Sonntag, 17. Januar 2010

Live Classics Vol. 6

purple

DEEP PURPLE - Made In Japan


okay, dieser longplayer wirkt heute vielleicht etwas
antiquiert, so wie eine second hand platte, die im leicht
feuchtem keller gelagert wurde und wobei der karton
beim herausnehmen der scheibe, diesen klein wenig
modrigen geruch freigibt. doch in den 70ern und noch
viele jahre später, war er einer der paradebeispiele für
einen livemitschnitt.
eingespielt von der sogenannten Mk II zusammensetzung
der formation. also nicht mehr das `68er original line up,
welchem im austausch für bassist Nick Simper sowie
vokalist Rod Evans ende `69, neues blut in form von
Roger Glover als auch Ian Gillan zugefügt wurde. zu-
sammen mit dem unbequemen gitarristen Ritchie
Blackmore, organist Jon Lord plus schlagzeuggröße
Ian Paice, ergaben sie die für den großteil der fans
ultimative DEEP PURPLE besetzung. dieses "dream
team" fiel aber mit dem ersten gemeinsamen release
"concerto for group and orchestra" eher auf den bauch
und so trat virtuose Blackmore ans ruder sowie aufs
pedal. es folgten die knüller "in rock", "fireball", "machine
head" und ende `72 der zusammneschnitt aus drei kon-
zerten in osaka (15. & 16.8.) sowie tokyo (17.8.), simpel
"made in japan" betitelt. ein doppelalbum das rockge-
schichte schrieb und ein erfolg, von dem die band erst
überzeugt werden mußte, da sie live-tonträgern eher
skeptisch gegenüberstand. doch das managment als
auch die plattenfirma wollten den überhandnehmenden
raubpressungen das wasser abgraben.
nur sieben songs auf vier seiten vinyl, auf der letzten war
ausschließlich "space truckin´" in einer fast zwanzigminü-
tigen, exzessiven version drauf. man sieht, hier wurde
nicht gekleckert, sondern die einzelnen lieder noch
ordentlich zelebriert. das ganze beginnt, nach kurzem
intro, mit einem treibenden "highway star", es folgt Ian
Gillan´s großer gänsehaut-auftritt bei "child in time", wobei
er seine gesamte vokalistische bandbreite ausspielt. side
two wird mit dem jahrtausendriff von "smoke on the water"
eröffnet und mit "the mule" beendet, danach kommt ein
rockiges "strange kind of woman" sowie das bluesige "lazy",
welches zur Lord-Blackmore-show wird.
nach jeder nummer gab es vom japanischen publikum
artig applaus und ein paar anerkennende pfiffe. ansonsten
hielt es sich zurück, denn frenetischer jubel oder aufsprin-
gen und nach vorne laufen, waren in japan damals ein
verstoß gegen die gute sitte.
diese lp war nicht nur ein startschuß für zig-livealben
allen genres, sondern auch eine initialzündung für den
japanischen konzert-tonträger-markt, der heute noch
in bester blüte ist. in diversen geschäften kann man
jederzeit mitschnitte von abgehaltenen auftritten
erwerben.
DEEP PURPLE wurde mit dieser tour auch die ehre zuteil,
ins "guinness book of records" als lauteste band aufgenom-
men zu werden. eine würdigung, die infolge auch Kiss oder
Motörhead zugesprochen wurde. anfang `73 erschien das
studiowerk "who do we think we are", ein durchwachsener
output, dem man die fehlende einheit anhört. druck,
personelle konflikte plus gesundheitliche probleme
fraßen am bandgefüge. Gillan sang die gesangparts
in abwesenheit der kollegen ein. bereits im sommer
war DEEP PURPLE Mk II geschichte.

