Zusammenspiel

bei den Ramones waren die songs alle irgendwie nach
dem gleichen muster gestrickt - 1,2,3,4 und ab ging
die post. von AC/DC kann man ohne groß nachzudenken,
eine lp an die andere reihen und der sound von The Cure
beziehungsweise The Fall hat sich über die jahre auch
kaum geändert. dies finden die einen jetzt gut, doch die
anderen weniger originell. es gab natürlich auch künstler
wie Frank Zappa, Elvis Costello oder (mit einschränkung)
Sinéad O´ Connor sowie David Bowie, die ihren stil mehr-
fach abwandelten. bei weiteren wiederum hätte man sich
gewünscht, sie wären ihrer linie treu geblieben.
aber wenn ich mir einen longplayer kaufe, erwarte ich
doch eher eine einheitliche richtung und diese sollte beibe-
halten werden. nicht aus jedem dorf einen hund, wie der
volksmund zu sagen pflegt. denn ich sehe das album als
gesamtwerk und nicht als sparbüchse für ideen.
wenn es nach der plattenfirma geht, wäre wohl eine hit-
single, welche den markt öffnet, eine ballade plus die eine
oder andere coverversion der idealfall. anfang der 80er
war eine reggaenummer auf der langspielplatte für die
breitere publikumswirkung ebenso vonnöten. doch wenn
ich mir ein album durchhöre, möchte ich nicht das gefühl
haben ich lausche dem radio, wo versucht wird, soviel
bedürfnis wie möglich abzudecken. es muß ja kein konzept-
werk wie "tommy" von The Who, Green Day´s "american
idiot" oder Emerson, Lake and Palmer´s "pictures at an
exhibition" sein, bloß ein stilistischer faden wäre für
meinen geschmack wünschenswert.
wenn einem der sound eines tonträgers gefällt und dieser
beibehalten wird, dann stehen die chancen gut, daß man
den output als ganzes mag. es muß ja nicht jeder musiker
den eingangs erwähnten acts nacheifern, doch kontinuität
innerhalb einer arbeit ist mir persönlich angenehmer.
natürlich gibt es genug leute die widersprechen würden,
aber sind diese überhaupt am gesamtbild interessiert?
oder sind es jene, welche sich anschließend die lieblings-
tracks auf den mp3-player laden und die cd für immer
ablegen bzw. gleich weitergeben sowie im extremfall gar
nicht erst kaufen? was wiederum zum momentanem
schreckgespenst in form von "tod des albums" passen
würde.
jeder will nur mehr die singles, greatest hits oder gar eine
ultimate collection. jedoch genau dieses spielt sich am ehe-
sten tot, wurde so oft eingesetzt, daß man bei den eröff-
nungsakkorden bereits kopfweh bekommt und es erst nach
jahren wieder verträgt. das nichtausgekoppelte material,
welches mit dem airplay-stoff harmonisiert, ist teil des
ganzen sowie der rahmen des gesamtbildes. die wahre
substanz eines musikers zeigt sich nicht an den charts-
platzierungen sondern an der "füllmasse". nur paßt dies
eben schlecht in unsere schnellebige zeit in der alles
komprimiert sein muß.
turntable - 5. Jul, 15:18