künstler mit ablaufdatum

eine plattenfirma will eine "cashcow" nicht schlachten und solange sie "milch" gibt
die halbwegs gefragt ist, wird sie "gemolken".
innovation und progreß sind fremdwörter.
aber auch der künstler ist dem immer noch möglichen geldstrom nicht abgeneigt und
bringt auch gene noch seine bereits abgelutschten thesen und akkorde neu durch-
gerüttelt und der zeit angepaßt unters volk.
da wundert sich dann industrie und konsorten, warum immer weniger gekauft und
fast nur mehr geklaut wird. haupsächlich komplettisten, sammler und extremfans
brauchen noch das 100ste album von u2, bruce springsteen oder bob dylan bzw.
ein erneutes live-album von den rolling stones oder paul mccartney.
neue bands, welche die chance haben sollten sich zu entwickeln, bekommen nur
die krümel ab (wenn überhaupt). dann wird behauptet, daß die arrivierten künstler
die neulinge erst ermöglichen, dabei finanzieren diese nur den fetten lebensstil der
bosse.
die gruppe "x" behauptet beim interview für ihr ca. 12tes album, das dieses mal alles
aufgegangen ist und es ihr seit langem bestes album ist. beim 13ten album liest der
geneigte käufer, daß man mit dem letzten output nicht ganz zufrieden war, aber jetzt
paßt alles - hallo?
dieser art von verkohlung, kann nur ein ablaufdatum entgegenwirken.
ein musiker, autor, regisseur, schauspieler, etc. hat, sagen wir, fünf werke zeit das
beste aus sich rauszuholen - und dann tschüß, next one please!
das resultat wäre doch viel konzentrierter. legendär wird man nicht durch masse,
sondern nur durch klasse.
jeder mensch hat nur eine bestimmte menge an höchstleistung zur verfügung. davor
geht es hinauf und danach hinunter.
vielleicht ist ja ein grund der angeblichen misere, daß einfach zu viele mogelpackungen
verkauft werden.
turntable - 28. Mär, 14:18