Inflation II

"euro ist teuro", war ein beliebter verbraucherslogan nach
der währungsumstellung. doch die preise steigen nicht nur
in europa, sondern auch in übersee. so beschwerte sich
TRENT REZNOR letzte woche via NINE INCH NAILS website
über die preispolitik seiner plattenfirma Universal Music be-
treffend das aktuelle album "year zero". als er jemanden des
unternehmens bezüglich des überteuerten preises zur rede
stellte, wurde ihm mitgeteilt, daß er eben eine treue fangemeinde
besitze, welche bereit ist auch höhere beträge für seine ver-
öffentlichungen zu zahlen. wogegen "pop stuff" billiger her-
gegeben werden müsse um käufer zu finden.
Universal Austria rechtfertigt den überdurchschnittlichen
preis des longplayers mit aufwendiger produktion. nach
dem abspielen der cd werden (durch erwärmung) kurz-
fristig botschaften darauf sichtbar sein.
REZNER kritisiert selbst gerne das gratisdownloaden und
kopieren von musik und sieht nun seine fans praktisch zu
diesem vergehen genötigt. er wettert auch gegen die über-
dimensionale ausschlachtung seines materials, welches in
verschiedenen verpackungen und mit variierendem bonus-
material auf den markt geworfen wird. kündigt aber ironischer-
weise im selben posting eine "full length remix collection" an.
die erste NIN lp "pretty hate machine" kaufte ich seinerzeit für
oes 149.-- (ca. 11.-- euro), das vorgängeralbum "with teeth"
als doppelvinyl kostete bereits 24.-- und mehr. die aktuelle ver-
öffentlichung (noch nicht fixiert) wird wahrscheinlich nochmals
was drauflegen. ohne mich!
nicht nur die konzerttickets auch die tonträger steigen von einem
hoch ins nächste, obgleich die cd-preise des jeweiligen produkts
oft ein jahr später wieder sinken. während die schallplatte dann
wahrscheinlich bereits vergriffen ist.
aber selbst bei newcomers werden summen verlangt, die einem
zweifach überlegen lassen, ob es den kauf wert ist. man sollte
doch versuchen, den neuen act mit einem etwas billigeren preis
am markt zu plazieren und ihm somit eine größere käuferschicht
zu ermöglichen = werbung = erweiterter bekanntheitsgrad.
doch heutzutage kosten debütanten normal und die arrivierten
übermäßig. die verkäufe stagnieren und die katze beißt sich
einmal mehr selbst in den schwanz.
turntable - 19. Mai, 15:12
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