der schallplattenfreund (jede scheibe hat zwei seiten)
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jede scheibe hat zwei seiten
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2013-08-26T22:37:46Z
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1
2000-01-01T00:00:00Z
der schallplattenfreund
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Sperrstunde
http://vinylbox.twoday.net/stories/233327944/
dieses blog ist randvoll mit leeren sprüchen, hat jegliche speicherkapazität ausgereizt oder wie mir vom server so treffend vermittelt wird - <i>du hast deinen zur verfügung stehenden plattenplatz überschritten</i>. aber dies ist gut & recht, denn nach (mit heutigem datum) 2863 tagen online, hat die kacke ohnehin ausgedampft. einzig der weg richtung phrasendrescherei oder abteilung aufgewärmter witz wäre noch frei. <br />
nachdem ich einst in einer E-Media zeitschrift las, wie man so ein web-log idiotensicher aufstellt, begann ich hier, ohne besonderes ziel, mit dem schreiben über musik und was so dazugehört, aus der sicht eines (damals) hoffnungslos antiquierten schallplattenfreundes. wollte jedoch nicht der lobhudelei frönen, sondern, gewürzt mit einem schuß ironie sowie ein paar lauwarmen späßen als dekoration, die mir eigene, kritische sichtweise vertreten. wenn dies für manche mitunter zu ausgeprägt rüberkam, dann sei hier erwähnt, daß ich die härteste kritik stets für mich selbst aufspare. jedenfalls gab es auf mein erstes posting umgehend feedback einer gleichfalls analog-präferierenden bloggerin, was mich wiederum zum weiterschreiben animierte. <br />
so wurstelte ich eben dahin, anfangs unregelmäßig, danach in fixen zeitabständen, um das chaos zu formieren. versuchte die themen abwechslungsreicher zu gestalten und mitunter an aktuelle ereignisse anzupassen. die inhalte wurden ausführlicher, die artikel länger, der aufwand größer. auch kamen wöchentlich aktuelle empfehlungen dazu. infolge setzte ich mir das ziel, den verfügbaren blog-space aufzubrauchen und anschließend wieder abzutauchen, bevor ich es mir in der geistigen hängematte gemütlich machen bzw. auf autopilot umschalten konnte. schließlich war die maximale speicherkapazität erreicht, aber teilweise mit bildern aus alten, (nicht mehr) aktuellen empfehlungen. um keine halben sachen zu hinterlassen, löschte ich diese sowie zukünftige laufend, drückte die maustaste nochmals ordentlich durch und surfte der web-log-grenze entgegen. nun ist es soweit, stehe vor der wand mit aufgeklebtem horizont, welche die unendliche weite des netzes dokumentiert. mußte sogar zwei bis drei, zu betagten beiträgen gehörende, images entfernen, damit ich den jahresrückblick ordentlich durchziehen konnte. <br />
klar wäre es möglich noch mehr zu löschen, doch dies würde einer schlange, die sich selbst auffrißt oder einem buch, dem man vorne seiten entnimmt, damit man hinten noch etwas anfügen kann, gleichen. will wirklich keine/n meiner geneigten leser/innen enttäuschen, doch dies ist meine einzige korrekte ausstiegschance. mache es mir ohnehin nicht leicht, aber wann sollte es sonst sein? irgendwann, mittendrin, grundlos, belanglos, kreditlos? die arbeit am nächsten beitrag beginnt, überzogen ausgedrückt, nach dem schlußpunkt des letzten, sollte besser sein als beim vorigen, während ich noch, stets dem perfektionismus hinterherhechelnd, mit dem vorletzten hadere. all dem irrsinn zum trotz, kamen dabei (mit diesem) unterm strich 395 beiträge raus. viel mehr wäre ohnehin ein terror-anschlag auf den guten geschmack. darum danke für die gemeinsamen, virtuellen stunden wie erlebnisse und hasta la vista, babies.
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2013-01-13T17:08:00Z
-
Das Beste Aus `12 / Teil 2
http://vinylbox.twoday.net/stories/232607206/
das neue jahr beginne ich am 1. jänner immer traditionell mit dem putzen meiner toilette (es bleibt aber nicht bei einer säuberung per anno), um die neuen 12 monate standesgemäß zu begrüßen. dabei mache ich mir so gedanken über dieses & jenes, schlicht was mir in den 365 tagen zuvor so untergekommen ist. zumeist ist es dabei besser, man betätigt einfach den spülknopf, jedoch ist bezüglich des vergangenem filmjahres trotzdem einiges steckengeblieben. dies wird hiermit nochmals bearbeitet, bevor es im zweiten durchlauf den weg alles ausgeschiedenem nimmt. es waren jedenfalls, nach meiner nase, keine herausragenden 12 filmmonate, aber auch nicht unbedingt schlechte. hatte auch das gefühl, daß die leute wieder mehr ins kino gehen. so benötigte ich um den jahreswechsel herum vier versuche um "skyfall" (in originalversion) zu sehen. die filmindustrie hat alle streaming-sites abgewürgt, mit gutem recht, doch wie wäre es mit eigenen? <i>pay per view</i>, ohne endlos auf gnadenhalber veröffentlichte streifen in unseren breiten zu warten bzw. auf einen dvd-release jahre später, weil nun doch kein start in den lichtspielhäusern erfolgt. bei besserem, konsumorientierterem service kann man sich möglicherweise auch das gejammere bezüglich <i>gefährdete, zukünftige produktionen</i> ersparen. man sieht schon, hier stinkt einiges, doch konzentrieren wir uns lieber auf das positive, das beste aus 2012. bei anklicken der titels, wird man zum jeweiligen trailer verbunden.<br />
<br />
<br />
film des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="cloud-atlas" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/cloud-atlas.jpg" /><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=BFeRC1qJS_w">CLOUD ATLAS</a><br />
The Wachowski Brothers (nunmehr brother & sister) <br />
fabrizierten in gemeinschaft mit Tom Tyker eine atem-<br />
beraubende hochschaubahn-fahrt durch epochen, hand-<br />
lungsstränge, figuren wie empfindungen, die man wohl<br />
zwei- bis dreimal mitgemacht haben muß, um die gesamte<br />
bahnbreite ausgelotet zu haben. die handlungsebenen<br />
wechselten mitunter so schnell, daß einem/r die augen aus-<br />
trockneten. die angesprochenen drehten einfach, jede einheit <br />
für sich, was ihnen vorschwebte, warfen alles in einem topf <br />
und machten ein omelette surprise daraus. das ganze wirkt <br />
dann wie eine mischung aus "avatar", "the curious case of <br />
benjamin button"und "blade runner". nebenbei bemerkt wäre<br />
es toll, könnte man als special dvd oder blue-ray extra, die <br />
handlungen einzeln abrufen. egal, aufwendig insziniert, <br />
dafür wurde, mehr oder weniger, bei den darstellern/innen <br />
eingespart. die meisten akteure/innen bekleiden mehrere <br />
rollen - die maskenbildner/innen hatten einen full-time job. <br />
ein fest für augen, ohren, hirn.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=rgXrHHeaShM">Drive</a><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=iIJeQNyZ6VE">Prometheus</a><br />
<br />
<br />
dvd / blue-ray des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="les" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/les.jpg" /><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=5BQWdSUotAE">LES LYONNAIS</a> int. titel: A Gang Story<br />
böse zungen mögen hier einwenden, dies sei ein "once <br />
upon a time in america" für arme, doch die handlung <br />
beruht auf wahre ereignisse. die besten geschichten <br />
schreibt eben das leben. in diesem fall basiert das ganze<br />
auf die Bande Lyonnais, welche zwischen 1967 und `77<br />
in der region lyon, frankreich ihr räuberisches unwesen<br />
trieb. die authentizität des abgedrehten wurde durch die <br />
(fragwürdige) anwesenheit von Edmond Vidal, dem über-<br />
lebenden kopf der kriminellen, am set garantiert. regisseur<br />
Olivier Marchal lieferte ein top-besetztes, toll insziniertes,<br />
packendes, actionreiches gangster-epos ab, das sich vor <br />
hollywood-produktionen nicht verstecken muß.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=5FMZDtpMFqk">Blackthorn</a><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=1LGAlyWyoHA">The Divide</a><br />
<br />
<br />
regisseur des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="skyfall" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/skyfall.jpg" /><br />
SAM MENDES für <a href="http://www.youtube.com/watch?v=G2F_MrfdMLE">Skyfall</a><br />
er hauchte der angezählten doppel-null, rechtzeitig zum <br />
50-jährigen berufsjubiläum, wieder leben ein. orientierte<br />
sich dabei etwas an Christopher Nolan´s "the dark knight"<br />
verfilmungen, machte das ganze somit etwas bodenständiger,<br />
ehrlicher, glaubwürdiger, brachte es zurück zu den wurzeln.<br />
setzte den haupt-protagonisten in punkto affären etwas auf<br />
sparflamme, dafür durfte dieser mit frau chefin eine landpartie<br />
unternehmen. übrigens heißen die (jungen) ladies nunmehr<br />
Bond women anstatt girls. als draufgabe verkörperte Javier<br />
Bardem einen bösewicht, der etwas an Hannibal Lecter er-<br />
innerte. da sich der richtungswechsel am regiestuhl offensicht-<br />
lich bewährt hat, könnte man die drehung das nächste mal<br />
eventuell mit David Fincher oder Quentin Tarantino fort-<br />
setzen. <br />
<i>knapp dran:</i><br />
Ben Affleck für <a href="http://www.youtube.com/watch?v=JW3WfSFgrVY">Argo</a><br />
Drew Goddard für <a href="http://www.youtube.com/watch?v=TzoSSEl7-4Y">The Cabin In The Woods</a><br />
<br />
<br />
schauspielerin des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="marilyn" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/marilyn.jpg" /><br />
MICHELLE WILLIAMS für <a href="http://www.youtube.com/watch?v=U_tbnTM7zVE">My Week With Marilyn</a><br />
die in kalispell, montana, u.s.a. geborene, erlangte erste<br />
bekanntheit durch die fernsehserie "dawsons creek" und <br />
legte via rollen in "brokeback mountain" oder "blue valentine"<br />
bereits talentproben ab. diesmal verkörperte sie Norma Jeane<br />
Mortenson, besser bekannt als Marilyn Monroe, dermaßen<br />
gut, daß man ihr die rolle voll abnahm. man dachte sich, so<br />
müsse sie gewesen sein. all die fröhlichkeit, leichtigkeit sowie<br />
überdrehtheit auf der einen seite und das drama, die unsicher-<br />
heit als auch depression auf der anderen, kam durch Michelle´s<br />
mimik wie gestik zum ausdruck. man konnte sich vorstellen, was<br />
die anziehungskraft der dargestellten ausmachte und wäre ihr <br />
wohl selbst verfallen.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
Meryl Streep für <a href="http://www.youtube.com/watch?v=IKPltuiEVJ8">The Iron Lady</a><br />
Morgana Davies für <a href="http://www.youtube.com/watch?v=fhDwv8PBGAk">The Hunter</a><br />
<br />
<br />
schauspieler des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="tinker" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/tinker.jpg" /><br />
GARY OLDMAN für <a href="http://www.youtube.com/watch?v=LPKhWXhiMSw">Tinker Tailor Soldier Spy</a><br />
der geborene londoner bewies abermals, daß er mehr kann<br />
als bloß ein helfer von Batman zu sein bzw. mit Harry Potter<br />
rumzuzaubern. aus einem ensemble welches bewies, wahre<br />
schauspielkunst kommt auch nachhaltig ohne spezial-effekte <br />
oder computer-animationen aus, ragte er heraus. verkörperte<br />
den trockenen, britischen kammerjäger, der den maulwurf be-<br />
sonnen wie beharrlich hinterherjagt und ihn schlußendlich<br />
zur strecke bringt, mit bravour. bewundere ihn schon lange,<br />
doch die letzten jahre versank er zu sehr im beliebigen, wenn<br />
auch zumeist erfolgreichen, mainstream. da blieb seine oft<br />
exzessive darstellkunst auf der strecke.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
Michael Fassbender für <a href="http://www.youtube.com/watch?v=Zh2w0iym0Gk">Shame</a><br />
Gérard Lanvin für <a href="http://www.youtube.com/watch?v=5BQWdSUotAE">Les Lyonnais</a><br />
<br />
<br />
soundtrack des jahres - score:<br />
<img title="" height="75" alt="carter" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/carter.jpg" /><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=SEINUG9Ct0M">JOHN CARTER</a> von Michael Giacchino<br />
der im riverside township, new jersey, u.s.a. geborene<br />
45-jährige ist, trotz seiner relativ jungen jahre, den alten<br />
soundtrack-hasen auf den fersen. diese film-komposition<br />
schrieb der halbe italiener in tradition der alten (klassik-)<br />
meister aus der heimat seiner vorfahren. symphonisch-<br />
dramatisch, treibend, flehend, erlösend. ein fesselnder<br />
(musik-) epos, auch ohne den nicht unbedingt überragen-<br />
den streifen. Giacchino begann mit musik für videospiele<br />
sowie tv-serien ("lost") und war 2012 in unserer region<br />
auch noch mit arbeiten für "ghost protocol", "super 8"<br />
plus einen kleinbeitrag zu "50/50" vertreten. nächstes <br />
jahr rast er mit "star trek into darkness" auf uns zu.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=Wqt5m0OBkjE">Beasts Of The Southern Wild</a> von Dan Romer & Benh Zeitlin<br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=OpffbDjWlog">Haywire</a> von David Holmes<br />
<br />
<br />
compilation:<br />
<img title="" height="75" alt="django" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/django.jpg" /><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=eUdM9vrCbow">DJANGO UNCHAINED</a> - Various Artists<br />
die zusammenstellungen für Tarantino-filme kann man<br />
eigentlich immer kaufen, ist er doch selbst musikfan, da<br />
kommt nichts schlechtes auf den teller. maximal, daß man<br />
einige tracks bereits sein/ihr eigen nennt. auch für seinen<br />
neusten hit hat er wieder in den archiven gewühlt und <br />
arrangierte eine (schlacht-) platte mit musik von spaghetti-<br />
western sowie blaxploitation-streifen plus garnierung mittels <br />
u.a. Jim Croce oder John Legend. der film dazu steht in<br />
unseren breiten kurz davor anzulaufen. mit dieser compi-<br />
lation kann man sich schon mal die ohren spitzen sowie<br />
die augen öffnen.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=b2pjH_dQQDg">Lawless</a> - various artists<br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=XVjhloPB_JI">50/50</a> - various artists<br />