Samstag, 9. Januar 2010

Das Beste Aus 09 / teil 2

wie bereits letzte woche erwähnt sowie teilweise realisiert,
wird die diesjährige jahresbewertung zwecks besserer
übersicht in zwei teilen gepostet. hier nun die kategorien
betreffend film;


watchmen
film des jahres:
WATCHMEN
bei diesem film waren alleine die opening credits
die eintrittskarte wert. regisseur Zack "the wizard"
Snyder, der schon mit seinem vorjahrswerk "300"
ganze arbeit geleistet hat, lieferte hiermit sein bis-
heriges meisterwerk ab. die comicverfilmung um
superhelden in der zwangspension, die durch gewalt-
tätige ausfälle in den (ehemaligen) eigenen reihen
nochmals auf den plan gerufen werden, ist zwar
von der "nackten handlung" her nicht unbedingt
das gelbe vom ei, jedoch toll und fesselnd in szene
gesetzt und besticht vor allem durch die düstere
grundstimmung.
Snyder beglückt uns 2010 (leider) mit einer
animation namens "guardians of ga´hoole" -
aa´hh forget about it!
knapp dran;
Taken
[rec.]

the-hurt-locker
dvd des jahres:
THE HURT LOCKER
lief bei uns nur zweimal im programmkino und
kam somit direkt auf silberscheibe raus, damit
für anderen mist in den kinosälen platz war. regie-
superwoman Kathryn "Kate" Bigelow, die uns schon
mit "blue steel", "point break", "near dark" sowie
"strange days" beglückte, verfilmte diesmal den
alltag eines u.s.-bombenentschärfungsteams in
bagdad. das ganze ist nichts für schwache nerven -
fast greifbarer wahnsinn, spannung nahe der schmerz-
grenze und stars dienen Bigelow nur als kanonen-
futter. erinnert aufgrund der trockenen, realistischen
atmosphäre an Brian De Palma´s letztjähriges, ebenso
nur auf dvd erschienenes juwel "redacted".
knapp dran;
A Guide To Recognizing Your Saints
Appaloosa

slumdogmillionaire
regisseur des jahres:
DANNY BOYLE
er bewies mit "slumdog millionaire", daß es möglich
ist einen bollywood film zu drehen, bei dem mann/
frau sich beim ansehen nicht der gefahr von diabetes
aussetzt. die (lebens-)geschichte eines tennager aus
mumbai, der die indische millionenshow gewinnt,
jeoch des betruges verdächtigt wird, überzeugt vom
anfang bis zum ende und besticht mit tollen bildern
sowie schauspielleistungen. letzteres durch teilweise
laiendarsteller. Boyle bewies sein talent bereits durch
werke wie "trainspotting", "a life less ordinary" oder
"28 days later", um nur ein paar seiner streifen zu
erwähnen. hat zwar einiges in produktion, wird 2010
aber wahrscheinlich nicht präsent sein.
knapp dran;
Clint Eastwood
Guy Ritchie

chageling
schauspielerin des jahres:
ANGELINA JOLIE
die tochter des langdienenden darstellers Jon Voight
begann ihre karriere als model und tat dies in folge
auch in musikvideos von u.a. Meat Loaf oder The
Lemonheads. bei ihren schauspielerischen leistungen
fühlte man sich daran manchmal erinnert, denn sie
wirkte als würde sie nur posieren. nicht so in Clint
Eastwood´s "changeling". da sah man, was sie anschei-
nend kann und Jolie geht in der rolle der mutter, deren
kind verschwindet und der anstelle ein "kuckucksei"
untergeschoben werden soll, voll auf. soll mitte dieses
jahres im action-thriller "salt" zu sehen sein, doch an
diesem streifen wird schon ewig herumgedoktort bzw.
erst kürzlich erfolgten wieder nachdrehs.
knapp dran;
Kate Winslet
Manuela Velasco

frost-nixon
schauspieler des jahres:
FRANK LANGELLA
er ist sowohl auf den theaterbrettern als auch vor
der kamera "zu hause". die rolle des unbeliebten
u.s. präsidenten verkörperte er vorerst im theater-
stück "frost/nixon", welches als vorlage für die gleich-
namige verfilmung diente und die tv-konfrontation
des australischen moderators David Frost mit dem
ehemaligem staatsoberhaupt sowie die dazuführenden
umstände dokumentierte. er gibt Richard Nixon in
einer weise, die ihn (Nixon) schon fast sympathisch
macht. um möglichst authentisch zu agieren, wollte
Langella auch abseits der kameras als mr. president
angesprochen werden. ist dieses jahr im drama "all
good things" als auch in "wall street 2" im kino zu sehen.
knapp dran;
Christoph Waltz
Vincent Cassell

