Personaldiskussionen

innuendo


"the show must go on", heißt ein Queen-song aus ihrer (kulturell) dünnflüssigen spätphase. dieses motto gilt heutzutage für viele einstige (mehr oder weniger) größen, welche sich nochmals aufmachen, um mit dem klingelbeutel den rock & roll highway abzugrasen. daß nicht mehr alle vom damaligen stammpersonal dabeisein können, wollen, dürfen, ist kein geheimnis. wer aber dann die vakanten stellen auffüllt oder nicht, ist mitunter gegenstand hitziger debatten innerhalb der jeweiligen (fan-) gemeinde.
so ist allseits bekannt, daß Led Zeppelin zuletzt, ohne den sich zierenden Robert Plant, touren als auch eventuell etwas neues aufnehmen wollten. doch der gegenwind, welcher Page, Jones plus Bonham jun. in punkto sängerersatz entgegenblies, veranlaßte sie die idee fallenzulassen. hingegen juckt heute wohl keine/n Deep Purple konzertbesucher/in mehr wirklich, daß Ritchie Blackmore nicht mehr dabei ist. abgesehen von denen, die sonst noch fehlen.
dagegen sorgte in 2010 die The Faces reunion, mit Simply Red´s Mick Hucknall anstelle von Rod Stewart an den vocals, für aufregung bei der alt-anhängerschaft. da gingen ex- Pistols Glen Matlock und Jesse Wood, den vater Ronnie reindrückte, als aushilfs-line-up fast unter. dabei waren die verbliebenen original-mitglieder Ian McLagan, Kenney Jones sowie Ronnie Wood lange genug in verhandlung mit dem über-satten Stewart, der sich nunmehr eher als entertainer denn rock & roller sieht, doch dieser konnte wie wollte nicht. mittlerweile, bei gelegentlichen konzerten, hat sich alles beruhigt. im gegenzug war es bei Pink Floyd scheinbar nie ein großes problem, wer hinter den instrumenten saß oder stand. Syd Barrett war von einem tag auf den anderen weg, dann fehlte eine zeit lang Rick Wright unmd schlußendlich war Roger Waters raus. hauptsache der (band-) name paßte.
auch die progressiven fabelerzähler Yes sind beim publikum noch gerne gesehen, selbst wenn die (original-) aufstellung durchaus löchrig daherkommt. die ersatzkräfte werden akzeptiert, weil das zusammenspiel bzw. die alten lieder im vordergrund stehen. weit problematischer war es heuer bei Queen, den rock-motor am laufen zu halten. diesen sommer sollten gitarrist Brian May und schlagzeuger Roger Taylor, mit casting-show-absolvent Adam Lambert als sänger, beim Sonisphere Festival U.K. als headliner auftreten. dies führte zu heftigen diskussionen bezüglich credibility wie nachlaßverwaltung. besagtes festival wurde mittlerweile abgesagt, doch May & Taylor waren sicher, die richtige personal-wahl getroffen zu haben und unterschrieben als trotzreaktion für (mittlerweile) drei abende (11.,12. & 14.7.) im legendären londoner Hammersmith (nunmehr) Apollo. zwecks warm-up versuchte man sich jedoch weiter östlich.
so trat man zuerst am 30.6. in kiew auf. nach gut drei wochen fußball sollten die dortigen zuschauer wohl weichgeklopft und hungrig auf ein paar rockige töne sein. somit gab es ein greatest-hits-programm zu bestaunen, von dem der großteil der besucher durchaus angetan schien. andererseits sind gute songs einfach schwer abzuwürgen. jedenfalls deuten die kommentare der ukrainian hardcore-fanbase auf eine aufführung nach lokalem geschmack hin. abschließend gab man am 3.7. ein gastspiel in moskau und auch dort waren die gekommenen dankbar für das dargebotene.
gut, vielleicht kommt das ganze am computer nicht so gut rüber wie vor ort in der brodelnden menge, aber als neutraler beobachter hat man nicht das gefühl, groß etwas versäumt zu haben. die auftritte hatten für mich irgendwie ein "the rocky horror picture show" flair. May gab den Frank N Furter, Taylor, der sich vermehrt in den vordergrund drängt, machte einen auf Eddie und Lambert erinnerte mich an Columbia. okay, geschmäcker sind verschieden und dies ist gut so, aber bei all dem dargebotenem fielen mir auf der ukrainischen seite die Femen-aktivistinnen ein, welche für ihre auftritte wie vieh abtransportiert und mitunter auch mißhandelt wurden, sowie auf der russischen die punkerinnen von Pussy Riot, denen es dort für ihre performances an den kragen geht. wogegen die Queen-shows in beiden ländern unbedenklich waren. rückblickend nicht ganz fair. wenn sie damit durchkommen, dann muß dies auch den ladies gestattet sein.
fordere hiermit gleiches recht (oder unrecht) für alle protagonisten/innen.

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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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