Zweigleisig

ferry


wie bereits mal erwähnt, ist die band die summe aller teile. ein abhandengekommendes element kann das ganze aus dem gleichgewicht bringen. eines dazu stört eventuell die harmonie - oder auch gibt es dem ganzen einen neuen drall. alles zusammen ergibt jedenfalls die einheit. brauche jetzt aber nicht jedes stück auch noch als einzelpackung.
gut, Kiss haben einst auch, trotz (nach außen hin) funktionierender dynamik, zeitgleich, vier individuelle werke, jeder musiker für sich, auf den (vorhandenen fan-) markt geschmissen. doch dies war mehr ein gag und fast nur innerhalb der community erfolgreich, neues publikum konnte damit nicht gewonnen werden. einzig (ex-) gitarrist Ace Frehley hatte einen kleinen erfolg mit der neuaufnahme des Hello gassenhauers "new york groove", der sich zeitweise sogar im bandrepertoire festsetzen konnte.
doch welches mitglied einer formation war wirklich auf eigene faust erfolgreich, trotz (mehr oder weniger) funktionierendem gruppengefüge? zum beispiel Rod Stewart. er schaffte dies während seiner zeit mit The Faces durch den `71er longplayer "every picture tells a story" und dem darauf enthaltenen turbo "maggie may". mit diesem package erlangte er die nummer-eins-plazierungen auf beiden atlantikseiten. auch der nachfolger "never a dull moment" war ein fast deckungsgleicher erfolg. um dem rechnung zu tragen, hieß die band bald danach Rod Stewart & The Faces und aufgrund des anhaltenden (solo-) erfolges löste sie sich infolge (vorerst) auf. Rod segelte auf der erfolgswelle, gitarrist Ron Wood, der ebenfalls bereits eine (weitaus weniger wirksame) einzelkarriere gestartet hatte, stieg bei seiner pensionsversicherung The Rolling Stones ein und der rest schaute durch die röhre.
genauso begann einst Brian Ferry, parallel zur verwicklung in Roxy Music, sein eigenes programm, das hauptsächlich auf coverversionen aufgebaut war. 1973 schaffte er gleich mit dem erstversuch "these foolish things" eine top-5-lp. die solo-laufbahn stand vor der türe.
oder Mick Jagger, der bereits an, in sowie für filme gearbeitet hatte, brachte im jahre `85 als separater interpret den tonträger "she´s the boss" heraus - dies ziemlich erfolgreich, keiner seiner bandkollegen konnte mit den jeweiligen aktivitäten ähnliches vorweisen. jeder weitere versuch seinerseits war aber einen zusätzlichen stock tiefer angesiedelt. mittlerweile hat sich dieses thema wohl endgültig erledigt.
in gleicher weise ging Tom Petty mitte `89 vor. er veröffentlichte, nur unter seinem namen, den bringer "full moon fever". daraus resultierend fühlte sich seine band The Heartbreakers verraten und es tat sich eine kluft auf, die bis heute noch nicht zur gänze geschlossen ist. obwohl, dieses beispiel hinkt, den Petty war stets namensgeber und (auf wunsch der plattenfirma) alleiniges aushängeschild der truppe.
aber prinzipiell, abgesehen von den oberhalb erwähnten erfolgen, sind diese ausflüge, abseits des üblichen umfelds, eher etwas für bereits vorhandenes klientel und selbst dies nur teilweise. meist fehlt das künstlerische potential zu mehr. am häufigsten ist es die/der sänger/in, welche/r mal etwas eigenes probiert. in weiterer folge der/die gitarrist/in, dann kommt eventuell etwas nachdenkliches vom/von der bassisten/in und schlußendlich haut vielleicht auch noch der/die schlagzeuger/in auf den putz. aber dies ist dann selbst für die geduldigsten fans zuviel des guten. da eher noch gruppenexterne nebenprojekte von künstler/innen der "hinteren reihe".
wenn man momentan in den tonträgerregalen stöbert, dann findet man einiges von leuten, welche nebenbei oder nun überhaupt ihr eigenes ding präsentieren. der unvermeidliche sticker auf der ware weist darauf hin - wie, was, woher und ohnehin. da tummeln sich nun protagonisten von (sowieso) The Strokes, Interpol, Travis, Maximo Park, Killers und viele mehr - wer will nochmals, wer hat noch nicht. trotz angesagter krise riecht es nach goldgräberstimmung. unter dem weihnachtsbaum ist bald kein platz mehr frei und der osterhase kann sich schon mal in die hände spucken, denn ein ende der fahnenstange ist nicht in sicht. zusätzlich gibt es oft noch die passende tour. irgendwann wird es dann selbst den gratis-downloadern/innen zu viel und die gemeinde will wieder ganze arbeit in voller besetzung. weil diese splitterwerke sind häufig halbe sachen, nicht wirklich essentiell, bis auf wenige ausnahmen. in 10 jahren beschränkt sich der großteil der arbeiten auf eine fußnote in der biographie.

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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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