cave
soundtrack des jahres - score:
WHITE LUNAR - Nick Cave & Warren Ellis
kein reiner score, sondern eine selektion aus film-
musik für "the assassination of jesse james by the
coward robert ford", "the proposition", "the english
surgeon", "the girls of phnom penh", "the road" sowie
stücken die (noch) ohne zuteilung sind. aufgenommen
zwischen 2005 und 2009. wer eines der genannten
werke gesehen hat, weiß was sie/ihn musikalisch
erwartet. weites, karges land, jede menge zeit,
endloser horizont, ausgetrockneter boden, ein paar
wolken am himmel, dann doch eine quelle , plötzlich
bricht der himmel wieder auf und das ganze beginnt
von vorne.
knapp dran;
Waltz With Bashir - Max Richter
The Uninvited - Christopher Young

the-boat-that-rocked
soundtrack des jahres - compilation:
THE BOAT THAT ROCKED - Various Artists
von "all day and all of the night" von den Kinks
über The Tremeloes´ "silence is golden" und
"these arms of mine" von Otis Redding bis zu
The McCoys´ "hang on sloopy" - wirklich eine
tolle zusammenstellung, die auch im film super
rüberkommt und man würde sich dieses teil
auch glatt kaufen, wenn man diese songs nicht
ohnehin schon längst daheim hätte. bis auf
Duffy´s aktuellen titel "stay with me baby",
der wohl nur durch gute verbindungen den
schnitt schaffen konnte.
knapp dran;
Soul Kitchen - v.a.
Taking Woodstock - v.a.

let-the-right-one-in
filmische enttäuschung des jahres:
LET THE RIGHT ONE IN
mag horror- als auch vampirfilme, doch dieser ist
beides nicht. die hauptperson ist zufällig blutsaugerin,
sie könnte aber auch eine andere behinderung des
täglichen lebens aufweisen. hierbei handelt es sich
um ein jugend-sozial-drama, welches mich von der
aufmachung her an "michael aus lönneberga" er-
innert. gut & schön, doch so wurde es nicht verkauft.
knapp dran;
Terminator Salvation
Knowing

Sonntag, 3. Januar 2010

Das Beste Aus 09 / teil 1

wieder ist ein jahr im sauseschritt durchs land gezogen.
die releases werden immer mehr und mir kommt vor, daß
ich immer weniger davon bewältigen kann.
tonträger, die man sich immer anhören bzw. kaufen will
und es einfach nicht schafft, filme, welchen man permanent
nachläuft und die plötzlich nicht mehr im programm sind
und gerade da dauert es (anscheinend) ewig bis die dvd im
verleih auftaucht. oder genau diese schiebt man immer
auf die lange bank, bis sie von der lawine nachkommender
exemplare verschüttet ist.
dennoch wurde genügend material konsumiert um die
obligate jahresabrechnung zu erstellen. damit der/die
geneigte leser(in) nicht mit einer endlosen wurst an
kategorien gelangweilt wird, erfolgt der beitrag in zwei
teilen. hier nun die wertung für musik;


dead-weather
album des jahres:
THE DEAD WEATHER - Horehound
"dirty garage-blues played by fuckin´ millionaires",
könnte die böse zunge hierzu überzogen von sich
geben. Alison Mosshart (The Kills), Dean Fertita
(QotSA), Jack Lawrence (The Raconteurs) sowie
tausendsassa Jack White (von den gleichnamigen
Stripes) tauschen teilweise die instrumente unter-
einander und fabrizieren in kollaboration, welche
laut White kreativität fördert, einen rauhen, un-
polierten longplayer. entstanden (angeblich) durch
inspiration von Gary Numan plus Bob Dylan (sie
covern "new pony), klingt das ganze eher nach
jungen, engagierten musikern, als nach etablier-
ten künstlern. eine spritztour am elektrischen
stuhl.
knapp dran;
Mastodon - crack the skye
Future Of The Left - travels with myself and another

