Sonntag, 19. August 2012

Goldesel

gold-recs


am 16. august wurde der 35. todestag von ELVIS AARON PRESLEY weltweit zelebriert. generell läßt sich bezüglich seiner person, in punkto geburts- oder sterbetag, für alle beteiligten immer etwas verdienen. wenn dann noch ein rundes jubiläum anfällt, dann klingeln die kassen doppelt. bücher, die x-te compilation, box sets, wiederveröffentlichungen, dvds, merchandise, events, tv-specials und gleichfalls haben impersonatoren hochsaison. die einstige residenz von THE KING wird überrannt und zusätzlich alle örtlichkeiten, wo er sonst noch länger als für eine pinkelpause verweilte. dieser typ, der eine epoche der musikgeschichte prägte und das gesamtpaket heute noch beeinflußt, mode, image wie verhalten vorgab, ist tot definitv wertvoller, als er es lebendig je war - obwohl damals schon bahnbrechend.
geboren am 8. jänner 1935 in tupelo, mississippi, u.s.a., in ärmlichen verhältnissen, welche sich erst besserten, nachdem er selbst hand anlegte, als einzelkind, war infolge musik für ihn bloß ein hobby, er sah sich eher als lastwagenfahrer. anfang `54 nahm er bei Sam Phillips´ Recording Service in memphis, wohin die familie mittlerweile gezogen war, für 4 usd zwecks eigengebrauch eine single auf und bald danach eine zweite. währenddessen wurde der besitzer auf ihn aufmerksam. Phillips legte danach zweifellos das solide fundament, auf dem die unglaubliche karriere von ELVIS begründet war. auch sah er in ihm den goldesel, der die schwarze musikkultur mit der weißen passend verbinden und artgerecht rüberbringen konnte. er gab ihm genügend studiozeit um sicherheit zu finden als auch seine möglichkeiten auszuloten. stellte ihm weiters mit bassist Bill Black & gitarrist Scotty Moore (der zu beginn auch als manger fungierte) zwei musiker zur seite, die, aufgrund ihrer fingerfertigkeit wie erfahrung, für den rauhen jedoch griffigen rockabilly sound der anfangstage mitverantwortlich waren. später kam dann noch D. J. Fontana am schlagzeug dazu.
"i love you because", "blue moon of kentucky" sowie "that´s all right" (debüt-single-veröffentlichung juli `54) waren die ersten resultate des trios. als sich erfolg einstellte übernahm radio dj Bob Neal das management. eine hand wusch damals die andere. dies war jedoch nur eine zwischenlösung. Neal arbeitete nämlich für konzertserien teilweise mit einem gewissen Thomas "Tom" Parker, ein holländer, der illegal in den staaten abhing, sich Colonel nannte und an jeder ecke versuchte einen deal zu landen, zusammen. der alte fuchs hatte bald ein auge auf Bob´s schützling, der so unbeschreiblich bei den mädels ankam und gleichfalls den jungs imponierte, geworfen. in weiterer folge wurde ein exklusiv-vertrag zwischen ELVIS und dem Colonel, auf dem rücken von PRESLEY senior abgeschlossen. dieser garantierte Parker 25% gewinnbeteiligung, welche in den früh-70ern bis auf fast 50% ausgedehnt wurde. ob der künstler schlußendlich noch wußte was abging ist fraglich. jedoch versprach ihm der neue mentor, daß er ihm zum millionär machen würde und dies hielt er zig-fach ein. generationen von nachkommen werden noch davon leben und jede/r, der/die einst auf das karussell aufspringen konnte, bekam sein/ihr stück vom kuchen ab.
die erfolgskurve des sängers zeigte definitiv nach oben und der Colonel machte der firma RCA Records seinen klienten schmackhaft. man kaufte ihn für ungefähr 40 000 usd aus seinem vertrag mit Phillips´ Sun Records raus und erwarb auch die rechte an den aufnahmen. diese summe mag heute als mickrig rüberkommen, doch damals war sie rekordmäßig. nicht wenige in der branche dachten dabei an ein verlustgeschäft. die erste 7-inch für den neuen dienstgeber war "heartbreak hotel" (märz `56), gefolgt vom bahnbrechenden, selbstbetitelten debüt-album. jetzt waren die aufnahmebedingungen professioneller, der sound fetter, mehr musiker involviert. bald danach, mit hilfe aller verfügbaren medien, wird ELVIS PRESLEY vom lokalen phänomen zum nationalen star und anschließend erfaßt die erfolgswelle den rest der welt.
der junge sänger träumte auch, wie viele seiner altersgenossen, von einer (seriösen) filmkarriere und da man damit auch geld verdienen konnte, war der Colonel bald feuer & flamme dafür. 1956 kam das erste ergebnis in form von "love me tender" in die kinos, 30 weitere sollten folgen, einige davon dutzendware der übelsten sorte - Parker suchte die rollen aus. der letzte aus der reihe war "change of habit" (1969) und danach hatte PRESLEY endgültig genug von seinem (alp-) traum.
nach seinem ersten streifen kaufte ELVIS das anwesen Graceland, eine ehemalige kirche, für sich und seine eltern. 1958 wurde seine filmlaufbahn unterbrochen, er mußte zum militärdienst nach (damals) west-deutschland. dies tat der beliebtheit aber keinen abbruch, den es wurden beständig songs veröffentlicht, welche vorab oder auch mal zwischendurch aufgenommen wurden. anfang `60 war der vaterlandspflicht genüge getan und sergeant PRESLEY kehrte heim. mittlerweile war seine mutter Gladys gestorben und vater Vernon stand kurz davor erneut zu heiraten. als quasi neue gemeinschaft sammelte THE KING ein konglomerat aus erweiterter familie, angestellten, musikern als auch schmarotzern um sich, welches in zukunft als Memphis Mafia legendenstatus erlangen sollte. bis zum heutigen tag hat wohl jede/r daraus schon ein buch über ihren/seinen gönner geschrieben. dabei waren es gerade sie, plus PRESLEY´s ausufernder lebensstil, die ihn, zwecks finanzierung, bis zum bitteren ende auf die inzwischen ungeliebten bretter des ruhms hievten. TCB (Taking Care of Business) war jetzt das motto im hause. dazu kamen dann noch Priscilla, die er im mai `67 heiratete sowie, als ergebnis davon, Lisa Marie. die scheidung erfolgte ende `73.
nach der vielen filmerei und der bedrohung durch die British Invasion, wollte es ELVIS nochmals wissen, seiner stockenden karriere einen kick verabreichen und so gab es ende `68 das "comeback tv-special". es war ein voller erfolg, er war wieder da und es wurde zusehermäßig nur mehr vom quasi abgesang "aloha from hawaii" (1973) übertroffen.
schon während seiner militärzeit zog sich PRESLEY eine tablettensucht zu, deren ausmaß, vor allem in den 70ern, immer größer wurde. auch fraß er im verlauf dieses jahrzehnts alles in sich hinein, was er finden konnte. er fiel gewichtsmäßig aus dem rahmen, womit er es stimmlich wiederum fast zu einem opernorgan brachte. schlußendlich tourte er fast in serie, spielte auch mehrwöchige engagements, häufig in las vegas (der Colonel war spielsüchtig und gewann selten), sofern es die gesundheit zuließ. zuletzt war er auf der bühne mitunter auch mal indisponiert und durch die leibesfülle gehandikapt. konnte auch passieren, daß bei einem seiner moves ein outfit platzte.
am besagten 16. august wurde ELVIS tot auf der toillete sitzend gefunden. er hatte den halben arzneischrank in seiner blutbahn. sein hausarzt schoß die rezept-verschreibungen für gewöhnlich aus der hüfte. zurück blieb ein schaffen als performer, wo durchaus nicht alles gold ist was glänzte, ohne dem jedoch heute nichts so wäre wie es ist.

