Sonntag, 10. Dezember 2006

Zurück in die Zukunft

morcheeba


vor kurzem fragt mich mein cousin (ingenieur, technikfreak
und daniel düsentrieb in unisono) über vinyl, turntables und
plattenwaschen. an den souvenirständen bei konzerten gehen
etwaige analogpressungen weg wie die warmen semmeln und
in tonträgerabteilungen herrscht an den spärlichen metern für
lps drängelei.
nun bietet EDUSCHO / TSCHIBO selbsternannter partner des
weihnachtsmannes 06, welcher mit seinen waren aller art schon
mehr umsatz macht als mit seinen braunen bohnen, in der rubrik
faszinierende technik und geniale geschenkideen neben funkmaus
und mp3-audio-box einen stereo-plattenspieler um 89,90 euro an.
"dieses gerät für kenner (kaffee oder vinyl?) äußerst komfortabel
in der bedienung sorgt für glasklaren klang, ist mit einer platten-
schonenden diamantnadel ausgestattet und außerdem mit einer
3-jährigen garantie versehen".
für den geneigten genießer, der zum kleinen braunen marke hoch-
landmischung auch mal gerne eine schwarze scheibe auflegt um
mit 45 oder 33 umdrehungen in der minute dem alltag zu entfliehen,
genau das richtige. doch was kommt als nächstes?
flexisingles zum big mäc, plattennadeln in überraschungseiern,
vinylreinigungstücher in cornflakes-packungen oder dj-sets bei
Aldi / Hofer?
oder wie singt Meat Loaf derzeit so "herzerweichend" - "it´s all
coming back to me now".

Sonntag, 3. Dezember 2006

Taube Nuss

slade


je lauter aufgedreht, desto besser klingt die musik und bei
konzerten am besten mit dem kopf am verstärkerturm, denn
nur dann ist man mittendrinnen statt dabei. eine heim-
kinoanlage sollte das gefühl vermitteln, man stehe beim hub-
schrauber direkt unter den rotorblättern, der baß des car-
stereo-systems dürfe auch zwei häuserblocks weiter noch
dröhnen und die musik vom i-pod muß direkt ins ohr gehen.

ein dauerschallpegel von 85 dezibel über acht stunden am
tag, gilt als gehörschädigend. wer sich über längere zeiten
größerem lärm aussetzt, wird früher oder später kaum mehr
etwas hören.
so brauchen die ohren nach einem lauten konzert ca. 18 stunden
um sich zu erholen. wenn man sich aber anschließend noch die
volle dröhnung auf der möchtegern-after-show-party gibt und
den rest während der heimfahrt, wird das gehör langsam aber
sicher den dienst quittieren.
es folgen probleme mit der hörorientierung bzw. lokalisierung
der lärmquelle, schwierigkeiten bei unterhaltungen in lauter um-
gebung - zum beispiel clubs wo laute musik läuft oder auf live-
events. ein gespräch ist für den betroffenen oft schwer möglich,
man will nicht fünf mal nachfragen und wird isoliert. anders aus-
gedrückt, die beeinträchtigung beginnt im oberen frequenzbereich
und wenn man hier nicht die notbremse zieht, werden auch die
niedrigen frequenzen fällig. die letzte stufe ist die taubheit, gegen
die es kein medikament und keinen operativen eingriff gibt.
beatles produzent George Martin, windmühle Pete Townshend
oder evergreen Neil Young sind ein paar vertreter der (fast) tauben
fraktion.
früher dachte man, gehörschutz ist nur für sprengmeister. mitte
der siebziger bis anfang der achtziger ritterten bands, wer den
nun die lautesten konzerte spielt, bzw. wer die stärkere pa hat.
heute gibt es gratisstöpsel in vielen livelokalitäten und auf der
eintrittskarte wird, um klagen vorzubeugen, vor schäden gewarnt.
bewußtwein und verantwortung sickerte durch.
in eigenem interesse sollte man bewußt mit der lärmkonsumation
umgehen und sich vor übermäßiger beeinträchtigung schützen.
musik ist zu schön um nur als erinnerung zu existieren.

Sonntag, 26. November 2006

Perlentaucher Nr. 3

my-little
künstler: MY LITTLE FUNHOUSE
album: Standunder


als Guns ´n` Roses ganz oben waren und sich ihre alben
palettenweise verkauften, suchte jede plattenfirma nach
den nächsten junkies, die zu rock-superstars mutieren
würden. Geffen Records glaubte mit den iren MY LITTLE
FUNHOUSE abermals fündig geworden zu sein.
der 1991 gegründete fünfer aus dublin, bestehend aus Alan
LAWLOR gesang, den brüdern Anthony & Brendan MORRISSEY
an den gitarren, Gary DEEVY am baß und Derek MAHER als
schlagwerker, erspielte sich auf grund von überzeugenden
livedarbietungen zu recht einen ruf als "abräumer". ihre auftritte
ließen unvorbereitete konsumenten ob der freigewordenen
energie mit offenem mund zurück.
das label legte ihnen einen millionen-dollar-schweren vertrag
zur unterschrift vor und verfrachtete sie ins studio um ihr debüt
einzuspielen.
gegen ende `92 erschien dann ihr erstes und zugleich letztes
album. eine solide portion rockmusik ohne firlefanz, die z.b. mit
dem titelstück oder dem "stottergesang" bei "l.s.d." eine kost-
probe abgab, welche kraft in dieser band steckte. leider konnten
sie diese nicht über das ganze album verteilt 1:1 übertragen und
so ging ihr werk in der damaligen fülle von hardrock-veröffentlich-
ungen unter.
die band konnte die hohen erwartungen seitens ihrer entdecker
nicht erfüllen und war dem auch selbst auferlegtem druck nicht
gewachsen. so entschied man sich beiderseits für die notbremse.
die cd kann man heute schon für 99 cent am amazon marketplace
erwerben.