gaga
song des jahres:
LADY GAGA - Poker Face
kann mir nicht helfen, doch das intro erinnert
mich irgendwie an Tubeway Army. habe diesen
titel schon x-mal gehört, doch dieses "ma-ma-ma-
maahhh" fährt mir immer noch in die magengegend
und wenn die Lady dann zu singen anfängt, beginnen
meine beine zu jucken, als würde in der nacht noch
schnee kommen. an diesem lied kam mann/frau
heuer einfach nicht vorbei und die protagonistin
war teil einer hype-maschine, mit der sie auf dauer
wohl nicht mithalten wird können.
knapp dran;
Florence And The Machine - kiss with a fist
Regina Spector - god

beastie-boys
wiederveröffentlichung des jahres:
BEASTIE BOYS - Paul´s Boutique
20 jahre ist es schon wieder her, daß drei weißbrote -
Adam Horowitz, Mike Diamond sowie Adam Yauch -
unter aufsicht des LA-produzenten-duos Dust Brothers,
eines der besten hip hop alben aller zeiten ablieferten.
gespickt mit jeder menge film- als auch songsamples,
ist es einem/einer musikliebhaber(in) praktisch un-
möglich, nicht zumindest einen schnipsel zu erkennen,
der hier verwurstet wurde. damals ein gemäßigter
erfolg, da sich (fast) alle einen nachschlag zum
rabauken-crossover von "licensed to ill" erwarteten.
knapp dran;
The Housemartins - london 0 hull 4
The Feelies - crazy rhythms

pavlovs-dog
konzert des jahres:
PAVLOV´S DOG @ Szene Wien
die progressive rocker, welche mit ihrem `75er debüt
"pampered menial" eines der (musikalisch) schönsten
alben aller zeiten ablieferten, sich aber danach in
umbesetzungen verloren, tauchen wie ein wal, immer
wieder mal aus der versenkung auf. nun war auch
sänger David Surkamp, dessen stimme noch immer
klingt, als hätte er eine überdosis helium inhaliert,
mit an bord. die spärliche fangemeinde wurde auf
eine melancholisch-märchenhafte reise durch liebe,
sehnsucht, trauer mitgenommen. traumhaft schön.
knapp dran;
Eagles @ stadthalle
Tv Buddhas @ chelsea

vultures1
band des jahres:
THEM CROOKED VULTURES
keine andere band sorgte für soviel gesprächsstoff,
wie dieses konglomerat an "superhelden". Dave Grohl
bearbeitete die häute größtenteils in erinnerung an
"Bonzo" Bonham, Josh Homme pendelte in seiner
darbietung zwischen Robert Plant sowie sich selbst
und John Paul Jones fühlte sich dabei wie "zu hause".
ergibt in summe eines dieser alben, bei denen man sich
mit tiefgeschulterter luftgitarre vor den heimischen
boxen aufbaut und einfach miteinsteigt - im blick-
kontakt mit den musikern.
knapp dran;
Chickenfoot
Grizzly Bear

soap-skin
künstlerin des jahres:
SOAP & SKIN
Anja Plaschg´s ländliche herkunft wird gerne als
aufhänger benutzt, um zu demonstrieren, wie weit
sie von den metropolen london, berlin, paris, etc.
entfernt war, wo sie nach ihrem erstling "lovetune
for vacuum" von ohr zu ohr gereicht wurde. ihre
veröffentlichung als Soap & Skin ist so wohlig düster-
melancholisch, daß man sich am liebsten unter
kerzenschein in eine badewanne voll mit heißem
wasser legen und die pulsader aufschneiden möchte.
nur um den schmerz zu teilen.
knapp dran;
Fever Ray
Beth Hart

morrissey
künstler des jahres:
MORRISSEY
hatte 09 mit "years of refusal" ein aktuelles album
am markt, bei dem die zügel wieder strammer ge-
halten wurden, mehr compilations in zirkulation
als ihm lieb war und eine tour am laufen, die zwar
sehenswert war, jedoch von krankheit sowie publi-
kumspartizipation der störenden art gezeichnet
war. der griesgrämige indieonkel überzeugte mit
qualitativer als auch quantitativer präsenz.
knapp dran;
Neil Young
Joe Bonamassa

