Sprachbarrieren

meiner-einer kauft sich die tickets für konzerte meist rechtzeitig,
um dann nicht vor dem "ausverkauft-schild" zu stehen. wenn ich
lese, daß dieser oder jener act kommt, besorge ich mir bis zu vier
monaten vorab die karten, um enttäuschungen zu vermeiden. die
kommen am ende nie wieder, oder in eine größere location, wo
dann das gesamterlebnis dürftiger ausfällt. je intimer desto besser.
zuletzt hatte ich einige zeit im voraus die billetts für The Rascals -
da war dann der clubgig nur zu ein drittel voll - oder Fleet Foxes -
die halle war halb leer - das konnte ich dann fast nicht glauben.
diese bands rollen gerade richtig an, haben dieses jahr tolle debüts
abgeliefert. The Rascals sänger Miles Kane ist nebenbei noch teil
der beeindruckenden Last Shadow Puppets, die Fleet Foxes wieder-
um hauchen harmoniegesängen à la Crosby, Stills, Nash & Young
oder The Mamas & The Papas neues leben ein - und kaum wer geht
hin.
dafür waren die auftritte von Kettcar (obwohl heuer bereits mehr-
fach präsent), Tomte (immer wieder zugegen) sowie Peter Fox
(mit oder ohne Seeed anscheinend eine bank) schon lange vorher
ausverkauft.
ist deren musik soviel besser und ich höre es nicht, oder liegt es
an der verständlicheren sprache und der damit besseren identi-
fikation des geneigten zuhörers? von garantierten verkaufserfolgen
wie Die Toten Hosen als auch Die Ärzte gar nicht zu schreiben,
diese sind längst etabliert. haben somit auch eine großzahl an fans,
welche einen auf dauerabo machen. doch dieses stammpublikum
muß auch erst erspielt werden und ohne sprachbarrieren geht dies
wohl leichter.
The Beatles wußten schon, warum sie lieder auch in deutsch auf-
nahmen bzw. Peter Gabriel ganze alben in dieser sprache veröf-
fentlichte. oft wurde dabei auf biegen & brechen gereimt.
in den 80ern waren auch deutsche textbeilagen sowie songtitel
ein beliebtes marketingmittel. heutzutage können die anglo-amerika-
nischen künstler maximal mit ein paar worthülsen in der landes-
sprache punkten.
turntable - 30. Nov, 13:29