Samstag, 18. November 2006

Globale Erwärmung

ohio


generell hätte ich ja nichts gegen allgemeinen temperaturanstieg,
wäre er nicht schlecht für unsere umwelt und die lebensbeding-
ungen der ärmsten. schnee bräuchte ich persönlich keinen und
wenn es zu weihnachten auch noch 15 grad plus hat, bin ich
mr. dezember.
doch schmelzende gletscher und eisschollen, welche bis neu-
seeland treiben, sind weder für den planeten noch dessen be-
wohner von vorteil. die durch abnormale wetterlage resultier-
enden umweltkatastrophen ziehen eine spur der verwüstung
nach sich.
passend dazu, eine studie des MOBILE PHONE NETWORK 3 (uk);
85% der unter 24-jährigen glauben, daß downloaden aus dem
internet die umwelt schützt!
die dadurch erfolgende reduzierung von verpackungsmaterial, ab-
fall und karbonemissionen, verursacht durch produktion und trans-
port der güter, würde sich positiv auswirken und somit wäre die
umgebung weniger schadstoffen ausgesetzt.
nebenbei wäre die bequemlichkeit beim herunterladen auch ein er-
heblicher vorteil.
die großen verkaufstempel von HMV oder Virgin würden laut dieser
umfrage hauptsächlich nur mehr von über 30-jährigen frequentiert -
eine aussterbende rasse, die musikportale sind die gewinner.

nicht jeder, der sich seine musik aus dem netz saugt ist ein umwelt-
aktivist und nicht jeder "grüne" brennt sich seine cds und dvds selbst,
aber diese "ausrede" hat fundament. da spielt es keine rolle mehr,
welches format man im laden erwirbt. aber alleine der musik-, film-
oder print-industrie den schwarzen "ökopeter" zuzuspielen ist eine
milchmädchenrechnung.
wenn aber die junge generation und deren nachfahren in allen lebens-
bereichen, also auch in den weniger bequemen, diese einstellung bei-
behält (fraglich?), hat die erde vielleicht doch noch etwas mehr zukunft.

Sonntag, 12. November 2006

Jubiläum

abbey


abbey road nr. 3, eine adresse die jedem musikbegeisterten
londonbesucher ein begriff ist. dieses haus wurde 1929 von
der EMI (damals gramophone company) gekauft, in aufnahme-
studios plus nebenräume umgebaut und heute vor 75 jahren,
am 12. november 1931, feierlich eröffnet.
stand zu beginn noch klassische musik am aufnahmeplan und
später swing, wurde es ab ende der fünfziger rockiger.
aber ABBEY ROAD STUDIOS (früher emi studios) erlangte
seine berühmtheit vor allem als "wohnzimmer" der BEATLES,
die mit produzent und arrangeur GEORGE MARTIN fast alle ihre
alben und singles im studio 2 (auch "beatles studio" genannt) auf-
nahmen. ihre letzte gemeinsame arbeit (als vorletztes album ver-
öffentlicht) wurde simpel "abbey road" betitelt und machte auch
den zebrastreifen vor dem gebäude zum wahrzeichen.
sie kehrten aber auch als solokünstler in die gewohnte umgebung
zurück.
GEORGE MARTIN gehörte schon seit den 50er jahren zum inventar des studios. er arbeitete anfangs mit schauspielern wie
Peter Sellers und Peter Ustinov bevor er seine "goldesel" entdeckte.
noch heute, obwohl praktisch taub, hat er seine finger im 100ten
aufguß alter beatles-nummern für den cirque de soleil soundtrack
"love" - das weihnachtsfest aller beteiligten ist gesichert.

neben den "pilzköpfen" erlangten die gemäuer vor allem durch die
arbeiten von PINK FLOYD ruhm, aber auch britpop von Blur, Oasis,
Radiohead, Travis oder Manic Street Preachers wurde produziert.
gäste waren auch swingkönig Glenn Miller, die walisische donner-
stimme Shirley Bassey, orgelmeister Manfred Mann, elfe Kate Bush
und düsterfürst Nick Cave. aber auch kurositäten wie deutschlands
antwort auf disco Boney M, die fönfrisuren von Spandau Ballet,
vögelchen Kiki Dee oder die sternschnuppen Spice Girls.

die vorläufig letzten großen namen waren U2 und Green Day, die
gemeinsam das Skids cover "the saints are coming" als benefiz-
single für music rising aufnahmen.
die studios sind am aktuellen stand der technik und werden uns
hoffentlich noch einige klassiker bescheren.
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der schallplattenfreund

jede scheibe hat zwei seiten

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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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