Sonntag, 12. August 2012

Around The World Jukebox

weltkarte


einmal um die ganze welt und die taschen voller geld, davon träumte einst schon die (damals) tschechoslowakische antwort auf Engelbert - Karel Gott. urlaubszeit ist ohnehin reisezeit und was würde hier besser passen, als ein (zumindest) musikalischer trip um den erdball. jetzt liegt hierbei der fokus aber nicht auf dem genre world music, sondern es geht um städte des kontinents, welche von musikern/innen aus verschiedensten gründen besungen oder verwendet wurden. auch wenn nun die taschen (zumindest der zuhörer) dabei nicht voller geld sind, so fallen im gleichen maße keine reisekosten an. die paar nickels für die musikbox hat man ohnehin immer tasche.

A1
COLD CHISEL - Dresden
aussie-rock-fünfer, der von `77 -`85 in der heimat eine passable fangemeinde erspielte, international aber nie wirklich reüssieren konnte. sänger Jimmy Barnes, mit seiner alkohol-schwangeren röhre, schaffte es danach aber zu internationaler anerkennung. jedoch zwangen ihm seine trinkeskapaden sowie die steuerbehörde immer wieder in die knie. heuer erschien ein "no plans" betitelter reunion-longplayer in originalbesetzung. man tourte australien und war im juli im u.k. . unsere breiten kamen leider nicht zum zug. tausche gefühlte zehn Jestofunk auftritte pro jahr, für einen einmaligen Cold Chisel gig. dieser track stammt vom 79er "breakfast at sweethearts" output des quintetts.


B2
AL STEWART - Roads To Moscow
unterschätzter, schottischer singer/songwriter, mit unverkennbarer stimme. hatte bloß zwei wirkliche hit-singles wie (gleichnamige) -albums ("year of the cat", `76 / "time passages", `78) und dies hauptsächlich in den staaten, wo er seit ende der siebziger auch residiert. heutzutage findet man seine schallplatten in den drei-euro-kisten. dieser titel stammt von der 73er lp "past, present & future", an welcher damals auch Queen´s Roger Taylor mitgearbeitet hatte. es war zugleich sein fünfter output, der, wie die vorangegangenen, eher wenig beachtung fand. tritt auch heute noch live auf und veröffentlichte 2009 einen (weiteren) live-mitschnitt namens "uncorked".


