Erwartungshaltung

was kann man sich erwarten, von einer neuen band,
unbeschriebenen autor(in), unbekannten filmcrew?
um dem weizen anstelle des spreus zugehörig zu sein,
sollten sich die protagonisten zumindest irgendwie von
den anderen, am markt befindlichen, unterscheiden.
sollten im idealfall fähig sein, das heben der einen oder
weiteren augenbraune auszulösen.
wer braucht wirklich die x-te indiegroup, welche nach
ähnlichem strickmuster musik fabriziert, wie die meisten
vor ihr und noch tausende danach, ohne sich gravierend
abzuheben? oder abermals eine singer/songwriterin, die
ihre selbstvertonten weisen, zwar schön aber unspektakulär
vorträgt? romane die den handlungsablauf nach fünf seiten
bereits erahnen lassen, weil sie sich der handelsüblichen
schemen bedienen oder schablonenhafte filme, mit den
herkömmlichen, unter dem gefrierpunkt liegenden,
schauspielerischen leistungen. von dem großteil der fernseh-
serien oder soaps ganz zu schweigen. sie wirken anregender
auf den darm als das hirn.
andererseits ist dutzendware leicht produziert und kommt
anscheinend bei der masse bestens an. welcher konsument
will heute noch grenzen überschreiten oder geschmacklich
etwas riskieren? die verlage, fernsehsender, filmunter-
nehmen oder plattenfirmen stecken ihr geld am liebsten in
erprobtes, bewährtes sowie fortsetzungen. für außergewöhn-
liches ist nur schmales budget vorhanden - dafür wird dann
dann doppelt gefeiert, wenn solches abgeht.
doch ich möchte angesprungen, gepackt, eingenommen
sowie verstört zurückgelassen werden. nicht etwas konsu-
mieren, daß bei dem einen ohr rein- und beim anderen
wieder rauskriecht, ohne sinne oder nerven zu berühren.
gerade in der zweiten saisonhälfte kommt mir eigentlich
ziemlich viel belangloses daher. es scheint als wäre das jahr
bereits im ersten teil "passiert". oder werde ich nur immer
abgestumpfter?
turntable - 8. Nov, 17:52