an diesem beitrag habe ich jetzt mindestens drei stunden
gearbeitet, das verfassen gar nicht miteingerechnet.
ein spotlight auf die weibliche musikszene.
als ich auf "veröffentlichen" drücke ist er plötzlich weg.
weil anscheinend der saft vom internet weg ist oder
was weiß ich. das ganze war einfach nicht mehr auf-
zutreiben. generell frage ich mich, warum man sich
nochmals anmelden muß, wenn man ohnehin schon
eingeloggt war?
mir fehlt die kraft um das ganze jetzt nochmals zu
machen und ich muß jetzt auch weg.
für was macht man dies ohnehin?


okay, nervenzusammenbruch durchgestanden.
zweiter versuch diesen beitrag, einen tag später
in abgespeckter form, online zu bringen.


der weltfrauentag wurde durch die sozialistin Clara Zetkin,
welche im jahre 1910 auf einem internationalen kongreß
menschenrechte für die frauen einforderte, aus der taufe
gehoben.
nehme hiermit nun den tag zum anlaß, um (wieder) einmal
den scheinwerfer auf die weiblichen akteure der musikszene
zu drehen - dieses ausschließlich auf grund von musika-
lischer qualifikation;

a) DUFFY - "warwick avenue"
als die plattenindustrie im soge des Amy Winehouse
erfolges in allen ecken nach der nächsten weißen
soulstimme suchte, kam ihnen diese waliserin
gerade recht. schrieb als kind bereits songs und
verkaufte von ihrem letztjährigen debüt
"rockferry" bis heute fast 6 mill. einheiten.

b) JOAN AS POLICE WOMAN - "start of my heart"
die amerikanerin Joan Wasser lernte mit 6 jahren
schon violine und arbeitete später mit kalibern wie
Lou Reed, Antony Hegarty, Rufus Wainwright oder
auch Jeff Buckley (mit dem sie vor seinem tod liiert
war) zusammen. hat nun selbst schon 2 alben zu
buche stehen.

c) LINDA RONSTADT - "birds"
die country-rock sängerin tauchte mitte der
sechziger in die kalifornische singer/songwriter
szene ein, obwohl ihre stärke eigentlich in der
interpretation von fremdmaterial liegt. bei dieser
Neil Young komposition und dem dazugehörenden
album, wird sie von den späteren Eagles unterstützt.

d) CAROLE KING - "home again"
bildete in den 60ern mit ihrem gatten Gerry Goffin
ein erfolgreiches songschreiberduo. kurz nach der
privaten folgte ende der sechziger auch die berufliche
trennung. sie ging nach los angeles, schlug die solo-
laufbahn ein und landete mit ihrem zweiten versuch
"tapestry" den absoluten knüller.

e) SINÉAD O´ CONNOR - "jerusalem"
die irin, welche einst das bild des papstes live
im amerikanischen fernsehen zerriß und infolge
dafür fast auf dem scheiterhaufen gelandet wäre,
war immer für kontroversen gut und alles andere
als pflegeleicht. zuletzt übte sie das priesteramt aus.

f) M I A - "paper planes"
die in england geborene, ehemalige kunst & design
studentin, deren eltern aus sri lanka stammen,
hat bereits zwei alben ihres mixes aus world music,
dancehall, hip hop und rock veröffentlicht. diese
nummer aus dem 2007er longplayer "kala" basiert
auf einem sample von The Clash´s "straight to hell".

g) LABELLE - "are you lonely?"
sangen 16 jahre gemeinsam, bis sie sich 1976 auf-
lösten. letztes jahr gab es die (heutzutage) obligate
wiedervereinigung plus einem neuen album.
dieser track ist vom 1974er meisterwerk "nightbirds",
auf dem sie ihren spacigen disco-funk perfektionierten.

h) IDA MARIA - "oh my god"
die sympathische norwegerin gewann einst zwei
heimische nachwuchswettbewerbe und startete
damit ihren sangeswerdegang. mittlerweile hat
sie den erfolg auf das restliche europa ausgedehnt.
dieses engagierte Kaiser Chiefs cover ist auf Ida´s
debüt "fortress round my heart" zu finden.