C3
JAPAN - Life In Tokyo
dieser, mitte der 70er in london gegründete, von Roxy Music inspirierte, 5er war, aus heutiger sicht, das alternative gegenstück zu Duran Duran. jener song erschien 1979 bloß als erfolglose single und tauchte auf der 81er compilation "assemblage" wieder auf. gingen ab früh-`82 getrennte wege, welche sich aber immer wieder mal, in verschiedenen konstellationen, kreuzten. reformierten sich 1990, ohne gitarrist Rob Dean, als Rain Tree Crow, veröffentlichten ein neues, gleichnamiges album, um sich bald danach, aufgrund alter differenzen, wieder zu trennen. letztes jahr verstarb bassist Mick Karn an krebs.


D4
RUSH - A Passage To Bangkok
nach personellem hin & her formierte sich 1968 dieser progressive hard-rock-dreier in toronto, kanada, der aber erst 1974 sein gleichnamiges debüt herausbrachte. spielten anfangs im vorprogramm von so unterschiedlichen acts wie New York Dolls, Rory Gallagher oder Kiss. der durchbruch gelang mit der 76er langspielplatte "2112", wovon der hiermit besungene drogenpfad stammt. mittels stetigem touren erspielte man sich eine wachsende fangemeinde und auch die alben verkauften sich infolge immer besser. mit unterbrechungen ist man bis heute aktiv. dieses jahr wurde das werk "clockwork angels" in die läden gebracht. zur zeit konzertiert das trio in nordamerika und nächstes jahr kommt wieder europa dran. trotz ellenlangem bestehen spielten sie noch nie in österreich. grüße von hinterm mond!


E5
ROSE TATTOO - Sydney Girls
der 1997 gegründete sydney-fünfer pflegt einen von den Rolling Stones oder auch The Faces inspirierten, bluesigen hard-rock. aushängeschild ist sänger Angry Anderson, der u.a. auch schon in "mad max beyond thunderdome" den bösen buben mimen durfte. er machte, nach internen differenzen, gegen ende der 80er einen auf solo. mittlerweile gab es bereits zwei wiedervereinigungen. die erste davon, 1993, erfolgte auf drängen von Axl Rose. mit dieser nummer von der dritten lp ("scarred for life", `82) besingen sie die mädels ihrer heimatstadt. aus lyrischer sicht ist diese huldigung aber eher in der hirnlosen schritt-zone angesiedelt.


F6
THE WAR ON DRUGS - Buenos Aires Beach
alternative rock 4er aus philadelphia, pennsylvania, u.s., gegründet 2005, auf dem fundament einer Bob Dylan verehrung. hat bereits einige line-up changes hinter sich gebracht. veröffentlichten ihren debüt-longplayer "wagon wheel blues", von dem auch dieses lied stammt, im jahre `08. arbeiten für gewöhnlich im studio intensiv am material und konnten mit ihrem letztjährigen zweitwerk "slave ambient" die kritiker überzeugen sowie größere aufmerksamkeit erzielen. sind konzertmäßig definitiv eine empfehlung und allgemein am aufsteigenden ast.


G7
THE BIBLE - Red Hollywood
1986 praktisch in einem plattenladen gegründetes indie-duo aus cambridge, england, welches anschließend zum quartett anwuchs, von welchem, nach der auflösung mit ausklang des formierungs-jahrzehnt, sowie einer erneuten zusammenarbeit `93-`94, nur mehr sänger & gitarrist Boo Hewerdine (teilweise) musikalisch präsent ist. fabrizierten zwei longplayer, wobei dieser jazzig-angehauchte trauermarsch von letzterem ("eureka", 1980) stammt, der von alt-country hero Steve Earle produziert wurde. zum 25-jährigen jubiläum ihres erstlings "walking the ghost back home", gab es letztes jahr anniversary-shows.


H8
THE HOUSEMARTINS - Johannesburg
das ende `83 in hull, england ins leben gerufene quartett, brachte ihre heimatstadt gleich mit dem debüt ("london 0 hull 4", 1986) auf die musikalische landkarte. kamen, oberflächlich betrachtet, mit ihren oft beschwingten melodien als spaßtruppe rüber, waren aber stets politisch aktiv und legten wert auf ihre texte. stammt vom zweiten wie letzten studiowerk "the people who grinned themselves to death" (1987). ein halbes jahr später war der spaß vorbei. die zweite wahl am baß, Norman Cook, wurde zum dancefloor-king, original-vokalist Paul Heaton sowie der später eingestiegene schlagzeuger Dave Hemmingham hoben The Beautiful South aus der taufe und gründungs-gitarrist Stan Cullimore macht heute in videoproduktion.


I9
ÉDITH PIAF - Jerusalem
frankreichs meistgepriesene sängerin, der im jahre 2007 von regisseur Olivier Dahan mit dem bio-pic "la vie en rose" ein würdiges denkmal gesetzt wurde, welches mit Marion Cotillard in der hauptrolle, eine berechtigte oscargewinnerin hervorbrachte. Piaf, die ende 1915 in paris geborene chanteuse, fesselte ihr publikum mit melancholischen liedern und ergreifenden darbietungen. ein ausufernder lebensstil forderte bereits im oktober `63 seinen tribut. dieser titel ist die rückseite ihrer praktisch lebensbeichte - "non, je ne regrette rien".


