Sonntag, 26. Juni 2011

Geschäftsbeziehung

sonic-boom


immer wieder erheiternd, wenn musiker/innen meinen, sie würden ihre tonkunst in erster linie für sich selbst produzieren. hiermit läßt sich auch prima jegliche kritik im keim ersticken, denn bei solch einem intimen output, da muß eine/r doch glücklich sein, wenn sie/er überhaupt mitlauschen darf. nur, warum drängen sie damit schlußendlich an die öffentlichkeit? privater als in den eigenen vier wänden, geht es ja in der regel kaum. nebenbei würde man sich noch die leiden eines/r geplagten künstlers/in ersparen. also kein termin- bzw. promotionstreß, keine unbeliebten release-partys, welche ohnehin nur die leber schädigen, sowie wegfall dieses ungesunden lebenswandels, den das tourleben mit sich bringt. wenn das keine guten aussichten wären?
somit würden auch solch lästige fans, welche sich des öfteren nicht mit dem kauf von tonträger und/oder konzertticket zufrieden geben, darüber hinaus noch die nähe suchen und sich einbilden, man wäre einer von ihnen, wegfallen. oder generell, überhaupt, denn der kassierin im supermarkt klopft ja auch niemand auf die schulter und will sich mit ihr fotografieren lassen.
aber manche acts haben ohnehin bereits das übel zum geschäft gemacht und verkaufen meet & greets während der tournee, an das besser gestellte fußvolk. Kiss taten dies auf ihrer "sonic boom tour", aber auch schon Hatebreed, Alice Cooper oder einst Velvet Revolver. was bei manchen veranstaltern mit vip-tickets begann, wird hier nach methode - künstler helfen sich selbst - weitergeführt. an manchen merchandise-ständen gibt es ja auch bereits die signierten souvenirs zum extra-preis (wo sich roadies die finger wund schreiben). auch lassen sich weniger betuchte musiker/innen ihren output gleich von der zielgruppe vorfinanzieren. da zahlt sich dann der gratis-download ohnehin nicht mehr aus.
warte jetzt nur mehr, bis das etwas geschicktere fan-klientel, gegen gebühr selbstverständlich, als stagehand bei auf- & abbau zur hand gehen darf. in der höheren preisklasse ist man auch noch beim soundcheck dabei. obwohl, letzteres gab es schon seitens Aerosmith und Van Halen hatten eine backstage-tour im angebotskatalog - toilettenbenützung kostete wahrscheinlich zusätzlich, jedoch inklusive hard-rock-toilettenpapier.
so minimiert man einfach kosten plus maximiert die einnahmen. da gebe es noch einiges, wo man den hebel ansetzen könnte. man muß einfach die kühe melken, solange sie milch geben.

Sonntag, 19. Juni 2011

Live Classics Vol. 11

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AC/DC - If You Want Blood - You´ve Got It


