Freitag, 21. November 2008

Spekulationen

members


daß musiker sich die produktion eines longplayers mittels
fanbasis finanzieren, hat es ja vereinzelt bereits gegeben.
im gegenzug erhalten die gönner spezielle ausgaben des
geförderten produkts.
nun kann man seit august, zumindest als uk-bürger, auch
aus (teilweise) wirtschaftlichen gründen in musikalische
projekte investieren. die plattform BANDSTOCKS vermittelt
"geschäfte" zwischen hungrigen, jungen künstlern und
interessierten, risikofreudigen publikum. das motto lautet -
"fans invest : artists take charge" - und ab 10.- gbp ist man
dabei.
der produktive teil der partnerschaft soll somit mehr kontrolle
über seine entwicklung und trotzdem hilfe bei der produktion
erhalten, direkteren fankontakt haben, einen größeren anteil
am kuchen erzielen aber die rechte an seiner arbeit wahren.
nur den vertrieb für den vollendeten tonträger müssen sie sich
selbst suchen.
die investierwilligen wiederum, können mittels abstimmung aus
einer liste von werbern jene projekte auswählen, welche für sie
von interesse sind. infolge bleiben sie auch während des
arbeitsprozesses am ball, haben zugriff auf das fertige produkt
via gratis-download, verfügen über das recht zum kauf von
signierten limited editions, erhalten eventuelle einladungen zu
speziellen auftritten sowie anteile an den netzumsätzen plus
der namentlichen erwähnung in den credits.
die gewinner des ganzen sind; erstens die künstler - sie erhalten
leichter und mit weniger risiko eine starthilfe.
zweitens die leute hinter der plattform - ihnen bleiben, neben einem
anteil an den bezahlten downloads, die publishing-, touring- und
merchandise-rechte sowie, für bis 5 jahre nach veröffentlichung,
jene an den aufnahmen. wirklich rentabel ist alles natürlich nur bei
erfolg.
den geldgebern bleibt, außer dem olympischen gedanken, wohl
kaum etwas, sofern nicht ein act auf den man gesetzt hat voll
durchstartet. hierbei würde zumindest die limitierte ausgabe
massiv an wert gewinnen, denn mit erträgen aus bezahlten
downloads machen nicht mal etablierte formationen gute gewinne.

Mittwoch, 12. November 2008

Lipstick Dream

cure1


während es bereits mit riesenschritten richtung weihnachts-
geschäft geht, kommen die hoffnungsträger für bessere bilanzen
der plattenfirmen, mit neuen alben auf den markt.
so auch die düsterrocker THE CURE. sie veröffentlichen vier jahre
nach der "wiedergeburt" durch das "the cure" betitelte 2004er werk,
ihren 13. studiolongplayer "4:13 dream".
er überzeugt mit alten tugenden. es wird abermals der bereits mehr-
fach bewährte The-Cure-sound geboten. obwohl für meinen ge-
schmack das ganze etwas düsterer ausfallen hätte können. meist
ist uptempo trumpf und für manche songs muß eine gute-laune-
warnung ausgegeben werden. doch wer die formation mag, kann
diesen output getrost kaufen. jene, welche sich nie damit anfreunden
konnten, hände weg und solchen, die eventuell noch nie etwas von
ihnen gehört haben, empfehle ich vorerst "standing on a beach" zum
anfreunden.
es gibt keine experimente und keine neuerungen, außer den üblichen
personalwechseln. der diktatorische bandleader Robert Smith
hat zwei musiker rausgemobbt (gitarrist Perry Bamonte, keyboarder
Roger O´ Donnell) und anstelle seinen schwager Porl Thompson
reaktiviert. dieser arbeitet nun für zwei.
umbesetzungen gehören zur bandgeschichte wie der lippenstift
zu Smith. bedingt durch drogen, alkohol sowie des meisters "my
way or the highway philosophie", war ein kommen & gehen obligat.
der derzeitige bassist des (momentanen) quartetts Simon Gallup,
lieferte sich 1982 während der damaligen europatournee eine
prügelei mit Robert Smith und wurde kurz darauf gefeuert. 3 jahre
später gab er ein comeback. gründungsmitglied, drummer als auch
keyboarder Lawrence "Lol" Tolhurst hatte gegen ende seiner
wirkungszeit überhaupt nichts mehr zu lachen, ersoff seinen frust
und wurde von Smith aus der gruppe gekickt. 1993 verklagte ihm Lol
bezüglich der namensrechte, verlor aber den 8-monatigen prozeß.