la-roux
neuentdeckung des jahres:
LA ROUX
totally 80ies, aber damit fuhr man gut im ab-
gelaufenem jahr, besser als notwendig und die
synthesizers waren auch wieder angesagt - auch
bei jenen, die vielleicht besser darauf verzichtet
hätten. doch all dies trifft nicht auf gänsehaut-
stimme im manga-look Eleanor "Elly" Jackson und
soundtüftler & schattenmann Ben Langmaid zu.
ihnen nahm man es ab und sie erinnerten nicht
nur mich an Yazoo.
kanpp dran;
Kylesa
White Lies

alice-in-chains
comeback des jahres:
ALICE IN CHAINS
wurden im sog des grunge-booms anfang der 90er
nach (ganz) oben gespült, kamen aber aufgrund
von drogenproblemen immer wieder ins trudeln.
vor sieben jahren starb sänger und mittelpunkt
Layne Staley an seiner sucht, doch die band lag
bereits jahre davor auf eis. nun hatte man mit
William DuVall einen neuen frontman gefunden
und spielte den longplayer "black gives way to blue"
ein, der fast nahtlos an alte leistungen anschließt.
eher noch voller, satter klingt. auch live ein high-
light dieses jahr.
knapp dran;
Black Sabbath als Heaven & Hell
Wolfmother

humbug
musikalische enttäuschung des jahres:
ARCTIC MONKEYS - Humbug
ein rundum tolles debüt, ein adäquater nachfolger,
euphorische berichte von der vorab-tour zum dritten
album, produktionstätigkeit von Josh Homme, auf-
nahmen auf den spuren der desert-sessions, presse-
shots mit Black Sabbath shirt, gute prä-album
single in form von "crying lightning" - da durfte
man sich durchaus ein monster von einem long-
player erwarten, raus kam eine lahme ente.
der teil mag ja auf lsd oder veterinären verdau-
ungspillen vermischt mit alkohol gut rüberkomen,
jedoch nüchtern betrachtet ist er, zumindest für
mich, eine enttäuschung.
knapp dran;
Franz Ferdinand - tonight: franz ferdinand
Editors - is this light and on this evening

Sonntag, 27. Dezember 2009

Top - 5 - Musicalfilme

Musicalfilme dürfen einen auf dauer nicht ruhig vorm
fernseher sitzen lassen und sollten zum mitsingen anregen.
im vollbesetzten kinosaal ist dies natürlich nicht unbedingt
möglich bzw. gern gesehen, jedoch haben manche verfilm-
ungen bereits kultstatus erlangt und werden in form von
"special screenings" zu wahren happenings. doch bis dahin
war es ein langer weg.
so, i would like, if i may, to take you on a strange (time-)
journey;
geschichten mit oder durch lieder erzählt, gab es schon vor
mehr als 2500 jahren, aufgeführt in griechischen amphi-
theatern. dies übernahmen dann die römer, erweiterten
es um tanzschritte und spielten erstmals in geschlossenen
häusern. im mittelalter gab es fahrende schauspieltruppen,
welche infolge erste formen von musiktheater entwickelten.
gegen ende des 16. jahrhundert setzte auch die oper zum
siegeszug an und während des 17. jhdt wurde vor allem
am französischen hof auf unterhaltung durch gesang mit
tanz wertgelegt.
die geburt des Musicals, das im laufe der zeit immer mehr
mit grellem gesamtbild, marktschreierischer werbung
sowie prägnanten titeln - sprich supermarktattributen
punktete, wird den 1800er jahren zugeschrieben. ende
dieser zeitperiode wurde am new yorker broadway in den
vereinigten staaten, die als mutterland des genres gelten,
diese art der darstellenden kunst bereits aufgeführt.
versuche selbiges auf die leiwand zu bringen gab es schon
1907, doch der erste streifen, welcher gesang sowie dialog
beinhaltete war "the jazz singer" von Warner Brothers
aus 1927. das stück wurde bereits ab 1925 am broadway
zum besten gegeben. die zelluloidversion wurde ein erfolg.
somit wollten auch andere studios ein stück vom kuchen
und daraus resultierten im laufe der jahre werke wie
"isn´t it romantic", "forty-second street", "singin´in the
rain", west side story" "the sound of music" oder "cabaret".

