Live Classics Vol. 5

cash

JOHNNY CASH - At Folsom Prison


gegen ende der 60er hatte die karriere des "man in black"
einen durchhänger. er hatte seine alkohol- und drogen-
probleme mehr oder weniger hinter sich gebracht, fühlte
sich nun ausgelaugt und seine schallplatten wurden auch
schon viel besser verkauft. jedoch fand er spät-`67 bei
seinem label Columbia Records in Bob Johnston endlich
jemanden, der nicht nur auf seine idee, ein livealbum im
gefängnis aufzunehmen, einstieg, sondern auch gleich den
produzenten machte.
seit 1957 trat JOHNNY immer wieder mal hinter gittern
auf, dreimal spielte er bereits in kalifornien´s Folsom State
Prison, der betreffende, vierte streich ging nun am 13. jän-
ner 1968 vor 2000 hauptsächlich weißen insassen plus
wachpersonal im speisesaal über die bühne. den zeremonien-
meister gab der autor & rundfunksprecher Hugh Cherry.
er wies das publikum an wie es sich zu verhalten hatte und
war auch für die ansagen zuständig. nichts wurde dem
zufall überlassen.
vorprogramm war The Statler Brothers als auch der ehe-
malige Sun Records kollege Carl Perkins, der ebenso im
hauptteil CASH´s band an der gitarre unterstützte. die
standardmusiker des meisters waren Bob Wootton (gitarre),
Marshall Grant (baß) sowie W. S. Holland (drums), besser
bekannt als The Tennessee Three (vormals, in teilweise
anderer besetzung, The Tennessee Two, da schlagzeuger
in der Countrymusik einst verpönt waren).
als alles startklar war begann der sänger mit "hello, i´m
JOHNNY CASH", als wenn das die knackis nicht gewußt
hätten, soviel freizeitprogramm wurde ja nicht geboten -
doch dies ist eben showbusiness. anschließend legten die
protagonisten mit dem (passenden) alten klassiker "folsom
prison blues" los. später kamen auch noch favoriten wie
"cocaine blues" oder "orange blossom special" zum einsatz.
dazu gab es material über herz, schmerz, einsamkeit als
auch dem gefängnisalltag angepaßtes in form von "25
minutes to go", "send a picture of mother", "the wall"
oder "greystone chapel".
letzteres wurde vom ebenfalls, für bewaffneten raub,
inhaftierten singer/songwriter Glen Sherley verfaßt
und CASH am vorabend zugespielt. als der autor später
entlassen wurde, verschaffte ihm JOHNNY einen platten-
vertrag und nahm ihm auch mit auf tour, doch Sherley,
der einen großteil seines daseins einsaß, kam draußen
nicht mehr klar und nahm sich in folge das leben.
JOHNNY´s auftritt drinnen wiederum, kam so authentisch
rüber, daß so mancher dachte, er wäre mal selbst sträfling
gewesen. dabei konnte er nur mit einer bedingten strafe
für das schmuggeln von amphetaminen aufwarten.
gegen schluß gab es noch "jackson" sowie "i got stripes" im
duett mit June Carter, die er bald darauf, nach langer
durststrecke, endlich heiraten konnte.
insgesamt wurden an diesem tag zwei vorstellungen aufge-
zeichnet, um abgesichert zu sein. der großteil des albums
resultiert aus der späteren darbietung, da es während der
ersten mikrophonprobleme gab. die mühe lohnte sich und
der noch im selben jahr veröffentlichte longplayer wurde
ein millionenseller. im soge dieses erfolges fabrizierte man
im darauffolgenden jahr ein da capo "at san quentin" und
dieses wird, kommerziell gesehen, noch erfolgreicher.
es sind auch die eingehenderen melodien darauf zu
finden. doch das rohere, ultimative, echtere erlebnis
ist dieser mitschnitt.

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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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