Record Store Day

plattenläden sind nicht erst seit Nick Hornby´s buch
"high fidelity" oder dessen verfilmung durch Stephen
Frears als mittelpunkt sozialem kontakts allgemein be-
kannt. man kann sich, was viele vielleicht gar nicht
wissen, auch heute noch vor ort neuveröffentlichungen
durchhören, unbekanntes entdecken sowie darüber
diskutieren.
aber schon als einst die megamärkte aufkamen begann
das fundament der kleinen unternehmen zu bröckeln. die
leute hörten in den "superstores" was ihnen vorgesetzt
wurde, kauften jenes das firmengesteuert in großen
mengen zum aktionspreis aufgestapelt war und vermieden
ein gespräch mit dem verkaufspersonal, welches ohnehin
immer aus einer anderen abteilung war.
die heutige download-generation trägt die eigene musiksamm-
lung um den hals oder in der hosentasche spazieren. gerech-
net wird in gigabyte statt alben und diese lädt man in den eigenen
vier wänden um ein butterbrot auf die obstschüssel.
das kleine musikgeschäft mit der oft stilbezogenen auswahl
an tonträgern, welches auch als ort der kommunikation diente,
verlor & verliert immer mehr an bedeutung. natürlich gab es in
einschlägigen quetschen auch des öfteren personal, das nur
zu gerne beratung mit belehrung verwechselte und somit ihren
teil dazu beitrug. bei schlechter entwicklung werden in zukunft
nur mehr kunden anzutreffen sein, denen 180g vinyl näher sind
als die eigene verwandtschaft.
um diesem szenario entgegenzuwirken findet am 19. april erst-
mals der RECORD STORE DAY, zumindest im anglo-amerikanischen
raum, statt. bezüglich aktivitäten in unseren breiten ist soweit nichts
bekannt. doch vielleicht springt noch der eine oder andere händler
in letzter sekunde auf, um dann abschließend mit einem trockenen
"war wohl nich´" zu bilanzieren.
die aktion soll im generellen dazu dienen die bedeutung des lokalen
musikfachgeschäfts herauszuheben und wird auch von so manchem
künstler bewußt unterstützt. so z.b. von REM, die dafür eigens eine
limitierte 7-inch single auf den markt bringen. individuelle shops
werden eigene aktivitäten setzen. so bieten Rough Trade in london
ein liveprogramm. doch kann jeder, überall per tonträgerkauf in
einem record store ein zeichen gegen die digitalisierung setzen.
countryrockerin Shelby Lynne hat auch gleich einen einkaufstip
parat; "you can´t roll a joint on an iPod - buy vinyl!"
turntable - 16. Apr, 20:26