i) AMY LAVERE - "washing machine"
die sängerin und bassistin schrieb ebenfalls schon
im kindesalter lieder, was bei jungen mädels heut-
zutage wohl üblich sein dürfte. vermischt ihre soul-,
blues-, country- und rock-einflüsse und gibt sie in
trioformation wieder.

j) BILLIE HOLYDAY - "strange fruit"
sex, drugs & jazz waren ihr leben und daran ging
sie auch zugrunde. Lady Day war eine der größten
jazzsängerinnen aller zeiten, hatte jedoch ihr leben
nicht im griff. stand noch am totenbett unter arrest
wegen eines drogenvergehens. ihre geschichte
wurde 1972 als "lady sings the blues" mit Diana
Ross in der hauptrolle verfilmt.

dieser tage wurde das neue album der irischen national-
helden U2 - "no line on the horizon" - in die geschäfte
gekarrt. Bono (gesang), The Edge (gitarre), Adam Clayton
(baß) sowie Larry Mullen jnr. (schlagzeug), die am ver-
gangenem freitag am dach des londoner BBC funkhauses
in The-Beatles-manier 20 minuten live spielten, beglücken
ihre fangemeinde mit fünf editionen des produkts. schließ-
lich muß so ein rockstarleben ja finanziert werden.

nach dem ersten durchhören des tonträgers empfinde ich
im besten fall mitleid. dabei beginnt das ganze nicht so übel.
zuerst der titelsong, danach "magnificent", doch selbst
diese "positiven" nummern wirken, als wären sie mit schall-
dämpfer aufgenommen. nur niemanden verschrecken.
der folgende rest verbreitet meist lange weile und erinnert
fallweise an die ambientphase (ende der 70er bis mitte 80)
des produzenten Brian Eno.
hier liegt meiner meinung nach das problem von U2.
sie bräuchten frischen wind im studio. Eno als auch Daniel
Lanois waren für gewisse abschnitte der bandgeschichte eine
bereicherung, doch mittlerweile sind sie nur mehr sarg-
nägel. wenn der vierer selbst nicht in der lage ist dies zu
erkennen, müßte die plattenfirma einspringen.
The Edge sprach im vorfeld der veröffentlichung von Zep-
einflüssen. dies war entweder eine bewußt falsch gelegte
fährte oder ein hilferuf, den keiner der truppe (schon gar
nicht Bono) hören wollte. die einzige parallele dieses outputs
zu Led Zeppelin ist die anzahl der musiker.
während der produktion der vorgänger-lp "how to dismantle
an atomic bomb", sprach The Edge von garage-rock-anlei-
hen, die infolge ebensowenig hörbar waren.
auffallend auch, daß bei beiden longplayern die vorab-
singles mehr versprachen, als das fertige produkt dann
halten konnte, sowie eher untypisch für das gesamtbild
waren.
es ist natürlich schwierig, wenn man vom regionalradio
bis zum spartensender alle bedienen will/sollte. die krea-
tivität bleibt dabei auf der strecke.

dieses album sei wirklich nur diehard-fans, welche mit
ihren idolen durch dick und dünn gehen, empfohlen. alle
anderen sollten einen erwerb gründlich überlegen. es gibt
massenweise besseres in den regalen.
neben "no line on the horizon" und der dazugehörenden
tour, hat am 18. februar 2010 am new yorker broadway
das musical "spider-man: turn off the dark" premiere. die
dazugehörenden lieder stammen von Bono & The Edge.
vielleicht ist das ganze ja zuviel des guten.

