Crazy Diamond

ROGER KEITH (SYD) BARRETT, der junge der zum regen-
bogen ging und nicht mehr zurückkam, verstarb diese woche
ganz unspektakulär an diabetes. er lebte seit mitte 1975 zu-
rückgezogen in cambridge unter aufsicht und hatte seinen
letzten öffentlichen auftritt `73 als er mit JACK BRUCE (cream)
bei einer literarischen veranstaltung spontan jammte. ein jahr
früher gab er ein paar konzerte als teil der gruppe STARS und
auch solo, welche aber größtenteils enttäuschend verliefen.
die erwartungshaltung war zu groß und er war diesem druck
physisch und psychisch nicht mehr gewachsen.
SYD gesellte sich 1965 zu ROGER WATERS, NICK MASON
und RICHARD WRIGHT und sie gründeten PINK FLOYD. ob
seiner kreativität avancierte er zum hauptsongschreiber
dieser psychedelic-rock-band.
diese art von musik war in den 60ern ohne bewußtseinser-
weiternde substanzen undenkbar. neben dem bewährten
joint war gerade lsd mächtig angesagt. bereits ende `67 hatte
BARRETT sein fragiles bewußtsein zu sehr ausgedehnt und
sein leben verlangsamte sich rapide.
kurz darauf wurde sein alter schulfreund DAVID GILMOUR
für liveauftritte dem line-up beigefügt, da SYD die gitarrenparts
alleine nicht mehr bewältigen konnte. als die gruppe mitte `68 zu
einem konzert fuhr, holten sie BARRETT, der immer mehr in sich
selbst versank, einfach nicht mehr ab und er war raus.
aus reue halfen sie ihm 1970 noch bei seinen beiden soloalben
(the madcap laughs / barrett), doch er bekam es einfach nicht
mehr auf die reihe und seine solokarriere versandete. das letzte
mal sahen ihm seine ehemaligen bandkollegen als er `75 während
der aufnahmen zum WISH YOU WERE HERE album in den abbey
road studios auftauchte.
SYD BARRET verfolgte angeblich bis zuletzt aus sicherer distanz
die musikszene, teil davon wollte er nicht mehr sein - der crazy
diamond war verblaßt.
turntable - 14. Jul, 23:34
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