Mittwoch, 16. April 2008

Record Store Day

record1


plattenläden sind nicht erst seit Nick Hornby´s buch
"high fidelity" oder dessen verfilmung durch Stephen
Frears als mittelpunkt sozialem kontakts allgemein be-
kannt. man kann sich, was viele vielleicht gar nicht
wissen, auch heute noch vor ort neuveröffentlichungen
durchhören, unbekanntes entdecken sowie darüber
diskutieren.
aber schon als einst die megamärkte aufkamen begann
das fundament der kleinen unternehmen zu bröckeln. die
leute hörten in den "superstores" was ihnen vorgesetzt
wurde, kauften jenes das firmengesteuert in großen
mengen zum aktionspreis aufgestapelt war und vermieden
ein gespräch mit dem verkaufspersonal, welches ohnehin
immer aus einer anderen abteilung war.
die heutige download-generation trägt die eigene musiksamm-
lung um den hals oder in der hosentasche spazieren. gerech-
net wird in gigabyte statt alben und diese lädt man in den eigenen
vier wänden um ein butterbrot auf die obstschüssel.
das kleine musikgeschäft mit der oft stilbezogenen auswahl
an tonträgern, welches auch als ort der kommunikation diente,
verlor & verliert immer mehr an bedeutung. natürlich gab es in
einschlägigen quetschen auch des öfteren personal, das nur
zu gerne beratung mit belehrung verwechselte und somit ihren
teil dazu beitrug. bei schlechter entwicklung werden in zukunft
nur mehr kunden anzutreffen sein, denen 180g vinyl näher sind
als die eigene verwandtschaft.
um diesem szenario entgegenzuwirken findet am 19. april erst-
mals der RECORD STORE DAY, zumindest im anglo-amerikanischen
raum, statt. bezüglich aktivitäten in unseren breiten ist soweit nichts
bekannt. doch vielleicht springt noch der eine oder andere händler
in letzter sekunde auf, um dann abschließend mit einem trockenen
"war wohl nich´" zu bilanzieren.
die aktion soll im generellen dazu dienen die bedeutung des lokalen
musikfachgeschäfts herauszuheben und wird auch von so manchem
künstler bewußt unterstützt. so z.b. von REM, die dafür eigens eine
limitierte 7-inch single auf den markt bringen. individuelle shops
werden eigene aktivitäten setzen. so bieten Rough Trade in london
ein liveprogramm. doch kann jeder, überall per tonträgerkauf in
einem record store ein zeichen gegen die digitalisierung setzen.
countryrockerin Shelby Lynne hat auch gleich einen einkaufstip
parat; "you can´t roll a joint on an iPod - buy vinyl!"

