Soul Preacher

SOLOMON BURKE, geboren 1936, oder auch 1940 wie gerne
behauptet wird, in philadelphia, pennsylvania, lernte den
kirchenbetrieb quasi von der pike auf. gab schon als 9-jäh-
riger im chor den ton in der messe an, verkündete als grün-
schnabel bereits das wort des herrn im "house of god for all
people", hatte mit 12 bereits seine eigene spirituals radio
show und half später auchbeim leichenbestatten, wenn
not am mann war. kurz danach tourte er bereits gospel-
singend durch die staaten.
diese musikrichtung ließ ihm (mehr oder weniger) zeit seines
lebens nicht mehr los und auch wenn er (seine eigentliche
stärke) schmachtende soulfetzen zum besten gab, klang es
immer irgendwie als würde er predigen. genauso wurden
seine ersten aufnahmen, ab mitte der 50er, von einem
religiösen grundton geprägt. doch gerade das, ende des
jahrzehnts aufgenommene, rockabilly-artige "be-bop
grandma" erweckte das interesse des Atlantic Records
gründer Ahmet Ertegun und dieser gab BURKE einen
vertrag.
infolge kamen einflüße aus r&b, rock & roll sowie country
and western in der musik von SOLOMON mehr zum tragen.
er selbst nannte seinen stil jetzt rock `n´ soul und krönte
sich gleich selbst zum king davon. hits wie " cry to me", "if
you need me", "everybody needs somebody to love" oder
"down in the valley" sind bis heute unvergessen, wurden
von künstlern wie The Rolling Stones, Otis Redding oder den
Blues Brothers gecovert und entsprangen seiner stärksten
phase.
als ende der 60er der erfolgsfluß auszutrocknen begann,
wechselte seine majestät zu Bell Records und hatte um-
gehend erfolg mit einer aufnahme von John Fogerty´s
"proud mary". doch diesem tapetenwechsel sollten einige
mehr folgen, die wirksamkeit stellte sich nur in kleinen
dosen ein. die (black-) music spielte nun bei plattenfirmen
wie Motown oder Stax, doch dort bekam BURKE keinen fuß
in die türe. so widmete er sich abermals dem gospel und
wurde in der gemeinde wieder aktiver. mittels tourneen,
live-alben als auch hit-compilations hielt er sich im ge-
spräch.
im jahre 02 schaffte er ein beachtetes comeback mit dem
longplayer "don´t give up on me", der interpretationen von
fremdmaterial als auch eigenes enthielt. selbst konzertmäßig
war er nun wieder gefragt. seinem gesundheitszustand sowie
dem übergewicht tribut zollend, sang er bei liveshows nun
auf einer art thron sitzend - dies mußte man gesehen
haben.
doch am letzten sonntag verstarb der soul-prediger während
des landeanflugs auf dem amsterdamer flughafen. am
dienstag darauf hätte er eine ausverkaufte show im dortigen
Paradiso geben sollen. der genußmensch SOLOMAN BURKE
hinterläßt (angeblich) 21 kinder, 90 enkel und wahrschein-
lich auch ein paar frauen.
turntable - 17. Okt, 01:25
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