Todes(fehl)anzeigen

abbey1


laut dem Uncut (engl. musikmagazin) newsletter, vermeldete der u.s. sender NBC letztes wochenende online, daß der astronaut Neil Young 82-jährig gestrorben wäre. nun hat dieser Neil zweifelsohne schon einige trips unternommen, doch (angeblich) am mond war er noch nie. obwohl, wenn man im zuge der dokumentation "rust never sleeps" (1979) bei nahaufnahmen seine augen sieht, könnte man teilweise meinen, er wäre auf einem anderen planeten. trotzdem erfreut er sich zur zeit bester gesundheit und ist momentan fast hyperaktiv. demnächst kommt bereits sein zweiter longplayer für 2012 ("psychedelic pill") auf den markt. wie der heurige vorgänger ("americana"), abermals eingespielt mit den alten waffenbrüdern von Crazy Horse.
daß aber musiker/innen totgeschrieben wurden, bevor sie noch ins gras gebissen haben, oder überhaupt, gab es bereits des öfteren. so kursierten bereits zu beginn des jahres `67 erste gerüchte, Paul McCartney wäre bei einem autounfall ums leben gekommen und durch einen doppelgänger bei The Beatles ersetzt worden. dies wurde zwar vom management bald danach dementiert, zweifel konnten aber nicht restlos ausgeräumt werden. im herbst 1969 brachte eine amerikanische studentenzeitung eine spezialausgabe bezüglich dieser theorie heraus. als untermauernde gründe wurden versteckte botschaften auf lps, welche beim rückwärtsabspielen diese these bestätigen würden, textpassagen und vor allem das cover der (damals) kürzlich erschienenen langspielplatte "abbey road" angeführt. hinsichtlich letzterem war verdächtig, daß Paul keine schuhe anhatte, der vierer die straße in formation eines trauerzuges überquerte, das kennzeichen des abgestelllten VWs kryptisch wäre, etc. . auch daß sich McCartney rund um die veröffentlichung des outputs rar gemacht hatte, diente als anheizer. fakt war, er hatte sich mit seiner neuen frau Linda nach schottland zurückgezogen, um gemeinsame zeit zu genießen als auch über seine zukunft sowie der von The Beatles nachzudenken. ende `69 erschien eine ausgabe des Life magazins mit coverstory plus exklusiv-interview, um die lage abzuzkühlen. dennoch zog die ganze affäre eine flut an material nach sich. bücher, filme, comics, comedy, radiosendungen, dokumentationen und sonstiges. da gibt es ja heute noch welche, die sich nicht sicher sind.
auch den (einstigen) schock-alkoholiker Alice Cooper hatte es schon erwischt. in der 17. märz 1973 ausgabe des ehemaligen musik-wochenblatts Melody Maker, erschien eine konzert-kritik zur "billion dollar babies" tour, aus dem Philadelphia Spectrum, u.s., vom 9. märz. der journalist Michael Watts schrieb dabei einen eigenwilligen, zynischen beitrag, in dem der sänger während einer showeinlage mit der guillotine angeblich geköpft wurde. ja, bei den auftritten des fünfers wurde etwas geboten und besonders diese tournee hatte es (für damalige verhältnisse) in sich - schlangen, verstümmelte puppen, peitschen, ein durchgeknallter zahnarzt, flammenwerfer-gitarre, ein Nixon-impersonator, der als prügelknabe diente und eben die (vorgetäuschte) enthauptung des bandleaders. genau dabei hätten laut bericht angebliche bremsvorrichtungen versagt, wobei dem horror-meister sein halloween-kürbis abgetrennt worden wäre. die fans im königreich waren genreüblich geschockt, die nachricht breitete sich aus. Cooper sah sich schlußendlich zu einer stellungnahme genötigt.
anfang märz `94 wurde die europa-konzertserie des grunge-trios Nirvana abgebrochen, weil sänger/gitarrist Kurt Cobain gesundheitliche probleme hatte. am frühmorgen des 4. märz fand ihm seine angetraute, Courtney Love, leblos in beider zimmer im römischen Excelsior Hotel und rief den notarzt. eine über-drüber-mischung aus alkohol sowie (verschriebenem) Rohypnol hatte einen komatösen zustand ausgelöst und der patient wurde umgehend ins spital transportiert. mittlerweile vermeldete der sender CNN in amerika brandaktuell den tod des slacker-helden. wie wir heute wissen, überlebte Cobain das malheur, er starb erst fast genau ein monat später. da nahm er die sache aber effektiver selbst in die hand. irgendwie ähnlich lief es auch bei Whitney Houston. ein u.s. radiosender vermeldete ihr ableben aufgrund einer drogen-überdosis bereits im september `01. als der klatsch überhand nahm, gab eine sprecherin der diva zu protokoll, daß Whitney kein problem mit drogen habe, sondern bloß an eßstörungen leide. heuer wurde die prophezeiung jedoch wahr und Whitney fiel, bulimie hin oder her, den drogen zum opfer.
