Sonntag, 30. September 2012

Frühaussteiger

supremes-group


vorübergehend mal weg und schon war es passiert, kurz umgedreht und schon ins leere gelaufen, eine sekunde nachgedacht und bereits zu spät dran, in der letzten kurve aufgegeben, aufs falsche pferd gesetzt, zu lange geblieben, zu früh ausgestiegen. das leben kann oft grausam sein oder man selbst einfach zu blöd. die einsicht kommt meist zu spät. auch so manche/r musiker/in dachte einst da kommt nichts mehr, stieg aus, das ganze explodierte in folge ohne sie/ihm und sie/er beißt sich mitunter heute noch ins hinterteil. oder man durfte einfach nicht mehr mitspielen und die ehemaligen kameraden/innen zogen anschließend das große los.
so war, was wir heute als Fab Four kennen, bekanntlich einst ein fünfer. Stuart Sutcliffe war in der legendären hamburger zeit von The Beatles am baß und gab mitunter auch seine dürftigen sangeskünste zum besten. vor allem aber war er in der band, weil er ein guter freund von John Lennon war. er sah das ganze aber ohnehin als spaß und nicht als sprungbrett für eine karriere. weniger lustig fand diese einstellung der rest der truppe, denn die wollten weiterkommen. als Stuart dann noch die fotografin Astrid Kirchherr kennenlernte, war es mit seinem engagement gänzlich vorbei. die anderen sahen keine zukunft mehr mit ihm und Sutcliffe ging freiwillig, um seine kunstlaufbahn zu forcieren. bald nach der trennung nahm der nunmehrige vierer fahrt auf und es ging wieder zurück nach england. den urknall erlebte Stuart Sutcliffe nicht mehr, er verstarb überraschend im april `62. es gab jedoch noch ein zweites bauernopfer auf dem weg zum welterfolg der pilzköpfe - Pete Best. um an einen aussichtsreichen plattenvertrag mit EMI´s Parlophone label zu kommen, mußte der schlagzeuger ausgemustert werden. weil der stille eigenbrötler eben nicht ins konzept paßte oder nicht den musikalischen anforderungen entsprach, wie es offiziell hieß. obwohl sein nachfolger, Ringo Starr, ja auch kein zauberer an den becken war. aber Best war eben weniger lustig, eher tragikomisch. für die verbliebenen damals nicht das große ding, doch Pete traf der plötzliche abschied mit voller breitseite. heute erzählt er noch, mit tränenunterdrückter stimme in interviews, von seiner verpaßten weltkarriere und guckt von fast jedem foto als hätte er gerade zwiebeln geschnitten.
ähnlich lief es bekanntermaßen bei den alten rivalen The Rolling Stones. die waren während ihrer kreativen erfolgsphase immer zu fünft, ursprünglich jedoch sogar sechs. pianist wie gründungsmitglied Ian "Stu" Stewart war gleichfalls angehöriger der truppe. wurde aber, kurz bevor die sache richtig ins laufen kam, von manager Andrew Loog Oldham ins zweite glied zurückversetzt, weil dieser (Oldham) befürchtete Stewart´s biedere fresse würde, wenn auf plattenhüllen, promo-photos oder auf der bühne zu sehen, das weibliche klientel abschrecken. Stu blieb bis zu seinem tode im dezember `85 angestellter der formation und bekam dadurch nur einen bruchteil des geldes, das ihm eigentlich zugestanden hätte. wobei die Stones intern ohnehin immer durch drei teilten - Jagger, Richards und der rest. jedoch blieb ihm in den frühen tagen seiner rückstellung noch das zweifelhafte privileg beim ein- wie ausladen der instrumente zu helfen. road manager nannte man das damals. einige jahre später, da lief die mühle bereits recht ordentlich, machte man in einem anderen fall einen glatten schnitt. gründervater wie gitarrist Brian Jones, nicht mehr ganz fähig den anforderungen zu entsprechen, wurde vor die türe gesetzt. die ganz große zeit der Rolling Stones sah er aber nicht mehr. kurz nach seiner ausbootung versank er in seinem swimming pool.
