Donnerstag, 9. August 2007

Englische Impressionen

fairport-convention


wieder zurück aus england.
zurück aus MANCHESTER;
die stadt mit mehr als 40 jahren popgeschichte, geprägt von
bands wie den Bee Gees (die man sich gerne einverleibt)
über Joy Division und The Fall bis Oasis, The Smiths sowie
Take That. auftrittsmöglichkeiten von einst - Free Trade Hall
(wo Bob Dylan in den sechzigern als judas "gefeiert" wurde)
oder The Hacienda (eine wunderbare ausstellung namens
"hacienda 25 the exhibition fac 491" widmet sich momentan
dieser ehemaligen institution) und jetzt - Dry (ehemals Dry 201,
in anlehnung an das Factory Records katalogsystem) in dieser
bar finden laufend konzerte aufstrebender bands statt, oder
Night And Day (gleich daneben gelegen) wo ich einem showcase
von größtenteils vertragslosen bands beiwohnte. aufpassen auf
acts wie The Scratch (mischung aus Buzzcocks und Pistols)
oder The Headlines (an Bloc Party erinnernde, sehr junge band
mit bereits kleiner fangemeinde).
MANCHESTER hat viele kleine record shops und in den einkaufs-
straßen trifft man immer wieder auf musiker bei denen man sich
denkt, die müßten eigentlich auf einer bühne stehen.
neben der musik ist natürlich der fußball allgegenwärtig. die ManU
arena ist eine pflichtbesichtigung, das ManCity stadion dagegen
etwas kleiner und weniger bedrohlich.
natürlich ebenfalls sehenswert, das großzügig angelegte lokale
Hard Rock Cafe. mit vielen zum greifen nahen gitarren, bühnen-
klamotten von Jimi Hendrix, Jagger & Richards oder Lenny Kravitz
und würdigung heimischer größen wie Stone Roses, Happy
Mondays bzw. Herman´s Hermits.

zurück aus LIVERPOOL;
diese stadt ist gegenwärtig eine baustelle, da 2008 europäische
kulturhauptstadt und dadurch im status rundumerneuerung. man
kann sich auf keinen plan oder wegweiser 100%ig verlassen.
LIVERPOOL lebt (touristisch gesehen) hauptsächlich von
The Beatles (nebenbei auch vom F.C.). mathew street mit wieder-
aufgebautem Cavern Club, in dem immer irgendwer live spielt. das
dazugehörende Cavern Pub, welches man sogar für präsentationen
oder feiern mieten kann. wall of fame der mersey bands, Beatles
shops und anderen live- und partyclubs.
oder Albert Dock, beheimatet verschiedene museen wie Tate Liver-
pool plus The Beatles Story - eine zurschaustellung der geschichte
der "fab four". stadtrundfahrten wo ebendiese stets erwähnung
finden als auch spezielle Beatles coach & walking tours runden
das programm ab. "the ferry across the mersey" ist auch noch in
betrieb.
zurück aus NOTTINGHAM;
eine malerische stadt, welche wiederum von Robin Hood und seiner
legende lebt. er ist allgegenwärtig und wird bestens vermarktet.
schöne, kleine einkaufsstraßen bieten eine freundliche atmosphäre
und die musik kommt auch nicht zu kurz. in form von interessanten
plattengeschäften und bekannten concert-venues wie Rock City,
Arena oder Rescue Rooms.
natürlich gibt es auch ein Hard Rock Cafe, das, in ermangelung
eines Liverpool ablegers, The Beatles stark featured. award discs
diverser acts und verschiedene gitarren, bei denen oft schon die
signatur verblaßt ist, runden das interieur ab.
der nächste urlaub kann kommen!

Mittwoch, 1. August 2007

Union - Jack - Jukebox

who-s-last


unmittelbar vor meiner englandreise gibt es zur einstimmung,
beziehungsweise für alle daheimgebliebenen als trostpflaster,
ein brit-po(t)pourri.
die britische musikszene hatte stets der amerikanischen
übermacht entgegengehalten und die musik selbst war und
ist eine stütze der wirtschaft großbritanniens. immer wieder
bringt die insel neue bands hervor, ein unerschöpflich schein-
endes reservoir an künstlern.
englands musikpresse ist eindeutig weltspitze und steht auch
heute noch, wenn auch nicht mehr auf so breiter basis wie
früher, für die quelle aus der alle anderen schöpfen.
in diesem sinne - ein ale, einige cracker und etwas kleingeld
für den wurlitzer.

a) Small Faces - afterglow
wurden anfangs wegen ihrer körpergröße auch
liliput-who genannt. als sänger und gitarrist Steve Marriott
anfangs `69 ausstieg um Humble Pie zu gründen, "schrumpfte"
der rest der gruppe mit Rod Stewart & Ron Wood zu The Faces.

b) Oasis - cigarettes & alcohol
während ihrer ersten drei alben waren sogar die
singles-b-seiten mördermäßig. danach waren 75% der
energie verbraucht und der output ließ zu wünschen übrig.
nach internen umbesetzungen gibt es heute, mehr große
sprüche als geile akkordfolgen.