J0
SHAM 69 - Red London
1976 in hersham, england gegründeter punk-vierer, der mit politisch motivierten stampf-hymnen die (skinhead-) szene aufmischte. dieser track war die b-seite der allerersten, 1977 veröffentlichten, von Velvet Underground´s John Cale produzierten, 7-inch "i don´t wanna". 1980 war dann auch der ofen aus. sieben jahre später gab es eine neuformation, welche bis ende `06 hielt. danach traten immer wieder mal verschiedene zusammenstellungen ins rampenlicht, es war ohnehin egal, wer die alten kracher gröhlte. die quasi kennmelodie der truppe - "if the kids are united" - wurde in den 80ern von Mc Donalds benützt und mitte der 00er von Tony Blair mißbraucht. da sage noch eine/r der punk sei nicht am arsch.

Sonntag, 5. August 2012

Geschäftsgebaren

flood


punk sprengte einst die festsitzende kruste des musikbusiness. im windschatten dieses musikstils wurden neue strukturen geboren. dies beinhaltete unabhängige musiker/innen, labels, vertriebe, magazine, geschäfte, clubs, studios etc., sowie mitunter ehrenhafte geschäftsabwicklung. natürlich alles im weitaus kleineren rahmen als der mainstream, jedoch mit mehr engagement und (oft) aufrechter ideologie. man ging auf neue art & weise an das gesamtpaket heran - die big player würden es auch diletantismus nennen. D-I-Y, Do It Yourself, hieß infolge das leitmotiv. so gründete z.b. eine band, die ihre musik auf platte rausbringen wollte, aber keinen vertrag bekam bzw. sich einfach nicht auf die klingel-tour von der einen zur anderen firma machen wollte, einfach ein eigenes label, auf dem sie die lieder, welche in einem kleinen, billigen studio oder gar zuhause aufgenommen wurden, rausbrachte. zuweilen bestand der veröffentlichungs-katalog bloß aus ein paar 7-inches und dieser oder jener lp. mit auflösung der formation verschwand auch die plattform wieder. der vertrieb lief eigenhändig, über einen kleinen, unabhängigen distributor, durch vernetzte plattengeschäfte oder via befreundeter künstler/innen. man half sich durchaus gegenseitig aus, anstatt aus neid, habgier oder prinzip eine bunkerhaltung einzunehmen. abmachungen bezogen sich oftmals nur auf den jeweiligen release, die rechte am material verblieben beim/bei der schaffenden und der eventuelle gewinn wurde brüderlich wie schwesterlich geteilt. auch war es gebräuchlich, einen deal simpel per handschlag zu besiegeln. dies mag für viele nun so unmöglich rüberkommen, wie frieden auf erden oder anstand in der politik, doch diese art von gentle(wo)men´s aggrement im musikgeschäft gab es vor D-I-Y, als auch danach.
so verpflichtete Elektra Records boß Jack Holzman, der seine firma 1950 mit Paul Rickolt um weit weniger als 1000 usd. gründete und in späterer folge kaliber à la The Doors, The Stooges als auch Tim Buckley im repertoire hatte, folkstress Judy Collins im jahre `60 quasi von der bühne weg, per handschlag. im folgejahr erschien die debüt-lp "a maid of constant sorrow" und sie blieb Elektra (in weiterer zukunft vertraglich), daß später vom major Warner Communications gekauft wurde, bis mitte der 80er erhalten.
der (aus heutiger sicht) musikmogul David Geffen stellte seine erste plattenfirma, Asylum Records (zukünftig mit Elektra fusioniert), 1971 mit dem ex-kollegen Elliot Roberts, durch finanzielle unterstützung von Ahmet Ertegun, auf die beine. die idee dafür entwickelte sich praktisch während eines sauna-aufgusses. 1973 gelang Geffen sein erster groß-coup, er engagierte den folk-rock-poeten Bob Dylan via händedruck, der zwei alben lang hielt ("planet waves" sowie die live-do-lp "before the flood", beide `74). anschließend kehrte der meister wieder in den üppigen schoß von Columbia zurück.
1978, im rahmen der D-I-Y welle, hob manchester fernseh-präsentator Tony Wilson mit Alan Erasmus, beeindruckt von der lokalen szene, Factory Records aus der taufe. eine neue art der beziehung zwischen artists als auch company people sollte praktiziert werden. keine oder lose verträge, alle rechte bei den künstlern/innen, keine überzogenen rückforderungen bei produktionen etc. . OMD, A Certain Ratio, Joy Division oder Happy Mondays hießen die prestige-trächtigen acts, doch entweder sie verließen, ob der ungezwungenen vertragssituation, das label bei erfolg oder sie trieben es durch ausufernde aufnahmekosten in die roten zahlen. ende `92 erfolgte, wegen geldvernichtender firmenpolitik, der bankrott. auch dadurch, weil Factory keine rettenden rechte am material sowie musiker/innen hatte und letztere mit fliegenden fahnen, inklusive jede ihrer noten, zur besser situierten konkurrenz wechselnden.
gleichfalls in 1978 plazierte der musiker Daniel Miller sein neues label Mute in west london. legendär der (einstige) handshake-deal mit seinem zugpferd, dem (damals) electronic-vierer Depeche Mode, die er nach einem pub-gig ansprach. erstes (eigenes) ergebnis war die single "dreaming of me" (`81), zwei weitere folgten und schließlich die top-ten-debüt-platte "speak & spell". mittlerweile wird jeweils ein stück-für-stück-vertrag angefertigt und Mute wurde zwischenzeitlich an die EMI verhökert.
die beiden fanzine-verleger Tesco Vee & Dave Stimson starteten unter dem namen Touch & Go 1981, im sinne von D-I-Y, mit Corey Rusk, dem bassisten der hardcore-punker Necros, eine kleine plattenfirma und in weiterer folge auch einen vertrieb. zu den dort versammelten formationen gehörten u.a. Minutemen, Jesus Lizard oder auch die psychedelic-punks Butthole Surfers. als sich bei letzteren der erfolg einstellte, unterschrieben sie, wie häufig üblich, bei der potenten großfirma Capitol Records. da ohnehin nur eine mündliche vereinbarung existierte, klagten sie 1999 Touch & Go auch noch bezüglich der rechte am back-catalogue und gewannen.
1988 rief John Edward Mermis, besser bekannt als Long Gone John, seinen ein-mann-betrieb Sympathy For The Record Industry (angelehnt an den Rolling Stones kracher) ins leben. diente danach als sprungbrett für gruppen wie Hole, Rocket From The Crypt oder The White Stripes, die ihre ersten drei longplayer ebendort veröffentlichten. angeblich kam Jack White mit dieser handschlag-mentalität nie klar und war froh, als man im soge der steigenden popularität bei V2 mit brief & siegel unterschreiben konnte.
Mike Park nistete anfang der 90er in der garage seiner eltern, Asian Man Records ein. getreu dem leitmotiv keine verträge, faire abrechnung, rechte bei den künstlern/innen, hatte er, für deren ersten beiden alben, auch die new-punks Alkaline Trio im sortiment. seine philosophie hält er auch heute noch, unter mithilfe eines freundes plus seiner (Mike´s) mutter (sofern sie zeit hat), mit lokalen bands aufrecht.
es gab wie gibt noch unzählige kleinstbetriebe, welche versuchen ehrlich, fair, menschenwürdig als auch mit freude zur musik zu arbeiten. reich kann man damit kaum werden und wenn, dann nur kurzfristig. jedoch ist es möglich sich treu zu bleiben. es muß aber auch gesagt werden, daß größere partner mehr möglichkeiten sowie perspektiven bieten, aber auch die heulerei bezüglich kleingedrucktem oder knebelverträgen ermöglichen. geschenkt wird einem/r nichts.

