Veränderungen

langjährigen konzertbesuchern werden slogans wie
"die mitnahme aller arten von ton- und bildaufnahmegeräten
in den veranstaltungsbereich ist verboten" auf tickets, vor
auftrittsorten oder in deren räumlichkeiten nicht fremd sein.
man wurde durchsucht und hatte man eine kleine pocket-
camera zwecks erinnerungsphoto (zu mehr reichte es
ohnehin nicht) oder einen walkman dabei, wurde das je-
weilige "spionagegerät" für die dauer des konzerts in ver-
wahrung genommen.
kam man damit durch den sicherheitscheck und wurde
später bei aufnahmen erwischt, stand man auf der abschuß-
liste.
heute haben 9 von 10 konzertbesuchern ein mobile-phone
dabei. davon wieder mindestens 70% eines, für welches
telefonieren die leichteste übung darstellt. mögliche tonaufnahmen
oder digitale photos und diese eventuell per internet umgehend
in die ganze welt verschicken ist kein problem - und jucken tut
es auch keinen mehr.
also die bilder mit der pocket-camera waren sicher nicht besser
und auf jeden fall komplizierter. aufnahmen auf musik-kassette
und diese dann vielleicht noch für freunde kopieren - auch nicht
erste sahne.
gut, man kann den leuten heutzutage schlecht verbieten ihr telefon
mitzunehmen. das wäre wie wenn man ihnen untersagen würde
mit schuhen zu kommen. es wird einfach jetzt akzeptiert, weil es
dem wandel der zeit entspricht und vielleicht in 20 jahren ist music-
file-sharing ganz normal, niemanden wird es stören, weil es die
normalität darstellt. tonträger gibt es dann nur mehr in archiven,
auf flohmärkten oder bei den großeltern.
selber wollte und habe ich nie auf konzerten photographiert, da
schon meine urlaubsbilder eher der avantgarde zuzuordnen
waren und mitschnitte per mikrophon nie meinem geschmack
entsprachen. doch es ist einfach interessant zu beobachten,
wie sich zeiten und gegebenheiten ändern, wenn man lange
genug auf der welt ist.
turntable - 22. Jun, 23:07
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