Planlos

sehe es durchaus als erwünschte serviceleistung, wenn in
einer konzertlokalität die "running order" (ablaufliste) aus-
gehängt wird. so sieht man generell wer, wann, eventuell
wo musiziert, sowie ende und falls nötig (für statistiker)
schreibweise der künstler. noch besser wäre, könnte man
diese informationen, vor allem den zeitplan, vorab im
internet einsehen. doch die angaben dort sind fast immer
08/15 bzw. allgemein, selten individuell. die möglichkeiten,
welche diese technik bietet, werden, bewußt oder unbewußt,
für diese zwecke nicht ausreichend genützt.
am schönsten jedoch wäre, würden die am auftrittsort
plakatierten daten der realität entsprechen. man hat
manchmal das gefühl, sie entstammen dem kaffeesatz
oder einer kristallkugel.
klar können mal technische probleme auftreten, die derart
gravierend sind, daß sie den beginn verzögern. doch dies
ist eher selten der fall. auch wäre möglich, daß sich die
protagonisten bei der anreise verspäten, jedoch erfolgt
diese normalerweise mehr als rechtzeitig. was sind nun
die gründe für die oftmaligen verspätungen - ignoranz,
größenwahn, mißmanagement?
da wurde eventuell das take-away-menü nicht rechtzeitig
geliefert und ungefüttert will mann/frau nicht auf die
bühne. die stimmung sei trotz stimulanzmittel noch nicht
ausreichend oder die sternschnuppe hat die krise. eventuell
muß auch noch eine sportübertragung zu ende verfolgt
werden. bei größeren veranstaltungen wird man als publi-
kum nun mit endlosen tests der instrumente sowie mikro-
phone genervt. check - one - two - two - two - check - one.
obwohl die künstler nachmittags ohnehin ein paar takte
zwecks einstellungen zum besten gaben. gerade nach solch
schier endlos dauernden umbauarbeiten, gibt es dann schon
nach dem zweiten song im programm die ersten probleme.
bei kleineren konzerten wird der/die geneigte besucher(in)
einfach mit den "greatest hits" des mischpultpersonals
berieselt, bei null bühnenbewegung.
jedoch muß man schon froh sein, wenn der act schlußend-
lich überhaupt erscheint. denn ich habe auch schon erlebt,
daß man den nichtauftritt des headliners erst erfuhr, als
dieser an der reihe gewesen wäre, oder wegen ungereimt-
heiten mit dem veranstalter wieder abreiste. da hilft einem
dann die ganze "running order" nichts.
turntable - 1. Nov, 22:35