also für die hardcore-fans der ersten stunde, ist ja AC/DC ohne frontmann Bon Scott, wie bier ohne alkohol. dieser war technisch gesehen wohl nicht der beste sänger, doch er verkörperte den rock & roll lifestyle - live free, die young - bis ins letzte detail. ein bodenständiger working-class-rocker, mit einer röhre wie die werksirene einer whiskydistillery. ihm war keine droge zu hart, kein drink zu viel und keine frau zu wild. er war als erster an der bar sowie der letzte unterm tisch. versäumte aber totzdem keinen bandtermin.
geboren als Ronald Belford Scott am 9. juli 1946 in kirriemuir, schottland, zog die familie als er sechs war nach australien. dort wurde er in der schule wegen des schottischen akzents "Bonnie Scotland" (nach einem alten Laurel & Hardy streifen) gerufen. daraus wurde Bon und dieser name blieb ihm. er sang in diversen lokalen bands, hatte verschiedene jobs, die ihn nicht ausfüllten, später eine ehe (Irene), in der er sich gefangen fühlte und somit in scheidung endete sowie (anfangs) eine musikalische karriere, die sich als rohrkrepierer entpuppte. alkohol, plus alles was man sich sonst noch reinziehen konnte, war sein rettungsanker, mit ihm marschierte er richtung dreißig. da traf er einen ehemaligen bandkollegen wieder, Vince Lovegrove, der mittlerweile konzerte veranstaltete und ihn auf eine junge truppe namens AC/DC hinwies.
diese wurde angeführt von Angus & Malcolm Young. beide entstammten gleichfalls einer (mehrköpfigen) schottischen einwandererfamilie, die 1963 nach australien kam. ihre karriere im business war irgendwie vorgezeichnet. kurz nach der ankunft gründete ein bruder (George) mit vier kumpeln erfolgreich die Easybeats und ermöglichte den beiden (Angus & Malcolm) plus mitmusikern jahre später, in zusammenarbeit mit seinem (dann) ex-kollegen Harry Vanda, ihre ersten aufnahmen wie veröffentlichungen und sie kümmerten sich auch um produktion samt management. ein anderer (Alexander) spielte gegen ende der 60er in einer londoner band namens Grapefruit (benannt nach einem Yoko Ono buch), die im The Beatles umfeld aufgestellt war.
Angus & Malcolm hatten bereits erste gehversuche in verschiedenen lokalen bands hinter sich, ehe sie 1973 etwas gemeinsames starteten. da kam dann schwester Margaret mit der namensempfehlung AC/DC gerade recht. paßte total zu den elektrisierenden (durchschnittlich) drei voll-oktan-riffs, welche ihren auf rock & roll basierenden, im blues verwurzelnten und mit boogie gewürzten hard rock ausmachten. ein halbes jahr später guckte sich die formation nach einen neuen sänger um, denn mit dem vorhandenen, Dave Evans, sah man keine zukunft.
auftritt Bon Scott, der anfangs nicht sonderlich angetan war, doch vorerst nichts besseres in der hinterhand hatte. hingegen war er für die Young brüder im ersten moment zu alt. nach anfänglichem beschnuppern als auch einer gemeinsamen session, war man aber im geschäft. neben dem Young-duo an den gitarren sowie Bon am mikro, komplettierten Phil Rudd (schlagzeug) samt Mark Evans (baß), der ungefähr zwei jahre später durch Cliff Williams ersetzt wurde, den fünfer.
die ersten beiden lps ("high voltage", "t.n.t.") erschienen nur in australien, wurden aber anfang `75, nach labelwechsel, weltweit als (abermals) "high voltage" kompiliert. danach kam "dirty deeds done dirt cheap", "let there be rock" und im mai `78 "powerage", dessen tour mit dem hier zelebrierten liveknaller dokumentiert wurde. aus einer zeit, als sie noch kein überlebensgroßes stadion-monster waren und sich den hosenboden wund spielten, um eventuell ganz nach oben zu kommen. rotzig, roh, dreckig, kompakt, wild, erdig - dieser eindruck wird vermittelt. das testoseron spritzt förmlich aus den verstärkertürmen, bis in die letzten reihen.
mit dem boogie-kracher "riff raff" wird der reigen verheißungsvoll eröffnet. das publikum ist von beginn weg voll dabei und auch selbst hat man die luftgitarre sofort im anschlag, läßt sie nicht mehr los, unterbrochen nur vom zeitweisen in-die-hände-klatschen. "hell ain´t a bad place to be", "bad boy boogie" - keine ruhepause und man ertappt sich dabei, wie man gestelzt, in Angus-manier, durchs zimmer stampft. beim gemächlich startenden "the jack" hat man erstmals gelegenheit sich den schweiß, mit einer über gebühr benützten socke, von der stirn zu wischen - blues kann nicht dreckig genug sein. anschließend klingt die a-seite mit "problem child" (da werden kindheitserinnerungen wach) voll durchgeknallt aus. das umdrehen der scheibe erfolgt reibungslos und kaum hat sich die nadel gesenkt, durchzucken, eingepeitscht durch die haltlose meute, die eröffnungsriffs von "whole lotta rosie" den körper. spätestens beim darauffolgenden "rock n´ roll damnation" reißt man sich den lästigen schulranzen endgültig vom rücken. "high voltage" steht für krämpfe in den beinen sowie rauchende hände, "let there be rock" und man rotiert am boden liegend. zum abschluß gibt einem "rocker" endgültig den rest. danach versucht man das mobiliar wiederherzustellen.
bis heute überstrahlt dieses live-album alle späteren der band. die erfolgskurve zeigte danach weiter nach oben und auch die plattenfirma (Atlantic Records) wollte mehr. dies begann schon beim aufnahmeprozeß. der nächste wurf, die studioplatte "highway to hell", wurde griffig produziert vom zaubermeister Robert "Mutt" Lange. ebenso wurde das vertraute management ausgetauscht. nun gab es vermehrt radioeinsätze wie fernsehauftritte, der durchbruch in den staaten war gelungen. der tonträger wurde abermals ordentlich betourt, über den jahreswechsel hinaus.
am 18. februar 1980 ging Scott, der jetzt eine wohnung in london besaß, mit einem freund - Alistair Kinnear - ebendort auf sauftour. man zechte was das zeug hielt (eher mehr) und als es dann in den frühen morgenstunden in Kinnear´s auto nach hause ging, trat Bon total weg und war nicht mehr zu wecken - nicht das erste mal. angeblich deckte ihn Alistair daher mit einer decke zu und ging in seine wohnung (Alistair´s) rauf zum schlafen. erst am kommenden abend fiel ihm Scott wieder ein und als er unten nachsah, war (scheinbar) jedes leben aus dessen körper gewichen. der tod wurde schlußendlich, in form einer alkoholvergiftung, in den frühen morgenstunden des 20. februars im krankenhaus protokolliert. Bon Scott war geschichte, doch AC/DC hatten/haben noch lange nicht fertig.