Mittwoch, 9. April 2008

Dim A Light

shine-a-light


MARTIN SCORSESE schaffte es nun seine drei obsessionen -
film, musik, STONES - unter einen hut zu bringen und drehte
aus fast zwanzig kameraperspektiven eine konzert-doku
über THE ROLLING STONES.
zugunsten der (Bill) Clinton Foundation gaben die hauptprotago-
nisten ende `06 zwei konzerte im new yorker Beacon Theatre,
welche vom meister mitgeschnitten und zum film verarbeitet
wurden.
nebenbei erwähnt, kam bei einem der beiden auftritte (dem of-
fiziellem Clinton geburtstagskonzert) plattenmogul Ahmet Ertegun
hinter der bühne zu sturz und erlag wochen später der verletzung.
dies hatte das von Led Zeppelin mit gästen abgehaltene Ertegun-
tribute-concert zur folge.
Jagger, Richards und co. aber überlebten die new york shows
und präsentierten mit dem regisseur das ergebnis anläßlich der
letzten berlinale dem geneigten publikum. nun ist der besagte
streifen "shine a light" auch bei uns zu sehen.
darin gibt es, eingeleitet von einem amüsanten blick auf die vor-
bereitungsphase sowie meet & greets, die herren plus begleit-
band in liveaktion zu sehen. unterbrochen nur von sporadisch ein-
gespielten witzigen interviewfragmenten aus der vergangenheit
des nunmehrigen vierers. geboten werden hauptsächlich songs
aus den hinteren reihen der bandkarriere. "faraway eyes", "you
got the silver", "loving cup", "as tears go by" oder "some girls"
um nur einige zu nennen. zur dekoration tauchen auch Jack White,
Buddy Guy und Christina Aguilera zwecks gemeinsamen musi-
zierens auf der leinwand auf.
die band selbst gibt sich in bewährter manier. Mick Jagger macht
den singenden frosch, Keith Richards könnte nach "pirates of the
caribbean 3" nun auch schon bei der nächsten fortsetzung von
"the mummy" mitspielen, Ron Wood spielt wie immer den "trockenen"
sideman und Charlie Watts begutachtet den ganzen rummel aus
der ersten reihe rückwärts.
das publikum bestand wahrscheinlich zur gänze aus elitären bzw.
geladenen gästen und benahm sich auch so. doch die darbietung
war auf grund der setlist (die Marty auch als running-gag diente)
ohnehin eher zum ansehen & genießen , denn zum mitgröhlen
und klatschen. als gegen ende aber die hits kommen, bleibt kein
designershirt mehr trocken.
die gruppe in solch einer "intimen" atmosphäre zu sehen ist natür-
lich ein bild, das per luxushandy verewigt wird. unsereinem bleibt
nur die massenabfertigung in den stadien dieser welt. doch auf
diese art von junkfood sollte man nach möglichkeit verzichten,
denn sie schlägt sich auf den magen.
nachdem MARTIN SCORSESE endlich seinen (film-)oscar bekam,
widmet er sich nun verstärkt seiner musikleidenschaft. diese hatte
er ja teilweise schon via "woodstock", "the last waltz", "presents
the blues" und "no direction home" ausgelebt. im gegensatz zu
seinen spielfilmen hat er diesmal auf eine verwendung des klas-
sikers "gimme shelter" verzichtet.
zum film gibt es natürlich den obligaten soundtrack (somit das x-te
livealbum der formation) sowie eine zukünftige dvd-version. ein
neues album haben die werten herren auch bereits angedroht.

Sonntag, 30. März 2008

Perlentaucher Nr. 8

four-horsemen
künstler: THE FOUR HORSEMEN
album: Nobody Said It Was Easy


THE FOUR HORSEMEN hatten gute voraussetzungen für
eine karriere. plattenvertrag bei Def American und ihr erster
longplayer wurde vom chef höchstpersönlich produziert -
Rick Rubin. doch die besagte lp erwies sich verkaufsmäßig
gesehen als rohrkrepierer. dies führte dazu, daß der fünfer (!)
kurze zeit später auch schon wieder vertragslos war.
jetzt könnte man den guten Rick eigentlich fragen, ob er je
etwas von "artist development" gehört hat. doch erstens
würde er sich wahrscheinlich nicht mehr erinnern (weed,
weed, nur du allein) und zweitens wäre dies nur die halbe
wahrheit.
gitarrist (Stephen) Haggis spielte in den 80ern in bands wie
Zodiac Mindwarp And The Love Reaction oder The Cult und
ging ende des jahrzehnts nach los angeles, wo er mit Frank C.
Starr (gesang), Dave Lizmi (gitarre), Ken Montgomery (schlag-
zeug) und Ben Pape (baß) THE FOUR HORSEMEN gründete.
gemeinsam frönte man dem klassischen, old style rock, heutzu-
tage als retrorock schubladisiert. sie nahmen 1990 eine selbst-
produzierte, geradlinige ep auf und tourten sich damit den arsch
ab. auf daß sicherten sie sich den eingangs erwähnten deal mit
dem damals total angesagtem Def American label, heimat von
Danzig oder The Black Crowes.
die veröffentlichung von "nobody said it was easy" erfolgte im
september 1991 und beinhaltete musik der marke southern rock /
boogie / hard rock, welche förmlich zum luftgitarrespielen einlud.
Lizmi lieferte sich immer wieder gitarrenduelle mit Haggis und Starr
sang zeitweise als wäre er der kleine cousin von Bon Scott sowie
Brian Johnson. songs wie "let it rock" oder "lookin´ for trouble"
würden auf jede AC/DC langrille passen und "moonshine" bzw.
"i need a thrill/somethin´ good" wären auch Lynyrd Skynyrd gut
zu gesicht gestanden. auch den kritikern tat der output durchaus
gefallen, doch noch besser machten sich die diversen entgleisungen
der musiker in der (klatsch-)presse.
drogendelikte, gefängnisaufenthalte, verletzungen der bewähr-
ungsauflagen und schlußendlich der tod von drummer Montgomery
im jahre 94 durch überdosis, welche zur endgültigen auflösung
der band führte. Def American hatte bereits ca. 1.5 jahre nach
dem signing das vertrauen in das quintett verloren, was die
auflösung der geschäftsbeziehung zur folge hatte. der lebens-
stil von THE FOUR HORSEMEN hatte wohl einen deut zuviel
rock & roll.
in `96 gab es ein comebackalbum bei einer anderen firma sowie
mit differierender besetzung. nur Lizmi und Starr waren von den
"original-reitern" übriggeblieben. letzterer wurde kurz bevor "gettin´
pretty good at barely gettin´ by" in die läden kam von einem alko-
holisierten autofahrer niedergestoßen, fiel ins koma und starb
mitte `99.
die gruppe (als solches) segnete noch vor ihm das zeitliche.
seltsam, aber so steht es geschrieben.