oft genügt schon ein telefonanruf zur unpassenden zeit und jemand, der/die sich bester gesundheit erfreut, ist plötzlich (angeblich) in den ewigen jagdgründen. so geschehen im oktober `98, als Boomtown Ratte Bob Geldof radio dj bei londons Xfm war und während seiner sendung via studiotelefon die nachricht erhielt, daß pub-rocker Ian Dury (jener mit den Blockheads), der ohnehin an krebs litt, seinem leiden erlegen wäre. Bob salutierte, gab die hiobs-botschaft sofort weiter und spielte umgehend einen song aus dem nachlaß. etwas später, nach klärung, kam dann die entschuldigung. Ian war erst im märz 2000 dran, da war Geldof aber nicht mehr dj. ähnlich lief es beim kanadischen folk-singer/songwriter Gordon Lightfoot. hier rief wiederum ein angeblicher verwandter bei einem freund des künstlers an und so nahm das schlamassel seinen lauf. sofort waren erste medien dran. währenddessen saß Lightfoot beim zahnarzt und gab sich eine wurzelbehandlung. obwohl dabei schon manche/r tausend tode starben, kam Gordon mit leichten schmerzen davon und hörte am nachhauseweg, via autoradio, von seinem ableben, welches zum glück bis heute ausblieb.
heutzutage gibt es eine derartige medienvielfalt, da muß man eben schnell sein, damit man vorne dabei ist.. daher gibt es für berühmtheiten, die krank oder ziemlich betagt sind, oft schon vorgefertigte nachrufe, welche bloß einen mausklick von der veröffentlichung entfernt sind. allerdings ein falscher drücker und die posthume würdigung ist schneller als der tod. so geschehen, obwohl noch halbwegs gesund, bei Madonna, welche im september 2010 von der BBC mit einem video-nachruf bedacht wurde. oder die frau wie managerin des metal-opas Ozzy Osbourne, Sharon, welche in den früh-00ern mit dem krebs kämpfte und im oktober `04 von ABC News online bereits abgeschrieben wurde. sie aber besiegte die krankheit und diverse gedächtnis-schriften mußten überarbeitet werden.
auch diese ganzen social websites wie dienste tragen ihr scherflein bei, daß sich fehlinformationen rascher ausbreiten. so geschehen bei rapper Lil Wayne, der ende 2011 einer herzattacke erlegen sein sollte, jedoch heute noch herum-hoppt. in einem anderen fall erwischte es r&b sängerin Rihanna, welche bereits zweimal zum teufel geschickt wurde, jedoch stets zurückkehrte - zuletzt diesen august. zusätzlich gibt es noch sites, die sich einen spaß daraus machen, todesmeldungen ins netz zu setzen. Global Associated News wäre solch ein beispiel. die haben zuletzt im juni sowohl Robert Van Winkle, besser bekannt als one-hit wonder Vanilla Ice, als auch sonny-boy Phil Collins bei einem autounfall sterben lassen. was haben wir alle gelacht! ebenso Celebrity Fake News Hoax Generator, wo man je nach belieben, sterben lassen oder schlecht machen kann, wen man will.
zweifelhaft auch der humor, wenn stars die nachricht ihres exitus selbst streuen. diesen eigenartigen spaß erlaubte sich zum beispiel der österreichische klassik- & jazz-pianist Friedrich Gulda im märz `99. er faxte der nachrichten-argentur, ein schlaganfall am flughafen zürich hätte ihm das leben gekostet. ende jänner `00 kam es dann ähnlich, ein herzinfarkt beendete sein schaffen. gleichartiges leistete sich einst der englische musiker Les Humphries, welcher ende der 60er in deutschland, nach vorbild der Edwin Hawkins Singers, eine bunte truppe namens Les Humphries Singers zusammenstellte und in den 70ern damit mächtig abräumte. nur mit den steuerzahlungen hielt er sich zurück. dadurch mußte er ende der dekade bei nacht & nebel wieder retour über den kanal flüchten. als im oktober 1998 ein deutscher reporter bei ihm im exil anrief, verkündete er als quasi zwillingsbruder , daß Les gestorben sei. angeblich war Humphries sauer, weil er nicht zu einer fernsehparty eingeladen wurde und rächte sich hiermit. im dezember `07 war es aber, bedingt durch einen herzinfarkt, wirklich so weit. was dann aber niemand glauben wollte.
im immer schneller werdenden informations-zeitalter wird definitiv noch der eine oder die andere prominente den löffel (fälschlicherweise) abgeben, um danach wieder im scheinwerfer-licht aufzutauchen. sei es aus bösem vorhaben oder unbeabsichtigt. andererseits gehören comebacks zum showbusiness.

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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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