c) The Jam - in the city
läuteten in den späten siebzigern ein mod-revival ein und
gelten heute selbst als repräsentanten dieser bewegung.
nachdem Paul Weller ohnehin alle songs schrieb, verzichtete
er anfang der achtziger auf Bruce Foxton und Rick Buckler,
gründete The Style Council und machte ab ender der 80er
überhaupt einen auf solo.

d) Kaiser Chiefs - everything is average nowadays
segeln mit ihrem zweiten album von der indie-disco auf das
brit-rock-parkett und steuern nun auf den crossover-erfolg
zu. passen nun auch in formatradio-programme, welche sich
gerne mal mit alternativem anstrich präsentieren.

e) The Who - substitute
von den mod-urvätern über die (stadion-) rockband bis zur
mogelpackung. für einen höheren preis erhalten sie nur mehr
fünfzig prozent inhalt. haben definitiv den richtigen zeitpunkt
zum aufhören verpaßt und touren nur mehr als bandeigenes
tribut durch die weltgeschichte.

f) Blur - stereotypes
wurden mitte der 90er von der englischen musikpresse gegen
Oasis aufgehetzt und umgekehrt. sänger Damon Albarn ist eine
band zu wenig, er muß omnipräsent sein. demnächst steht ein
neues Blur album an und es soll in originalbesetzung, also mit
gitarrist Graham Coxon, eingespielt werden.

g) The Fall - barmy
Mark E. Smith wechselt öfter die mitmusiker als andere ihre
hemden, doch der sound bleibt gleich und seine prägnante
stimme geht durch mark (e.) und bein. brachten heuer (smith
plus seine derzeitige frau und musiker) ihr 26. album (reform-
ation post tlc) auf den markt und schon folgte eine zusammen-
arbeit seinerseits mit Mouse On Mars als Von Südenfed.

h) The Smiths - bigmouth strikes again
Andy Rourke & Mike Joyce schlossen kürzlich (während der
vorstellung einer Smiths-doku) eine reunion zur gänze aus,
da für Morrissey dieses kapitel erledigt ist - hat wohl auch mit
den tantiemenprozessen zu tun. Johnny Marr hat ohnehin bei
Modest Mouse angeheuert.

i) The Kinks - till the end of the day
während ihrer ersten usa-tour mitte `65 lief so ziemlich alles
schief. anfangs wurden sie als "The Kings" angekündigt, dann
wurde der co-manager wegen eines steuerproblems inhaftiert,
ärger mit veranstaltern bezüglich gage und schließlich hatte
Ray Davies während einer fernsehaufzeichnung einen raufhandel
mit jemanden von der musikergewerkschaft. dies führte zu einem
vier-jährigen bann der gruppe in den staaten.

j) Arctic Monkeys - fluorescent adolescent
die newcomer des jahres 06 haben mit ihrem aktuellen album
den erfolg bestätigt. ein problem bezüglich schwieriges, zweites
album kennen die drei ur-mitglieder plus neuer bassist überhaupt
nicht. gestern england, heute europa und morgen die welt.

Freitag, 27. Juli 2007

Perlentaucher Nr. 6

george-brigman
künstler: GEORGE BRIGMAN
album: jungle rot


in der musikszene amerikas mitte der siebziger, machte
disco gerade den wandel von underground zu mainstream
durch und als die zukunft des rock wurde ein singer/song-
writer aus new jersey namens Bruce Springsteen propagiert.

der autodidakte gitarrist und sänger GEORGE BRIGMAN aus
baltimore, inspiriert im generellen vom british blues boom und
im speziellen von Tony McPhee und seinen Groundhogs, ge-
hörte eher zur no-future-generation. er schrieb bereits im alter
von 18 jahren songs und nahm sie zu hause auf. kurz darauf
ging er mit den freunden Jeff Barrett und Ron Collier in ein
lokales studio und sie spielten innerhalb kürzester zeit das album
"jungle rot" ein.
da ohnehin keine plattenfirma daran interesse hatte, gründete er
mit seinen spärlichen mitteln auch gleich ein label (solid records)
und brachte im oktober 1975 sein werk als artikel SR-001in einer
anzahl von 1000 stück auf den markt.
ein psychadelic-garage-blues-rock-gemisch mit "schmutzigen"
gitarrenriffs und gezieltem einsatz von effektpedalen. der sound
ist roh, dreckig, teilweise auch düster, oft an die frühen Stooges
erinnernd.
das cover reflektiert die atmosphäre des longplayers. zerschlagene
scheiben, ausgehängte fenster, abgeschlagene ziegel, zersplittertes
holz und gebrochener verputz. abbruchidylle im industrieviertel.

keine presse, kein fernsehen sowie kein radio interessierten sich
für diesen sound aus der gosse. die miniauflage konnte nicht zur
gänze an frau oder mann gebracht werden, keine nachpressung
war notwendig. doch BRIGMAN wollte einfach musik machen,
probierte es nun mit gründung der band Hogwash und kurz
danach mit Split. beide formationen waren ebenso erfolglos,
was schließlich zu differenzen mit den mitmusikern führte.
als Split bassist Mitchell Myers in den frühen 80ern ermordet
wurde, kehrte GEORGE BRIGMAN der musikwelt demotiviert
den rücken.
nachdem seine raren aufnahmen wertmäßig durch die decke
gingen wurden sie neu aufgelegt und in diesem sog erschien
heuer ein neues album von GEORGE namens "rags in skull".
gut ding braucht weile.

Freitag, 20. Juli 2007

Überlebenskampf

tony-wilson


ANTHONY (Tony) H. WILSON, im februar 1950 geborene
legende der manchester-(musik)-szene, begann seine
karriere als tv-journalist, war später plattenlabel- sowie
clubbetreiber und arbeitete zuletzt wieder beim fernsehen.

ein Sex Pistols konzert in 1976 beeindruckte in dermaßen,
daß er zwei jahre später mit vier partnern FACTORY RECORDS
gründete. des labels erste plattenveröffentlichung (fac 2), war
eine doppel 7inch single in klappcover, limitiert auf 5000 stück,
betitelt "a factory sampler".
er brachte, hauptsächlich unter der mithilfe von hausproduzent
Martin Hannett, bands wie A Certain Ratio, Durutti Column oder
New Order auf die musiklandkarte. in katalognummer fact 10
(differierende buchstabenanzahl), Joy Division´s "unknown
pleasures" investierte er sein gesamtes erspartes um die
produktion zu ermöglichen - das resultat ist "unsterblich".

fac 51war der 1982 eröffnete nachtclub Hacienda, welcher ein
biotop der "madchester" szene und ravekultur wurde. nachdem
sich die ortsansässigen drogengangs eingenistet hatten, wurde
die lokalität, nach vorläufiger schließung und wiedereröffnung,
endgültig dichtgemacht. ein millionengrab von dem nur mehr
eine gedenktafel blieb.
fac 420 Happy Mondays´ "yes please!" versetzte dem damals
bereits finanziell angeschlagenem label anfang der neunziger
den todesstoß. die ausufernden produktionskosten, welche
fast zur gänze in den drogenkonsum der band flossen, er-
zwangen in folge einen verkauf der firma an London Records.

letztes jahr wurde TONY WILSON nierenkrebs diagnostiziert.
doch die angewandte chemotherapie war wirkungslos. nun
soll eine behandlung mittels neuer arznei "sutent" sein leben
verlängern, doch diese kostet 3500.-- gbp pro monat und wird
von der krankenversicherung nicht bezahlt, da die wirkung
umstritten ist.
WILSON selbst bezeichnete sich gerne als jene person im
musikbusiness, die nie geld machte und kann sich somit das
heilverfahren nicht leisten.
der ehemalige Happy Mondays manager Nathan McGough und
der aktuelle Elliott Rashman haben einen hilfsfond gegründet,
welcher vorerst geld für die nächsten fünf monate bereitstellt.
vielleicht kommt TONY doch noch mal (zumindest gesundheitlich)
in die gewinnzone.

Freitag, 13. Juli 2007

Erneuter Flugversuch?

led-zeppelin-1


seit dem tod von John BONHAM im september 1980 und dem
daraus resultierenden ende von LED ZEPPELIN, gab es immer
wieder hoffnungsschwangere gerüchte bezüglich einer wieder-
vereinigung der drei überlebenden mitglieder Jimmy PAGE, Robert
PLANT und John Paul JONES.
gemeinsame auftritte gab es bei Live Aid 1985 mit Phil Collins am
schlagzeug, beim 40-jährigen jubiläum ihrer plattenfirma Atlantic
Records mit Bonham´s sohn Jason an den drums und in privater
runde bei dessen hochzeit.
alle drei "ur-zeppelins" waren solo aktiv und Page & Plant auch
als duo beziehungsweise in The Honeydrippers.
nun verstarb am 14. dezember 2006 Atlantic Records gründer
Ahmet ERTEGUN. sechs wochen nachdem er in new york bei
einem Rolling Stones konzert im backstagebereich unglücklich
stürzte.
er gründete das (sein) label ende 1947, baute es zur größten un-
abhängigen plattenfirma aller zeiten auf, bis er es 1967 an Warner
verkaufte und "nur mehr" als präsident tätig war. unter mithilfe von
leuten wie Jerry Wexler oder Tom Dowd brachte er unter anderen
Ray Charles, AC/DC, Aretha Franklin, Crosby Stills Nash (&Young),
The Drifters, Bobby Darin und eben LED ZEPPELIN groß raus.

zu seiner erinnerung soll ein noch nicht fixiertes konzert über die
bühne gehen und natürlich sind die verbliebenen zep-mitglieder
spekulationsobjekt nummer eins für einen auftritt.
seit Page, Plant und Jones gemeinsam an der 2003er veröffent-
lichung von livematerial aus den archiven ("how the west was won"
cd plus einem dvd-box-set) beteiligt waren, ist die reunionküche
permanent am brodeln.
Robert Plant meinte bezüglich Ertegun-memorial-concert, daß sie
alle dafür gesundheitlich nicht mehr in der lage wären. doch tourte
er letztes jahr ausgiebig mit seiner aktuellen band Strange Sensation.
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