Dauerbrenner
man hat den eindruck, ABBA wären der ursprung aller guten
(pop-)musik. obwohl seit ende `82 der ofen aus ist, werden
sie immer noch abgefeiert - heute fast mehr denn je. hitzusam-
menstellungen verkaufen sich permanent wie geschnittenes
brot. die musicalverfilmung "mamma mia" wird weltweit gestürmt,
der dazugehörende soundtrack mit den karaokeversionen der
schauspieler erobert die hitparaden und zieht den backkatalog
des quartetts gleich mit. Björn & Benny wissen ohnehin nicht
mehr wohin mit den moneten, Agnetha + Frida gönnen sich mit
den eintrudelnden tantiemen eine neue dauerwelle.
wer kauft das alles noch? es müssen kinder, teenager oder
maximal twens sein, denn alle anderen haben es bereits. wahr-
scheinlich war der schwedenvierer in keinem regime der welt
verboten bzw. zensuriert. natürlich besitze ich ebenfalls singles
sowie lps der truppe, aber ich brauche jetzt weder den film noch
den o.s.t. und schon gar nicht die hundertste auflage von "gold".
ja, die melodien sind größtenteils packend und die refrains laden
oft zum mitsingen ein, obwohl (oder gerade deswegen) die texte
für jeden profunden englischprofessor einem stachel im hinterteil
gleichkommen. eventuell besteht gerade in der einfachheit das
massenphänomen. auch wurde von der ersten bis zur letzten
single praktisch die selbe masche durchgezogen. experimentiert
(sofern überhaupt) wurde maximal auf b-seiten. so kann ich mich
auch nicht erinnern, je ein interview mit einem musiker gelesen zu
haben, der sich auf ABBA als einfluß beruft - casting-show-
teilnehmer vielleicht.
andererseits hat es bis zum heutigen tag nie eine reunion bezie-
hungsweise ein comeback gegeben. dies spricht für die gruppe
und mag eventuell eine teilerklärung für die andauernde begeiste-
rung der fans sowie den erfolg von ABBA-coverbands, musical
als auch film sein.
in dieser mine gibt es noch genügend gold zu schürfen.
turntable - 19. Aug, 15:35
Trackback URL:
https://vinylbox.twoday.net/stories/5132622/modTrackback