Sonntag, 15. Januar 2012

Das Beste Aus `11 / Teil 2

die nummer 1 in österreichs filmpalästen war 2011 "the hangover part II". ist dies nun ein hinweis auf das kinosterben, den komatösen zustand der besucher/innen oder meinen derangierten geschmack? denn ich konnte mich über diesen zweitaufguß nur bedingt amüsieren. kam mir vor, wie wenn jemand einen witz erzählt, alles lacht, er/sie geht nach hinten, zieht sich um, kommt wieder auf die bühne und erzählt das ganze nochmals. wahrscheinlich kommt der dritte teil davon in 3d, nach dem motto - join the party. da gucke ich dann lieber ins ofenrohr. aber in zeiten von sparpaket sowie schuldenbremse wird auch in der traumfabrik der gürtel enger geschnallt. so liegen second & third parts, spin-offs als auch remakes im trend, weil die leute anscheinend vertrautes bevorzugen und für die studios ist es meist ohnehin rentabler. traurigerweise sind streifen ohne happy end bzw. mit offenem oder interpretierbarem ende uninteressant für den großteil des publikums. da muß im notfall eben letztlich gekünstelt werden, damit alles seine ordnung hat. auf der anderen seite werden immer weniger soundtracks veröffentlicht. egal ob compilation oder score. so manches wird nicht mal mehr als download feilgeboten. angebot & nachfrage regeln dies wohl untereinander. im fernsehen dominieren serien, doku-soaps, castingshows als auch reportagen mit themen von straßenstrich bis zu wanzen in der urlaubsmatratze . da lobe ich mir dvd wie blue ray, beziehungsweise mache auch genre mal auf retro und ziehe ein altes vhs-band durch - that´s entertainment.
nun wird es aber zeit für den zweiten teil der jahresabrechnung, den höhepunkten des filmjahres 2011, aus sicht der (veröffentlichungs-) region hinterm mond;


film des jahres:
black-swan
BLACK SWAN
"it was perfect", waren die letzten worte dieses films
und sie brachten die sache auf den punkt. regisseur
Darren Aronofsky, der schon mit seiner vorigen arbeit
("the wrestler") erfolgreich den bedingungslosen, schmerz-
haften (einzel-) kampf um erfolg in szene setzte, leitete
hier mindestens ebenso erfolgreich ein (noch) großartig(er)es
ensemble. die handlung zeigt die dunkle seite einer strahlenden
aufführung, verfilmt als beklemmendes szenario. der weg zu
anerkennung und applaus ist mit einem dornenteppich
ausgelegt. qual wie selbstaufgabe dient als mittel zum
zweck, die grenzen verschwinden.
knapp dran:
Four Lions
The Adjustment Bureau


dvd des jahres:
unthinkable
UNTHINKABLE
die welt ist im arsch, weil wir es sind bzw. wir sind zu
jenen geworden, von denen wir uns immer gefürchtet
haben. gibt es überhaupt ein leben nach der sich wie
eine seuche ausbreitenden paranoia? Gregor Jordan
dirigierte ein dramatisches, spannendes, politisches,
realitätsnahes kammerspiel, das zu 90% in einer alten
schule spielt. mit guten ideen, den richtigen leuten sowie
einer vision, ist das drumherum zweitrangig.
knapp dran:
The Whistleblower
Territories


regisseur des jahres:
source-code
DUNCAN JONES für Source Code
der ehemalige werbefilmer, welcher bei geburt mit dem
namen Zowie Bowie gebrandmarkt wurde, lieferte mit
seinem zweiten (lang-) film zugleich den zweiten knüller
ab. verfilmte abermals die total abgefahrene, wenn auch
nicht einzigartige, story. jedoch immer gut verarbeitet,
interessant gestaltet und die richtigen darsteller in den
idealen blickwinkel gesetzt. hat seinen unverkennbaren
stil. für all jene, denen "moon" zu langatmig war, drückte
er hier auf die tube.
knapp dran:
Woody Allen für "midnight in paris"
Spike Jonze für "scenes from the suburbs"