Sonntag, 29. Juli 2012

Live Classics Vol. 13

nugent1
TED NUGENT - Double Live Gonzo!


a real motherfucker, das sagt man gelegentlich so vor sich hin, meint es aber nicht böse, denn es kann nämlich auch als kompliment dienen. bei ihm aber paßt es, egal wie man es auslegt, ladies and gentlemen - TED NUGENT.
geboren am 13. dezember 1948 als Theodore Anthony NUGENT in detroit, michigan, u.s.a., sohn von Marion Dorothy sowie Warren Henry. weiters hat er zwei brüder und eine schwester. vater war berufssoldat und dementsprechend gab es auch eine strenge plus katholische erziehung. ging bereits als knirps, in begleitung seines alten herrn, mit pfeil und bogen auf die jagd. das interesse für musik als auch die ersten griffe auf der gitarre kamen erst während der grundschulzeit.
jedoch 1960, inspiriert von Duane Eddy, bereits in der ersten band namens Royal High Boys, mit ihm an der gitarre. 14-jährig eröffnete er mit seiner damaligen formation Lourdes bereits für die Motown vokal-gruppe The Supremes. als die familie aber nach chicago zog zerbrach die truppe, nicht aber seine laufbahn. mittlerweile unter einfluß von Jimi Hendrix, Eric Clapton oder Frank Zappa, gründete der gitarrero wie songschreiber mit John Drake (gesang), Steve Farmer (gitarre), Bill White (bass), Rick Lober (keyboards) sowie David Palmer (drums) vor ort umgehend die psychedelic/hard rock band Amboy Dukes (u.s., es gab im u.k. in den 60ern einen gleichnamigen act). welche aber ab 1971 unter TED NUGENT & The Amboy Dukes fungierten bzw. zwei jahre später TED NUGENT´s Amboy Dukes hießen. entsprach dem schleichenden übergang zur solo-karriere.
jedenfalls veröffentlichte man unmittelbar nach der gründung eine cover-version des alten Big Joe Williams gassenhauers "baby please don´t go". 1968 erschien der "the amboy dukes" genannte debüt-longplayer, 6 studioalben folgten, in variierenden line-ups, ehe 1975 die auflösung anstand. NUGENT, währenddessen zum guitar hero aufgestiegen, setzte nun auf sein eigenes ding. er stellte sich eine begleitband zusammen, brachte im selben jahr den nach ihm benannten erstling in die läden und betourte ihn heftig. um für die medien etwas herzugeben, verpaßte er sich eine art höhlenmenschen-image. langhaariger wild-man, der seine nahrung selbst erlegt, so gut wie möglich zubereitet, anschließend genußvoll verzehrt, um sie womöglich gleich hinter dem nächsten busch wieder zu entsorgen. diese masche zog. nun war er der metal primitivling oder motor city madman, der immer für einen kernigen spruch gut und zu einer schrägen aktion bereit war. so soll er ende der 7oer einem fan den arm mit einem jagdmesser signiert haben bzw. ist mal auf einem büffel sitzend auf die bühne geritten oder in der unterhose aufgetreten. seine konzert-zwischenansagen sind gelegentlich unter der gürtellinie und wenn er bei interviews in fahrt gerät, versteht man vor lauter beebs kein wort mehr. wer zu den shows kommt, soll auch etwas erlebt haben - zusätzlich zur gitarrenbreitseite. tourneen hießen vielsagend "summer blitz", "unleash the beast" oder "trample the weak, hurdle the dead".
er war & ist das gegenstück zu den zugedröhnten rockstars, nämlich strikter alkohol- wie drogengegner und duldet dieses teufelszeug auch nicht in seinem umfeld. vom busfahrer bis zum schlagzeuger, wer sich nicht daran hält, fliegt. auch politisch weiß er genau wo er steht. anti-Obama, anti-hare krishnas, anti-muslims, anti-animal rights, anti-choice und auch kiffende hippies können ihm gestohlen bleiben. dafür setzt er sich aktiv für die waffen-lobby als auch jagdgesellschaft ein. ballert selbst auf alles, was sich in der freien natur bewegt, ist aushängeschild der NRO, unterstützt die u.s.-truppen, hebt bei jeder invasion den daumen, entkam aber (damals) seiner einberufung zum vietnam-krieg. schrieb bücher und hat/te fernseh-dokumentationen bezüglich jagen und der dazugehörenden ausrüstung. auch bekleidete er in den 8oern mal den posten des deputy sheriffs in seiner gemeinde. jedenfalls war/ist er mit seinen ansichten ein fressen für die (liberalen) medien, was aber seiner (mitunter) redneck- wie hillbilly-anhängerschaft an der rechten arschbacke vorbeigeht.