Sonntag, 12. Juni 2011

Opferschafe

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fand (& finde) es immer amüsant, wenn ein junkie den anderen wegen dessen sucht aus der band warf. heute gehört rehab zum rundum-programm, doch früher war ein rausschmiß keine seltenheit. da gab es schon einige fälle und hier sollen jetzt gar nicht die üblichen verdächtigen wie Pink Floyd, Rolling Stones, Metallica oder Guns `n´ Roses strapaziert werden, denn es gibt genug andere beispiele.
also da hätten wir saxophonist John Coltrane, er mußte 1956, nach den aufnahmen zu "round about midnight", das Miles Davis Quintet wegen seiner heroinsucht verlassen - zuvor flog er schon bei Johnny Hodges raus. mitte der 50er hatte das drogenproblem in der new york jazzszene ohnehin epidemische ausmaße angenommen, doch "Trane" schoß damals auf dauerfeuer. andererseits war Miles selbst gerade runtergekommen, zog sich aber im laufe seiner karriere alles rein, was illegal erhältlich war und hatte zeit seines lebens mehr als eine abhängigkeit zu bekämpfen. 1,5 jahre sowie erfolgter genesung später, war Coltrane wieder pardoniert.
nächster patient. nachdem man 1970 "after the gold rush" eingespielt hatte, trennte sich Neil Young (erstmalig) von seinem begleit-truppe Crazy Horse, weil gitarrist Danny Whitten im heroin versank. die abgemeldeten jungs starteten ihr eigenes ding, brachten die lp "crazy horse" in die läden und wollten anschließend auch nichts mehr von Danny wissen. möglicherweise aus schlechtem gewissen holte ihn Neil darauf zu seiner damaligen band Stray Gators, nur um ihn bald danach abermals zu verabschieden. infolge setzte sich Whitten eine überdosis. nebenbei bemerkt war keiner der beteiligten kostverächter.
da gab es noch Lemmy Kilmister, er wurde von den space-rockern Hawkwind, die selber trippten was das zeug hielt, nach mehrjähriger zusammenarbeit vor die tür gesetzt, weil er von der kanadischen polizei mit "stoff" erwischt wurde. der spätere Motörhead-leader, selbst nie ein kind von traurigkeit, die zügel seiner formation doch stets in fester hand, meinte immer, daß der wahre grund für seinen rauswurf, die verwendung der "falschen" rauschmittel war.
oder die koksnasen Tony Iommi, Geezer Butler sowie Bill Ward, sie brachen 1979 mit Ozzy Osbourne wegen seinem ausufernden drogen- & Alkoholkonsum und holten sich Ronnie James Dio ans mikro. Ozzy wurde dadurch nur tiefer reingerissen, er kratzte infolge aber leicht beschädigt die kurve. bis heute immer wieder auftretende reibereien haben darin ihren ursprung - und dann macht man doch wieder etwas gemeinsames.
zur abrundung noch Mike Starr, bassist der ersten stunde von Alice In Chains, wurde nach dem logplayer "dirt", mit dem sie gerade den durchbruch geschafft hatten, entfernt. offiziell, damit er mehr zeit für die familie hat, inoffiziell jedoch, wegen seiner suchtgifteskapaden. die gruppe zerbrach (damals) schlußendlich an denen des frontmannes Layne Staley.
basieren solche aktionen auf schutzmechanismus, paranoia, machtdemonstration, profilierungssucht bzw. gesunden menschenverstand oder ziehen management eventuell auch plattenfirma die fäden. für gewöhnlich wird dann mit fehlender grundlage zur zusammenarbeit argumentiert. trotzdem taucht manchmal die unerwünschte nebenwirkung eines schlechten gewissens auf, doch für gewöhnlich heilt der erfolg alle wunden - den rest spült man runter.