schauspielerin des jahres:
portman
NATALIE PORTMAN für Black Swan
schon bei ihrem debüt "léon" war talent sowie ausstrahlung
klar erkennbar. was sie wirklich draufhat, zeigte sie in
"black swan". schon lange vor drehbeginn geißelte sich
die ausgebildete tänzerin mit beinhartem training plus
einer eisernen diät. daraus resultierte die Oscar-gewürdigte
darstellung der ballerina "nina". dem sinnbild von angst -
geistiger, seelischer, körperlicher - und jeder mensch um
sie herum, kommt einem nadelstich gleich. den rest besorgt
sie sich selbst und man leidet mit ihr. fiel heuer bei uns auch
im früher abgedrehten drama "brothers" positiv auf.
knapp dran:
Hailee Steinfeld für "true grit"
Jennifer Lawrence für "winter´s bone"

schauspieler des jahres:
bale
CHRISTIAN BALE für The Fighter
okay, Mark Whalberg leistete die körperliche arbeit für
den film, auch im vorfeld, doch die schauspielerische
anerkennung, herausragend aus einem gediegenem team,
gebührt Bale. zu stottern hatte er nicht notwendig, hätte
nicht mal zu sprechen gebraucht, alleine die mimik war
auszeichnungswürdig - wenn auch nicht für alle ersichtlich.
bewies in diesem, auf wirklichen ereignissen beruhendem
boxerdrama, abermals sein potential. stets abrufbar, sofern
er nicht in figuren- wie drehbuchbedingte formen gepreßt
wird.
knapp dran:
Mel Gibson für "the beaver"
Rhys Ivans für "mr. nice"

soundtrack des jahres - score:
simon-werner
SIMON WERNER A DISPARU - Sonic Youth
aus den von ihnen komponierten soundstücken für diesen
streifen von Fabrice Gobert, machten die indie-rock-veteranen
in nachbearbeitung einen gesamten longplayer. der gewohnte
bandsound ist unverkennbar. hier jedoch instrumental, (noch)
experimenteller, zurückhaltender mit ambient-einfluß und
teils auch düster als gewohnt.
knapp dran:
Red, White & Blue - Richard Chester
The Girl With The Dragon Tatoo - Trent Reznor, Atticus Ross

compilation:
hangover
THE HANGOVER PART II - Various Artists
belegt abermals, daß auch ein mäßiges werk eine gute
musikuntermalung haben kann und umgekehrt. diese
hier wertete definitiv den film auf. eine party-zusammen-
stellung, wobei für jeden geschmack etwas geboten wird.
es gibt Danzig, Billy Joel, Deadmau5, Curtis Mayfield und
andere. einzig Mike Tyson fällt aus dem programm. bei ihm
ist man unsicher, worin das kleinere übel liegt - von ihm eins
auf die schnauze zu bekommen oder seinem gesang zu lauschen.
knapp dran:
The Help - various artists
Real Steel - various artists

filmische enttäuschung des jahres:
sucker-punch
SUCKER PUNCH
während der ersten ca. 13 minuten, glaubte man bereits den
film des jahres zu sehen, erinnerte irgendwie an "sin city".
dann kam plötzlich, völlig unnötig, eine zweite, weniger
beeindruckende handlungsebene dazu und man hatte das
gefühl, aus einem super traum gerissen worden zu sein.
gerade als man sich mit der gredämpften euphorie zu
arrangieren begann, tauchte auch noch ein dritter
handlungsstrang auf. dieser entbehrte nun jeglicher
grundlage und zielte scheinbar auf gamer sowie konsolen-
freaks ab. als außenstehender sehnte man nur mehr das
ende herbei.
knapp dran:
Thor
Green Lantern
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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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