Sonntag, 5. September 2010

Draufgabe

mojo2


eine bespielte silberscheibe im verbund mit einem (musik-)
journal, ist heutzutage fast obligat und holt kaum mehr
eine/n hu(e)nd/in hinter dem ofen hervor. überhaupt wenn
es jetzt wieder kälter wird. vinyl, als beigabe zu einer zeit-
schrift und dies im cd- bzw. mp3-zeitalter, gab es bereits
beim brititschen NME und das hatten wir auch schon im
deutschsprachigen raum, wo gewissen exemplaren der
druckwerke Musikexpress oder auch Rolling Stone, ebenso
7-inch singles beilagen.
dieses monat setzt die graue eminenz unter den u.k. monats-
musikzeitschriften - Mojo - noch einen drauf. denn sie ver-
treibt teile ihrer auflage mit einer langspielplatte, welche
im verbund mit dem magazin (als collector´s edition), ähn-
lich einer doppel-lp, in ausklappbarem cover untergebracht
ist. zu hören gibt es, wie bei der herkömmlichen ausgabe
mit compact disc, "let it be revisited". eine neuinterpretation
des letzten albums von The Beatles, der lieblingsband der
redaktion. zwölf künstler, so unterschiedlich wie Judy
Collins, The Jim Jones Revue oder Phosphorescent, hauchen
den elf songs der urfassung ("one after 909" wurde doppelt
verbraten) neues leben ein.
das 1970 veröffentlichte original der pilzköpfe war seit
jeher, aufgrund der (nachträglichen) produktion durch
den schon damals zwischen genie & wahnsinn tänzelnden
Phil Spector, umstritten, auch in den eigenen reihen. auf-
nahmetechnisch eigentlich der vorletzte The Beatles long-
player, doch nach mehreren hundert studiostunden, die
teilweise auch mitgefilmt wurden und in einem zur legende
gewordenen live-auftritt am dach des Apple-gebäudes mün-
deten, landete man, arbeitsmäßig als auch zwischenmen-
schlich, in einer sackgasse. die bänder wurden abgelegt,
man brauchte luft, das management wurde gewechselt
und um finanziell wieder auf kurs zu kommen, ging die
gruppe nach einer pause für eine letzte zeit in die Abbey
Road studios und spielte den nach dem studio benannten
bestseller ein.
anschließend war der kuchen eigentlich gegessen, doch da
gab es ja noch diese bänder. wo der vierer satt hatte, wollte
die plattenfirma mehr. John Lennon brachte somit Phil
Spector ins spiel, den er bewunderte und dieser sollte sich
um das verbliebene material kümmern. heraus kam be-
sagte lp und ein anschließend kochender Paul McCartney,
der sich schlußendlich mit dem `03 veröffentlichten "let
it be... naked" rächte.
mit den Mojo-versionen hat Spector nichts mehr zu tun.
er sitzt wegen mordes im gefängnis und bringt dort den
wärtern das pfeifen bei. auch ein anderer Beatles-fan hat
sich bereits bei ihm, zwecks erwünschten gedankenaus-
tausch, gemeldet. der seit jahrzehnten einsitzende Charles
Manson, doch dieser ist selbst dem schrägen Phil zu durch-
geknallt.
vom umschlag der nummer 203 dieser monatsschrift
gucken natürlich die fab four (dies übrigens mindestens
zwei mal pro jahr) und ein McCartney exklusiv-interview
wird ebenso angepriesen. aber was soll onkel Paule auch
machen, wenn die alle immer wieder die alten geschichten
hören wollen? Ringo bringt es eben nicht so gut rüber, oder
kann sich nicht mehr voll erinnern und sonst ist keiner
mehr da, der ihm die arbeit abnimmt. Yoko Ono´s sicht
der dinge ist nicht unbedingt der grobe heuler.
erhältlich ist die auf 1000 stück limitierte spezialausgabe
im königreich sowie in den staaten in ausgewählten läden.
alle anderen konnten es via website probieren, jedoch ist
ebendort die ware bereits vergriffen. es gibt eine warteliste,
sollte etwas retourkommen, doch die chancen sind minimal.
die nächste anlaufstelle wäre E-bay.
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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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