Montag, 24. März 2008

Telefonspiele

madonna


MADONNA Louise Ciccone geht im vorfeld der veröffentlichung
ihres 11ten albums neue vertriebswege. ihr kommender output
"hard candy", welcher offiziell am 28. april erscheint, kann von
kunden des mobilnetzriesen Vodafone eine woche vorab (zu-
mindest teilweise) via handy heruntergeladen werden. ab dem
21. april können 7 songs (einer pro tag) von vertragskunden per
download erworben werden. die erste single "4 minutes" konnte
(zusätzlich) bereits am 19. märz von teilnehmern des providers
in spanien, portugal, deutschland und belgien per knopfdruck ge-
speichert werden. alle anderen mußten (?) zum händler ihres
vertrauens pilgern.
"hard candy" dürfte, nach mitwirkenden wie Justin Timberlake
(dem mann ist im popbereich fast nicht mehr zu entkommen),
Timbaland oder Pharrell Williams zu schließen, eher r&b-lastig
werden.
bei frau Ciccone hat man immer mehr den eindruck, sie würde
sich gerne selbst überholen. nach ihrem kürzlich bei der Berlinale
vorgestellten regiedebüt "filth and wisdom", das auf grund des
tam tams um Martin Scorsese´s Stones-film "shine a light" in den
schatten verwiesen wurde, startet sie nun musikalisch einen
generalangriff.
zwischenzeitlich wurde sie am 10. märz in die US Rock & Roll
Hall Of Fame aufgenommen und zwecks werbung gibt es in der
klatschpresse gegenzeitlich trennungsgerüchte bezüglich ihrer
ehe mit dem ehemaligen regietalent Guy Ritchie , dessen kugel
zur zeit auf zero klebt.
ob auf dem mobiltelefon oder der festplatte, im cd-player bzw.
am plattenteller, der neue longplayer wird sicher ein (verkaufs-)
schlager, denn die promotionmaschine läuft auf hochtouren.

Freitag, 14. März 2008

Feuchter Traum

scorpions


ein internetaufruf via eigens kreirter website brachte diese
woche bewegung in maskuline lendengegenden.
eine irische samenbank warb mit dem motto "Sperm For Tickets"
angeblich um spender der milchigen flüßigkeit. der versand würde
mittels zugesandten spezialbehälter und über kurierdienst erfolgen.
da die nachfrage höher als das angebot sei, wären die werber
bereit für jede abgabe (nur europa) einen paß für ein festival nach
wahl springen zu lassen.
daraufhin wurden sie (bildlich gesprochen) von einer bullenherde
überrannt. unzählige wollten einen teil ihres überschußes gegen
tickets eintauschen. um einen absturz der site zu verhindern,
wurde umgehend eine erklärung gepostet. es wäre ein pilot-
projekt um marktinteressen auszulotsen. wie die zukunft des
vorhabens aussieht, entscheidet der auftraggeber. weitere regi-
strierungen sind nicht möglich. auf bereits angemeldete wurde
nicht eingegangen, nur daß die daten vertraulich behandelt werden.
für jene in freudiger erwartung war es wohl nur ein schuß in den
kalten ofen.
wer sich selbst davon überzeugen will, bitte hier abdrücken.
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der schallplattenfreund

jede scheibe hat zwei seiten

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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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Zuletzt aktualisiert: 27. Aug, 00:37

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