Marktkontrolle

TOM WAITS, der exzentrische liedermacher mit der reibeisen-
stimme, absolviert derzeit mit 5-köpfiger begleitband eine
seiner seltenen tourneen.
nachdem er bereits 13 konzerte in den vereinigten staaten
hinter sich gebracht hat, beehrt er nun europa. mit seiner
"glitter and doom tour" machte er bereits in san sebastian,
barcelona, milan sowie prag station. heute und morgen be-
spielt er paris, den abschluß bilden edinburgh als auch dublin.
keine auftritte in england, deutschland, holland, schweiz und
leider auch nicht österreich.
die tickets waren rasch vergriffen. trotz der eigenwilligen art
der vergabe. um schwarzhändlern keine chance zu bieten gab
es pro person nur zwei tickets, welche mit dem namen des
käufers plus dem der begleitung versehen wurden. am einlaß
ist ein lichtbildausweis erforderlich. stimmt die inschrift nicht mit
der legitimation überein, wird der eintritt verwehrt. hat man für
jemanden eine karte (mit-)besorgt und jene(r) ist verhindert,
verfällt das zweite billett, denn eine weitergabe ist nicht möglich.
bei solch raren live-gelegenheiten wandern normalerweise bis
zu 20% des vorverkaufs in den schleich- sowie zwischenhandel,
um infolge mit überhöhten preisen weiterverkauft zu werden.
diesem problem wollten künstler & management entgegenwirken.
auch gegen die "legale" preistreiberei im zuge der kalkulation ver-
suchte man vorzugehen und legte einen grundpreis, zu dem nur
service- + beitungsgebühr aufgeschlagen werden dürfen, fest.
kann nur von vorteil für den konsumenten sein wenn versucht
wird der preisspirale bei konzertkarten ein ende zu setzen.
vielleicht entdecken ein paar andere musikanten auch noch diese
möglichkeiten. andererseits sind die top-konzerte dann wahrschein-
lich noch früher ausverkauft.
turntable - 24. Jul, 23:53