Samstag, 2. Juni 2007

Inflation III

dexy-s-midnight-runners


wiedervereinigungen bekannter und beliebter unterhaltungs-
combos gibt es momentan zu hauf. sei es für gemeinsame
konzertreisen und/oder zur aufnahme des kollektiven musi-
zierens. hierbei hat sich besonders die zusammenarbeit von
jungen, ambitionierten produzenten und alten haudegen als
fruchtbar erwiesen.
da, wie bereits erwähnt, tourneen besonders hoch im kurs
stehen und der tonträgermarkt auch noch etwas hergibt,
wird gutes geld für bewährte musikanten bezahlt.
so gibt es auftritte von Genesis als "flotter dreier" (die rück-
kehr als "fantastischer fünfer" ist für die zukunft noch im
gespräch), Black Sabbath in der Ronnie James Dio besetzung,
aus rechtlichen gründen Heaven And Hell genannt, oder
James - sie touren wieder um einen neuen longplayer zu
finanzieren.
ebenso wiedervereint sind Rage Against The Machine, george
w. bush hat mit seiner politik das unmögliche bewirkt. Chris
Cornell blieb sitzen und während sein neues soloalbum auf den
markt kam, wurde bereits mit einer Soundgarden reunion speku-
liert. The Stooges sind definitiv wieder im saft. nach einer tour
kam das neue album, kommt die neue tour und von einem album
wird auch schon wieder gesprochen.
trotz bruderzwist sind The Jesus And Mary Chain mindestens
für ein konzert abermals vereinigt, mehr demnächst. Van Halen
begannen eine us-tour mit Eddie´s sohnemann am baß, alte
wunden und ein überfordeter filius sorgten vorerst für eine not-
bremsung.
Crowded House haben in teilbesetzung einen neuen tonträger
eingespielt, dieses tat auch Cat Stevens unter seinem neuen
künstlernamen Yusuf Islam. Kevin Rowland rief schon vor
jahren die Dexy´s Midnight Runners wiedervereinigung aus,
doch zu hören oder sehen gab es bis jetzt wenig davon.
eine reaktivierung von The Police war für frontman Sting einst
unvorstellbar, nun ist sogar ein album möglich.
Blur wollen nochmals ein werk mit Graham Coxon vorlegen,
Pink Floyd (mit Roger Waters) sind ein heißer tip für eine letzte,
große tour, Simon & Garfunkel sind immer wieder möglich, die
Pixies sind ja schon längst wieder aktiv, die Doors-variante kann
man sogar für private gespräche mieten und der letzte rest von
The Who hat im letzten jahr tonträger plus liveshows zum "besten"
gegeben.
wie die lage aussieht, steht uns noch einiges bevor.
für meinen geschmack könnten Cream noch ein paar konzerte
mehr spielen als die vier in der royal albert hall vor 2 jahren.

Freitag, 25. Mai 2007

Life - Ball - Jukebox

kevin-rowland


morgen findet im wiener rathaus der 15. LIFE BALL,
europas größter aids charity event, statt. ein schrilles
happening, das sich auch dem kampf gegen aus-
grenzung und intoleranz verschrieben hat. für die be-
gehrten (als auch teuren) 4000 tickets gab es cirka
fünfzigtausend vorbestellungen. bei der rot-kreuz-
lotterie hat man wahrscheinlich bessere gewinn-
chancen.
als aufputz dienen (wie gewohnt) mehr oder weniger
bekannte persönlichkeiten. geboten werden eine wed-
ding chapel, die wahl der Life Ball Queen 07, eine große
modeschau am rathausplatz, djs und ein musikprogramm
mit No Angels, Earth, Wind & Fire (oder was davon übrig
ist), Mya und den Scissor Sisters als band des abends.

der letzte ball brachte einen reinerlös von 1 076 547,86 euro
und alle bisherigen events erwirtschafteten 8.4 millionen für
diverse projekte. das ganze ist nur ein bruchteil von dem,
was bisher in die forschung investiert wurde und noch wird.
leider können die erfolge mit den beträgen nicht ganz mithalten.
es ist ein problem das nicht kleiner wird - ganz im gegenteil.

zum jubiläum, als zelebrierung des wohltätigen schauspiels,
zehn songs, die man auch zu hause bei einer flasche prosecco
auflegen kann.

a) Antony And The Johnsons - hope there´s someone
der schüchterne junge mann hat aufgrund seiner stimm-
lichen fähigkeiten prominente fürsprecher wie Lou Reed
mit gemahlin Laurie Anderson und Boy George. trat in
letzter zeit nur mit kollaborationen in erscheinung.

b) Marc Almond - a lover spurned
wechselte nach dem ende von Soft Cell ins dramatische
fach. orientierte sich an künstlern wie Jacques Brel oder
Scott Walker und trug sich in die liste der Brecht / Weill
interpreten ein.

c) Michelle Shocked - anchorage
nach einem hitalbum (short sharp shocked), streit und
einem prozeß mit der plattenfirma, durfte sie praktisch
gar nichts mehr verkaufen, da ohnehin nichts davon
übrigblieb. war psychisch & physisch dem erfolg nicht
gewachsen.