THE CURE, anfangs The Easy Cure (idee kam von Tolhurst), starteten
als trio (Robert, Lol, Michael Dempsey) vor mehr als 30 jahren und
verkauften in dieser zeitspanne mehr als ebensoviele millionen alben.
"4:13 dream", eingespielt in besetzung Smith (gitarre, gesang), Gallup
(baß), Thompson (gitarre, keyboards) sowie Jason Cooper (drums)
wird noch einiges dazubeitragen.

Mittwoch, 5. November 2008

Live Classics Vol. 2

mc5

MC 5 - Kick Out The Jams


MC 5, der mitte der 60er gegründete 5-er aus der M-otor C-ity
detroit, michegan, debütierte mit einem live album. dies schien
dem Elektra label der beste weg, um die ungezügelte, brachiale
energie dieser (in folge) wegweisenden rockband rüberzu-
bringen. ihre konzerte waren laut, roh, agressiv, meist politisch
und führten in naher zukunft gelegentlich auch zu krawallen.

besagter mitschnitt wurde im detroiter grande ballroom ende
oktober `68 aufgenommen. der legendäre sager "kick out the
jams, motherfuckers" führte zu protesten von selbsternannten
sittenwächtern sowie teilweise auch händlern. das anstößige
wort wurde von der plattenfirma nachträglich durch "brothers
and sisters" ersetzt. doch bezüglich der darbietung gab es
keine kompromisse.
sänger Rob Tyner, Wayne Kramer und der spätere Patti Smith
gatte Fred "Sonic" Smith an den gitarren, bassist Michael Davis
als auch schlagzeuger Dennis Thompson spielten kick-ass rock
and roll, der mit seinem bürgerschreck-image blaupause für die
später folgende punkbewegung war. einführende worte gab
es meist von Brother J. C. Crawford.
die aufnahme selbst vermittelt den eindruck die musiker stünden
unter strom. sie gehen ab wie eine rakete und es keimt der wunsch,
man hätte sich vor ort zur elektrisierenden musik in der menge
suhlen können. der sound kommt aus den boxen wie stromschläge.
die einflüsse sind so unterschiedlich wie blues, rock, jazz oder
psychedelia beziehungsweise Sun Ra, The Kingsmen, The Who,
The Troogs, The Seeds oder Blue Cheer.
der longplayer wurde anfang `69 veröffentlicht und noch im
selben jahr trennte sich Elektra Records von den protagonisten,
die sich einfach mit jedem anlegten, unter vorwurf
mangelnder professionalität. die gruppe unterschrieb kurz
darauf bei Atlantic Records.

MC 5 wurden vom anfang an durch den lokalen dj und jazz- & blues-
journalisten John Sinclair unterstützt, der fortan auch als
manager fungierte. er brachte politischen aktivismus
mit ins spiel. Sinclair gründete die White Panther Party,
war deren minister of information und gab den musikern
später unterschlupf in seiner kommune. dort
gab es drogen, freie liebe sowie politische diskussionen.
in den frühen 70ern wurde der Panthers-gründer mit zwei joints
erwischt und zum auftakt des "war on drugs" dafür zu einer
haftstrafe von bis zu 10 jahren verurteilt. um die prozeßkosten
aufzutreiben spielten MC 5 spendenkonzerte. durch öffentlichen
druck sowie prominenter untersützung von u.a. John Lennon,
Yoko Ono oder Stevie Wonder kam Sinclair infolge gewonnener
berufung nach zwei jahren wieder frei.
die chemie zwischen manager und band stimmte aber nicht mehr
so richtig, deshalb ging man getrennte wege. laut zeitzeugen
ging mit dieser trennung auch die explosivität verloren. MC 5
lösten sich nach drei alben anfang 1972 auf, doch diese live-
konserve bleibt als zeitdokument.


John Sinclair´s 10-punkte-programm der White Panther Party
vom 1. november 1968 im originalton;

1) full endorsement and support of Black Panther Party´s 10 point
program.
2) total assault on the culture by any means necessary, including
rock `n´ roll, dope and fucking in the streets.
3) free exchange of energy and materials - we demand the end
of money!
4) free food, clothes, housing, dope, music, bodies, medical care -
every thing free for everybody!
5) free access to information media - free the technology from
the greed creeps!
6) free time and space for all humans - dissolve all unnatural
boundaries.
7) free all schools and all structures from corporate rule - turn
the buildings over to the people at once!
8) free all prisoners everywhere - they are your brothers.
9) free all soldiers at once - no more conscripted armies.
10) free the people from their "leaders" - leaders suck - all power
to all the people. freedom means free everyone!

