wenn sich der rentnerverein "the rolling stones" auf tournee begibt und
außerdem noch die welt mit dem ca. 100sten album beglücken will, dann
rauscht weltweit der medienwald.
so viele bräute kann k. h. grasser gar nicht aufreißen, verdrängt ihm die
altherrenpartie aus den schlagzeilen und von den titelblättern unserer
breiten.
wirft man einen blick auf die begleitenden bilder der diversen artikel, muß
man sich berechtigte sorgen machen, ob schlagwerker charlie watts die
kommende tour überleben wird. er erinnert schon mehr an johannes heesters
als an jumping jack flash und keith richards dürfte wohl kaum mehr viel
satisfaction vertragen. ohnehin besser wenn er keine bekommt. mick jagger
wird beweisen, daß man auch mit 60 plus noch den einen oder anderen
aerobic-step draufhaben kann und ron wood muß als jüngster den anderen
unter die arme greifen.
bleibt nur noch die frage offen, welche gesellschaft hierbei das risiko einer
versicherung übernommen hat und zu welcher prämie?

vergangenes wochenende machte die schallplattenbörse wieder im
wiener austria center station. das zweite mal nach dem standortwechsel.
mit meiner ansicht nach etwas weniger aussteller als beim letzten termin.
dafür besseres zeug, teilweise angenehmere preise und mehr schnäppchen
als im märz.
ein dealer hatte tausende singles, größtenteils in originalsleeves, um je einen
europataler. mit exemplaren, die gibts gar nicht (spaß).
auch sonst gab es einiges zu stöbern.
trotz des schlechten wetters waren etwas weniger besucher.
es gab somit kein gedränge und man konnte sich in ruhe durchs vinyl und
sonstiges wühlen.
nebenbei gab es gratisexemplare einer neuen zeitschrift namens lp, magazin
für analoges hifi & vinyl-kultur, die ich nur empfehlen kann.
näheres unter www.lp-magazin.de
erhältlich auch bei uns, in größeren zeitschriftenhandlungen um fünf europataler.
seh´ euch beim nächsten mal (oder in der zeitschriftenhandlung).

michael jackson der ehemalige kinderstar und später selbst ernannte
"king of pop" hat derzeit ausschließlich auftritte vor gericht.
der kern der anklage gegen ihn bezieht sich auf verführung minderjähriger,
plus anderer folgedelikte wie z.b. freiheitsberaubung. wenn er verurteilt
wird, drohen ihm bis zu 30 jahre jailhouse rock.
anklage und verteidigung lassen zeugen reihenweise aufmarschieren.
von vermuteten opfern und deren verwandten, bis zum hollywoodstar ist
alles vertreten. das ganze ist ein fressen für die medien und ein tolles
geschäft für jeden der den fuß in die türe bekommt. man hat dann den
eindruck, es geht gar nicht mehr um opfer und täter, sondern nur mehr um
die kohle zu jeden preis. vor allem wenn angebliche opfer nach erhalt von
"geldspenden" an gedächtnisschwund leiden.
michael jackson ist sicher schon länger nicht mehr in dieser umlaufbahn
unterwegs, aber wie schwer muß ein verbrechen wiegen, damit man es
nicht mehr mit geld ausgleichen kann?
sofern es überhaupt verübt wurde.

und weiter gehts mit dem vinylboom.
die vinylfieberkurve steigt und somit ist es auch bestens für werbezwecke
geeignet.
jüngstes beispiel - die bewährten lungennägel der marke lucky strike. in
deutschland wirbt man mit leeren zigarettenpackungs-außenhüllen und dem
slogan;
"passend zum vinyltrend:
die knistern auch."
mal abgesehen von diesem abgelutschten klischee, erspart man sich bei der
schwarzen scheibe die warnung des eg-gesundheitsministers und zum
unterschied zur zigarette, bleiben die inhaltsstoffe vom vinyl für den konsumenten
gänzlich unschädlich - außer man raucht es.

nach dem siegeszug der compact-disc in den 80er und 90er jahren, bei dem sogar
alte ladenhüter wieder zu geld gemacht werden konnten, und dem darauffolgenden
gegenschlag durch einführung der tauschbörsen unterstützt durch die immer raschere
ausbreitung des world-wide-web, ist die cd jetzt fast wieder am ausgangspunkt
angelangt.
die verkaufskurve zeigt seit jahren talwärts und nun wird bereits vom ende der be-
spielten disc gesprochen. im aufwind dagegen ist ebenfalls seit jahren die gute alte
vinylscheibe.
sie, die immer wieder totgesagt, ausgemistet, belächelt, ignoriert, etc. wurde, feiert
allerorts ein comeback, das sich durch steigende verkaufszahlen ausdrückt. die lp
taucht plötzlich wieder vermehrt in geschäften auf, denn sie bringt umsatz. diesen
wollen weder plattenfirmen noch megastores den paar vinylgeschäften bzw. second
hand dealern zur gänze überlassen.
somit wird nachgepreßt, wieder- und neu-veröffentlicht was zur folge hat, daß die
"wenigen" verbliebenen preßwerke fast überlastet sind.
bleibt für den vinylfreund nur die gefahr, daß der plafond bald erreicht ist.