für TED´s zweiten output "free for all" (`76) steuerte der damals noch kaum bekannte Meat Loaf die gesangsspuren bei. ein jahr später kam "cat scratch fever" und ging verkaufsmäßig endlich ab, zog sogar die ersten beiden lps nochmals mit. um den erfolg zu prolongieren sowie das häufige touren zu dokumentieren, schoß man anfang `78 die live-do-lp "double live gonzo!" nach, welche sich ebenso millionenfach verkaufte. damals waren konzertmitschnitte der heiße trend und dieses 2-lp-set traf genau den nerv, vor allem in den staaten.
eingespielt in sieben u.s. venues zwischen juni 1976 und november 1977. die besetzung dafür bestand aus NUGENT (gitarre, gesang), Derek St. Holmes (gesang, gitarre), Rob Grange (baß) plus Cliff Davies (schlagzeug). klassische rockbesetzung also, dabei darf man selbst nicht fehlen. so baut man sich während des eröffnungswirbels umgehend vor einem der lautsprecher auf und stimmt die luftgitarre. "just what the doctor ordered" geht schon recht flink zur sache, definitiv nichts für gelegenheits-poser/innen. "yank me, crank me" hält die spannung. breit stellt man sich vor die anlage, massives hohlkreuz, jeder gitarrengriff kommt von allein. "gonzo" macht weiter dampf, gefolgt von der ersten Amboy Dukes single "baby please don´t go". rhythmus-stöße durchzucken den eigenen kadaver und spätestens jetzt weiß man, warum NUGE am back-cover ein schweißband um die rübe trägt. auf der zweiten seite kommt der "great white buffalo" riffbeladen daher und danach gibt es das ausgedehnt zelebrierte instrumentalstück "hibernation" - eine fingerfertigkeitsübung für perfektionisten, sehe mich aber eher als schlampiges genie (beide titel Amboy Dukes). die dritte rille steht an, doch vorher bediene ich mich noch ausgiebig an den bereitgestellten getränken. "stormtroopin´" drückt wieder aufs tempo - bitte anschnallen! die gitarre wird schweinemäßig gewürgt, baß wie schlagzeug treiben den song gnadenlos voran. bei "stranglehold" duellieren sich (teilweise) NUGENT und St. Holmes, da mache ich einen auf rhythmus. seitenwechsel und zur einstimmung meint TED u.a. "anybody who wants to get mellow, can turn around and get the fuck outta here". von mir gibt es dazu nur einen saftigen rülpser, der ihn glauben ließe die jagdsaison wäre eröffnet, retour. "wang dang sweet poontang" macht dann auch dementsprechend tempo. "cat scratch fever" schließt an und beendet wird das ganze von einem pulsierenden "motor city madhouse", bei dessen outro in meinem wohnzimmer kein stein auf dem anderen bleibt - klar tut es mir für die nachbarn leid, vor allem, da eigentlich bereits nachtruhe angesagt ist, doch rock & roll läßt sich nicht in stundenpläne drängen. wie auch immer, ich werfe meine verschwitzte unterhose ins (imaginäre) publikum und trete ab, unter die dusche.
gegen ende der 70er war TED NUGENT das absolute live-zugpferd in nordamerika. er füllte die hallen. auch die album-nachfolger "weekend warriors" (`78), "state of shock" (`79) sowie "scream dream" (`80) waren noch ein beachtlicher erfolg, doch der höhepunkt war überschritten. mitte der 80er war TED im metal charity projekt Hear `N Aid involviert und zu ende der dekade ging es musikalisch nochmals aufwärts, als er mit Tommy Shaw (ex- Styx, gesang), Jack Blades (ex- Night Ranger, baß) als auch Michael Cartellone (schlagzeug) Damn Yankees gründete. mitte der 90er folgte er mit neuer band wieder dem solopfad.
bis zum heutigen tage veröffentlicht NUGENT tonträger und hat im rahmen seines schaffens bereits zig-millionen davon verkauft. absolvierte über 50 tourneen, spielte mehr als 6000 konzerte und tritt immer noch live auf. richtungswechsel braucht die anhängerschaft keinen zu fürchten.

