Sonntag, 14. Oktober 2007

Regenbogenpropaganda

radiohead-art


allseits bekannt und heftig diskutiert, haben die englischen
avantgarde-rocker RADIOHEAD ihr siebentes studioalbum
"in rainbows" als download veröffentlicht.
zehn songs, die größtenteils bereits in der schublade lagen.
da kann man schon mal etwas neues versuchen - was der
qualität keinen abbruch tut.
revolution oder effekthascherei?
die user konnten selbst entscheiden, wieviel es ihnen wert ist
und kaum jemand zahlte den handelsüblichen gegenwert für
neue longplayer via netz. wahrscheinlich kostete der spaß
mehr als eingenommen wurde. die band schweigt sich über
anzahl und einnahmen aus und das management hofft auf einen
verkaufsschub wenn das album anfang nächsten jahres offiziell
erscheint.
RADIOHEAD haben ihren alten plattenvertrag bei EMI Records
erfüllt und können somit eigene wege bestreiten. ob dies der
richtige sei, weiß die gruppe selbst noch nicht. für die branche
wird der ausgang sicher zukunftsweisend sein.
so verkündeten die irischen pop-punker Ash bereits mitte des
jahres, daß sie mit ihrer nächsten veröffentlichung ebenfalls
andere vertriebswege gehen wollen. Trent Reznor´s Nine Inch Nails
hatten in bezug auf ihren letzten output bereits heftige differenzen
mit dem alten label und sind nun ebenso vertragslos wie die brit-
rocker Oasis oder die ehemaligen rave-rocker The Charlatans.
bei letzteren gab es unstimmigkeiten bezüglich verkaufserfolge.
softfunker und "wandelnde mütze" Jamiroquai erfüllte seine ver-
pflichtungen mittels "best of" und die rückkehr der 70er softrocker
The Eagles soll mittels gratis-single-download auf Amazon einge-
läutet werden.
wer braucht da noch die dicken herren hinter ihren schreibtischen?
existiert musik in folge nur mehr als datenaustausch?
wer "in rainbows" schon jetzt als handelsüblichen tonträger sein
eigen nennen möchte, muß für die sogenannte "discbox" mit 2 vinyl-
platten, 2 cds (eine davon mit outtakes), photographs, artwork und
lyrics stolze 40.-- gbp löhnen. irgendwie habe ich hier das gefühl,
man zahlt für jene, welche zum sparpreis runtergeladen haben.
die wahren, treuen fans sind nun die dummen. sie zahlen als
ausgleich, mehr für konzertkarten, lps und ähnliches.
ich habe alle RADIOHEAD studioschallplatten, doch sollte eine
eventuell später erscheinende vinyl-only-version nicht um einen
freundschaftspreis erhältlich sein, verzichte ich auf den erwerb.
bin nicht bereit den goldesel zu spielen, wenn sich die mehrheit
den teil um drei euro runterholt. worin liegt den der wert des
produktes? im material oder im geistigen eigentum bzw. der musik?
hail to the thieves!

Sonntag, 7. Oktober 2007

Frauenpower

cat-power


frauen im musikbusiness, das war von jeher eine minderheiten-
angelegenheit. nicht weil die damen keinen takt halten können
beziehungsweise nie den ton treffen, sondern weil es keine
namhaften, weiblichen plattenbosse gab und gibt. somit geben
die herren der schöpfung den tonabstand vor.
in frühen zeiten waren sängerinnen auch gesellschaftlich am
abstellgleis. sie standen mit animierdamen auf einer stufe. später
dienten sie mehr dem aufputz denn der musikalischen umsetzung.
hatte eine wirklich unabwimmelbares talent wurde sie als sex-
bombe verkauft - oder umgekehrt.
sicherlich sind mädels die begeisterungsfähigeren fans im bezug
auf male acts als burschen zum female gegenpart.
natürlich gab es immer wieder erfolgreiche vertreterinnen von
evastöchter im musikgeschäft wie Big Mama Thornton, Aretha
Franklin, Kate Bush, Tracy Chapman, Madonna oder Feist. aber
der anteil an der gesamtbranche war, abgesehen von vorüber-
gehenden modetrends, verschwindend gering. umso erfreulicher,
daß momentan wieder verstärkt ladies die möglichkeit haben ihr
können unter beweis zu stellen. so brachten uns die letzten jahre
überraschungen wie die chansonnette Karen Ann, die harfinistin
mit der prägnanten stimme Joanna Newsom, "rauchkehle" Cat
Power, soulwiedergeburt Amy Winehouse, hip hop queen Missy
Elliott oder world-beat-prinzessin Mia.
es ist einfach erfrischend wieviel feminine begabung momentan
an die oberfläche geschwemmt wird. so sind im soge dieses
booms plötzlich auch alte sowie vergessene heldinnen interessant
und gefragt. versunkene perlen wie Karen Dalton, Judee Sill, Vashti
Bunyan als auch Nico verkaufen zur zeit mehr als zu ihren besten
monaten. das ruft natürlich auch bereits im ruhestand befindliche
diven wie Betty LaVette, Annie Lennox oder Tina Turner bzw.
ehemalige leadsängerinnen in person von Deborah Harry und
Siouxsie Sioux auf den plan. sie alle kehren als untote auf die
showbühne zurück.
trends muß man ausnützen, denn sie ebben schneller ab als die
neuerlichen plattenverträge laufen.