danach ging es (endlich) mit den Rock-Musicals los. "jesus
christ superstar" (`73), "sgt. pepper´s loneley hearts club
band" (`78), "the rose" bzw. "hair" (`79). diesem boom
folgte die (obligate) übersättigung und den Musicalfilmen
wurde das sternzeichen dinosaurier zugeteilt. jedoch be-
wiesen "victor/victoria", "a chorus line", Baz Luhrmann´s
"moulin rouge", "chicago", "dreamgirls" oder Tim Burton´s
"sweeney todd" das gegenteil, berauschten das kinopublikum
und mit dem remake von "fame" ist bereits die nächste hoff-
nung der filmindustrie am start.


rocky-horror
1) The Rocky Horror Picture Show
als mich vor jahren mal jemand fragte, was denn der
sinn dieses filmischen karnevals sei, war die antwort
natürlich schon aufgelegt - "don´t dream it, be it".
basierend auf Richard O´Brien´s londoner west end
musical, welches damals auch kurz in ny lief, dort
aber durchfiel und später als mitternachtseinlage
erfolgreich wiederaufgenommen wurde, kreierte
regisseur Jim Sharman eine sci-fi/b-horror achter-
bahnfahrt über ein verlobtes paar, welches, ge-
zwungen durch eine autopanne, während einer
"special night" im schloß eines durchgeknallten
wissenschaftlers vom planeten transexual landet.
der soundtrack für sich ist schon ein meisterwerk.
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tommy1
2) Tommy
stargespicktes epos, das 1969 als konzeptalbum
begann und es danach auf die theaterbretter
schaffte. gegen mitte der 70er verfilmte exzentriker
Ken Russell schließlich Pete Townshend´s rockoper,
die damals selbst für bandmitglieder schwer nach-
vollziehbar war, über einen (durch schockerlebnis)
def, dumb and blind boy, der zum "pinball wizzard"
aufsteigt. wurde damals wegen des eigens daür
entwickeltem "quintaphonic sound formats" nur
in ausgewählten lichtspielhäusern aufgeführt.
besitzer einer heimkinoanlage, die diesen klang
reproduzieren wollen, müssen in punkto tonformat
auf 5.1 gehen und den sub-woofer ausschalten.
trailer

hedwig
3) Hedwig And The Angry Inch
wer denkt, daß Lady Gaga originell sei, der sollte
hier mal einen blick riskieren und wird eventuell
parallelen entdecken. John Cameron Mitchell (autor,
regisseur) & Stephen Trask (musik, songtexte, o.s.t.-
produzent) servieren eine flotte geschichte über eine
punk-transe, die erfolg sowie den partner fürs leben
sucht und sich enttäuscht als musikberieselung in
billigen restaurants wiederfindet. Trask war teil der
post-punk-band Cheater, die im film auch The Angry
Inch geben. die rock-show schaffte es vom ny-er drag-
club Squeezebox rund um die welt und schließlich auf
die große leinwand.
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grease
4) Grease
ausgangspunkt war der gleichnamige broadway-
dauerbrenner, welcher anfangs als zeichentrick
verfilmt werden sollte. da sich für diese (schnaps-)
idee aber kein abnehmer fand, durfte Randal Kleiser
den darstellern, die off- sowie on-set bestens harmo-
nierten, leben einhauchen. zusätzlich wurden noch
neue songs eingebaut. Olivia Newton-John und John
Travolta wurden, via dieser teenage 50ies rock & roll
love story über die weiblichen "pink ladies" als auch
die männlichen "t-birds", zum traumpaar der späten
70er / frühen 80er schlechthin.
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hairspray
5) Hairspray
der pate des geschmacklosen films, John Waters,
parodierte mit dieser musikkomödie, die er selbst
als seinen tanzfilm bezeichnet und welche es an-
schließend auch auf die musicalbühne schaffte,
60ies tanzshows und prangerte die rassentrennung
an. häßliches entlein erobert mit ihren tanzschritten
"mr. bright" und wird zu fernsehstar und jugendikone.
erinnert mich irgendwie an Beth Ditto.
musiker(innen)-lastige besetzung und um lichtjahre
besser als die `07er neuverfilmung von Adam Shankman.
trailer

little-shop
5) Little Shop Of Horrors
Frank Oz zauberte den ausgezeichneten off-broadway-
hit, der auf Roger Corman´s 60er film "the little shop
of horrors" mit dem jungen Jack Nicholson basiert,
mit jeder menge schwung plus (heute) komiker-
größen auf die leinwand. blumenladengehilfe
Seymour, der aus liebe zur verkäuferin Audrey
die nach ihr benannte fleischfressende pflanze,
welche ihm bald über den kopf wächst, aufzieht,
bekommt bald mächtig ärger mit als auch wegen
des ehemanns der angebeteten.
trailer