Montag, 27. Oktober 2008

Wichtigtuer

molina


neulich in einer kleinen live-location, beim gelungenen auftritt
von Juana Molina, der argentinischen mischung aus Astrud
Gilberto und Björk, vor leider nur (ca.) 50 besuchern;
ein junger mann steht ganz hinten im eck und hält, während
des vor kurzem begonnenen konzerts, ein kleines mikrophon
in der hand. ein szene-adabei sowie sein saufkumpan stellen
ihm zur rede. was er da mache, für wen und er solle dies
schleunigst einstellen, es wegpacken. der eingeschüchterte
besucher tut wie ihm geheißen.
nach getaner "arbeit" prosten sich die beiden selbsternannten
musikpiratenfahnder zu. wenn man schon keinen eintritt bezahlt,
da man auf der gästeliste steht, nebenbei noch mit den tonträgern
meist bemustert wird, dann schützt man wenigstens die kunst
seiner gönner.
die industrie, sowie die stars von gestern, heute als auch morgen
können beruhigt schlafen, wenn doch sheriff Ottakringer Bock
und sein gehilfe Ottakringer Lager für recht und ordnung sorgen.

natürlich könnte man jetzt den typen mit dem aufnahmegerät als
gewissenlosen raubkopierer hinstellen, der kapital aus anderer
leute talent schlagen will und keine gegenleistung dafür abliefert.
oder gar einer, der seinen mitschnitt als freien download im netz
anbietet. meiner ansicht nach war es ein fan, der sich ein privates
vergnügen bereiten wollte. er beklatschte, nachdem er die hände
frei hatte, jeden song und blieb auch bis zum ende, als seine
widersacher längst wieder draußen an der bar saßen und
den sieg der gerechtigkeit zelebrierten.
einen schwungvollen handel mit illegalen cds kann man bei
musikern, die eher noch (trotz 5 veröffentlichungen) unter der
"waseroberfläche" operieren, wohl kaum aufziehen und eine
allenfalls im internet veröffentlichte datei, würde sich in puncto
popularität vielmehr produktiv auswirken. dieses war in letzter
zeit des öfteren zu beobachten.
somit sollten gewisse leute, welche eigentlich überhaupt
nicht mehr wissen wie man sich für musik begeistert bzw.
es möglicherweise nie wußten, einfach die kirche im dorf
lassen.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Back On Ice

black-ice1


australiens riff-rock-fünfer AC/DC veröffentlichte dieser tage
seinen 14. studio-longplayer namens "black ice".
der vorgänger "stiff upper lip" war vor acht jahren erschienen
und die pause hat der band um die gebrüder Angus & Malcolm
Young gutgetan. nach dem ersten durchhören zu beurteilen,
handelt es sich hierbei um den gelungensten output seit 1990´s
"the razor´s edge".
neuen sound darf (und will) man sich natürlich keinen erwarten,
es ist alles beim alten geblieben. böse zungen behaupten auch,
sie nehmen ein und dasselbe album immer wieder neu auf - mal
besser, mal schlechter. diesmal eben besser (als zuletzt), werden
fünfzehn songs dargeboten. fast ein drittel hat das wort "rock"
bereits im titel und so klingt das ganze dann auch. rockig, riffig,
knüppeldick.
im vorfeld tauchte eine kopie des werkes illegal im netz auf und
wurde vorab über 400.000 mal runtergeladen. download-anbieter
werden von der band aber generell links liegengelassen. die veröf-
fentlichung soll als ganzes im regulären handel verkauft werden.
mit dieser politik brachten sie 07, alleine in den staaten, fast 1.5 mill.
tonträger via ladentisch an die gefolgschaft.
auch in "black ice" setzt man große hoffnungen. um die verkäufe
anzukurbeln startet am 28. oktober in wilkes-barre, pennsylvania,
die passende tour. der schulranzen ist bereits gepackt. im april
wird das uk heimgesucht und anschließend werden wahrschein-
lich unsere breiten berockt.
sänger Brian Johnson, bassist Cliff Williams, schlagzeuger Phil Rudd
sowie die (gitarren-)brüder Young werden garantiert für volle ränge
sorgen. dann ist ohnehin wieder bis zu 10 jahre pause.
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der schallplattenfreund

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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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