Sonntag, 5. Juni 2011

Identitätskrise

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soft-rapper P. Diddy hatte vorletzte woche eine meldung draußen, daß er nun für zumindest sieben tage "Swag" genannt werden will. er war kürzlich schwer krank, nun wieder genesen, will all dem tribut zollen und sieht dies als passende möglichkeit. da taucht bei mir im unterbewußtsein die frage auf - geht´s noch? aber er benennt sich ja nicht das erste mal um. geboren als Sean Combs, debütierte er in der musikszene als Puff Daddy, doch als er mal in eine schießerei vor einem club verwickelt war und dadurch mit der polizei in konflikt kam, stieg er, um all dies hinter sich zu lassen, auf P. Diddy um. nun abermals eine (vorübergehende?) änderung, da muß gefolgschaft sowie fans schon aufpassen, damit sie nicht den anschluß verlieren.
dabei heißt es ja immer - never change a winning name - oder so ähnlich. andererseits sollte man der anhängerschaft auch immer etwas neues bieten und nichts ist leichter austauschbar als das etikett. so, ähnlich oder gar nicht argumentierte wohl auch der als Prince Rogers Nelson geborene musiker, welcher gegen ende der 70er schlicht Prince hieß und seine große karriere startete. ab `93 kam man aber bei den ständig wechselnden bezeichnungen, die er sich wegen ärger mit der plattenfirma zulegte, ganz schön ins schwitzen. da schrieb er sich "Slave" auf die wange, nannte sich mal Victor dann Symbol oder "Glyph" (vielleicht auch nur der tippfehler eines untertan), sowie angeblich auch Tora Tora - wenn er eine maske trug - und die medien bezeichneten ihn als The Artist Formerly Known As Prince bzw. kurz The Artist. der songschreiber in ihm benutzte über die jahre auch noch pseudonyme wie Camille, Jamie Starr oder Christopher - ab hier benötigt er wohl selbst eine liste.
da war & ist der 1951 geborene, amerikanische rocksänger John Cougar Mellencamp noch harmlos dagegen. seine ersten alben veröffentlichte er als John Cougar und hatte damit auch schon hits verbucht, verwendete jedoch per `83 abermals seinen geburtsnamen, nur um ab den 90ern auf John Mellencamp umzusteigen. bei produzententätigkeiten werkte er unter dem alias "The Little Bastard" - wahrscheinlich aus steuergründen.
bunt in jeder hinsicht trieb es Neil Andrew Megson, der sich noch auf der uni den künstlernamen Genesis P-Orridge zulegte und seine ersten erfolge, gegen ende der 70er, als teil der industrial band Throbbing Gristle hatte. nach deren auflösung wurde es noch experimenteller. er gründete Psychic TV, in deren losem line-up später auch seine damalige, nunmehr verstorbene gattin, Jaye Breyer, involviert war. mit ihr startete er nebenbei ein körper-(angleichungs)-experiment, ließ sich operieren um ihr ähnlicher zu sein, sieht sich heute als "pandrogyne" und er/sie hört auf Genesis Breyer P-Orridge. dagegen stinkt selbst Lady Gaga ab.
mit weniger körperlichem einsatz zu werke ging dagegen Charles Michael Kitridge Thompson IV. bei der 86er gründung der Pixies als Black Francis an gesang sowie gitarre dabei, startete er nach deren auflösung 1992 seine solokarriere mit dem namen Frank Black. als sich die Pixies schlußendlich wieder reformierten, kam abermals Black Francis zum vorschein.
oder ein anderes beispiel, Ellen Naomi Cohen, die zur gründungszeit von The Mamas And The Papas unter Cass Elliot lief. zu beginn ihrer sololaufbahn nannte sie sich Mama Cass. ein jahr später Mama Cass Elliot und nach einer kurzreunion wieder Cass Elliot. weitere abänderungen waren ob ihres todes im juli `74 nicht mehr möglich. na ja, hauptsache die tonträger- oder konzertkartenkäufer/innen wissen noch, wer oder was am programm steht beziehungsweise sie für ihr geld bekommen.