Sonntag, 20. Dezember 2009

Beziehungskram

morrissey1


also das verhältnis künstler(in) zu plattenfirma, ähnelt ja
irgendwie einer zwischenmenschlichen beziehung. meist
stürzt man sich hals über kopf in eine partnerschaft, oft
unter überhöhten erwartungen und läuft somit gefahr
böse zu erwachen.
das label erwartet sich, daß der/die musiker(in) groß raus-
kommt oder zumindest immer mehr leute anspricht und
dadurch die kosten einspielt bzw. der firma zu gewinn ver-
hilft. der act ist froh seine bestrebungen auf größerer platt-
form verwirklichen zu können und erwartet sich unter-
stützung sowie förderung. also beide parteien rechnen sich,
mehr oder weniger, eine verbeserung ihrer situation aus.
niemand unterschreibt um als sklave weiterzuwerken,
keiner wird als abschreibposten gesigned.
trotzdem endet das ganze des öfteren in unzufriedenheit.
wenn keine basis mehr vorhanden ist, dann geht man
für gewöhnlich getrennte wege. jedoch bleiben die
ansprüche auf die eingespielte musik meist aus vertrags-
gründen bei der record company, beim management,
verlag oder sonstigen halsabschneidern. auch weil veträge
mit sternen in den augen unterschrieben werden. die
rechteinhaber versuchen dann, soweit möglich, das im
besitz befindliche material in form von wiederveröffent-
lichungen, gewinnbringend auszuschlachten.
genau dies stört gelegentlich die/den schaffende(n), da
sie/er sich mit den alten hüten nicht mehr identifizieren
kann/will, dem gewesenen partner das geschäft nicht
gönnt (obwohl man selbst auch damit verdient) oder
negative auswirkungen auf kommende, eigene projekte
befürchtet.
diese differenzen sind so alt wie die tonträger selbst.
so stehen die Rolling Stones seit den 70ern, jedem release
ihres 60er jahre outputs kritisch gegenüber, da die rechte
dafür ihr ehemaliger manager Allen Klein besitzt. dieser
war noch nie um eine veröffentlichung verlegen. mehr
als nur kritisch waren ende der 80er The Stone Roses,
als ihre karriere durchstartete, das label FM Revolver
am erfolg mitnaschen wollte und eine frühe 7-inch sowie
ep neu herausbrachte. die band wurde in den geschäfts-
räumen persönlich vorstellig, verwüstete das büro und
bedrohte den inhaber und seine freundin.
auch der miesepetrige Morrissey hadert immer wieder
mit der resteverwertung seiner ex-vertragspartner. so
auch dieses jahr. zuerst kritisierte er die singlesbox,
welche seine solokarriere bei der EMI umfaßte, hatte
aber kurz darauf eine zusammenstellung namens
"swords" am markt, die den b-seiten-output ab `04, im
rahmen der mittlerweile terminierten beziehung mit
Universal dokumentierte - angeblich von ihm selbst
selektiert. nun beanstandet er via web ebendiesen long-
player. laut seinem empfinden, sei er überteuert und
schlecht vertrieben. er ging davon aus, daß der ton-
träger zu einem günstigen preis angeboten werden
würde. Morrissey dürfte den ganzen ärger aber vorab
geahnt haben, guckt er doch vom cover als würden
ihm die hämorrhoiden jucken.
nun hält der schwierige zeitgenosse nach einem schmerz-
freien deal ausschau. nachfrage ist aber momentan noch
nicht vorhanden.
logo

der schallplattenfreund

jede scheibe hat zwei seiten

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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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