Top 5 Big Beat Alben

Big Beat, das war der rock & roll der 90er dance-bewegung. grundsätzlich ist diese art von elektronischer musik eine kreuzung von techno als auch rock, gespickt mit hip hop versatzstücken. es fanden jedoch noch weitere zutaten den weg in den Big Beat topf. so z.b. house, funk, jazz, rave, punk, psychedelic etc. . hier wurde einfach alles zusammengeklaut, was frei herumlag. das erfolgsrezept bestand aus ordentlich baß, breakbeats, samples, loops, treibender grundbeat, soundeffekte, eine melodie, welche hängen bleibt, sowie eine schlagzahl über 100. musikalisch erledigte man das meiste via computers als auch synthesizers. beliebt waren mitunter auch gastsänger/innen aus anderen kategorien. angesagte plattenfirmen waren Skint Records, Wall Of Sound oder Heavenly Records in england bzw. City Of Angels Records in den staaten. das ganze griff von der insel auf die u.s.a. über, wo vor allem die rockigeren töne gut ankamen und die hip hop einflüsse ohnehin beheimatet waren. die werke erschienen zumeist auf doppelvinyl, damit man die rillen breiter setzen konnte und somit der klang fetter rüberkam. zeitgemäß begann dieser relativ kurzlebige musiktrend so mitte der 90er und klang gegen die jahrtausendwende wieder aus. heute will keine/r mehr etwas davon wissen. die dance-puristen hatten ohnehin nie eine rechte freude damit. das teil war ihnen zu kommerziell, brachial, aufgeblasen oder einfach nur zu dumm. jedoch rockten die songs jeden tanzboden und wurden bei damals gehypten clubnights wie Big Beat Boutique oder Sunday Social rauf- & runtergenudelt. pioniere waren The Chemical Brothers oder Norman Cook. (möglicherweise) vergessene protagonisten waren z.b. Bentley Rhythm Ace, Lo-Fidelity Allstars bzw. The Wiseguys. auch wurden diverse cuts gerne in film, tv, werbung, computerspielen und sonstigem zeugs verwendet. die ware griff einfach.
in summe haben nur wenige acts von damals das abklingen der begeisterungswelle überlebt und jene, die noch herumhüpfen, konnten ihren status von damals nicht halten. manche fuhren aber ohnehin nur vorübergehend am trittbrett mit und stiegen bei der nächsten möglichkeit gleich wieder um. diese wertung läßt nun die alten helden (-taten) nochmals aufleben, obgleich böse zungen wohl behaupten mögen, daß es viel mehr (longplay-) output ohnehin nicht gegeben hätte.



prodigy
1) PRODIGY - The Fat Of The Land
das quartett aus der englischen grafschaft essex fährt dem/der
zuhörer/in mit diesem monster von album, welches zugleich
einen meilenstein des genres darstellt, mitten ins verdammte
gesicht. das ganze ist kontrovers, brachial, aggressiv, bedrohend.
wenn man sich beim abspielen zu nahe an die lautsprecher wagt,
muß man angst haben eins auf die schnauze zu bekommen. musik
wie aus dem tollhaus verbunden mit hoch-oktan-treibstoff im
grenzbereich des gehörsturzes. während ihrer glanzzeit kamen sie
live rüber, als wäre im viertel von "the warriors" schulabschlußball
und "mad max" hielte die ansprache. auch heute sind sie in concert
noch eine pompöse nummer, jedoch zelebrieren sie nur mehr ihr
einstiges potential.


fatboy
2) FATBOY SLIM - You´ve Come A Long Way, Baby
schon das cover assoziiert man mit big - big ego, jedoch stehen
dem die beats um nichts nach. die person dahinter wurde
als Quentin Cook an der londoner peripherie geboren, nannte
sich später Norman, zupfte anfangs den baß bei der gute-laune-
combo The Housemartins, hatte anschließend mit Beats Inter-
national als auch Freak Power bereits groovigere projekte am
laufen und werkte unter pseudonyme wie Pizzaman, Fried Funk
Food, Might Dub Katz und weiß der teufel wie noch. sein
erfolgreichstes alter ego war allerdings Fatboy Slim. als dieser
schuf er hiermit einen tanzbodenfeger, der um die welt ging und
bei dem kein hühnerauge schmerzfrei blieb. die samples dafür
kratzte er aus seiner riesigen plattensammlung zusammen.


moby
3) MOBY - Play
benannt nach dem gleichnamigen wal. heißt aber eigentlich
Richard Melville Hall und geht gerne damit hausieren, daß
er über hundert ecken mit dem amerikanischen schriftsteller
Herman Melville verwandt ist. dereinst in new york geboren,
machte er vorerst mal in der hardcore punk szene rum, fummelte
anschließend an den turntables, um infolge erfolgreich sein
eigenes ding durchzuziehen. man kann ihn zwar nicht als
vertreter des genres bezeichnen, da sein in- wie output
mannigfaltig ist, doch diese (doppel-) scheibe hatte die beats
dicke, wie keine andere seiner arbeiten. auch findet man
hier nichts, was bei einem album dieser gattung fehlen
sollte. ein variantenreicher wellenritt über die (amerikanische)
musikgeschichte, der damals auch live optimal umgesetzt wurde.


exit
4) THE CHEMICAL BROTHERS - Exit Planet Dust
debüt (do-) lp der urväter dieser musikrichtung, die optisch
rüberkommen wie zwei langzeit-studenten. Tom Rowlands sowie
Ed Simons legten bereits anfang der 90er unter dem künstler-
namen Dust Brothers platten auf, doch das u.s.-produzenten-
team gleichen namens hatte ältere rechte. mit diesem teil servierten
sie deftige beats, satten rhythmus sowie dicke samples, bei denen
eine ordentliche darmflora garantiert ist. es wird kein breakbeat
ausgelassen, party pur ist angesagt, der kreislaufkollaps kann
kommen. dekoriert wird die sache mit gastgesang von Portishead
sängerinBeth Orton sowie The Charlatans frontmann Tim Burgess.


propeller
5) PROPELLERHEADS - Decksandrumsandrockandroll
das englische electronic-gespann Will White & Alex Gifford
fabrizierten mit ihrem einzigen studioalbum einen breitwand-
epos verteilt auf vier seiten. schon das front-cover wirkt wie ein
promo-poster für die Filmstadt Babelsberg. geboten werden teil-
weise dramatische, pompöse soundwände, untermalt von einem
jazzigen unterton, wobei die beatanzahl mit fortdauer steigt.
der longplayer wird sozusagen von hinten aufgerollt. prunkstück
des ganzen ist der track "history repeating", für den die grande
dame Shirley Bassey ihre stimme erbeben ließ. passend dazu
wurde auch noch soundtrack-godfather John Barry verwurstet.
filmmusik fürs kopfkino.


vegas
5) THE CRYSTAL METHOD - Vegas
das u.s.-team aus las vegas, nevada, welches sein glück in los
angeles, kalifornien suchte, wurde von der dortigen rave-
bewegung mit offenen armen aufgenommen und konnte infolge
reüssieren. Ken Jordan & Scott Kirkland werden gerne mit den
Chemical Brothers verglichen, ihr sound ist aber, (zumindest hier)
beim 1997 erschienenen erstling, teilweise spaciger, trippiger
und die songs haben mitunter ein paar beats weniger am buckel.
sind mitunter auch düsterer, näher an Prodigy als Fatboy Slim.
dies war ihr größter erfolg und ihre sounds wurden & werden
generell in verschiedenen medien als auch entertainment-bereichen
verbraten.

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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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