<br />
<br />
filmische enttäuschung des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="cosmopolis" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/cosmopolis.jpg" /><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=dS9jc3BnLRc">COSMOPOLIS</a><br />
ein gefühlloser, sinnloser gehirnfick, nach dem man sich<br />
weder befriedigt noch erleichtert fühlt. der eine/m mit<br />
schalem nachgeschmack sowie geistiger leere zurückläßt.<br />
hätte man sich sparen können! was die schauspielerische <br />
leistung betrifft hat man das gefühl, der demoversion eines<br />
ersten, textlichen durchlaufs in irgendeinem container bei-<br />
zuwohnen, wobei die kulissen nachträglich eingfügt wurden.<br />
es scheint als wären cast & crew auf downers gewesen, beim<br />
zusehen macht sich depression breit. regisseur David Cronen-<br />
berg schrieb das skript angeblich in 6 tagen, man wünschte er<br />
hätte sich mehr zeit gelassen. die filmische aufarbeitung der<br />
geplatzten finanzblase, welche in letzter zeit cineastisch auf<br />
uns einprasselte, war ohnehin nicht zum aushalten. von <br />
Oliver Stone über John Wells bis eben zu Cronenberg. <br />
steckt die kröten in eure socken oder zieht sie euch durch <br />
die nasenflügel, anstatt sie windigen finanzhaien anzu-<br />
vertrauen, jedoch verschont uns mit euren rache-ergüssen.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=eOrNdBpGMv8">The Avengers</a><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=j4eqIV-XMnA">Magic Mike</a>
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2013-01-06T15:54:00Z
-
Das Beste Aus `12
http://vinylbox.twoday.net/stories/232603309/
wieder geht ein jahr vor die hunde. 12 monate rasseln mir beim einen ohr rein und teilweise beim anderen wieder raus. aber so manch gehörtes blieb auch hängen, weil es mehr zu bieten hatte als der durchschnitt. hier mußte jetzt nochmals ein kleiner-maschiges sieb verwendet werden um den teil auszusortieren, der unterhalb zu sehen ist. nach schlaflosen nächten, alkoholexzessen und allem was dazugehört, nervenzusammenbrüchen und schlußendlicher kapitulation konnte eine auflistung erstellt werden, an der ich bereits morgen wohl wieder etwas auszusetzen haben werde. trotzdem, hier ist das beste aus 2012 aus musikalischer sicht. nächste woche folgt die filmische aufarbeitung.<br />
<br />
<br />
album des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="deftones" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/deftones.jpg" /><br />
DEFTONES - Koi No Yokan<br />
das Maya-volk prophezeite für dezember den weltuntergang,<br />
dieser 1989 gegründete, kalifornische new-metal-5er lieferte<br />
bereits im november den soundtrack dazu ab. erstere hatten<br />
unrecht, zweitere lagen genau richtig. hier werden die gehör-<br />
gänge mit baeball-schlägern bearbeitet und die gehirnwin-<br />
dungen mit kreissägen durchtrennt. wer diesen longplayer<br />
mit geschlossenen augen, volles rohr durchhört, wird den <br />
planeten vor seinem/ihrem geistigen auge in sich zusammen-<br />
brechen sehen. mit ihrem siebten werk schließt die band <br />
künstlerisch endlich an das dritte ("white pony", 2000) an,<br />
hat somit nochmals ordentlich die kurve gekratzt. die vinyl-<br />
ausgabe erscheint jedoch erst im jänner. zuerst müssen wohl<br />
mal die downloader/innen versorgt werden.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
Goat - world music<br />
Black Moth - the killing jar<br />
<br />
<br />
song des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="gossip" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/gossip.jpg" /><br />
GOSSIP - <a href="http://www.youtube.com/watch?v=12zPU-8bsTE">Move In The Right Direction</a><br />
die wilden zeiten sind (leider) vorbei, die kanten weggeschliffen,<br />
die produktionen wurden glatter, alles muß rund laufen um so <br />
gut wie möglich in die radiolandschaft hineinzupassen - zu jeder<br />
tageszeit. auch in den cocktailbars soll die musik im hintergrund<br />
laufen können, ohne daß brezeln oder nüsse aus der schale <br />
hüpfen. da bleibt dann album-mäßig nicht mehr viel über, wie<br />
das diesjährige, mittlerweile fünfte, "a joyful noise", beweist. doch<br />
dieser stampfer, der als zweite single ausgekoppelt wurde, ist das<br />
prunkstück eines lauen werks. jene nummer holt eine/m auch <br />
noch auf die beine, wenn beim rest des longplayers bereits die<br />
füße eingeschlafen sind. <br />
<i>knapp dran:</i><br />
Bruno Mars - <a href="http://www.youtube.com/watch?v=e-fA-gBCkj0">locked out of heaven</a><br />
Jack White - <a href="http://www.youtube.com/watch?v=DsixWMdScUI">sixteen saltines</a><br />
<br />
<br />
wiederveröffentlichung des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="nuggets" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/nuggets.jpg" /><br />
NUGGETS - Various Artists<br />
untertitelt "original artyfacts from the first psychedelic era<br />
1965 - 1968" und (selbst-) bezeichnet als <i>something out of<br />
the ordinary</i>, ist ein sammelsurium von (damals) jungen<br />
u.s. rock-bands, welche sich im zuge der <i>british invasion</i> ihrer<br />
wurzeln besannen und erdige, blues- wie soul-beeinflußte,<br />
mitunter durch halluzinogene inspirierte musik fabrizierten, <br />
die infolge als garage-rock bezeichnet wurde. zu späterer zeit<br />
nahm dann die punk-bewegung genau diesen ball auf. Elektra<br />
Records boß Jac Holzman erdachte hierfür das konzept und<br />
spannte musik-experten Lenny Kaye (später Patti Smith Group)<br />
ein um es umzusetzen. das ergebnis wird 1972 als do-lp veröf-<br />
fentlicht und diente als blaupause für ähnlich gelagerte compi-<br />
lations. später wieder mal aufgelegt, auch als erweitertes box-<br />
set und nun wieder als zweifach-vinyl im handel. darauf zu<br />
finden sind u.a. acts wie The Electric Prunes, The Amboy<br />
Dukes, The Thirteenth Floor Elevators oder Chocolate <br />
Watch Band. <br />
<i>knapp dran:</i><br />
T. Rex - electric warrior<br />
Paul Simon - graceland<br />
<br />
<br />
konzert des jahres:<br />
<img title="" height="51" alt="the-cribs" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/the-cribs.jpg" /><br />
THE CRIBS @ Szene, wien<br />
die gebrüder Jarman kommen einmal in 10 jahren bandgeschich-<br />
te nach wien und dann verirren sich gerademal knapp fünfzig<br />
personen, welche die u.k.-rocks-fahne hochhalten, in die lokalität.<br />
dabei wurden vorab noch ticklets verlost! auf der insel stars, bei<br />
uns hätte es wohl noch freibier geben müssen, damit fünf leute<br />
mehr auftauchen. hätte das trio auf den auftritt verzichtet, man<br />
hätte es wohl verstanden, doch die jungs ließen sich nicht beirren,<br />
gaben trotz, oder gerade wegen, der spärlichen kulisse vollgas. kein<br />
lästiges herumgerede sondern den fuß aufs effektpedal und ab ging<br />
es. spiellaune, keine durchhänger, schlag auf schlag, volle vitalität<br />
und (leider) oft übersteuerte vocals. am ende gab es sogar noch <br />
einen instrumenten-salat mit feedback-dressing à la frühe The Who. <br />
ein lebender beweis dafür, daß man auch nach bereits längerer zeit<br />
im geschäft noch ordentlich dampf ablassen kann, anstatt im auto-<br />
pilot-modus dahinzuvegetieren.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
Refused @ Arena, wien<br />
Dirty Beaches @ Chelsea, wien<br />
<br />
<br />
band des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="riot" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/riot.jpg" /><br />
PUSSY RIOT<br />
weder The Beatles noch Led Zeppelin, auch nicht Lady Gaga<br />
oder Robbie Williams waren heuer häufiger wie breiter in der <br />
medienlandchaft vertreten, als dieses mehrköpfige, weibliche,<br />
russische punk-kollektiv. ihr name war deswegen sogar menschen <br />
ein begriff, die vorher meinten, daß pussies bloß streicheltiere<br />
wären. im februar des abgelaufenen jahres protestierten fünf<br />
mitgliederinnen in der moskauer Erlöserkirche mit der darbiet-<br />
ung ihres <a href="http://www.youtube.com/watch?v=ALS92big4TY">"punk prayer"</a> gegen den extrem diktatorischen<br />
führungsstil Vladimir Putin´s sowie die russisch-orthodoxe<br />
kirche, welche seinen wahlkampf unterstützte. dafür wurden sie <br />
von letzterer verdammt und von den handlangern des staatschef<br />
ausgeforscht (drei aktivistinnen), verhaftet sowie vor gericht <br />
gestellt. eine des inhaftierten trios wurde später, nach einspruch,<br />
freigelassen, die anderen beiden verbüßen noch fast zwei jahre <br />
arbeitslager. musikalisch gesehen steht eine ep, bestehend <br />
aus sechs einfach gestrickten, rohen demo-versionen namens <br />
"ubey seksista", im netz zum gratis-download bereit. <br />
<i>knapp dran:</i><br />
Swans<br />
First Aid Kit<br />
<br />
<br />
künstlerin des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="lana-del-rey" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/lana-del-rey.jpg" /><br />
LANA DEL REY<br />
Lizzy Grant, wie sie sich einst nannte, oder Elizabeth Woolridge<br />
Grant, so heißt sie wirklich, war heuer scheinbar everybody´s <br />
darling. lieferte mit "born to die" einen longplayer, sowie mit <br />
songs wie "video games" oder "summertime sadness" songs ab,<br />
die in fast jedes radioformat paßten. dazu wurde sie werbe-<br />
testimonial für den schwedischen bekleidungsriesen H&M<br />
und setzte sich für Jaguar auf die motorhaube. dabei guckte <br />
sie mitunter in die kamera wie ein robben-baby. da mußte man<br />
einfach schwach werden, auch wenn alles manchmal manufaktu-<br />
riert rüberkam. aber sie kann auch anders. im titel <a href="http://www.youtube.com/watch?v=bkb0X4kzOEc">"cola"</a>, von <br />
der nachgeschobenen, lasziv-angehauchten 8-track ep "paradise", <br />
singt sie <i>my pussy tastes like pepsi cola</i> - und hallo, da täte <br />
sich doch schon wieder ein werbedeal auf. da könnte sich dann <br />
der/die geneigte hörer/in während des durchhörens sofort einen<br />
mundvoll genehmigen. wie auch immer, 2013 beehrt sie europa <br />
und daß jeder hype seinen preis hat, beweisen die ticketkosten.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
Bat For Lashes<br />
Grimes<br />
<br />
<br />
künstler des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="ty-segall" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/ty-segall.jpg" /><br />
TY SEGALL<br />
der kalifornische garage-punk hat sich diesen titel uneinholbar<br />
verdient. veröffentlichte er doch drei longplayer innerhalb von<br />
2012. zum ersten im april "hair", eine kollaboration mit dem<br />
ein-mann psychedelic-outfit White Fence aus gleichem bundes-<br />
staate. zwei monate später kam "slaughterhouse", daß er mit <br />
seiner aktuellen tour-truppe unter The Ty Segall Band einspielte<br />
und welches von den drei arbeiten die meisten ps hat. der letzte <br />
streich war das als solo-album ausgewiesene "twins", im oktober. <br />
keines davon versank in beliebigkeit oder füllmaterial, jedes steht <br />
für sich. generell präsentiert er sich, seit er 2008 auf eigenen füßen <br />
steht, als workaholic und setzt sich somit der gefahr von baldiger <br />
übersättigung des publikums aus. dieses jahr aber paßte es gänzlich.<br />
<i>knbapp dran:</i><br />
Lee Fields<br />
Michael Kiwanuka<br />
<br />
<br />
neuentdeckung des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="deep-vally" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/deep-vally.jpg" /><br />
DEAP VALLY<br />
okay, vielleicht gehen mir hier die gäule durch - oder bloß die<br />
hormone, aber wenn die beiden ladies 2013 per debüt-lp<br />
erfüllen, was sie heuer anklingen ließen, dann bin ich nicht <br />
mehr zu halten. die kalifonierinnen Lindsey Troy (gitarre, <br />
gesang) sowie Julie Edwards (schlagzeug), welche sich angeb-<br />
lich in einer handarbeits-klasse kennenlernten (muß unbedingt<br />
stricken lernen), praktizieren einen garage-/blues-rock, der voll <br />
erdig, total bodenständig und ohne firlefanz daherkommt. das <br />
ganze klingt als ob sich The Black Keys mit Janis Joplin paaren <br />
und The White Stripes dazu La Ola machen. gaben 2012 bereits <br />
den support für acts wie Muse, The Vaccines oder Eagles Of Death <br />
Metal.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
Metz<br />
Jake Bugg<br />
<br />
<br />
comeback des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="rolling-stones" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/rolling-stones.jpeg" /><br />
THE ROLLING STONES<br />
wenn die alten knacker die gehhilfen ins eck stellen, dann sind<br />
die fans scheinbar bereit jeden ticket-preis zu zahlen. auch wenn<br />
es sich nur um den x-ten aufguß der alten suppe handelt. aufge-<br />
peppt mit dem einen oder der anderen gaststar/let als einlage <br />
sowie ein paar selten gehörten songs als würze. dazu kommt die <br />
gefühlte 100ste compilation in verschiedenen varianten, mit zwei<br />
neuen stücken als kaufanreiz, in die regale. der eine, <a href="http://www.youtube.com/watch?v=4Fn8BQPBir0">"doom & <br />
gloom"</a>, kommt erfreulich ruppig daher. wobei man den ein-<br />
druck hat, es handelt sich um ein altes, überarbeitetes stück <br />
aus der schublade, der andere, <a href="http://www.youtube.com/watch?v=iecBKNWn6hc">"one more shot"</a>, welcher zwar<br />
"street fighting man" anklänge hat, jedoch eher als schunkel-<br />
nummer durchgeht und daher neueren datums sein dürfte. <br />
zwei dokumentationen wurden im rahmen des 50-jährigen <br />
jubiläums ebenso vorgestellt ("charlie is my darling" plus<br />
"crossfire hurricane") als auch eine neue merchandise-<br />
kollektion, für die sich das publikum bei den wenigen <br />
shows ellenlang anstellte. <br />
<i>knapp dran:</i><br />
Fiona Apple<br />
Soundgarden<br />
<br />
<br />
musikalische enttäuschung des jahres:<br />
<img title="" height="75" alt="muse1" width="75" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/muse1.jpg" /><br />
MUSE<br />
"the 2nd law", dieser output ist nicht direkt scheiße, jedoch<br />
knapp dran. einfach total überzogen. mir kommt vor, die <br />
hatten sich zusammengesetzt und beschlossen, ihr nächstes<br />
(dieses) werk übermäßig aufzublasen um zu sehen, ob es die<br />
leute schlucken (können) - letztere taten es und tanzen dazu <br />
wohl wie die lippizanzer. raus kam nämlich progressiver dubstep <br />
gestreckt mit funk-rock, der immer wieder mal an Queen in ihrer<br />
"hot space" phase sowie deren späterem auslauf-zeitraum erinnert. <br />
für mich ist dieses, mittlerweile sechste werk des englischen<br />
dreiers, zugleich ihr schlechtestes. fast unmöglich es ohne<br />
magenkrämpfe durchzuhören. für jene, die es nicht erlebt <br />
haben, aus solcher überdrehter, musikalischer selbstbefrie-<br />
digung heraus wurde der punk-rock geboren und rotzte <br />
über die ganze selbstverherrlichung hinweg.<br />
<i>knapp dran:</i><br />
Madonna<br />
The Darkness
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2012-12-30T16:36:00Z
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Abartigkeiten
http://vinylbox.twoday.net/stories/232599983/
<img title="" height="160" alt="lost" width="160" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/lost.jpg" /><br />
<br />
<br />
erwachsene, welche den kontakt zu minderjährigen suchen/erzwingen oder sich an pädophiler pornographie ergötzen, die stellt man sich immer als sabbernde, schmierige typen mit dicken brillen, süffisantem grinsen, weiten mänteln und den taschen voller süßigkeiten vor. niemand denkt da wohl an (zumindest nach außen hin) kernige rocker, zackig tanzende hitparadenstürmer oder honigtriefende schmusesänger (okay, vielleicht). ungläubig wie erstaunt verharrt man dann, wenn gerade solche leute verstohlen vor den vorhang treten bzw. hervorgeholt werden. eine demaskierung dieser art gab es vergangene woche. die medien auf der insel im speziellen sowie musiknachrichten weltweit waren voll damit, Ian Watkins, 35-jähriger sänger der 1997 formierten walisischen new metal formation Lostprophets, werden mehrere anklagepunkte in bezug auf kinderpornographie sowie sex mit minderjährigen zur last gelegt. er sitzt mit zwei frauen, die ihm angeblich als helferinnen gedient haben, in untersuchungshaft. kaution wurde abgelehnt, management wie anwälte sind am werken. Lostprophets veröffentlichten diesen april ihr fünftes album "weapons", ihr bislang erfolgreichstes war das dritte, "liberation transmission".<br />
leider ist Watkins weder der erste noch prominenteste und wohl auch nicht letzte aus dem musikumfeld, welcher an einer störung der sexualpräferenz <i>leidet</i>. rock & roll pionier Chuck Berry chauffierte ende `59, in eigenem interesse, eine 14-jährige prostituierte von texas nach missouri, um sie in seiner lokalität anzustellen. als er genug von ihr hatte und sie kündigte, ging das mädchen zur polizei. generell war die beweisfolge damals etwas sonderbar und es hatte nicht den anschein, daß alle menschen vor dem richtertisch gleich wären, doch es reichte schlußendlich für rund 20 monate. wie auch immer, daß der gute Chuck privat ein alter saubär ist, stellte er später bei anderen gelegenheiten unter beweis.<br />
ungereimtheiten dieser sorte gab es auch bei mexiko´s Madonna, Gloria Trevi, die sich pratisch von der straße hochmusizierte und besonders in den 90ern die dortigen hitparaden sürmte sowie in den internationalen latin-charts erfolgreich war. am aufstieg beteiligt war ihr entdecker, manager und späterer ehemann Sergio Andrade. als es lief installierte er eine talenteschmiede, mit seiner frau als aushängeschild, von wo aus (vor allem) junge mädchen ins rampenlicht gebracht werden sollten. der weg dorthin soll, laut beschuldigungen, des öfteren geradewegs durch die privaten räume des ehepaars geführt haben. ohne daß es am ende ein scheinwerferlicht gegeben hätte. 1998 kam das ganze ins rollen, weil die eltern eines mädels, welches er bereits als 12-jährige unter seine fittiche genommen hatte und die angeblich mit 15 ein kind von ihm bekam, zur polizei gingen. in weiterer folge erhoben immer mehr leute aus dem umfeld anschuldigungen und das feine paar verschwand von der bildfläche. im jänner 2000 wurden sie in rio de janeiro, brasilien verhaftet. schließlich wurde die anklage `04 aus mangel an beweisen fallengelassen. die zwei sind mittlerweile geschieden, Trevi trällert immer noch. <br />
erinnert irgendwie an den seligen Michael Jackson, king of pop. er mußte sich bekanntlich bereits 1993 den anschuldigungen des vaters eines 13-jährigen jungen stellen. das problem wurde aber außergerichtlich glattgebügelt. 2002 wurde auf seiner Neverland Ranch von Martin Bashir eine dokumentation namens "living with michael jackson" für das britische ITV gedreht, in der sich Jacko abermals als guter onkel für kleine jungs präsentierte, was allseits ein flaues gefühl auslöste. sein umfeld meinte später dazu, er sei reingelegt worden - dachte wohl es sei für den kinderkanal. jedenfalls folgte der weltweiten ausstrahlung ein prozeß im jahre `05, der in einem freispruch endete.<br />
filmmaterial wurde auch dem sänger Robert Sylvester Kelly, kurz R. Kelly und weil es scheinbar für jede musikrichtung einen king geben muß, bezeichnet man ihm als king of r&b, zum verhängnis. 2002 tauchte ein privates video auf, daß seine majestät mit einer unmündigen untertanin in aktion zeigte. jedoch bestritt Kelly stets, der geile herr im bild zu sein. trotzdem wurde er (anfangs) in 21 punkten von kinderpornographie angezeigt, 2003 festgenommen. 2004 erzielte seine verteidigung aufgrund falscher beweisführung einen etappensieg und 2008 wurde er freigesprochen. <br />
gleichfalls ein happy end gab es für Peter Dennis Blandford Townshend, den freunde wie fans Pete rufen. in 2003 bezahlte er mit seiner kreditkarte, um auf einer texanischen kinderporno-site rumzugucken. im zuge einer großangelegten sicherheits-operation wurde er festgenommen. Townshend gab zu protokoll für eine arbeit recherchiert zu haben, lud bewiesenermaßen nichts herunter. vier monate dauerten die ermittlungen, welche ihn letztlich entlasteten. er blieb aber 5 jahre als täter registriert. gut, es sei nicht angezweifelt, doch jeder aufruf einer dieser seiten ist eine bestätigung für jene ärsche, die solch mist online stellen. dies sollte sich der gute Pete hinter die tauben ohren schreiben. wie auch immer, als The Who dann 2010 als pausenfüller bei der XLIV Super Bowl in miami auftraten, gab es im vorfeld proteste in den staaten. man forderte die behörden auf, ihm kein visa auszustellen. die band trat auf, die New Orleans Saints gewannen gegen die Indianapolis Colts und The Who reisen immer noch um die welt. <br />
weniger reisefreiheit genießt mittlerweile der einstige <i>leader</i> Gary Glitter. als der alternde glam rocker 1997 seinen pc zur reperatur brachte, wurde auf der festplatte kinderpornographie entdeckt. dazu kamen noch anschuldigungen, er hätte eine 14-jährige mißbraucht. er wanderte 1999 für vier monate hinter gitter und saß diese auf einer arschbacke ab. nach seiner freilassung flüchtete er um die halbe welt, bis er in kambodscha, südostasien unterkam, die ihm wegen unsittlicher verfehlungen später auswiesen. Glitter zog weiter nach vietnam, wo er 2006 der vergewaltigung zweier minderjähjriger mädchen schuldig gesprochen und mehrere jahre eingebunkert wurde. anschließend warf man ihm aus dem land, der sextourist kam in der dortigen region nicht mehr unter und es zog ihm zurück nach england. diesen oktober holte ihm die vergangenheit ein und er wurde zur einvernahme vorgeführt.<br />
Glitter ist verwickelt in den skandal um den vor einem jahr verstorbenen, ehemaligen dj, fernsehmoderator ("top of the pops"), charitiy-hans-dampf sowie BBC-ikone und träger des Order Of The British Empire - Jimmy Savile. dieser kam unter dem mantel der wohltätigkeit, wobei er schulen und spitäler besuchte, den kindern näher als ihnen lieb war. nach seinem tod noch mit voller ehre bestattet und einst auch im vatikan ausgezeichnet, soll er sich in seiner künstlergarderobe um jugendliche besonders innig gekümmert haben. eben auch Gary Glitter hatte (früher), laut opferaussagen, zumindest einmal die gastfreundschaft an Saville´s arbeitsplatz ausgekostet. mehrere hundert geschädigte haben sich in dieser causa bereits gemeldet. <br />
es ist natürlich immer, ab einem gewissen alter, eine frage von freiwilligkeit und zwang als auch der grenze in bezug auf toleranz. denn es braucht niemand glauben, daß z.b. in den frühen 60ern auf die rund 20-jährigen Beatles oder Rolling Stones, gleichaltrige groupies gewartet hätten. in diesem alter sind die damen schon mit kindern (möglicherweise von den musikern) zu hause gesessen. apropos, mitte der 70er hingen am sunset strip, west hollywood, kalifornien in clubs wie (Rodney Bingenheimer´s) English Disco, Whiskey A Go Go oder Rainbow Bar And Grill, die legendären Baby Groupies ab. dazu gehörten u.a. Geraldine Edwards, Shray Mechan, Sable Starr, Lori Maddox oder Queenie Glam und sie waren im durchschnitt 13 - 16 jahre alt. mit 20 stieg man bereits aus. sie trafen sich und verkehrten vor ort oder backstage mit idolen wie Led Zeppelin, New York Dolls, David Bowie, Iggy Pop, Alice Cooper und vielen mehr. ebenso kein kostverächter, Eagles co-boß Don Henley. er wurde zu beginn der 80er zu einer minimalen geldstrafe verurteilt, weil er bei ihm daheim für eine 16-jährige prostituierte den notarzt benötigte, da sie beinahe an einer überdosis verendet wäre. bei dieser gelegenheit wurde ebenso eine zugedröhnte 15-jährige vor ort gefunden - beide ohne wäsche, weil es so heiß war in sunny california. aber der begabte Don geizte schon damals nicht mit wahlkampfspenden. es scheint wie je weiter oben man ist, desto unschuldiger kommt man dabei raus. oder verteufelt die öffentlichkeit bei prominenten rascher und vergibt dafür leichter?
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2012-12-23T19:46:00Z
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Größenwahn
http://vinylbox.twoday.net/stories/232595183/
<img title="" height="160" alt="sabbath" width="160" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/sabbath.jpg" /><br />
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<br />
also wenn man so durch die tonträger-geschäfte wie -abteilungen streunt oder etwas im web herumsurft, dann hat man das gefühl, daß heuer unter jedem weihnachtsbaum bzw. in jeder socke ein boxset stecken muß. es entwickelte sich bereits vor ein paar jahren, jedoch erweckt das ganze momentan den eindruck, als wären diese mehrfach-zusammenstellungen das angesagteste überhaupt. wer irgendwo noch freien platz hat und hip sein will, der/die stellt sich (zumindest) eines dieser (mitunter) monsterdinger in die eigenen vier wände. wenn schon das tonträgergeschäft etwas anzieht, dann eben mit pauken & trompeten, denn schnäppchen sind diese oft aufwendigen wundertüten, bei denen, trackmäßig gesehen, größtenteils kehraus in den archiven betrieben wird, keineswegs. andererseits, er will schon ein nice-price-fest? so reicht die palette eben von reinen cd- bzw. lp-sets über editionen mit dvd(s) und/oder buch bis zum all-inclusive-paket, im idealfall mummeriert, mit poster und sonstigen nachgemachten gimmicks, bei dem es in punkto preisgestaltung kein limit nach oben gibt. <br />
ist ja durchaus interessant, wenn es sich dabei um unveröffentlichtes material so wie bei Can´s "the lost tapes" oder, in gewisser weise, Blur´s "parklive" handelt. wenn jedoch fast alle songs in dieser form bereits mehrfach am markt waren/sind, siehe Rolling Stones´ "grrr", dann wird hiermit wohl voll auf die etablierte, betuchte hardcore-gemeinde abgezielt. denn für einsteiger gibt es definitiv günstigere varianten, falls man bloß die allseits bekannten mitgröhl-nummern erwerben will. <br />
das runde erscheinungs-jubiläum eines tonträgers wird im momentanem boxenwahnsinn gleichfalls ausgiebig zelebriert. oft stellt sich aber, bei schon mehrmaligen, mit bonusstücken aufgefetteten wieder-veröffentlichungen die frage, aus welcher lade hier immer noch outtakes oder alternate versions rausgefischt werden? im gegenzug scheint mir der oft ebenso beigelegte live-mitschnitt, aus passender zeitspanne, realistischer. so wurden ja des öfteren ganze tourneen eines/r künstlers/in mitgeschnitten, um dann für ein in-concert album bloß aus jedem dorf einen titel zu verwenden. da blieb mitunter mehr über, als das archiv verträgt. sollte jedoch nichts mehr verwendbares zu finden sein, kann man ja immer noch auf einen radiomitschnitt zurückgreifen - siehe die fülle an BBC-tapes - oder einfach ein bootleg umpolen. <br />
da der trend in richtung mehr, größer, dicker, umfangreicher geht, werden desgleichen ganze karrieren, oder deren abschnitte, in form ihrer alben paketiert. hierfür wird alles strapaziert, was rang & namen hat. von The Beatles und The Who über Black Sabbath wie Joni Mitchell bis zu Roxy Music oder Genesis. um die zielgruppe zu mobilisieren wird, je nach kaufbereitschaft, teilweise rares beigegeben oder einfach nur neu abgemischt beziehungsweise schön verpackt. <br />
so etwas kauft man und läßt es dann ungeöffnet vor sich hinschimmeln. man hat ja bereits die longplayer und zusätzlich noch alles auf festplatte, mp3-player sowie wolke. generell, wer braucht diese überdimensionierten, zusätzlich aufgeblasenen alben wirklich? welcher outtake, egal von wem, ist denn tatsächlich eine bereicherung des gesamtwerks? welche alternate version oder welches x-te take ist dermaßen essentiell? muß man irgendeinen act gehört haben, wie er sich drei-oder viermal einzählt, bis endlich alle punktgenau einsetzen? da quält man sich einmal durch, aber zum wiederhören greift man auf den herkömmlichen longplayer zurück - oder bei oberflächlicher handhabung den hits. wer aber genügend platz, kohle sowie verehrung für den/die jeweilige/n künstler/in aufbringen kann, ist damit und gerade jetzt bestens bedient.