Montag, 1. Oktober 2007

Sex Sells

bollocks


nach der offiziellen bekanntgabe des Led Zeppelin reunion
concerts, wofür sich 1000 000 personen für 20 000 tickets
geteilt durch zwei beworben haben und dann 125 gbp pro
nase hinlegen dürfen, steht jetzt bekannterweise eine
weitere 70er wiederauferstehung an. THE SEX PISTOLS
vereinigen sich abermals zum anlaß der wiederveröffentlich-
ungswochen ihres materials.
am 1. oktober erscheint "anarchy in the uk", der 8. oktober be-
schert uns "god save the queen", gefolgt von "pretty vacant"
am 15.10. und "holidays in the sun" am 29.. alle singles kommen
im vinylformat auf den markt. zeitgleich mit "holidays" wird
die neuauflage von "never mind the bollocks.." mit bonus 7inch
"submission" und posterbeilage veröffentlicht. wie 30 jahre
zuvor das original.
der New Musical Express ermutigt seine leser zum kauf oder
download von "god save the queen" um endlich die verdiente
nummer-eins-platzierung in den charts zu erreichen. dies war
damals mittels boykott zwecks ehrenrettung der queen verhindert
worden.
die band wollte zum abschluß des rummels um die re-releases
am 8. november in der londoner brixton academy ein konzert
spielen, doch dieses war binnen 10 minuten ausverkauft. als
resultat wurden zwei darauffolgende auftritte geplant. tickets
hierfür kosteten 85.-- gbp und trotzdem waren sie sofort ver-
griffen. nun gibt es abermals einen nachschlag am 12. november
und ein zusatzkonzert am 17.11. in manchester. als generalprobe
bespielt man am 25. oktober den club roxy in los angeles.

über die jahre hinweg gab es immer wieder kurzvereinigungen der
originalbesetzung bestehend aus JOHN LYDON, STEVE JONES,
PAUL COOK und GLEN MATLOCK. so tourten sie 1996 im rahmen
der "filthy lucre" tour sechs monate lang durch die usa, japan und
europa. zum goldenen krönungsjubiläum ihrer "freundin" queen
elizabeth II im jahre 02 spielten sie im crystal palace national sports
centre und 2003 reisten sie für 3 wochen durch nordamerika.
zuletzt waren sie auch als soundtrack für computergames inter-
essant.
wenn unter dem strich eine menge geld rauskommt, dann stehen
die PISTOLS immer gewehr bei fuß und punk war nie wertvoller
als heute. oder wie sagte LYDON (Rotten) nach dem (damals) letzten
konzert der band in san francisco´s winterland 1978;
"ever had the feeling you´ve been cheated?"

Sonntag, 23. September 2007

Geldsäcke

a-bigger-bang


das us-wirtschaftsmagazin Forbes hat die 10 bestverdienensten
musiker des laufenden jahres aufgelistet. hierbei sieht man, daß,
trotz des angeblich stagnierenden marktes, der vielen (?) illegalen
downloads und den mengen an asiatischen raubpressungen, im
musikgeschäft noch der eine oder andere dollar zu verdienen ist.
hier die momentane rangliste 07;

1) The Rolling Stones - 88 millionen usd.
"a bigger bang" hieß das sich eher mäßig verkaufende
album. an der gleichnamigen, kürzlich beendeten tour
verdienten sich die pensionsverweigerer dumm und
dämlich. einmal geht noch!

