Todesfolge

also wie allgegenwärtig der tod ist, wird uns täglich vor
augen geführt. keiner ist verläßlicher als er und wer
hatte ihm nicht schon als ungeliebten gast in trauter mitte?
wenn jemand prominenter stirbt, dann halten, je nach
bekanntheitsgrad, mehr oder weniger leute den atem an.
die medien haben für ein paar tage, abhängig was sie/er
an geschichten hergibt, etwas zu berichten und die betrof-
fenen dienstgeber bzw. firmen zeigen ihre trauer in der
flucht nach vorne - sprich veröffentlichungspolitik. das
gewisse etwas kommt noch dazu, wenn der grund des
ablebens zweifelhaft ist. dies birgt dann eventuell material
für jahrzehnte oder die ewigkeit, in form von artikeln,
enthüllungsbüchern, filmen, dokumentationen, etc. .
Jimi Hendrix´ oder Jim Morrison´s letzte stunden sind
bekannterweise bis heute noch nicht restlos geklärt und
jene von Michael Jackson sind gerichtsanhängig.
aber auch bei ex- Rolling Stones gitarrist wie auch grün-
dungsmitglied Brian Jones sind die hintergründe nie wirk-
lich enträtselt worden. fakt ist, daß eines späten abends
am pool seines anwesens eine kleine, intime party statt-
fand. drogen & alkohol stellten bei ihm für gewöhnlich
das catering dar. zu fortgeschrittener stunde tauchte sein
(ehemaliger) hausmeister auf, den er kurz davor gekündigt
hatte. irgendwie waren beide plötzlich alleine im oder am
becken und kurze zeit später fand man Brian leblos im
wasser treibend. tod durch ertrinken im suchtgiftrausch,
war die offizielle ursache. angeblich soll der verdächtige,
welcher nie belangt wurde, am eigenen totenbett die tat
gestanden haben.
auch punklegende Johnny Thunders´ ableben in einem
new orleanser hotel, erhitzt fast 20 jahre später noch die
gemüter von verwandten, freunden und manchen fan.
Johnny verließ abends die unterkunft und kehrte zu
später stunde angeblich in begleitung eines unbekannten
zurück. am nächsten tag fand ihm das personal leblos in
seinem verwüsteten als auch durchsuchten zimmer.
die polizei protokollierte einen selbstverschuldeten tod
durch mißbrauch von drogen. bemühungen, durch neue
zeugen plus fakten, eine neuerliche untersuchung zu er-
wirken, ließen die ordnungshüter kalt. die flut hat die
wahrheit wohl für immer zu grabe getragen.
soulgoldkehle Sam Cooke stieg einst mit einer flüchtigen
bekannten in einem billigen motel ab. kurz danach ver-
schwand diese mit seinem gesamten hab & gut. der auf-
gebrachte, nur mit unterwäsche bewaffnete sänger bezich-
tigte die besitzerin der mittäterschaft. diese streckte ihm
mit drei schüssen nieder und rammte ihm zur absicherung
noch einen eisenstil in den körper. die untersuchung des
vorfalls ergab notwehr. seine hinterbliebenen erfuhren
nie den wahren background.
"i fought the law", mit dieser Sonny Curtis komposition
hatten The Bobby Fuller Four 1966 ihren ersten, richtigen
hit. "and the law won" hießt es im song weiter - nun, irgend-
wer gewann bestimmt, nur war es keineswegs der sänger,
gitarrist & namensgeber dieser formation. ihm fand man
eines morgens, in der auffahrt seines hauses im inneren
des eigenen wagens, tot auf. er hatte blutergüsse, knochen-
brüche, war in benzin getränkt und hatte diesen auch in
der lunge. polizeibericht als auch obduktion ergaben selbst-
mord, keine anzeichen eines gewaltsamen todes. hinter
vorgehaltener hand wurde gemunkelt, daß er der geliebten
eines mafiosi zu nahe kam.
Michael Menson, gründungsmitglied des britischen urban
dance acts Double Trouble, hatte diesen tatsächlich. er
wurde eines nachts in einer londoner gasse von passanten
in flammen stehend vorgefunden. er starb zwei wochen
später im spital. laut eigenen angaben wäre er von einer
gruppe mit benzin übergossen und angezündet worden,
doch die exekutive, ohne ihm je offiziell befragt zu haben,
diagnostizierte (versuchter) selbstmord. als die zeitungen
später die geschichte aufheizten, setzte scotland yard ein
ermittlungsteam darauf an. man fand schlußendlich die
schuldigen, fehler wurden eingestanden und der fall wurde
zu mord.
so sieht man, daß auch der tod seine tücken haben kann und
mitunter nicht nur trauer sondern auch ein gerüst aus
schier unerklärlichen fragen zurückläßt. nicht immer
greift der vielgerühmte "promibonus".
turntable - 31. Okt, 15:35