d) Elton John - bennie and the jets
vor ein paar monaten gab er in einem interview zu protokoll,
daß sein lieblingswort "cunt" sei. seine alten songs waren
definitiv besser als seine witze und wie gut seine stimme
früher (im gegensatz zu heute) war, hört man bei diesem
song.

e) Erasure - ship of fools
nach Depeche Mode, Yazoo und The Assembly die vierte
station des keyboardmeisters Vince Clarke. mit dieser
formation, in zusammenarbeit mit Andy Bell, hatte er seine
(verkaufsmäßig) größten erfolge. seine kreativität ist heute
erloschen.

f) Pet Shop Boys - being boring
Chris Lowe und Neil Tennent reizten den synthie-pop aus,
bis zum geht-nicht-mehr. nicht mal Elvis oder U2 waren vor
ihnen sicher. nach drei wirklich guten platten, schrillen videos
und pompösen bühnenshows war die luft draußen.

g) Amanda Lear - queen of china town
über die dame mit der rauchigen stimme hieß es immer, sie
sei als mann geboren. trotzdem (oder deswegen) war
Salvadore Dali einst mit ihr liiert. begann ihre karriere im
musikgeschäft als Roxy Music album cover model.

h) Mika - big girl
der sog des Scissor Sisters erfolges verschaffte schluß-
endlich auch diesem bunten vogel aus beirut mit wahlheimat
london, eine plattform zur selbstverwirklichung. schräger pop
ist wieder en vogue.

i) Scissor Sisters - ooh
das ensemble aus new york avancierte zu einer der angesagt-
esten partybands des erdballs. nach Pink Floyd und Elton John
vernaschen sie mit dieser eigenkomposition nun die Bee Gees.
wollten Paris Hilton nicht am Life Ball.

j) Bronski Beat - smalltown boy
Jimmy Somerville sang zeitweise so schrill, daß einem die ohren
weh taten. der electro-pop des trios hielt so lange wie die 80er.
für den sänger ging die karriere noch etwas weiter, doch heute
nur mehr als "gay-icon" präsent.

Samstag, 19. Mai 2007

Inflation II

nin


"euro ist teuro", war ein beliebter verbraucherslogan nach
der währungsumstellung. doch die preise steigen nicht nur
in europa, sondern auch in übersee. so beschwerte sich
TRENT REZNOR letzte woche via NINE INCH NAILS website
über die preispolitik seiner plattenfirma Universal Music be-
treffend das aktuelle album "year zero". als er jemanden des
unternehmens bezüglich des überteuerten preises zur rede
stellte, wurde ihm mitgeteilt, daß er eben eine treue fangemeinde
besitze, welche bereit ist auch höhere beträge für seine ver-
öffentlichungen zu zahlen. wogegen "pop stuff" billiger her-
gegeben werden müsse um käufer zu finden.
Universal Austria rechtfertigt den überdurchschnittlichen
preis des longplayers mit aufwendiger produktion. nach
dem abspielen der cd werden (durch erwärmung) kurz-
fristig botschaften darauf sichtbar sein.
REZNER kritisiert selbst gerne das gratisdownloaden und
kopieren von musik und sieht nun seine fans praktisch zu
diesem vergehen genötigt. er wettert auch gegen die über-
dimensionale ausschlachtung seines materials, welches in
verschiedenen verpackungen und mit variierendem bonus-
material auf den markt geworfen wird. kündigt aber ironischer-
weise im selben posting eine "full length remix collection" an.

die erste NIN lp "pretty hate machine" kaufte ich seinerzeit für
oes 149.-- (ca. 11.-- euro), das vorgängeralbum "with teeth"
als doppelvinyl kostete bereits 24.-- und mehr. die aktuelle ver-
öffentlichung (noch nicht fixiert) wird wahrscheinlich nochmals
was drauflegen. ohne mich!
nicht nur die konzerttickets auch die tonträger steigen von einem
hoch ins nächste, obgleich die cd-preise des jeweiligen produkts
oft ein jahr später wieder sinken. während die schallplatte dann
wahrscheinlich bereits vergriffen ist.
aber selbst bei newcomers werden summen verlangt, die einem
zweifach überlegen lassen, ob es den kauf wert ist. man sollte
doch versuchen, den neuen act mit einem etwas billigeren preis
am markt zu plazieren und ihm somit eine größere käuferschicht
zu ermöglichen = werbung = erweiterter bekanntheitsgrad.
doch heutzutage kosten debütanten normal und die arrivierten
übermäßig. die verkäufe stagnieren und die katze beißt sich
einmal mehr selbst in den schwanz.