Sonntag, 22. Juli 2012

Baroque Star

lord


JON DOUGLAS LORD, geboren am 9. juni 1941 in leicester, england, als sohn von Miriam & Reg, fand bereits früh seinen weg zur musik. im elternhaus stand ein piano und schon als 5-jähriger erhielt er klassischen klavierunterricht. als teenager war er jedoch hauptsächlich an jazz wie rock & roll interessiert. somit könnte man seine einflüße grob mit Johann Sebastian Bach, Jimmy Smith sowie Jerry Lee Lewis umreißen. mit 19 jahren bekam er ein stipendium an einer theaterschule in london. allerdings spielte er, zu beginn der 60er, abends in pubs mit jazz aber auch rhythm & blues bands und jobbte nebenbei als session-musiker. hier lag seine bestimmung. 1963 hatte er sein erstes elektronisches tasteninstrument und stieß als keyboarder zu Arthur Wood´s r&b-combo The Artwoods. ein haufen, der zwar umtriebig aber gleichfalls kurzlebig war und es nur zu einer (anerkannter) lp namens "art gallery" brachte.
eine noch kürzere lebensdauer war der nächsten station des verblichenen beschienen - Santa Barbara Machine Head, in der er u.a. mit Art´s bruder Ronnie zusammenspielte. publicity-trächtiger war da schon sein gastspiel als tour-musiker der psychedelic pop group The Flowerpot Men, wobei er erstmals auf bassist Nick Simper traf. jedoch hatte LORD seinen musikalischen (stamm-) platz noch nicht gefunden.
der ehemalige schlagzeuger der mersey beat band The Searchers, Chris Curtis, hatte 1967 vor, eine formation mit namen Roundabout aufzustellen, um seine vokalkünste unters volk zu bringen. wandte sich in dieser sache an den geschäftsmann Tony Edwards, ob er nicht ins music-business investieren wolle. dies war damals nicht ungewöhnlich und als investor oder manager konnte man mitunter mehr rausholen, wie die musiker selbst. somit war er interessiert und brachte auch noch John Coletta als partner mit an bord. Curtis machte Lord das projekt schmackhaft und man kontaktierte den bereits geeichten gitarristen Ritchie Blackmore. weiters kamen Chris´ bruder Dave (baß) und via annonce schlagzeuger Bobby Woodman dazu. die jungs mieteten sich ein haus um zu proben, kamen jedoch auf keinen grünen zweig. infolge verabschiedeten sich die Curtis-brüder sowie Woodman. Ritchie brachte nun drummer Ian Paice (ex- Maze) dazu und dieser empfahl seinen (band-) kollegen Rod Evans (gesang). komplettiert wurde das line-up vom bereits erwähnten Nick Simper. im april `68 gab man das live-debüt am europäischen festland als DEEP PURPLE.
diese aufstellung hatte mit der ersten single, einer coverversion von Joe South´s "hush", umgehend einen hit in den staaten und brachte in weiterer folge drei lps raus. "shades of deep purple" (1968), "book of taliesyn" (1969) plus im selben jahr "deep purple". der sound war angelehnt an ihre leitbilder, dem u.s. psychedelic-symphonic rock act Vanilla Fudge, doch auch die spätere linie war schon erkennbar. dominiert wurde DEEP PURPLE von den beiden (gegensätzlichen) polen Jon Lord sowie Ritchie Blackmore. der eine wollte mehr klassisches, jazziges, der andere tendierte eher zur vollen rock-breitseite. aber um den nächsten schritt zu tun, mußten Simper wie Evans gehen, darin war man sich einig. für sie kamen zwei musiker der pop gruppe Episode Six - Roger Glover (bass) & Ian Gillan (vocals). nun hatte man die ultimative aufstellung, in fachkreisen auch mk.II genannt.
der erste gemeinsame schuß ging aber eher nach hinten los. das von Lord initierte "concerto for group and orchestra" (1970) war zwar wegen der fusion von rock mit klassik vielbeachtet, verkaufte im gegenzug aber eher mäßig. daher riß Blackmore das riff-ruder herum und infolgedessen zementierten die veröffentlichungen "in rock" (1970), "fireball" (1971), "machine head" (1972), "who do we think we are!" (1973) plus der all-time-live-klassiker "made in japan" (1972) den ruf der band, beeinflußten generationen von nachkommen und stellten PURPLE auf eine stufe mit Black Sabbath als auch Led Zeppelin.