auch bei den trash metal megasellers Metallica lagen erfolg & enttäuschung nah beisammen. hier gab es schon zu beginn, bevor noch der debüt-longplayer "kill `em all" erschienen war, ein ordentliches sesselrücken. da hätten wir einerseits gitarrero Lloyd Grant. mit gitarrist wie vokalist James Hetfield sowie drummer Lars Ulrich quasi vom anfang an dabei, jedoch nur für einen (demo-) gitarrenpart, wobei Hetfield den baß bediente. danach kam schon Dave Mustaine (gitarre, gesang) ins boot und zusätzlich noch Ron McGovney am baß. letzterer kam aber mit den mitunter rauhen, internen verhältnissen nicht klar und übergab bald an Cliff Burton. da war aber Mustaine schon wieder aus der band geflogen. er hatte ein alkoholproblem, konnte auch bei härteren drogen nicht nein sagen und war dann oft in agressiver stimmung. der durst wurde nach der verabschiedung nicht kleiner, trotzdem, oder gerade deswegen, schaffte es Dave mit Megadeth einen trash-konkurrenten zu formieren. diese truppe wurde weltweit erfolgreich und gehört zu den top-acts des genres, konnte jedoch nicht diesen crossover-erfolg erzielen wie Metallica. Mustaine, der mit seinen mitstreitern ebenfalls nicht zimperlich umgeht und gerne mal die besetzung durchmischt, hat sein leben wie seine band im griff, doch der rausschmiß und die (für ihn) verpaßte chance schmerzt bis heute.
grunge-rockers Nirvana, da denkt jede/r in punkto besetzung sofort an Kurt Cobain (guitar, vox), Chris Novoselic (bass) als auch Dave Grohl (drums), doch auch hier gab es anfangs einige umstellungen. Cobain & Novoselic waren gründungsmitglieder, doch am schlagzeug gab man sich, vor dem durchbruch, die sticks in die hand. beim ersten album ("bleach") war noch Chad Channing dabei, doch bei ihm vermißten die anderen beiden auf dauer ordentliches engagement und er wurde anschließend mit Dan Peters ersetzt, welcher sich wiederum nur ein paar monate am stuhl hielt und seinerseits durch den hyperaktiven Dave Grohl abgelöst wurde. vor Channing gab es aber auch noch die trommler Bob McFadden, Aaron Burckhard, Dale Clover und Dave Foster. zur geschichte paßt hier aber am besten der kurzfristige zweit-gitarrist Jason Everman. er stieß nach der premieren-single "love buzz" zur formation und leistete seinen beitrag vor allem durch zahlung der aufnahmekosten für "bleach". die anderen waren nämlich blank. bevor es mit "nevermind" ans eingemachte ging und sich das leben aller daran beteiligten veränderte, wurde er aber, aus musikalischen gründen, links liegen gelassen. beziehungsweise stieg wegen differenzen aus, wie er es gerne erzählt. sein damaliges investment wäre jedenfalls, aus heutiger sicht, wohl ein vermögen wert.
die strahlende girl group Supremes ist jederman/frau als erfolgreiches trio ein begriff, doch waren die jungen damen um ihre gründerzeit herum ein quartett. zum auftakt noch als Primettes, bestand man aus Diana Ross, Florence Ballard, Mary Wilson sowie Betty McGlown, die bald durch Barbara Martin ersetzt wurde, welche sich wiederum nach zwei, kaum erfolgreichen, Supremes-singles verabschiedete. beide ladies glaubten nicht an den großen durchbruch und zogen das eheleben, was damals heim & herd bedeutete, vor. der weg war somit frei für den dreier, der mit seinem harmoniegesag die welt eroberte. Betty & Barbara konnten anschließend wohl keine zeitung aufschlagen bzw. kein radio oder tv-set aufdrehen ohne nicht daran erinnert zu werden, was sie eventuell erleben hätten können.
manchmal soll es scheinbar einfach nicht sein, die chemie stimmt nicht oder es paßt, trotz mitunter ordentlichem einsatz, nicht. erinnert mich irgendwie an meinen ersten kuß im schulhof. obgleich ich mich voll reinhing und es, laut meinem empfinden, wie geschmiert lief, spuckte die von mir angehimmelte anschließend schockiert auf den boden. okay, die performance mag möglicherweise etwas zu saftig gewesen sein, doch es kam von herzen. reichte trotzdem nicht. somit hatte ich vom küssen für die nächsten paar jahre genug.
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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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