Samstag, 12. Mai 2007

Inflation

pink-floyd


zur zeit hat man das gefühl, es gibt mehr tourneen als
konzertlocations. da wird sogar der wirt ums eck zur
musicvenue.
anscheinend gewähren die cd-verkäufe keinen standes-
gemäßen lebensstil mehr und an den downloads verdienen
hauptsächlich provider und musikmogule, den meisten musikern
bleibt nur die ehre.
somit ist jeder zweite "on the road" und keine bühne bleibt unbe-
spielt. natürlich wollen die künstler zumindest mit den konzerten
noch etwas verdienen. merchandise, welches auch immer als
sichere einnahmenquelle galt, sieht man gar nicht mehr überall.
das läuft jetzt über amazon & co.
also will der artist mehr geld, der veranstalter möchte selbstver-
ständlich auch gut davon profitieren und die restkosten (venue,
security, catering, etc.) werden ohnehin nicht weniger. macht in
summe immer mehr, welches der besucher/fan abdrücken "darf".
hiermit sind wir bei der ticketkostenexplosion. konzertkarten für
stars und megastars können sich nur mehr leute mit dicker brief-
tasche leisten, billige plätze gibt es nur vor der halle.
Police ab 70.--, Brian Wilson für 60.-- und mehr, Art Garfunkel
war von 50.-- aufwärts, Joss Stone 45.--, Gwen Stefani nicht
unter 47.-- und Metallica 55.-- euro (wobei hier das vorprogramm
doch den preis rechtfertigt).
da braucht der geneigte musikliebhaber schon einen goldesel um
bei diesen tarifen am ball zu bleiben. ausnahmen wie AFI mit drei
vorbands (Death By Stereo, Ignite, Blindside) um 18.-- (!!) euro
sind da schon ein geschenk.
okay, nichts wird billiger, aber was machen schüler, studenten,
lehrlinge oder zivil- bzw. präsenzdiener? als ich beim heer war,
konnte man sich auch mal ein konzert gönnen, doch heute wäre
eine einzige dieser veranstaltungen bereits eine belastungsprobe.
luxusgut - konzertbesuch oder livefan - melkkuh der musikindustrie?

werden auftritte von musikern bald nur noch für superreiche er-
schwinglich sein, die sich lakaien mitnehmen, welche applaudieren
und zugabe rufen? wann ist das ende der fahnenstange erreicht?
man muß abwägen welche anzahl von events man sich leisten
kann/will, wenn man für viele musikrichtungen offen ist und nicht
nur auf die nächste AC/DC oder Pink Floyd tour wartet.
ein künstler oder eine band ist nur mehr vor dem karrieresprung
leistbar, legenden fast unbezahlbar.
genau hier beginnt sich die katze in den schwanz zu beißen.
musiker meinen, die downloads schaden meinem einkommen,
konzerte müssen mehr abwerfen. die fans sind der ansicht,
liveauftritte werden immer teurer, die cd brenne ich gratis um
dieses zu kompensieren.
wäre doch mal etwas, wenn der kauf eines tonträgers einen
verbilligten eintritt bei der tour ermöglicht.

Sonntag, 6. Mai 2007

Perlentaucher Nr. 5

karen-dalton
künstler: KAREN DALTON
album: in my own time


"my favorite singer in the place was KAREN DALTON.
she was a tall, white blues singer and guitar player,
funky, lanky and sultry. Karen had a voice like Billie
Holyday´s and played the guitar like Jimmy Reed
and went all the way with it."
zitat aus Bob Dylan´s chronicles vol.1

KAREN DALTON wurde 1938 in texas geboren, wuchs in oklahoma
auf und starb 1993 in den straßen von new york als obdachlose,
mittellos und zerfressen von alkohol und drogen.
anfang der 60er tauchte sie in ny´s greenwich village folkszene auf,
wo sie neben künstlern wie Bob Dylan, Tim Hardin oder Fred Neil
auftrat. war aber, im gegensatz zu diesen, keine songschreiberin
sondern sang folktraditionals, sowie blues- bzw. soul-covers und
machte sie mit ihrer oft gebrochenen, manchmal fast "quakenden"
stimme zu den ihren.
sie bevorzugte die heimelige atmosphäre der folkclubs und mied
aufnahmestudios, da musik für sie etwas intimes war. als halb-
cherokee indianerin hatte sie eine andere lebenseinstellung.

ihre (schlußendlich) erste veröffentlichung im jahre neunundsechzig
"it´s so hard to tell who´s going to love you the best" wird während
einer spontansession in fast einem stück aufgenommen und vorerst
ohne ihr wissen veröffentlicht. für den zweiten und letzten output
"in my own time" ging sie aber doch in die bearsville studios in wood-
stock. während 6 monaten, auch bedingt durch gesundheitliche/phys-
ische probleme, wurden lieder wie der Percy Sledge hit "when a man
loves a woman", die Paul Butterfield komposition "in my own dream",
oder der motownsong "how sweet it is" mit verschiedenen gast-
musikern eingespielt.
es folgte eine europatournee im vorprogramm von Santana und eine
promotour für das 1971 auf den markt kommende album, welches
einen achtungserfolg verzeichnen kann. an einer dritten veröffent-
lichung soll gearbeitet werden, doch KAREN ist der ganze "rummel"
zuviel, sie taucht unter, zieht sich in ihr schneckenhaus zurück und
betritt nie mehr ein aufnahmestudio.
was bleibt sind ihre interpretationen. musik die so zart, weich und
berührend ist, als würde man von ihr im arm gehalten und in den
schlaf gesungen werden.
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der schallplattenfreund

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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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