dennoch war die geschichte des quartetts immer wieder von streit, zwietracht, mißgunst, neid oder egoproblemen begleitet und somit kam es 1973 abermals zu umbesetzungen. der bereits isolierte Gillan wurde durch den newcomer David Coverdale und Glover mit Glenn Hughes (ex- Trapeze) ersetzt. der sound bekam einen blues-einschlag, trotzdem oder gerade deswegen ließen "burn" als auch "stormbringer" (beide 1974) kaum etwas anbrennen. der druck auf die truppe wurde immer stärker, massives touren zerrte an den nerven, die bühne glich einem minenfeld, Blackmore wurde unberechenbar. auch paßte ihm die weitere musikalische entwicklung nicht und er packte seine gitarren-koffer. ihn ersetzte wunderknabe Tommy Bolin (ex- James Gang), der jedoch ein schweres drogenproblem als ballast mitbrachte. aber auch Hughes stand damals neben sich. "come taste the band" (1975) rundete die bandgeschichte vorerst ab.
schon während seiner zeit bei Deep Purple brachte JON LORD zwei soloalben ("gemini suite", "windows") sowie eine kollaboration mit kumpel Tony Ashton ("first of the big bands") in die läden, im trennungsjahr (1976) veröffentlichte er "sarabande", seinen meistbeachtesten output. er stürzte sich nun förmlich in die arbeit und (mitbe-) gründete Paice, Ashton & Lord. unterstützt wurden sie dabei von Bernie Marsden an der gitarre (ex- Babe Ruth) als auch bassist Paul Martinez (ex- Stretch). nach einem "malice in wonderland" (`77) betitelten longplayer verabschiedete sich Marsden in richtung des, aus heutiger sicht, erfolgreichsten Purple-ableger - (Coverdale´s) Whitesnake. LORD und kurz darauf Paice folgten. aber JON fühlte sich in dieser formation generell unter wert geschlagen und nebenbei schlecht bezahlt. so tauchte er daneben immer wieder wo als gastmusiker auf und produzierte weiters musik für das fernsehen.
die reuniongespräche von DEEP PURPLE mk.II kamen ihm da wie gelegen, er fühlte sich bereit und 1984 waren Gillan, Blackmore, Glover, Paice sowie Lord wieder eine einheit - zumindest anfangs. "perfect strangers" hieß die comeback-scheibe gegen ende `84 und der wiedererwachte anhang stürmte die plattengeschäfte. eine ausgedehnte world tour wurde absolviert, bei der kein gehörgang geschont wurde. darauf folgte im jänner `87 "the house of blue light". beide longplayer plus alles was folgte, machten das PURPLE-kraut nicht fett, nichts konnte sich mit den klassikern messen, doch die shows nach der wiedervereinigung ließen die alte genialität aufblitzen, waren ein erlebnis. aber die fassade bröckelte bereits. Gillan verließ, nach stetigen differenzen mit Blackmore, mitte `89 das gefüge, kehrte jedoch ende `92 wieder zurück. indessen war ein jahr später abermals Blackmore weg. das personal-karussell drehte sich weiter, andere mitstreiter sollten folgen, der stammbaum wuchs & gedieh. im jahre `99 wiederholte man Lord´s herzstück, das "concerto for group and orchestra" und der tastenmann hatte seinen endgültig letzten auftritt mit DEEP PURPLE, die immer noch rumwerken, am 19. september 2002 in ipswich, england.
von nun an widmete sich JON LORD wieder vermehrt der klassischen tonkunst, trat mit orchestern auf, hatte aber mit freunden auch sein Blues Project am laufen und war 2011 gleichfalls an der weiterführung der charity-sache Rock Aid Armenia, in form von Who Cares mit u.a. Tony Iommi (Black Sabbath), Gillan oder Jason Newsted (Metallica), beteiligt. bis ihm fast gleichzeitig die diagnose bauchspeichel-drüsenkrebs einholte. nach erfolgter therapie machte er schaumgebremst weiter. mit unterstützung von n.a. Joe Bonamassa, Bruce Dickinson (Iron Maiden) oder Steve Morse (zuletzt Purple) setzte er sein "concerto" im studio um. dann mußte er abermals ins spital und erlag am 16. juli in einer londoner klinik einer lungenembolie.
JON heiratete zweimal und hat aus jeder ehe eine tochter. sein name wird stets mit Deep Purple verbunden sein, jener einflußreichen hard rock band, der er mit seinen orgelklängen den unverkennbaren sound verpaßte und für die er auch zahlreiche songs mitverfaßte.
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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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