Credits

Web Counter-Modul


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren