Rockemissionen

passend zur aktuellen diskussion über schadstoffe und
deren auswirkungen auf umwelt sowie klima, gibt es eine
statistische berechnung des Edinburgh Centre For Carbon
Management über RADIOHEAD´s "hail to the thief tour 03/04".
während der 12-monatigen dauer wurde sie nicht nur von
über 500 000 fans besucht, auch haben diese durch fahrten
zu und von der veranstaltung über 5000 tonnen co2 verur-
sacht. die band selbst flog ungefähr 50 000 meilen durch die
weltgeschichte, macht in summe weitere 54 tonnen. als drauf-
gabe wurden noch 1.6 millionen cds des betourten albums pro-
duziert, welches einem gegenwert von über 2000 tonnen ent-
spricht. ergibt eine gesamtbelastung von über 7500 tonnen co2
auch für nicht-radiohead-fans.
um selbiges auszugleichen müßte man mindestens 50 000 bäume
mit einer lebensdauer von 100 jahren pflanzen.
österreich konnte den großteil dieser belastung abwehren, da die
band bis jetzt immer einen bogen um uns gemacht hatte. geht es
nach sänger Thom Yorke, wird sich daran nichts ändern. er ist
im u.k. für seine umweltaktivität bekannt und ließ sich einst von
Friends Of The Earth für eine kohlendioxydkampagne einspannen.
somit knabbert er nun doppelt an diesem problem. ein abbruch der
touraktivitäten ist eine möglichkeit, welche ihm persönlich wahr-
scheinlich gar nicht so ungelegen kommen würde.
das ganze ist natürlich kein "einzelschicksal". 1997 finanzierte ex-
Clash-sänger Joe Strummer einen wald namens "rebels wood"
auf der isle of skye um seine tourneen und tonträger zu egalisiern.
Coldplay, Pink Floyd oder die Foo Fighters taten es ihm im laufe der
zeit gleich. hilfreich dabei ist die Carbon Neutral Company, eine
umweltorganisation von der insel, welche auch in solarkraftprojekte
für die Rolling Stones, Massive Attack und KT Tunstall aktiv war.
das u.s. äquivalent ist NativeEnergy, es ist unter anderem für REM,
Pearl Jam oder der Dave Matthews Band tätig gewesen. oder
auch Rock The Earth, sie haben seit ihrer gründung in 2001 mehr
als 2000 künstler wie z.b. Grateful Dead, Jack Johnson oder Bon
Jovi beraten.
die zukunft des rock `n´ roll sind biodiesel, elektrobetriebene tour-
busse, kleinere von stadt zu stadt tourneen, vor ort angemietetes
equipment und wahrscheinlich die cd via musikdownload am
merchandisestand.
spätestens bei letzterem habe ich dann den blues.
turntable - 9. Mär, 23:40