2) Jay-Z - 83 mill. usd.
beendete eigentlich bereits seine aktive hip hop karriere,
doch war er nie richtig weg. wäre ja auch schade bei der
menge schotter. veröffentlicht demnächst "american gangster",
ein album inspiriert vom gleichnamigen film.

3) Madonna - 72 mill. usd.
"material girl" im wahrsten sinne des wortes. hat kürzlich
ihr label "maverick" versilbert und arbeitet an ihrer ersten
regiearbeit "filth and wisdom". gatte Guy Ritchie darf maximal
"action" rufen.

4) Bon Jovi - 67 mill. usd.
auf kuschelkurs richtung schatzinsel.
die einstigen hardrocker sind heute oma´s lieblinge und der
sparstrumpf sitzt locker.

5) Elton John - 53 mill. usd.
spielt regelmäßig live trotz stimmeinbruchs und lebt immer
noch gut von seinen "greatest hits".
hofmusikant des englischen königshauses.

6) Celine Dion - 45 mill. usd.
"würg"

7) Tim McGraw - 37 mill. usd.
macht mit seinem cowboy-schmäh pro jahr mehr kohle
als John Wayne sein ganzes leben lang zu gesicht bekam.
verheiratet mit cowgirl Faith Hill, das bringt nochmals ein
paar münzen extra.

8) 50 Cent - 33 mill. usd.
hat mehr einkommen als sein name wert ist.
könig der poser und lebender beweis, daß man auch ohne
talent ans große geld kommen kann. nach neuem album
jetzt uk-tour. klimper, klimper.

9) U2 - 30 mill. usd.
müssen sich gegenwärtig mit hitzusammenstellungen und
dvds über wasser halten. neues album ist bereits in produktion
und dann geht es wieder bergauf.

10) P. Diddy - 23 mill. usd.
nur zehnter, da möchte man direkt mitleid haben.
hat überall seine finger drinnen und greift auch zur waffe
wenn nötig. macht nebenbei auch noch (mittelmäßige) musik
und wechselt mit jeder neuen platte auch gleich den namen.

Sonntag, 16. September 2007

Spekulation

blue-oyster-cult


immer wieder denke ich mir beim blick auf die stationen
diverser europatourneen, warum dieser oder jener act
nicht auch bei uns live zu sehen ist. die rede ist gar nicht
von den überfliegern, welche nur 5-7 konzerte in europa
spielen (und ironischerweise dann oft auch in wien auf-
treten), sondern vom "durchschnitt" oder newcomern.
hier geht uns/mir immer wieder einiges interessantes durch
die maschen. da sage ich dann zu mir; "selbst müßte man
konzerte veranstalten, damit würde diese lücke geschlossen
werden."
abgesehen davon, daß manche musiker die alpenrepublik auf
grund der marktgröße links liegen lassen, ich das concert-
booking-handwerk nicht beherrsche, keine verbindungen und
auch nicht die richtige portion glück habe, wäre ich mit herz
bei der sache. so kann man nun wirklich nicht erfolgreich ge-
schäfte machen.
kein interesse hätte ich an der veranstaltung von auftritten für
Tokyo Hotel, Kelly Family, Justin Timberlake oder Britney Spears,
um nur ein paar zu nennen. da könnte noch so viel reingewinn
abfallen, es würde mich in depressionen stürzen. dann schon
lieber DJ Ötzi unplugged oder Christina Stürmer sings Brecht/Weill.

man muß eben business und leidenschaft trennen können. das
endziel sollte der erfolg sein und der läge bei mir in Madness,
Front 242, Kasabian, The Cribs, Clap Your Hands And Say Yeah
sowie Ocean Colour Scene. um nur einige kandidaten zu nennen,
welche in der nähe waren bzw. sein werden. aber es wäre eben
ein minderheitenprogramm. die fehlende auslastung und die gegen-
überstehenden kosten täten mich und meine euphorie für musik
abseits des kommerziellen diktats schon nach wenigen versuchen
in tiefroten zahlen zurücklassen. das spiel wäre schneller aus als
es begonnen hätte. aber träumen wird man doch noch dürfen!
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der schallplattenfreund

jede scheibe hat zwei seiten

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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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