Wettbewerbsverzerrung

hapshash


doping wird immer mehr zum eigentlichen thema,
wenn es um den sport im allgemeinen geht. manche
arten werden ohne illegale hilfsmittel anscheinend
nicht mehr praktiziert. einfach erklärt, erschaffen
sich hierbei bewerber mit hilfe verbotener substanzen
einen vorteil gegenüber der konkurrenz. entweder um
besser zu sein als die anderen oder damit sie mit ihnen
mithalten können. dies erinnert mich an das kinderspiel,
wo man eine hand über die des anderen gibt und so weiter.

nun wie schaut es hiermit im musizierenden umfeld aus?
grob gerechnet müßte man bei anerkennung von doping-
vergehen, die musikgeschichte neu aufsetzen. denn be-
rauschende, aufwühlende, narkotisierende oder bewußt-
seinserweiternde drogen, gingen hand in hand mit dem
rock & roll und seinen vorläufern. sowohl in der ausübung
als auch in puncto kreation.
"sex, drugs and rock `n´ roll - we invented all three",
röchelt Keith Richards dankbaren reportern gerne ins
mikro. nun, wenn man es jahrzehntelang selbst prakti-
zierte, glaubt man es am ende wahrscheinlich wirklich.
dabei schiß der gute Keith noch in die windeln bzw. war
noch gar nicht geboren, als die post bereits abging.
in den frühzeiten des blues waren alkohol sowie opiate
gern gesehene spielkameraden, brachten die stimmung
so richtig auf den tiefpunkt.
John Coltrane war schon mitte der 40er voll auf heroin,
alkohol, nikotin oder was es sonst gab. jazzmusiker, welche
ende der 40er anfang der 50er in die u.s. bebop szene ein-
tauchten, schwammen in einem umfeld, das von alkohol
plus drogen bestimmt wurde. ganz unten am grund, wo
man die hand nicht mehr vor den augen sieht, fanden
sie ihre inspiration.
Charlie "Bird" Parker war so schwer alkoholkrank, daß er
deswegen versuchte sich umzubringen. dagegen, sowie
um die damit verbundenen schmerzen zu ertragen, nahm
er medikamente und illegales. mittels vereinigung der
substanzen spielte er sich in trance.
country & rockabilly legende Hank Williams konnte seiner
alkoholsucht ebensowenig herr werden und starb zum
jahresechsel `53 an einer überdosis aus alkohol mit
morphium am rücksitz seines cadillac. seine traurigen
balladen dienten vielen als blaupause.
die englische beat-generation versank mitte der sechziger
überhaupt in einer amphetaminen epidemie. ohne
"mother´s little helper" ging fast gar nichts. danach folgte
die psychedelic bzw. hippie ära und mit ihr wurden die
narkotisierenden mittel gebräuchlich.
The Beatles hätten ohne marihuana oder lsd in den späten
60ern wohl immer noch "händchen-halten wollen". Beach
Boys mastermind Brian Wilson schoß sein gehirn in die
umlaufbahn, um die pilzköpfe zu überflügeln. in den staaten
wären die Byrds ohne halluzinogene nie "eight miles high"
geflogen und Jefferson Airplane hätten den "white rabbit"
gar nicht erst gesehen. Jim Morrison´s texte wären ver-
mutlich um einiges banaler ausgefallen und die musik
von The Doors weniger ausufernd.
die später folgende punkbewegung gab es mitunter billiger.
da genügten oft ein paar bier und eine dose kleber. bei disco
war mehr aufputschendes gefragt und in den 80ern
nahmen die designerdrogen aus dem labor einzug in die
branche. danach gab es wieder eine rückbesinnung auf
"alte werte". heutzutage ist es beinahe erneut chic,
wenn sich jemand dem mißbrauch hingibt. siehe
Amy Winehouse, Pete Doherty, Primal Scream oder
Courtney Love.
die liste der täter und der daraus resultierenden werke
würde dieses blog sprengen. natürlich muß gewisses talent
vorhanden sein um sich als produktiv zu erweisen, doch
brachte / bringt die verwendung von suchtgiften des
öfteren einen gewissen vorteil, welcher natürlich "nutzvoll"
eingebracht werden mußte. vielleicht machte ja die bereit-
schaft mancher künstler, über die grenzen hinaus zu gehen,
den unterschied aus. nach fairneß frägt in dieser branche
ohnehin keiner.
Drogen Sind Scheiße, doch was würde von diesem bereich
sonst noch übrigbleiben? singende mönche, die Schlümpfe,
castingshows oder Frank Zappa - er war (angeblich) drug-
free. leider starb er an hodenkrebs.

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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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