österreichs aktuelle musikszene erinnert mich an den
heimischen fußball. wenn man eine aufstrebende band
als local support sieht, so denkt sich einer - nicht schlecht -
doch wenn dann der ausländische headliner kommt,
welcher im extremfall auch erst ein album am markt
hat, hört man klare, qualitative unterschiede.
dies liegt nicht an dem früher oft lancierten schlechteren
technischen voraussetzungen für das vorprogramm,
sondern am tatsächlichen gesamteindruck.
im fußball ist es ähnlich. innerhalb der österreichischen
liga sieht man dort als auch da ein anregendes spielchen,
doch im internationalen vergleich werden unsere grenzen
beinhart aufgezeigt. so träumt die nation vom wunder-
team aus den 30ern sowie von cordoba.
musikalisch wird den im deutschsprachigen raum erfolg-
reicheren zeiten des austropops, dem anschließenden
beitrag zur NDW oder den internationalen erfolgen von
Opus sowie dem allgegenwärtigen Falco, dem Hans Krankl
der musikszene (bei beiden erinnert sich die öffentlichkeit
nur mehr an das positive), gehuldigt.
wen von den gegenwärtigen acts kann man internatio-
nalen standard bescheinigen, von wem wird man noch
in zwanzig jahren sprechen? die top-5 wären ein unüber-
windbares hindernis.
aber man findet dieses problem nicht nur in heimischen
gefilden. die zeiten als deutschland (musikalisch) global
mitmischte, sind praktisch geschichte. musiker wie
Tomte, Sido, Deichkind etc. werden weltweit keine ein-
drücke hinterlassen wie es z.b. Can, Kraftwerk als auch
Scorpions oder Boney M. gelang. die derzeit international
bekanntesten bands sind im besten fall Rammstein, im
schlechtesten Tokyo Hotel. aber auch die eidgenossen
haben, neben den oldies Krokus und Gotthard bzw. aktuell
Favez, nicht viel zu bieten.
jetzt könnte natürlich eingewendet werden, daß in den
szenebstimmenden ländern ein anderer unterbau oder
eine bessere förderung existiert, doch dies war einst noch
viel gravierender. andererseits sieht man an ländern wie
schweden, was bei zielorientierter förderung herauszuholen
ist.
abschließend kann bilanziert werden, daß der abstand
zum mittelmaß sowohl in punkto musik als auch im fuß-
ball (österreich) immer größer wird.

gerüchte um eine nochmalige tour von LED ZEPPELIN,
sowie ein mögliches, neues album, gab es zuletzt immer
wieder. doch (nicht nur, aber vor allem) seit der letzten
samstag abgehaltenen 51. Grammyverleihung, sind die
chancen unter null gesunken.
denn die 2007 veröffentlichte zusammenarbeit von
(ex-) Zep-vokalist Robert Plant mit der countrysängerin
Alison Krauss räumte groß ab. alle nominierungen
wurden auch in Grammys umgesetzt und somit eine
absolute trefferausbeute erzielt. dies ist direkt etwas
zuviel des gutem. der longplayer ist definitiv gelungen,
doch stellt er bei weitem nicht alles in den schatten, was
in diesem zeitraum erschien. da kam auch einiges besseres
auf den markt.
natürlich muß man in betracht ziehen, daß es sich hierbei
um eine industrieauszeichnung handelt und der konsument
bzw. fan nicht mitredet. die hier stimmberechtigten kaufen
sich womöglich das ganze jahr keine tonträger und sind
wahrscheinlich schrulliger als jene, welche die Oscars
vergeben.
wie auch immer, dieser erfolg gibt dem gockelhaften Plant
erneut rückenwind und wird ihm nur in seiner ablehnen-
den haltung bezüglich reuniontour bekräftigen. eine früh-
jahr o9 tournee von Plant & Krauss, bei der (origineller-
weise) sicher auch wieder ein paar Zeppelin songs gespielt
werden, wurde bereits gebucht. sie beginnt am 20. april
in den vereinigten staaten und bringt die beiden im mai
nach europa. österreich nein danke, deutschland wieder
ein mal.
bis dahin soll noch das nachfolgealbum fertiggestellt
werden. abermals produziert vom u.s. singer/songwriter
T Bone Burnett, der auch den bandleader der begleitband
gibt. er überwachte auch schon studioarbeit von Elvis
Costello, Roy Orbison oder den Counting Crows.
bei all diesen fakten, kann ja nun jeder für sich selbst
nochmals die quoten für LED ZEPPELIN berechnen.

