Rentnergang

daß ehemalige musikgrößen oder auch zwerge, die im
hohen alter noch auf der bühne stehen oder sitzen können,
nun nochmals auf tour gehen, ist ohnehin bekannt. wenn
man diese künstler/innen dann live oder auch als mitschnitt
beim werken sieht, trennt sich im rahmen der darbietung
schlußendlich die spreu vom weizen.
bei manchen ist es fast peinlich zuzusehen und man frägt
sich, was einem/r da einst so gefiel? wahrscheinlich wurde
ein genereller mangel an talent damals geschickt überspielt,
was mittlerweile nicht mehr möglich ist. andere jedoch, die
haben immer noch (etwas) feuer, verströmen weiterhin teile
von magie, wissen immer noch das publikum zu binden,
auch ohne blöde standardsprüche.
doch alte säcke, die im sinne des abermaligen abkassierens,
nochmals/noch immer durch die gegend hüpfen, gab es ja
schon immer. dies erinnert mich an die frühen 90er, ein
konzert bei dem das line-up aus Joe Cocker, Rod Stewart
sowie Tina Turner bestand. hatte alle damals bereits live
gesehen, doch da dieses trio (infernal) teilweise verbunden
durch management, songschreiber und wie sich herausstel-
te auch begleitmusiker war, plus im falle von Turner &
Stewart ebenso miteinander kollaboriert hatte, erwartete
ich mir doch, außerhalb des strikten programms (jeder für
sich) auch gemeinsames, jenseits des offiziellen ablaufs. denn
dieser event, bei dem ohnehin ein hauch von verwesung
über dem areal lag, war für damalige verhältnisse hoch-
preisig angesetzt und da sollte dem/der geneigten zahler/in
doch auch etwas extra geboten werden. weit gefehlt, diese
acts spielten ihr repertoire programmgemäß herunter,
kamen nur vorbei um ihr geld abzuholen und das ganze
war ungefähr so aufregend wie ein krampf im bein.
seit damals kann ich keinen davon mehr sehen und maximal
ganz alte sachen von ihnen noch hören. lustigerweise touren
alle drei auch heute noch und bringen vereinzelt auch neues
material an den start - wenn sie kohle brauchen. spricht dies
für sie oder gegen das musikgeschäft?
turntable - 3. Okt, 15:05