Sonntag, 29. Mai 2011

Revolutionary Poet

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am freitag verstarb poet, singer, songwriter GIL SCOTT-HERON in einem spital in new york. er wurde am 1. april 1949 in chicago, illinois geboren, wuchs bei seiner großmutter in jackson, tennessee auf, zog als teenager zu seiner mutter nach new york und studierte an der Lincoln University, pennsylvania englische literatur. ebendort traf er 1969 auf den jüngeren kunststudenten Brian Jackson, der nebenbei musizierte, komponierte, zukünftig auch arrangierte. mit ihm schloß er bald freundschaft und sie gründeten in späterer folge eine musikalische partnerschaft, welche neun alben lang halten sollte. vom 71er werk "pieces of a man" bis zu "1980", aus ebendiesem jahr. man verarbeitete themen wie politik, krieg, drogen- wie alkoholmißbrauch, rassismus, gesellschaftliche veränderungen und alles was sonst noch unter den fingernägeln brannte, in songs wie "the revolution will not be televised", "the bottle", "johannesburg" oder "angel dust". die musikalische untermalung, welche dazu diente die botschaft zu transportieren, war ein gebräu aus soul, jazz, funk, blues sowie später auch electronic. getragen wurde das ganze vom sprechgesang SCOTT-HERON´s, der die darauf folgen sollende rap-/hip-hop-bewegung stark beeinflußte.
doch bevor es richtig losging, nahm sich GIL noch eine auszeit und veröffentlichte 1970 den roman "the vulture", als auch die gedichtsammlung "small talk at 125th & lenox". letzteres wurde vom Flying Dutchman label, welches mit dem verlag (World Publishing) verbunden war, als sprechplatte mit sparsamer musikuntermalung, vor publikum aufgenommen, veröffentlicht - für mehr fehlte das kapital. am cover wurde er als "a new black poet" bezeichnet. im jahr darauf flog ebendieser wegen einer protestaktion von der uni und der erste gemeinsame longplayer ("pieces of a man") erschien - dank der einnahmen aus obiger lp. er lief aber bloß, wie auch der nachfolger ("free will" aus `72), unter GIL SCOTT-HERON, weil Flying Dutchman auf ihn als solo-artist setzte. im selben jahr wurde des poeten zweiter roman "the nigger factory" publiziert.
danach wechselte man zu Stata East, wo 1974 "winter in america" unter beider namen herausgebracht wurde. der darauf folgende output ("the first minute of a new day") erschien bereits bei der neugegründeten Arista plattenfirma, wo die zwei einer der ersten signings waren. fünf weitere, inklusive des konzertmitschnitts "it´s your world", sollten folgen.
anfang `80 wollte sich Jackson eine auszeit vom album-tour-album-trott nehmen, die batterien aufladen, doch GIL wurde schon bald danach unruhig, war rastlos und so driftete man auseinander. Brian machte infolge in computerbusiness (später wieder & heute noch musik) und SCOTT-HERON auf drogen. kokain war der neue partner. seine karriere verlangsamte sich, die veröffentlichungen wurden immer spärlicher, bis stillstand eintrat. dazwischen lagen scheidung, verhaftungen, versäumte konzerte, abstürze - endstation crack, schlußendlich gefängnis. mißbrauch zeichnete seine erscheinung.
am ende des tunnels geläutert, arbeitete er 2007 - 2010 an seinem comeback-werk "i´m new here", das erste seit 16 jahren. heuer erschienen in remixter form. es wurde positiv aufgenommen und man respektierte sein schaffen als auch seinen einfluß. die damaligen verse trafen am höhepunkt der black power bewegung den nerv der zeit. waren trost, aufmunterung, unterstützung, auf- wie weckruf als auch eine demonstration der & gegen die mißstände. er legte seine finger auf die wunden des zusammenlebens.
als er letzte woche von einer europareise zurückkam, wurde er krank und verstarb plötzlich. The Funeral Will Not Be Televised!
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der schallplattenfreund

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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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