es gab ja auch schon einen notplan. Jimmy Page, John
Paul Jones, Bohnham sohn Jason plus Alter Bridge sänger
Myles Kennedy wären unter anderem bandnamen mit
Led-Zep-repertoire auf reise gegangen. doch ein sturm
der entrüstung von möchtegern-gralshütern, die das
vermächtnis der originalformation beschmutzt sahen,
brach los. "leichenfledderei", "was will man mit diesem
nachwuchssänger", "Queen lassen grüßen" und ähnliche
postings gab es zu lesen. infolge dessen schmiß Page alles
hin, Jones wurde abermals nicht gefragt und Bonham jun.
ist ohnehin nur angestellt - Kennedy war nicht mal dies.

mich hätte auch diese besetzung interessiert. keiner regte
sich auf als ende der 90er Page & Plant gemeinsam tourten
und dreiviertel des programms mit Zep-material bestritten.
wer es nicht gut findet, hätten ja kein ticket kaufen müssen.



gewonnene Grammys von Plant & Krauss;

record of the year - "please read the letter"
album of the year - "raising sand"
best pop collaboration with vocals - "rich woman"
best country collaboration with vocals - "killing the blues"
best contemporary folk/americana album - "raising sand"

manche bands verändern ihren stil über all die jahre
nicht im geringsten. doch dies muß nicht schlecht sein.
siehe AC/DC, The Fall, The Cure oder THE CRAMPS.
gegründet 1975 von Erick Lee Purkhiser, besser bekannt
als LUX INTERIOR (gesang, seinen künstlernamen ent-
lehnte er einem Chevrolet werbespot), Kristy Marlana
Wallace (gitarre, seine spätere frau, die er einst als auto-
stopperin mitnahm), welche sich nun POISON IVY
Rorschach nannte sowie den geschwistern Bryan Gregory
(gitarre, starb im jänner `01 an herzversagen) und Pam
"Balam" Gregory (schlagzeug).
da keiner der mitglieder sein instrument wirklich beherr-
schte, war zunächst diletantismus trumpf. man machte
new york´s liveschuppen, wie den legendären CBGB, un-
sicher und holte sich dabei den nötigen schliff. die gruppe
destillierte aus den einflüssen garage rock, psychedelia,
punk, rockabilly, surfsound und frühem rock & roll einen
"schlüpfrigen" musikstil, der voodoozauber, pinup-maga-
zine, horror & sci-fi b-movies als auch go-go-tanz assozierte.

die ersten beiden singles, welche 1977 erschienen, die fol-
gende ep "gravest hits" aus `79, sowie das 1980 auf den
markt kommende debütalbum "songs the lord tought us",
wurden von ex - Box Tops / Big Star sänger Alex Chilton
rauh und unkompliziert auf masterband verewigt.
während dieser zeit gab es bereits die ersten besetzungs-
wechsel. es war auch in zukunft ein kommen & gehen,
nur LUX gemeinsam mit POISON IVY (bild) blieben kon-
stante.
in eben diesen wechselhaften formationen wurden long-
player von unterschiedlicher qualität aufgenommen, zu-
letzt "how to make a monster" aus 2004.
die eigentliche stärke von THE CRAMPS waren aber die
exzessiven liveauftritte, bei denen oft genug das equip-
ment zu bruch ging und auch die besucher nicht immer
sicher waren. LUX INTERIOR stand seinem vorbild Iggy
Pop in nichts nach.
sein wildes treiben und das permanente touren (vor allem)
der letzten jahre war anscheinend nicht das beste für sein
herz. er verstarb am 4. februar 62-ig-jährig im memorial
krankenhaus von glendale, kalifornien an herzversagen.
das ende der band ist somit besiegelt.
wenn es so weitergeht, werden hier bald nur mehr nach-
rufe gepostet. man merkt, daß man immer älter wird,
wenn einem die ganzen "helden" wegsterben.