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2012-12-16T18:41:00Z
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Gleichnamigkeiten
http://vinylbox.twoday.net/stories/219052240/
<img title="" height="160" alt="squeeze" width="160" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/squeeze.jpg" /><br />
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man stelle sich vor, jemand gründet mit freunden/innen eine musikgruppe. der name dafür wird heiß diskutiert, er soll ja doch zum gebotenem passen, eben einen art visitenkarte sein und/oder leicht & einprägsam über die zunge rollen. schlußendlich einigt man sich auf diesen oder jenen, absolviert auftritte, erspielt sich eine wachsende fangemeinde, fabriziert sogar ein album und plötzlich erfährt man, der (band-) name sei bereits vergeben. mitunter kommen probleme auf die eigene formation zu, die eventuell kosten verursachen und nerven kosten. ohne hier auf speziell juristische weisheiten oder nationale wie internationale rechtslagen eingehen zu wollen, soll aufgezeigt werden, daß es diese oder ähnliche situationen bereits des öfteren gegeben hat. <br />
erst heuer wurde diesbezüglich eine rechtsstreitigkeit beendet, wobei die 2010 zusammen-gewürfelte britische casting show boy band One Direction, von einer gleichnamigem, unter dem radar agierenden, 2009 gegründeten, u.s. punk-formation auf 1 mill. usd geklagt wurde. aber mit der großen produktionsfirma plus Sony Records im rücken sowie einer weltkarriere in aussicht, konnten sich erstere, welche via management mit einer gegenklage antworteten, durchsetzen. zweitere nennen sich nun Uncharted Shores und sind angeblich gleichfalls mit dem richterspruch zufrieden. haben möglicherweise zur aufmunterung ein trostpflaster verpaßt bekommen. <br />
als kleiner act kann man gegen die big player durchaus etwas rausholen, wenn man mal den fuß in der türe hat. so lief es damals wohl in punkto Nirvana ab. da denkt natürlich jede/r sofort an das grunge-rock-trio um märtyrer Kurt Cobain, showman Dave Grohl als auch graue maus Chris Novoselic. aber es gab schon vorab ein 1965 formiertes prog-/psychedelic-duo, welches auf der insel (mäßig erfolgreich) aktiv war und platten aufnahm. sie trennten sich 1971 um ab 1985 wieder gemeinsam zu arbeiten und 1992 ihre namensvettern zu klagen. am ende einigte man sich außergerichtlich auf weiterhin beiderseitiger verwendung des namens. unter der hand soll gerüchten zufolge eine sechsstellige summe zugunsten alter rechte geflossen sein. da konnten es die beiden engländer dann leicht mit humor nehmen und ein hippie-cover von "lithium" einspielen. <br />
heute nennt man besagte briten inoffiziell Nirvana UK, doch manche gruppen müssen ihre länderbezeichnung führen, wenn sie in territorien veröffentlichen oder auftreten, wo es künstler/innen gleichen namens gibt. so geht es z.b. dem 1989 in northwich, cheshire aus der taufe gehobenen rave-rock-fünfer The Charlatans. nach ihrem erstlingswerk "some friendly", welches auch jenseits des atlantiks erschien, flatterte ihnen eine beschwerde ins haus, denn dort gab es bereits ab 1964 ein quintett unter dieser bezeichnung. die prägten seinerzeit die flower-power-szene der 60er in san francisco mit. bezüglich plattenlabels hatte die truppe aber weniger glück und so erschien ihr debüt ("the charlatans") erst 1969, kurz vor ihrer auflösung, bei Philips Records. fiel dann auch prompt durch, weil der sound bereits wieder obsolet war, ein neues zeitalter begann - auch musikalisch. in der zweiten hälfte der 90er als auch 00er gab es einige wiedervereinigungs-konzerte. man einigte sich damals ohne richter mit den widerparts vom andern ozeanufer. diese liefen in den staaten nun unter The Charlatans UK. <br />
der london-5er Squeeze, gegründet 1974, ließ sich sein erstes, gleichbetiteltes album von VU-ikone John Cale produzieren. er verpaßte ihnen ordentlich drive und dies führte zu einer mischung marke new wave mit einer prise post-punk, wie sie von ihnen nie wieder gehört wurde. nichtsdestotrotz hatte A&M Records, das zuständige u.s. label, bereits vorab (lächerliche) bedenken, weil es dort gleichzeitig einen wenig reüssierenden classic-rock-vierer namens Tight Squeeze gab. somit lief das ganze (bis zur nächsten lp) in nordamerika unter U.K. Squeeze. wie übrigens auch in australien (bis gegen ende der 80er), denn da gab es wirklich eine gleichbenannte band. <br />
gelegentlich darf es auch ein bißchen mehr als bloß zwei buchstaben sein, so wie bei den brit-poppern Suede. ihr gleichfalls "suede" betiteltes debüt aus `93 hatte in den vereinigten staaten anfangs noch keine probleme. es folgte eine u.s.-tour und MTV rotation und plötzlich war das lager einer gleichnamigen cabaret-/jazz-sängerin auf das britische quartett aufmerksam geworden. die künstlerin, welche in ihrer heimat recht erfolgreich ist und klingt wie eine kreuzung aus Liza Minelli und Bette Midler, hatte folglich das (lokale) recht auf ihrer seite und erwirkte eine namensabänderung für den amerikanischen markt, zu lasten ihrer kontrahenten. die heißen seitdem ebendort The London Suede.<br />
in gewisser weise ähnlich lief es für die ska-combo The Beat. sie mußte sich in den staaten The English Beat nennen, weil es dort unter ihrer eigentlichen bezeichnung eine alternative rockgruppe gibt, die dafür im gegenzug in europa als The Paul Collins Beat fungiert. in australien kannte man die briten jedoch einst als The British Beat, weil die dortige plattenfirma ohne absprache, auf eigene faust agierte. um das ganze noch mehr zu verwirren gibt es von ebendieser ska-formation, die sich übrigens 1983 auflöste, mittlerweile zwei reunion-ableger. eine im königreich (The Beat), die andere in den staaten (The English Beat).<br />
etwas weniger kompliziert war es beim phänomenalen 80ies synthie-pop-duo Yazoo. sie liefen in amerika vom start weg als Yaz, weil man beim zuständigen vertrieb eine kollision mit dem dortigen roots-label Yazoo Records vermeiden wollte. wogegen sich The Raconteurs, das ami-rock-projekt von Jack White mit der The Greenhorns rhythmus-truppe plus Brendan Benson, gebietsweise überhaupt umbenannten. sie heißen in australien The Saboteurs, weil es im bundesstaat queensland eine kaum bekannte jazz band gibt, welche sich mit der record company der rocker, bezüglich der namensrechte, finanziell nicht einigen konnte. <br />
es kommt aber auch vor, daß sich große marken auf den schlips getreten fühlen. wie im falle der 1989 formierten, englischen indie-rock band Verve, welche ab 1994 den artikel The vorschieben mußte, weil sie dem legendären, gleichnamigen jazzlabel in die quere kamen. damit waren die jungs aus wigan zwar knapp an der `92 gegründeten amerikanischen rockband The Verve Pipe dran, aber es ging sich aus. dies war bei den dänischen hard rockers Disneyland After Dark nicht der fall. sie starteten ihre karriere anfang der 80er. als sie ende des jahrzehnts international durchstarteten, hatten die comic-figuren Mickey, Donald & Goofy schaum vor dem mund. um eine klage von The Walt Disney Company abzuwenden, wechselte die truppe auf das kürzel D-A-D. <br />
all diese beispiele sind noch lange nicht das ende der fahnenstange. da gäbe es, neben anderen, noch Jet, Kaleidoscope, No Mercy, Skid Row, Infernal, Blink-182, Jigsaw, Dust Brothers, Mama Kin, Space oder Liberty X. somit sieht man, bloß ein wörterbuch aufschlagen und so lange blind auf einen namen zu zeigen, bis es klick macht, heiligt auch nicht die mittel. da sollte man schon genauer nachgucken, um ärger oder gar einen karriereknick zu vermeiden.
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2012-12-09T20:20:00Z
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Zahlenrätsel
http://vinylbox.twoday.net/stories/219046368/
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also da war diese woche auf NME online zu lesen, daß Adele von ihrem, im letzten jahr erschienenem, erfolgsalbum "21", bis jetzt weltweit 25 millionen einheiten verkaufen konnte. es wird sicher noch die eine oder andere mehr werden, ist anzunehmen. okay, inklusive bezahl-downloads, aber diese art des absatzes ist wohl der geringste aufwand und um den kompletten longplayer z.b. auf Amazon deutschland runterzuladen, löhnt man immerhin 10.- euro. jetzt irgendwie auch nicht die super okkasion. generell verblüffend, denn aufgrund von industrie- wie künstler/innen-aussagen hat man immer das gefühl, musik wird nur mehr durch illegales filesharing bzw. downloading verbreitet. bloß wenige aufrichtige zahlen noch für tonkunst aus der konserve. aber woher kommt dann diese (groß-) menge? 25 millionen, ungefähr diese anzahl haben mittlerweile Simon And Garfunkel von ihrer bekanntesten lp verkauft - "bridge over troubled water", die kam aber bereits 1970 auf den markt. in den goldenen jahren. auch Carole King hat von ihrem meisterstück "tapestry" bis jetzt ähnliche mengen abgesetzt, jedoch kam es 1971 in die läden. hingegen schafften Prince And The Revolution, mit ihrem super-soundtrack "purple rain" aus `84, erst ca. 20 millionen. alle zahlen sind global zu verstehen.<br />
The Official Charts Company U.K., das verkaufszählwerk des königreichs, wiederum meldete dieser tage, der topseller 2012 in kategorie album im united kingdom kommt von der schottischen r&b sängerin Emeli Sandé - "our version of events", welches bereits auf die million zusteuert. in punkto compilation führt die bereits 82. folge des insel-phänomens "now that´s what i call music", mit über 800 000 stück. das weihnachtsgeschäft klarerweise noch nicht eingerechnet. der mitte november veröffentlichte nachfolger "83", ist bereits das sich am schnellsten verkaufende album 2012. irgendwer verdient bei dem ganzen, entgegen aller bekundungen, doch nicht so schlecht. <br />
gut, ein kleiner act kann sich dafür wenig kaufen, doch dies wohl auch, weil dank World Wide Web heutzutage praktisch jede/r künstler/in sein kann. die dichte ist eben extrem hoch und die luft wird nach oben zu immer dünner. aber das war, sagen wir jetzt mal, in den 70ern ähnlich. da gab es an jeder hausecke irgendeine rockband, welche vielleicht in geringer stückzahl ein oder zwei platten auflegte und danach ruhmlos in der versenkung verschwand. für all jene, die es schafften, fielen zig durchs sieb, konnten davon nicht leben. werden mitunter heute als versunkene perlen gehoben und bringen nochmals 2000 exemplare des re-releases unter die leute. oder in den 60ern, da gab es wohl mehr singer/songwriter als bauarbeiter und jede/r war froh, wenn sie/er in irgendeinem coffee-shop einen auftritt gegen freie getränke ergattern konnte. viele schafften es gar nicht af vinyl, andere bekamen einen vertrag bei einem kleinen label, wo die erfolgsaussichten eher gering waren. wie viele sind davon übriggeblieben?<br />
gleichfalls in den sixties erschien "the velvet underground and nico", eine scheibe, welche gemeinhin als einfluß sowie meisterwerk gilt, sich jedoch weltweit bis heute nur gut-geschätzte 1 million mal verbreiten konnte. Lana Del Rey hatte von ihrem heuer erschienenem longplayer ("born to die") bereits mitte des jahres das dreifache abgesetzt und der neue country-pop darling Taylor Swift verkaufte von "red" in den staaten schon 1.2 millionen in der ersten woche. <br />
sicher sind die zeiten allgemein nicht besser geworden, sie werden aber gelegentlich auch schlecht gejammert. im music-business ist noch niemand verhungert und man kann dort immer noch etwas verdienen - abgesehen vom tournee-geschäft.
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2012-12-02T18:25:00Z
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Rocksause
http://vinylbox.twoday.net/stories/219026198/
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okay, bin wieder mal viel zu spät dran, aber für die (sicher kommende) "10th anniversary edition" geht es sich noch aus. wollte mir den film bereits im kino ansehen, doch zumeist gemäßigte kritiken ließen mich darauf verzichten. abgesehen davon, kommt im kino ohnehin keine partystimmung auf - im gegensatz zu meiner bude. wollte somit auf die dvd-veröffentlichung warten und diese, im einklang mit der blue-ray (inklusive extended version), ist nunmehr seit wochen auf dem markt. daher habe auch ich mir jetzt das als <i>rock & roll romance</i> gepriesene <a href="http://www.youtube.com/watch?v=VxVQhgySG74">ROCK OF AGES</a> reingezogen und das ergebnis hat mich durchaus mitgerissen. <br />
im original bekanntlich ein musical, das im jahre `87 an l.a.´s sunset boulevard angesiedelt ist. das buch dafür verfaßte Chris D´Arienzo (der auch am filmscript mitschrieb). premiere war im juli 2005 in los angeles. danach hatte das erfolgsstück ein gastspiel in der glücksspiel-stadt las vegas, reiste durch den rest der u.s., ging nach kanada, australien, u.k. und wird heute noch aufgeführt. basis des kassenschlagers ist ein 80ies hitpaket mit u.a. Whitesnake, Twisted Sister, Def Leppard, Foreigner oder Poison. schlußendlich sicherte sich Warner Bros. die filmrechte und spannte regisseur Adam Shankman vor den karren. erstaufführung dafür war im juni 2012. <br />
geboten wird, im rahmen der verfilmung, eine solide schauspielerische leistung, vor allem von Alec Baldwin als szeneerprobter, geeichter club-besitzer, Paul Giamatti als schmieriger, doppelbödiger manager der alten schule sowie Tom Cruise, der den abgehobenen, zugedröhnten rockstar gibt, welcher scheinbar den Dalai Lama von Hugh Hefner nicht unterscheiden kann. man hätte ihm gerne öfter im bild, er kann jedoch stimmlich nicht ganz überzeugen. klingt teilweise so dünn wie billiges toilettenpapier. nahm angeblich sogar gesangsunterricht - sollte das geld zurückbekommen. generell sind die namhaften rollen aber mit schauspielern/innen besetzt und daher sollte die (stimm-) leistung am ende doppelt zählen. abgesehen davon war möglicherweise Axl Rose ein/das vorbild für die erarbeitung von Cruise´s performance. zumindest dachte ich sofort an ihn (nichts gegen dessen röhre). <br />
die handlung selbst ist nicht gerae das gelbe vom ei. diese dient jedoch bei musicals generell nur als bindfaden zwischen den vocal-parts. genre-klischees werden breitgetreten, jedoch ist keine noch so schräge situation undenkbar. eine lovestory, frei nach Journey´s allzweck-hymne "don´t stop believin´", dient als dekoration der geschichte. positiv fällt auf, daß fast in jeder dritten einstellung eine gitarre im bild und auch jede menge vinyl teil der ausstattung ist. der absolute trumpf ist aber, wie bereits angerissen, die musik. vermittelt einfach ein rocking good feeling und wenn die songs angespielt werden, hat man umgehend die finger an den imaginären saiten. da bleibt kein sitzplatz warm. die titel werden, wie üblich, von den protagonisten/innen selbst gezwitschert und es hätte schlimmer kommen können. ein organ mit hohem wiedererkennungswert sucht man vergebens. war möglicherweise auch nicht erwünscht, denn so bleiben die originale unerreicht. daher begibt man sich nach dem abspann sofort zum plattenregal um die alten scheiben rauszuziehen, in die abgenützte, zu eng gewordene, hoffnungslos verpisste lederhose zu springen, das ausgewaschene metal-shirt überzuziehen und den wischmop als perücke zu mißbrauchen. es darf somit wieder abgerockt werden.<br />
gut, Oscar wird es definitiv keinen geben - egal in welcher kategorie - und böse zungen können behaupten, daß man heutzutage anscheinend alles, was drei akkorde und halbwegs einen handlungsstrang aufweist, zu einem musical verwursten kann. doch hin & wieder leichte kost schont den magen. wer sich für rockmusik begeistern kann und gerne über das dazugehörende umfeld schmunzelt, wird zufriedengestellt. "camp rock" ist hier weit entfernt.
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2012-11-25T17:28:00Z
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Live Classics Vol. 14
http://vinylbox.twoday.net/stories/219020888/
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AEROSMITH - Live Bootleg<br />
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AEROSMITH, das sind für die breite öffentlichkeit wohl in erster linie der extrovertierte Steven Tyler, gesang, welcher stets wie Mick Jagger´s cousin rüberkommt und in punkto outfit immer versuchte das original zu übertrumpfen, sowie sein (häufiger) songschreibpartner, der introvertierte Joe Perry, gitarre, welcher den Keith Richards gibt, zu Tyler´s Jagger. dieses rollenspiel als auch die (musikalischen) blueswurzeln von AEROSMITH führten früher oft dazu, daß sie als Rolling Stones für arme bezeichnet wurden. waren jedoch, zumindest in den 70ern, zumeist rauher wie härter unterwegs als die Stones. <br />
Tyler´s familie hatte einen zweitwohnsitz in sunapee, new hampshire, u.s.a. und dort lernte der damals 22-jährige im sommer `70 Perry kennen, welcher mit bassist Tom Hamilton in einer truppe namens The Jam Band spielte. man verstand sich auf anhieb, beeinflußt von der British Invasion bzw. acts wie Yardbirds, The Beatles oder eben Rolling Stones wollte man gemeinsam etwas aufziehen. um bessere möglichkeiten zu haben zog man nach boston, massachusetts. Steven war anfangs am schlagzeug, holte aber dann einen alten freund, Joey Kramer, an die becken und wechselte selbst an die bühnenkante. dazu kam, als zweiter gitarrist, Ray Tabano, der schon bald durch Brad Whitford ersetzt wurde. die klassische besetzung war nun komplett. man hängte in einem kleinen haus nahe der bostoner universität ab, wo man probte, an songs bastelte und party machte. auftritte hatte man in clubs oder an highschools der näheren umgebung. man nahm jedes engagement an das sich bot, spielte sich sprichwörtlich den arsch ab. hin und wieder trat man auch in new york auf, wo sie vom management-team Steve Leber & David Krebs entdeckt und unter vertrag genommen wurden. sie verschafften den jungs 1972, ebendort, einen showcase im legendären Max´s Kansas City, bei dem Clive Davis anwesend war und sie für Columbia Records verpflichtete. <br />
1973 erschien die erste (longplay-) frucht dieser partnerschaft in form des gleichnamigen debüts, welches jedoch beim publikum durchfiel, obwohl es (aus heutiger sicht) mit "dream on" sowie "mama kin" zwei hausgemachte klassiker enthielt. Columbia wollte den vertrag am liebsten wieder lösen. die band tourte um ihr leben, quer durch die nation und baute sich unter vollem einsatz eine treue hard rock fangemeinde auf. über die jahre spielte man sich vom eröffnungs-act bis zum headliner hoch und bestritt in weiterer folge ausverkaufte tourneen, weltweit. davor aber erschien mit "get your wings" (1974) doch noch die zweite lp und eroberte das Billboard top 100 verkaufs-ranking. ein jahr später schnupperte man mit dem hard-rock-meilenstein "toys in the attic" bereits an den top-ten. es war der ersehnte wie hart erarbeitete durchbruch. spätestens ab hier wußte der/die musikfreund/in was aus der rille kommt, wenn AEROSMITH am label steht. im mai `76 kam das noch eingängigere "rocks" in die läden und schaffte die top-3. diese platte, die vorige als auch der nachfolger "draw the line" (ende `77), wurden von Jack Douglas gewinnbringend produziert, waren millionenseller und die band nunmehr der ultimative u.s. hard rock act. <br />
dieser aufstieg mußte erst mal verkraftet werden und dies ging am besten mit alkohol als auch drogen. vor allem Tyler & Perry schossen sich die venen wund und eroberten sich mit ihrem massiven suchtgift-mißbrauch den spitznamen <i>Toxic Twins</i> (abermals eine Stones-parallele, siehe <i>Glimmer Twins</i>). doch auch der rest der bande ließ kein zeugs ungenützt herumliegen. dies schlug sich natürlich auf die produktivität, qualität als auch das interne klima. risse im gefüge taten sich auf, die phasen zwischen den veröffentlichungen wurden länger. ein auftritt in Michael Schultz´s filmversion von "sgt. pepper´s lonely hearts club band", die von Robert Stigwood produziert wurde und seine schützlinge Bee Gees präsentierte, sorgte für ausverkauf-rufe. der soundtrack-beitrag von AEROSMITH war eine interpretation von "come together". <br />
im selben jahr (1978) wurde als überbrückung eine in-concert dolp namens "live bootleg" eingeschoben. raubpressungen waren damals hip, von den künstlern/innen teilweise geduldet, von den plattenfirmen gehaßt. so versuchte man die piraten gelegentlich mit ihren eigenen waffen zu schlagen. betitelte legale mitschnitte als illegal und lehnte den output mitunter auch optisch an die (damals) oft billige ausstattung der schwarzpressungen an. ein beispiel dafür ist eben das hier besprochene werk, welches aus musikstücken, aufgenommen während der 77er "express-tour" sowie 78er "live bootleg tour", wie auch zwei titeln ("i ain´t got you", "mother popcorn") eines april `73 rundfunk-mittschnitts besteht. <br />
lange rede - kurzer sinn, ich bin bereit stoff zu geben. während des nachmittags habe ich bereits belastungstests am verstärker wie den lautsprechern durchgeführt, die nadel ist sauber, der teller dreht sich - let´s rock! <br />
die erste seite beginnt vielversprechend mit "back in the saddle" und mit der luftgitarre im anschlag galoppiere ich umgehend durch die wohnung - yippie yippie yeah, um danach zu "sweet emotion" schlangenmäßig vor der anlage hin & her zu tanzen. via "lord of the thighs" als auch "toys in the attic" spiele ich mich so richtig warm, die posen kommen wie von selbst. der zweite abschnitt beginnt mit "last child", beinhaltet diese eingängige akkordfolge, die davor schon kurz bei Ornette Coleman´s "ramblin´" auftauchte und danach durch Ian Dury´s "sex and drugs and rock and roll" unsterblich wurde. The Beatles´ "come together" ist der nächste track, den greift man mit geschlossenen augen und auch der text ist kein problem. die stehlampe muß als mikrophonständer herhalten. einzige gefahr ist, daß ich mir die lippen verbrenne und plötzlich wie eine teufels-kreuzung aus Tyler & Jagger aussehe. es folgt "walk this way", nichts hält mich mehr. in ekstase reiße ich mir den pyjama-oberteil vom leib und schmeiße ihn der zimmerpflanze um die blätter. muß mich zurückhalten, damit ich mittendrinn nicht ins laufwerk greife und zu scratchen beginne. "sick as a dog" hält den blutdruck auf hohen niveau, die schädeldecke droht wegzufliegen - hätte vielleicht den purzelbaum nicht schlagen sollen. <br />
side three is next und auch das dritte bier muß daran glauben, um den flüssigkeitsverlust auszugleichen. ohne treibstoff kann man eben nicht vollgas geben. "dream on" zieht mich wieder ans mikrophon, schunkle im rhythmus, drehe mich um die eigene achse und brülle den refrain gegen die zimmerwand. wogegen bei "chip away the stone" sowie "sight for sore eyes" wieder lockeres riffen angesagt ist. dies erfolgt im breitbeinigen stand, nur der oberkörper wippt mit. bloß um anschließend bei "mama kin" wieder ordentlich die sau rauszulassen. apropos, mittlerweile ist mir auch die pyjamahose abhanden gekommen. jedoch keine zeit zum adjustieren, denn bei "s.o.s." werden die hände zum klatschen gebraucht. okay, ziehe mir nun etwas über. letzte seite, vorletztes bier. "i ain´t got you", schmissiger blues, im original von Clarence Carter, den einst schon u.a. die Yardbirds und kurz danach The Animals für sich entdeckten. mündet nahtlos in den James Brown klassiker "mother popcorn" - bewegungstherapie für müde knochen. als nächstes ertönt überraschend "draw the line". ist nicht auf der gatefold-sleeve angegeben und somit abermals ein seitenhieb auf die (damals) semiprofessionelle bootleg-szene. als letzter song des durchlaufs folgt "train kept a rollin´", abermals eine Yardbirds-verbindung. das ganze nimmt wieder voll fahrt auf, ein letztes aufbäumen meinerseits, tanze in Tyler-manier um den tisch. den backflip lasse ich aus um mir den notarzt-einsatz zu ersparen. die luftgitarre wird zum ausklang nochmals zu den takten von "strangers in the night" gewürgt und der zauber ist vorbei. zu den explosionen des nachklingenden feuerwerks reiße ich die letzte flasche auf. <br />
fazit: ein ehrliches, schnörkelloses live-werk, an dem praktisch nichts herumgedoktort wurde. ehrliche handarbeit für den/die bodenständige/n haus-rocker/in. wer hierbei etwas auszusetzen hat, nächstes jahr kommt Justin Bieber - ab in die erste reihe.<br />
im juli `79 kam es während einer aufgeheizten show in cleveland, ohio zum showdown. Joe Perry hatte die schnauze voll, schmiß alles hin. der band-weggefährte als auch gelegentliche co-writer Richie Supa schloß kurzfristig die lücke, ehe Jimmy Crespo die gitarre übernahm. ende `79 erschien "night in the ruts", konnte das erfolgslevel in etwa halten. im jahr darauf verabschiedete sich Whitford, an seine stelle trat Rick Dufay. man fabrizierte einen gemeinsamen output betitelt "rock in a hard place" (sept. `82), wobei sich der erfolg im rahmen hielt. im märz `84 reformierte sich wieder das bewährte line-up, um mit einem neuen vertrag bei Geffen Records durchzustarten. "done with mirrors" aus ende `85 war das erste resultat, doch man hatte das gefühl, da geht noch mehr. anti-sucht-therapien wurden durchgeführt, junge bands beriefen sich auf AEROSMITH, neue fans waren dazugekommen, die alten krochen wieder aus den löchern. eine zusammenarbeit mit den rappern Run DMC und deren produzent Rick Rubin brachte eine crossover-version von "walk this way" in die hitparaden als auch auf die MTV-bildschirme. man war wieder in aller munde. <br />
der künstlerische höhepunkt des wiedervereinten fünfers erschien im september 1989 in form von "pump". wie der vorgänger "permanent vacation" (`87) als auch der kommerziell noch erfolgreichere nachfolger "get a grip" (`93), produziert von Bruce Fairbairn. infolge setzten AEROSMITH eher auf soft rock balladen marke Cher. bevor ihr damaliger vertrag noch auslief, unterzeichneten sie bereits einen noch lukrativeren bei Sony Reords, doch die folgenden tonträger sind nicht unbedingte must-haves. dieser tage erschien der aktuelle output - "music from another dimension!". ein glattes, durchgebürstetes altherren-album, welches rüberkommt, als würde es opi nochmals schaumgebremst krachen lassen. wer jedoch den pfeffer, die räudige anmache von früheren glanztaten sucht und sich einfach wieder mal ordentlich einen runterrocken möchte, der/die ist mit einem teil aus dem bewährten backkatalog besser bedient.
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2012-11-18T20:13:00Z
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Publikumspartizipation
http://vinylbox.twoday.net/stories/202637853/
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diese woche meldete <a href="http://www.nme.com/news/led-zeppelin/67023">NME News</a>, daß sänger Robert Plant während eines auftritts im rahmen der südamerika-tournee mit seiner aktuellen begleitband Sensational Space Shifters, im Luna Park, buenos aires, argentinien, von einem angreifer umgestoßen wurde. man hatte gerade das letzte lied beendet (Led Zeppelin´s "<a href="http://www.youtube.com/watch?v=pjM_DzeJdKM&feature=related">rock and roll</a>"), Plant verabschiedete sich vom publikum, als ein junger mann auf ihn zustürmte. nicht überliefert ob dieser wegen der geplatzten Zep-reunion verärgert war oder Robert bloß stürmisch umarmen wollte, doch ein aufmerksamer sicherheitsmitarbeiter warf sich ihm entgegen. Plant kam zwischen die beiden und wurde umgerissen. der nunmehr bereits 64-jährige ex-Zeppelin-frontmann war jedoch (erstaunlicherweise) umgehend wieder auf den beinen, beruhigte die situation und man verschwand anschließend in die backstage-räumlichkeiten. der eindringling wurde entsorgt.<br />
dieser vorfall erinnert natürlich sofort an die attacke auf <a href="http://www.youtube.com/watch?v=j3RnAKCWb3g&feature=related">Noel Gallagher</a> am 7. september 2008, während des Oasis gastspiels beim V-Festival im Island Park, toronto, ontario, kanada. ein gewisser Daniel Sullivan kam von hinter der bühne und stieß den älteren Gallagher-bruder, während jener gerade seinen gitarrenpart zu "morning glory" ablieferte, mit voller wucht über den monitor. Sullivan wurde von der security umgehend dingfest gemacht, während der verdutzte Noel in die garderobe gebracht wurde. nach einer unterbrechung spielte die band schockiert das set zu ende. drei gebrochene rippen, blaue flecken, prellungen plus sonstige wehwehchen blieben davon. als folge konzertabsagen, verpaßte promo-termine und daraus resultierte angeblich der müde verkauf des longplayers "dig out your soul". für Daniel Sullivan gab es ein jahr hausarrest, seine frau lief ihm mit den kindern davon, er wurde von Oasis-anhängern bedroht, reportern/innen belagerten ihn und zusätzlich hatte er noch eine haftungsklage am hals. <br />
ärger als Noel erwischte es einst den seligen Frank Zappa. am 10. dezember 1971, fast eine woche nach dem feurigen gig im Casino Barrière De Montreux, spielte Zappa And The Mothers Of Invention im londoner Rainbow Theatre. als zugabe brachte man gerade "i want to hold your hand" von The Beatles, als der aufgebrachte besucher Trevor Howell auf die bühne rannte und Frank in den orchestergraben stieß, wo dieser regungslos liegenblieb. als andenken daran gab es für den bandleader, neben einem ordentlichen brummschädel, einen verletzten nacken, schulterprellung, kehlkopfquetschung, aufgeschlagenes kinn, gebrochene rippe als auch beinfraktur - machte in summe einen spitalsaufenthalt, der in einen mehrmonatigen rollstuhl-fesselung mündete. der flüchtende bösewicht konnte von der Mothers-roadcrew gestellt, bearbeitet und anschließend der polizei übergeben werden. zwölf monate knast faßte er aus. bezüglich seines motivs gab es zwei versionen: einerseits sollte seine freundin Frank verehrt haben, andererseits ging ihm die (seiner meinung nach) lahme performance auf die socken. <br />
wie man sich bei angriffen zur wehr setzt, bewies z.b. der im jänner 2010 an einer überdosis verstorbene, amerikanische garage-punk Jay Reatard. er war aufgrund seiner provokanten bis abwertenden art nicht gerade beliebt. ob in den eigenen reihen oder mitunter auch beim jeweiligen publikum bzw. den eigenen fans. von der bühne weg verpaßte er schon mal einem aufmüpfigen zuseher einen tritt oder beschimpfte ganze reihen. während eines konzerts von ihm und seiner truppe im Emo´s in austin, texas, u.s.a., im dezember `09, wurde er kurz hintereinander von zwei besuchern bestürmt. der erste, mit erhobenen fäusten auf ihn zukommend, wurde noch von den aufpassern abgefangen, der zweite versetzte Reatard einen schlag, worauf ihn dieser mit dem mikrophon-ständer bearbeitete. als die situation unter kontrolle war, zeigte Jay der menge den mittelfinger und verschwand. auch Rolling Stones gitarrist Keith Richards ist offensichtlich kampfbereit, wenn es darauf ankommt. am 19. dezember 1981, im Hampton Coliseum, virginia, u.s.a., im rahmen der Tattoo You Tour, <a href="http://www.youtube.com/watch?v=dv1bM0pp_o4">lief</a> plötzlich ein unbekannter, während "(i can´t get no) satisfactiion", auf Mick sowie Keith zu. als letzterer ihn erblickte nahm er seine Fender Telecaster ab und verwendete sie zur verteidigung als keule, worauf sich der angreifer sofort in die arme der securities rettete. diese wachsamkeit hätte man den ansonsten eher lethargisch wirkenden piratenverschnitt kaum zugetraut. <br />
nun, ein oder zwei angreifer sind ja eventuell noch zu bändigen und mädels, die einem um den hals fallen, mitunter auch erwünscht, doch was macht man bei einem wildgewordenen haufen? entweder davonlaufen oder die birne hinhalten, so wie der chilenische punk-vierer Machuca, im juli 2007 in santiago, chile. als sie mitten im set einen song dem fußballteam von CF Universidad De Chile widmeten, wußten sie angeblich nicht, daß sie sich im zentrum des rivalen CSD Colo-Colo befanden. oder wollten bloß provozieren beziehungsweise ihr fuck-you attittude zur schau stellen und bekamen dafür ein paar hinter die löffel - fair trade, denn so dämlich kann man eigentlich nicht sein. jedenfalls war eine <a href="http://www.youtube.com/watch?v=APsfWVeL24o">stage invasion</a> die folge. mühsam konnte von den roadies wieder alles beruhigt und der auftritt fortgesetzt werden. <br />
amüsanter da schon das gastspiel des rappers 50 Cent im mai `08 in luanda, angola, afrika, mittlerweile eine der teuersten städte der welt, wo jedoch zwei drittel der bevölkerung in armut leben. mit elektrokabel-großen goldketten um den hals, wird man ebendort schnell zum opfer. so <a href="http://www.youtube.com/watch?v=MmKMOBffNRY">enterte</a> ein juwelen-kenner die bühnenbretter und riß dem reimeschmied sein statussymbol vom hals, um anschließend wieder zurück in die menge zu springen. doch 50 Cent hängt an seinen werten und stieß geistesgegenwärtig einen bodyguard hinterher. mit vereinten kräften konnte man schlußendlich dem dieb habhaft werden und das gute stück sicherstellen. <br />
tragisch und ohne happy end hingegen der gewaltakt gegen gitarrist Darrell Lance Abbott, besser bekannt als Dimebag Darrell. er gründete einst u.a. mit seinem bruder, schlagzeuger Vinnie Paul Abbott, die trash metal formation Pantera und als diese implodierte, hoben die beiden gemeinsam Damageplan aus der taufe. am 8. dezember 2004 performte man vor gut 200 metalheads in der Arosa Villa in columbia, ohio, u.s.a., als während des eröffnungssongs Nathan Gale mit einer feuerwaffe die <a href="http://www.youtube.com/watch?v=HYscbco-x5Q&feature=related">bühne</a> erklomm, 5 mal tödlich auf Dimebag schoß, 3 weitere leben auslöschte sowie 7 leute verletzte, ehe er von einem polizisten getötet wurde. nach längeren untersuchungen kam heraus, daß Gale schwere psychische probleme hatte, welche zur vorstellung führten, die band würde seine gedanken lesen, seine ideen klauen und ihm darüberhinaus noch auslachen. <br />
man merkt schon, so ein rockstar-leben ist nicht immer eine wundertüte mit sex, drugs und rock & roll drinnen, sondern hat auch seine schattenseiten, wo manchmal die sonne nie wieder auftaucht.
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2012-11-11T16:43:00Z
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Fischgesänge
http://vinylbox.twoday.net/stories/197335043/
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letztes mal war es wegen scheinbar technischer probleme nicht möglich hier einen beitrag zu posten. somit heute der text vom vorigen sonntag. jener von diesem folgt in einer woche. der vom kommenden dann übernächsten. <br />
darauf ...........<br />
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vor kurzem wurde Fabrice "Fab" Morvan als stargast einer in wien stattgefundenen fashion-show präsentiert. er bildete gegen ende der 80er mit partner Robert "Rob" Pilatus das pop-duo Milli Vanilli (in anlehnung an Scritti Politti). übrigens war Fab der typ mit den kulleraugen. gemeinsam stürmte man, unter dem diktat des produzenten Frank Farian, mit hits wie "girl you know it´s true", "blame it on the rain" oder "girl i´m gonna miss you", die internationalen hitparaden. 1990 staubte man sogar den (amerikanischen) Grammy für <i>best new artist `89</i> ab. dieser erfolg ließ bei den beiden sprichwörtlich die gäule durchgehen, denn sie sahen sich nun auf einer stufe mit The Beatles, Simon & Garfunkel oder Sam & Dave. nur sangen wie spielten Rob & Fab bei ihren schlagern keinen ton. biedere studio-musiker, welche für das scheinwerferlicht nicht unbedingt taugten, erledigten diesen job und die beiden bewegungs-künstler schnitten in den begleit-videos dazu die grimassen. mittlerweile begann es im hintergrund bereits zu rumoren. einer der tatsächlichen sänger, Charles Shaw, war frustbedingt an die öffentlichkeit gegangen, konnte aber ruhiggestellt werden. trotzdem wollten Morvan & Pilatus am nächsten longplayer selbst singen beziehungsweise meinten, Farian eigentlich nicht mehr zu brauchen, tourten in den staaten. ebendort blieb dann während einer show das playback-band hängen. kurz danach ließ Frank Farian die bombe platzen. die wogen gingen hoch, vor allem in u.s.a. . der Grammy mußte zurückgegeben werden, die dortige plattenfirma strich sie aus dem repertoire (obwohl sie angeblich bescheid wußte), klagen von nunmehr unzufriedenen käufern/innen wurden eingebracht, schmerzensgeld gefordert, etc. . Fabrice & Robert konnten auf sich selbst gestellt nicht mehr durchstarten und trieben dahin. aber auch Farian lief mit seinen nunmehr Real Milli Vanilli auf grund. Rob starb 1998 an einer mischung aus alkohol sowie drogen, Fab gibt heute noch seine version der ehemaligen hitparaden-raketen zum besten und Frank erzählt immer noch seine alten geschichten - doch zu ihm kommen wir noch (-mals).<br />
persönlich habe ich dieses ganze tamtam um das duo schon damals nicht verstanden. okay, die credits behaupteten, daß der gesang von den beiden gekommen wäre, keine erwähnung der wahren künstler, aber sie waren definitiv nicht der erste act, dem musikalisch, mehr oder weniger, unter die arme gegriffen wurde.<br />
als premieren-single des frischformierten folk-rock-fünfers The Byrds, bestehend aus Roger McGuinn (gesang, gitarre), David Crosby (gitarre, gesang), Chris Hillman (baß, gesang), Michael Clarke (schlagzeug) als auch Gene Clark (tamburin, gitarre, gesang), sollte die Bob Dylan komposition "mr. tambourine man" eingespielt werden, doch dem von Columbia Records eingesetzten produzenten, Terry Melcher war das quintett noch zu wenig erprobt. so setzte er bei der aufnahme des songs, plus der b-seite "i knew i´d want you", auf erprobte studio-cracks. einzig McGuinn ist auf der juni `65 veröffentlichung vertreten. im fernsehen wurde aber die band zum produkt gezeigt. kurz darauf folgte der nach dem hit betitelte longplayer, wobei die plattenfirma ebenso auf die bewährten lohn-musikanten setzen wollte, doch die original-mitglieder konnten Melcher überzeugen und durften ran. dennoch halten sich hartnäckige gerüchte, daß der eine oder andere part beigesteuert wurde. über die (spätere) perfektion der truppe gibt es heute aber keinen zweifel mehr.<br />
The Monkees war zuallererst eine sitcom des u.s.-senders NBC, inspiriert vom The Beatles streifen "a hard day´s night" und lief von september `66 bis gegen ende `68. die produzenten suchten vorab via anzeige darsteller, die vor allem optisch wie schauspielerisch gut rüberkommen würden. fast 500 anwärter meldeten sich und das rennen machten Davy Jones, Mickey Dolenz, Michael Nesmith plus Peter Tork. sie gaben das nach vorlage der pilzköpfe präsentierte quartett, um welches sich alles drehen würde. im ersten monat der ausstrahlung erschien auch die debüt-7-inch der hauptdarsteller, "last train to clarksville". ein no. 1 hit gefolgt von der erstlings-lp "the monkees", welche gleichfalls an die spitze schoß. jedoch bot der dicht gedrängte drehplan wenig zeit für studio-präsenz und auch die fingerfertigkeit ließ (noch) zu wünschen übrig. Jones als auch Dolenz stellten wohl abwechselnd gesangs-parts zur verfügung, Nesmith durfte sich als songwriter versuchen, doch generell war man musikalisch wenig beteiligt, sessionmusiker lieferten den großteil der arbeit ab. gleiches gilt für den nachfolge-longplayer "more of the monkees" (anfang `67). erst ab der dritten langspielplatte ("headquarters", mitte `67) setzte sich der, mittlerweile auch durch konzerte erprobte, vierer bei den verantwortlichen durch und durfte selbst werken. die abermalige top-position gab ihnen recht.<br />
die konkurrenz-tv-anstalt ABC hatte von september 1970 bis märz 1974 The Partridge Family im programm. eine situation comedy über 5 geschwister, die mit ihrer verwitweten mutter musik und infolge karriere machten. auch hierzu wurden begleitende tonträger veröffentlicht und gleichfalls spielten renomierte fremdmusiker das material ein. einzig der (aus späterer sicht) erfolgreichste darsteller, DavidCassidy, sowie teilweise mutter Shirley Jones, waren an den aufnahmen beteiligt. der rest bewegte vor der kamera bloß lippen wie hände zum bösen spiel.<br />
writer, producer, manager Mike Leander stellte seinem (damaligen) schützling, dem (mittlerweile) von der glam-ikone zum kotzbrocken mutierten Gary Glitter, als das erdachte konzept zu greifen begann, mit anfang `73 eine begleitmannschaft, die zu beginn Glittermen genannt wurde und schließlich The Glitter Band hieß, zur seite. sie werkten für Gary aber nur live oder posierten bei photo-sessions sowie tv-shows, denn im studio arbeiteten hauptsächlich Glitter mit Leander. in weiterer folge starteten Gerry Shephard (gesang, gitarre), Peter Phipps (schlagzeug, keyboard), John Springate (gesang, baß), Harvey Ellison (saxophone), Tony Leonard (schlagzeug) sowie John Rossall (posaune, nur erste lp) parallel und ebenso unter The Glitter Band (am ende The G. Band) ihr eigenes ding und dabei spielten sie alles & wirklich selbst.<br />
abermals Frank Farian, meister der manipulation. er startete 1975 ein studioprojekt namens Boney M. und die erste single "baby do you wanna bump?" wurde zum erfolg. somit brauchte er gesichter dafür und nach anfänglichem hin & her fand er diese in form von Liz Mitchell, Marcia Barrett, Marzie Williams sowie Bobby Farrell. jedoch waren im studio für diesen zweck lediglich Liz als auch Marcia brauchbar, der rest hüllte sich in schweigen. es reichte dennoch oder gerade deswegen für weltweiten erfolg. gassenhauer wie "daddy cool", "ma baker" bzw. "belfast" bringen auch heute noch das blut in wallung.<br />
das disco-ensemble Village People wiederum, sorgte mit chart-stürmern wie "ymca", "in the navy" oder "go west" nicht nur in der gay-community für rauchende hände als auch zuckende glieder, nein, der erfolg breitete sich quer durch alle gesellschafts- wie neigungs-schichten aus und die titel wie verkleidungen dieser formation tauchen heute noch in tv- & film-produktionen auf. das ganze begann aber als idee des französischen produzenten Jacques Morali, der ein paar songs geschrieben hatte, auf den sänger, schauspieler sowie später co-autor Victor Willis (polizeiuniform) stieß und mit ihm und den ebenso von Morali entdeckten Felipe Rose (native american) daraus die im juli `77 veröffentlichte langspielplatte "village people" zimmerte. für vorab photo-shootings sowie promo-aktivitäten brachte Willis seinen bekannten Alex Briley (söldner) mit. für den rest der mannschaft wurden gleichfalls unbeteiligte engagiert. als dieser output zündete, brauchte man personen für club- und network-auftritte. bei den nun getätigten umbesetzungen nahm man mehr rücksicht auf musikalische eignung. zu den bereits genannten kamen David Hodo (bauarbeiter), Randy Jones (cowboy) als auch Glenn Hughes (biker) dazu. sie alle zusammen bildeten die ultimative truppe. trotzdem war auch hier nicht alles so, wie es möglicherweise für die breite masse rüberkam.<br />
man merkt schon, es ist nicht immer alles gold was glänzt. generell sei gesagt, musiker/innen, die als optischer oder image-mäßiger aufputz herhalten, jedoch handwerklich kaum brauchbar sind, gab & gibt es immer wieder. studio-musiker/innen, welche wichtige passagen einspielen - dafür sind sie da. live-alben, die nachgebessert wurden, sind heute klassiker. multitrack tape, Auto-Tune und sonstige hilfsmittel machen das kraut fett. nicht immer waren & sind aufklärende liner-notes oder booklets vorhanden oder erwünscht. aber eine computer-file bietet diesbezüglich überhaupt keine information und welche/n downloader/in juckt dies wirklich?
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2012-11-04T15:36:00Z
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Rentabilitätsgesichtspunkt
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wenn zum beispiel eine junge band mit einem ihrer titel in der werbung unterkommt, dann hat dies, zumindest für mich, keinen sauren nachgeschmack. ganz im gegenteil, bin erfreut, daß sie einem größeren publikum zu ohren kommen und finanziell auch etwas butter aufs brot bekommen. sich ihre arbeit, wenngleich auf umwegen, rentiert. hierbei kann man wohl kaum von ausverkauf sprechen. es sei denn, die truppe versucht infolge diesen möglichen werbe-hit mit dem nächsten output zu reproduzieren, um eventuell den neugewonnenen fans zu gefallen. da blieben wohl einige alte anhänger/innen auf der strecke. jedoch hätte man möglicherweise die zig-tausend neuen gehalten - ausverkauf hin oder her. <br />
auch für ältere acts, die vielleicht bereits einige alben am start hatten, welche aber zumeist bereits in der ersten kurve zum ruhm liegengeblieben sind, käme solch eine werbeuntermalung wie gerufen. es wäre auch hier zu begrüßen, wenn nach langem, beschwerlichem weg, doch noch etwas rentables rauskommen würde. blöd natürlich für die eingesessene gemeinde, sollte der/die künstler/in mit fliegenden fahnen zur neuen anhängerschaft überlaufen und plötzlich einen auf everybody´s darling machen. da bleibt einem/r nur über, sich einen anderen loser-act zu suchen, schwirren ja ohnehin genug herum. <br />
aber etablierte musiker/innen, die ohnehin mit erfolg gesegnet waren und immer noch gut im geschäft sind, müssen doch nicht alle möglichkeiten ausschöpfen und ihre alten hymnen in fernseh- bzw. radiospots zu versilbern. gut, mit ihrer musik können die schöpfer/innen wohl machen was sie wollen - geistiges eigentum und so - doch andererseits, sofern man einst die single davon kaufte, das dazugehörende album erwarb, eventuell den track auf einer compilation sowie dem obligaten live-longplayer daheim hat und seriöserweise auch noch für den download zahlte, so hat man gleichfalls ein gewisses recht an diesem lied. klingt vielleicht vermessen, aber dann ist man so etwas wie ein shareholder. der song mag ja keine besondere bedeutung für den/die autor/in haben, weil er in etwa zwischen erster zigarette des tages und morgendlichem stuhlgang entstand. wobei im besten fall der refrain auf dem letzten blatt toilettenpapier entworfen wurde, welches gut & gerne noch gebraucht worden wäre. doch für den fan macht er gegebenenfalls sinn, da er beim ersten mal rumfummeln auf der rückbank, im autoradio lief, oder half über eine gröbere enttäuschung hinwegzukommen. was wiederum so mancher/m naiven das gefühl gab, dieser titel wäre nur für sie/ihn selbst geschrieben worden bzw. man läge gar auf einer wellenlänge. plötzlich hört man ihn jahre später als werbeuntermalung für dinge, die man gar nicht braucht. wer freut sich wirklich, wenn seine/ihre liebsten musikstücke im werbefenster laufen? in filmen wie auch fernsehserien mag es ja noch cool bis amüsant wirken, jedoch alles andere ist der alt-anhängerschaft oftmals schwer zu verkaufen. nebenbei hat wirklich kreative werbung ihre eigenen melodien. <br />
für die musiker/innen kann das ganze natürlich eine menge an rentabilität nach sich ziehen, keine frage. neuauflagen, neuerlicher charts-eintritt, best-of samplers, tourneen, besserer plattenvertrag, bezahl-downloads, etc. . da muß man wohl charakterstark sein, um all diese möglichkeiten durch ein veto auszuschalten. was wiegt dagegen schon ein bißchen schlechte nachrede. obwohl, man könnte auch unschuldig zum handkuß kommen, sofern die rechte gar nicht mehr im eigenen besitz sind und man weder bejahen noch verneinen kann. nur weil man einst etwas unterschrieben hat, ohne es durchzulesen beziehungsweise man über den tisch gezogen wurde, wie es in der künstlersprache heißt. ist somit über die verwendung selbst entzürnt, da man in erster linie gar nichts daran verdient und zu allem überdruß noch ein paar verärgerte fans am arsch hat. die oberhalb erwähnten, möglichen folgeerscheinungen könnten aber die schmerzen lindern.
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2012-10-21T14:26:00Z
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Globalisierung
http://vinylbox.twoday.net/stories/172006901/
<img title="" height="160" alt="charisma" width="160" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/charisma.jpg" /><br />
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immer wieder werden unternehmen zu bestehenden konzernen hinzugefügt oder treten plötzlich unter neuem namen auf, weil sie geschluckt, übernommen als auch neuaufgestellt sowie im anderen fällen fusioniert wurden. irgendwie erinnert dies an das videospiel Pac-Man. mitunter ändert sich nur das kleingedruckte, möglicherweise das produkt (weniger für mehr), bloß das logo, eventuell auch alles, falls die zahlen hinterherhinken. manchmal wird das ganze auch einfach entsorgt und abgeschrieben. was die unzähligen kleinen bis größeren, jedoch oft etablierten, unabhängigen plattenfirmen betraf, lief es über die vergangenen jahrzehnte ähnlich. da wurden von den big players der branche anteile aufgekauft und mit der zeit aufgestockt, infolge besitzer/innen ausgekauft oder mitübernommen und mit irgendeinem vielsagenden titel ins büro hinten links gesetzt, bis sie dann verschwunden waren und somit auch das letzte bißchen eigenleben der firma, die dann schlußendlich nur mehr als sublabel für hoffnungslose acts fungierte oder ausschließlich auf dem etikett der wieder-wieder-veröffentlichungen aufschien. der anfang vom ende dieser mehr oder weniger kleinen war zumeist geldknappheit oder die hoffnung auf mehr wachstum. ging anfangs häufig gut, doch kostete es am ende seinen preis. <br />
da fallen einem/r natürlich sofort einstige aufsteiger wie Richard Branson, der zu beginn mit Simon Draper wie Nik Powell als partner sowie Mike Oldfield´s "tubular bells" als starthilfe, anfangs von einem plattenladen aus, Virgin Records zum führenden independent label weltweit formte, ein. heute ist der einstige vorzeigebetrieb teil der EMI konkursmasse. oder Chris Blackwell, welcher mit Island Records jamaikanische musik ans europäische und später weltweite ohr brachte und auch sonst über die jahre ein gepflegtes, interessantes wie einflußreiches repertoire bot. ebenso (damals) am puls der zeit war Jac Holzman, der mit Paul Rickolt Elektra Records aus dem boden stampfte und (aus heutiger sicht) eine fundgrube mit erstklassiger musik durch die genres präsentierte. beide ehemaligen talentschmieden sind längst teil der industrie. Alan McGee war mit seinem unternehmen Creation Records ein wichtiger baustein der britischen musikszene der neuzeit. mittlerweile ist die plattenfirma von der bildfläche verschwunden. <br />
natürlich gibt es heute noch & wieder, auf dem rücken des World Wide Web, viele start-up labels, die ihr eigenes süppchen kochen. häufig betrieben von idealisten/innen, die in dieser form ihrer leidenschaft dienen und womöglich von der heimischen garage aus die musikwelt erobern möchten. oder auch muiker/innen selbst, welche in erster linie für sich persönlich eine unabhängige plattform bieten möchten, aber auch um befreundete künstler/innen unter vertrag zu nehmen. letzteres tat Frank Sinatra schon 1960 mit der gründung von Reprise, oder Herb Alpert in zusammenarbeit mit Jerry Moss zwei jahre später via A&M. mitte der 70er brachten Led Zeppelin, im verbund mit manager Peter Grant, Swan Song an den start und fast 20 jahre später hatte Conor Oberst (Bright Eyes), unter federführung seines bruders Justin plus produzent Mike Mogis, Saddle Creek für gleiche aktivitäten. <br />
ein oft auftretendes problem der kleinfirmen war, daß der idealismus die wirtschaftlichkeit verdrängte oder aufgrund eines erfolgslaufes die gäule durchgingen. für ersteres schlage man nach bei Factory Records, wo mit teilweise ruinösen editionen die kunst den ertrag auffraß bzw. der liberale umgang mit den schaffenden zum boomerang wurde. für zweiteres würde sich Casablanca Records anbieten, wo man in seiner blütezeit den grenzenlosen exzess lebte. leichter tat man sich natürlich, wenn bezüglich geschäftsgebaren, generell als auch speziell, etwas know-how vorhanden war. so wie beim ehemaligen journalisten und späteren manager Tony Stratton-Smith, welcher quasi für die von ihm vertretenen acts ende der 60er, das Charisma Label gründete. ähnlich lief es bei Don Arden´s Jet Records ende der 70er. <br />
zweifelsohne haben einige dieser eigeninitiativen langfristige, zum teil heute noch gültige musiktrends gesetzt. Verve ist eine davon. 1957 vom producer wie promoter Norman Granz aufgestellt, steht es, nach all den auf & abs sowie durchreichungen der vergangenen dekaden, immer noch für jazz. ebenso Berry Gordy´s Motown Records, die black music hitfabrik schlechthin. jedes kind kann heute noch etwas mit dem damaligen begriff Motown-soul anfangen. oder Sub Pop, ein ehemaliges college-projekt, einst federführend in jenem genre, welches wir heute als grunge schubladisieren und trotz abgängen an der spitze, übernahmen, umgliederungen etc., steht es gegenwärtig immer noch für eine gewisse art von alternativer musik. <br />
all die hier genannten kreativ-brutstätten, sofern noch existent, führen ein nischendasein innerhalb eines megakonzerns (ausnahme Saddle Creek), wo keine den anderen kennt. trotzdem schön in den alten geschichten zu schwelgen. doch hatte all dies schon in der cd-ära massiv an bedeutung verloren und heutzutage, im zeitalter von mp3s oder 4s, file-sharing, clouding und was sonst noch kommt, versteht man unter herkunft eines tracks wie auch artists maximal die festplatte. selbst bei den vinyl-(re)-releases wird es nur richtig interessant, wenn etwas im original artwork etc. wiederaufgelegt wird. aktuelle veröffentlichungen sind zumeist so originell verpackt wie fast food.
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2012-10-14T17:58:00Z
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Schaukämpfe
http://vinylbox.twoday.net/stories/156273910/
<img title="" height="160" alt="big" width="160" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/big.jpg" /><br />
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laut NME news letzte woche, kam es am 29. september bei den alljährlichen BET Hip Hop Awards in atlanta, georgia, u.s.a., <a href="http://www.youtube.com/watch?v=BUuqbFww_sM">backstsage</a> zu einem handgemenge zwischen rappers Rick Ross, der aus dem umfeld von Puff Daddy bzw. Diddy kommt und laut MTV einer der derzeit heißesten mcs sein soll, sowie Young Jeezy, welcher die United Streets Dopeboys hinter sich wähnt. ironischerweise sind beide mit Def Jam Records verbunden. laut TMZ sollen sich gleichfalls 50 Cent wie auch Gunplay eingemischt haben. passiert ist aber nicht wirklich etwas, da sich am ende mehr cops als rappers vor ort tummelten. das musikgeschäft ist eben showbusiness und dem publikum will etwas geboten werden, denn mit ehrlicher tonkunst verkauft man mitunter weniger als mit aufgeblasener promotion beziehungsweise dicker lippe. <br />
natürlich versteht nicht jede/r einen ordentlichen spaß, ein wort gibt das andere und dieses läßt womöglich taten folgen, wonach gewisse sachen aus dem ruder laufen. gerade in der bulligen hip hop szene. siehe die einstigen grabenkämpfe zwischen East wie West Coast in den 90ern. wobei nicht nur protagonisten/innen involviert waren, sondern auch deren anhängerschaft sowie labels wie Bad Boy Records oder Death Row. was auch tote zur folge hatte. symbolisch dafür, die beiden lichtgestalten The Notorious B.I.G. (east) als auch Tupac Shakur (west), welche schlußendlich beide ins heimatliche gras bissen. ihre nachfolger, Jay-Z auf der einen sowie Nas auf der anderen seite, gingen es dann gemäßigter an, ein krieg der worte war angesagt und somit hüpfen heute beide noch über die bretter. auch bei den ladies gab es zoff oder <i>beef</i>, wie man in der community sagt. Nicki Minaj und Lil´ Kim lagen sich vor allem `09/`10 in den haaren und pimpten mit dieser fehde ihre credibility unter den jeweiligen homies. <br />
bad boys bzw. girls for life eben, oder auch live on stage, denn schon der selige Michael Jackson mimte teils den bösen onkel (siehe videos zu "bad", "thriller") oder gab nun einmal gerne den entertainer auf der bühne, wenn auch jugendfrei, und absolvierte seine auftritte in einer mischung aus musical, drama und theater. dabei wurde, auch sollte es anders rüberkommen, nichts dem zufall überlassen, alles durch-choreographiert. gleiches galt für etwaige gaststars. genauso bei ex- Gunners gitarrero Slash, der, wie es scheint, sein <a href="http://www.youtube.com/watch?v=9lxN7x8JVKM&feature=related">solo</a> nicht beenden möchte und somit Michael herausfordert. ähnlich Marilyn Manson, der im rahmen eines <a href="http://www.youtube.com/watch?v=C4MBSoId6_I">Rockpalast</a>-auftritts seinen (damaligen) gitarristen John 5 hölzern attackiert. aber hier ist die schauspiel-kunst weit hergeholt und das ganze hat eher den flair von Mickey Mouse vs. Goofy, beim kinderrummel in Disneyland.<br />
da haben andere aus der branche dramturgisch mehr zu bieten, wie die trash metaller Lamb Of God vorexerzieren. wochenlang im tourbus, eingepfercht zwischen schweißfüße und läusebirnen, da kann schon mal der deckel wegfliegen. zu sehen in diesem quasi intimen <a href="http://www.youtube.com/watch?v=542EmJfqD_I&feature=related">schwank</a> auf Big Brother niveau. wobei sie anfangs wie die köter kläffen, jedoch abschließend im stil von pussy cats kämpfen. wie richtige (metal-) männer konflikte lösen, das zeigen Glenn Danzig sowie North Side Kings sänger Danny Marianinho im abgeriegelten, hinteren bereich eines konzert mit mehreren acts, bei dem die Kings, angeblich durch Danzig´s schuld, nicht mehr zum spielen kamen. Danny stellt seinen kontrahenten zur <a href="http://www.youtube.com/watch?v=zfD7agP1yxw">rede</a> und dann ging alles ganz schnell. Glenn gab später in mehreren interviews zu protokoll, daß er sich ausknocken ließ, um klagen wegen körperverletzung zu vermeiden. die North Side Kings wiederum nutzten die kleine reiberei umgehend zu promo-zwecken.<br />
ja, falls die bodyguards schlafen, kann es böse enden. obwohl jene, die mitunter auf das wohl der künstler/innen achten sollten, auch mal in die falsche richtung loslegen können, wenn sie gereizt werden. gesehen bei einem früheren Nirvana <a href="http://www.youtube.com/watch?v=Gx5azOQPpY4">gig</a>, wo der später ohnehin zum märtyrer aufgestiegene Kurt Cobain, ordentlich und gar nicht gespielt, etwas abbekam. zuviel show kann einem/r eben auch den magen verderben, grenzen sind verschiebbar und womöglich steht oder liegt man dann blöde da. aber hey, that´s entertainment und dafür muß der eine oder die andere schon mal die rübe hinhalten.
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2012-10-07T17:20:00Z
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Frühaussteiger
http://vinylbox.twoday.net/stories/156269967/
<img title="" height="160" alt="supremes-group" width="160" src="http://static.twoday.net/vinylbox/images/supremes-group.jpg" /><br />
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vorübergehend mal weg und schon war es passiert, kurz umgedreht und schon ins leere gelaufen, eine sekunde nachgedacht und bereits zu spät dran, in der letzten kurve aufgegeben, aufs falsche pferd gesetzt, zu lange geblieben, zu früh ausgestiegen. das leben kann oft grausam sein oder man selbst einfach zu blöd. die einsicht kommt meist zu spät. auch so manche/r musiker/in dachte einst da kommt nichts mehr, stieg aus, das ganze explodierte in folge ohne sie/ihm und sie/er beißt sich mitunter heute noch ins hinterteil. oder man durfte einfach nicht mehr mitspielen und die ehemaligen kameraden/innen zogen anschließend das große los.<br />
so war, was wir heute als Fab Four kennen, bekanntlich einst ein fünfer. Stuart Sutcliffe war in der legendären hamburger zeit von The Beatles am baß und gab mitunter auch seine dürftigen sangeskünste zum besten. vor allem aber war er in der band, weil er ein guter freund von John Lennon war. er sah das ganze aber ohnehin als spaß und nicht als sprungbrett für eine karriere. weniger lustig fand diese einstellung der rest der truppe, denn die wollten weiterkommen. als Stuart dann noch die fotografin Astrid Kirchherr kennenlernte, war es mit seinem engagement gänzlich vorbei. die anderen sahen keine zukunft mehr mit ihm und Sutcliffe ging freiwillig, um seine kunstlaufbahn zu forcieren. bald nach der trennung nahm der nunmehrige vierer fahrt auf und es ging wieder zurück nach england. den urknall erlebte Stuart Sutcliffe nicht mehr, er verstarb überraschend im april `62. es gab jedoch noch ein zweites bauernopfer auf dem weg zum welterfolg der pilzköpfe - Pete Best. um an einen aussichtsreichen plattenvertrag mit EMI´s Parlophone label zu kommen, mußte der schlagzeuger ausgemustert werden. weil der stille eigenbrötler eben nicht ins konzept paßte oder nicht den musikalischen anforderungen entsprach, wie es offiziell hieß. obwohl sein nachfolger, Ringo Starr, ja auch kein zauberer an den becken war. aber Best war eben weniger lustig, eher tragikomisch. für die verbliebenen damals nicht das große ding, doch Pete traf der plötzliche abschied mit voller breitseite. heute erzählt er noch, mit tränenunterdrückter stimme in interviews, von seiner verpaßten weltkarriere und guckt von fast jedem foto als hätte er gerade zwiebeln geschnitten. <br />
ähnlich lief es bekanntermaßen bei den alten rivalen The Rolling Stones. die waren während ihrer kreativen erfolgsphase immer zu fünft, ursprünglich jedoch sogar sechs. pianist wie gründungsmitglied Ian "Stu" Stewart war gleichfalls angehöriger der truppe. wurde aber, kurz bevor die sache richtig ins laufen kam, von manager Andrew Loog Oldham ins zweite glied zurückversetzt, weil dieser (Oldham) befürchtete Stewart´s biedere fresse würde, wenn auf plattenhüllen, promo-photos oder auf der bühne zu sehen, das weibliche klientel abschrecken. Stu blieb bis zu seinem tode im dezember `85 angestellter der formation und bekam dadurch nur einen bruchteil des geldes, das ihm eigentlich zugestanden hätte. wobei die Stones intern ohnehin immer durch drei teilten - Jagger, Richards und der rest. jedoch blieb ihm in den frühen tagen seiner rückstellung noch das zweifelhafte privileg beim ein- wie ausladen der instrumente zu helfen. road manager nannte man das damals. einige jahre später, da lief die mühle bereits recht ordentlich, machte man in einem anderen fall einen glatten schnitt. gründervater wie gitarrist Brian Jones, nicht mehr ganz fähig den anforderungen zu entsprechen, wurde vor die türe gesetzt. die ganz große zeit der Rolling Stones sah er aber nicht mehr. kurz nach seiner ausbootung versank er in seinem swimming pool.<br />
auch bei den trash metal megasellers Metallica lagen erfolg & enttäuschung nah beisammen. hier gab es schon zu beginn, bevor noch der debüt-longplayer "kill `em all" erschienen war, ein ordentliches sesselrücken. da hätten wir einerseits gitarrero Lloyd Grant. mit gitarrist wie vokalist James Hetfield sowie drummer Lars Ulrich quasi vom anfang an dabei, jedoch nur für einen (demo-) gitarrenpart, wobei Hetfield den baß bediente. danach kam schon Dave Mustaine (gitarre, gesang) ins boot und zusätzlich noch Ron McGovney am baß. letzterer kam aber mit den mitunter rauhen, internen verhältnissen nicht klar und übergab bald an Cliff Burton. da war aber Mustaine schon wieder aus der band geflogen. er hatte ein alkoholproblem, konnte auch bei härteren drogen nicht nein sagen und war dann oft in agressiver stimmung. der durst wurde nach der verabschiedung nicht kleiner, trotzdem, oder gerade deswegen, schaffte es Dave mit Megadeth einen trash-konkurrenten zu formieren. diese truppe wurde weltweit erfolgreich und gehört zu den top-acts des genres, konnte jedoch nicht diesen crossover-erfolg erzielen wie Metallica. Mustaine, der mit seinen mitstreitern ebenfalls nicht zimperlich umgeht und gerne mal die besetzung durchmischt, hat sein leben wie seine band im griff, doch der rausschmiß und die (für ihn) verpaßte chance schmerzt bis heute. <br />
grunge-rockers Nirvana, da denkt jede/r in punkto besetzung sofort an Kurt Cobain (guitar, vox), Chris Novoselic (bass) als auch Dave Grohl (drums), doch auch hier gab es anfangs einige umstellungen. Cobain & Novoselic waren gründungsmitglieder, doch am schlagzeug gab man sich, vor dem durchbruch, die sticks in die hand. beim ersten album ("bleach") war noch Chad Channing dabei, doch bei ihm vermißten die anderen beiden auf dauer ordentliches engagement und er wurde anschließend mit Dan Peters ersetzt, welcher sich wiederum nur ein paar monate am stuhl hielt und seinerseits durch den hyperaktiven Dave Grohl abgelöst wurde. vor Channing gab es aber auch noch die trommler Bob McFadden, Aaron Burckhard, Dale Clover und Dave Foster. zur geschichte paßt hier aber am besten der kurzfristige zweit-gitarrist Jason Everman. er stieß nach der premieren-single "love buzz" zur formation und leistete seinen beitrag vor allem durch zahlung der aufnahmekosten für "bleach". die anderen waren nämlich blank. bevor es mit "nevermind" ans eingemachte ging und sich das leben aller daran beteiligten veränderte, wurde er aber, aus musikalischen gründen, links liegen gelassen. beziehungsweise stieg wegen differenzen aus, wie er es gerne erzählt. sein damaliges investment wäre jedenfalls, aus heutiger sicht, wohl ein vermögen wert. <br />
die strahlende girl group Supremes ist jederman/frau als erfolgreiches trio ein begriff, doch waren die jungen damen um ihre gründerzeit herum ein quartett. zum auftakt noch als Primettes, bestand man aus Diana Ross, Florence Ballard, Mary Wilson sowie Betty McGlown, die bald durch Barbara Martin ersetzt wurde, welche sich wiederum nach zwei, kaum erfolgreichen, Supremes-singles verabschiedete. beide ladies glaubten nicht an den großen durchbruch und zogen das eheleben, was damals heim & herd bedeutete, vor. der weg war somit frei für den dreier, der mit seinem harmoniegesag die welt eroberte. Betty & Barbara konnten anschließend wohl keine zeitung aufschlagen bzw. kein radio oder tv-set aufdrehen ohne nicht daran erinnert zu werden, was sie eventuell erleben hätten können. <br />
manchmal soll es scheinbar einfach nicht sein, die chemie stimmt nicht oder es paßt, trotz mitunter ordentlichem einsatz, nicht. erinnert mich irgendwie an meinen ersten kuß im schulhof. obgleich ich mich voll reinhing und es, laut meinem empfinden, wie geschmiert lief, spuckte die von mir angehimmelte anschließend schockiert auf den boden. okay, die performance mag möglicherweise etwas zu saftig gewesen sein, doch es kam von herzen. reichte trotzdem nicht. somit hatte ich vom küssen für die nächsten paar jahre genug.
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